"Es genügt mir, wenn er den Anweisungen folgt."
Meine Nichte erstaunte mich wieder einmal. Ein Verwalter, der Geschichten erzählen sollte, wo soll das enden?
Habe diesbezüglich eine PN an Aulus geschickt
"Es genügt mir, wenn er den Anweisungen folgt."
Meine Nichte erstaunte mich wieder einmal. Ein Verwalter, der Geschichten erzählen sollte, wo soll das enden?
Habe diesbezüglich eine PN an Aulus geschickt
ZitatOriginal von Aurelia Deandra
"Eher mittelmäßige, sie hätten diesen Lauf dringend nötig gehabt. Die Favoriten sind die Praesina und die Purpurea. Auch die Veneta ist nicht schlecht. Wir sollten einmal über die Werbung erfolgreicher Lenker nachdenken. Wollest du dich in der Factio engagieren?"
Sport, wie Du siehst, führt die Menschen zusammen. Was wäre also besser, als wenn unser Name auch bei solchen Ereignissen vertreten wäre? Wir sollten schnellstens bereden was nötig ist, damit wir zukünftig gerüstet sind. Ich werde dieses Vorhaben großzügig unterstützen."
Als Verina kam stand ich auf und schritt auf sie zu.
"Verina.
Ich sprach schon eben mit Licinia und hoffe, daß wir uns in Kürze in aller Ruhe zusammensetzen."
Auch Verina war zu einer Schönheit herangewachsen. Ich schaute zu meiner Nichte Deandra und vermochte nichts weiter zu sagen, doch mein Herz raste in diesem Augenblick.
Meine liebe Nichte Deandra. Es wäre hilfreich, wenn Du deinen Briefkasten von Samira leeren lassen könntest.
"Mir scheint, daß in Rom mehr gezecht wird, als das man sich mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigt. Kommt der Glaube zu kurz, so wird es über kurz oder lang ein bitteres Ende nehmen.
Vielleicht könntest Du mir in absehbarer Zeit eine Kiste voll senden, ich will sie Dir entsprechend entlohnen. Deandra, könntest Du unserem Verwalter sagen, er möge sich darum kümmern?"
Es war sehr schön für mich, Antoninus nach so langer Zeit wiederzusehen, doch hielt ich es nicht für angebracht, es nun zu äußern. Vielmehr versuchte ich, mir von den anderen ein Bild zu machen.
Detritus wirkte auf mich wie ein abgeklärter Realist, der die Welt so nahm wie sie war. Er schien keine großen Worte zu machen, um direkt auf den Punkt zu kommen. Callidus erschien mir als sehr ehrgeizig, was durchaus eine Tugend war. Vesuvianus, den ich ja schon auf der Rostra sah, der schien mir geradlinig zu sein, er schmeichelte mir mit seinen Worten. Doch Worte konnten ja trügen. Jedenfalls imponierte er mir. Dementsprechend sorgsam wählte ich meine Worte.
"Für die meisten von Euch bin ich ein Fremder, der gerade erst in die Heimat zurückkehrte, so könnt Ihr mich also auch nicht einschätzen. Ich bin streitbar und aufrichtig. Ich liebe meine Freunde und hasse meine feinde. Auch bin ich kein Freund von leeren Worten. Soviel vorweg.
Gerne biete ich mich für die Aufgaben an, doch weiß ich nicht, ob jemand ältere Rechte hat, und ich wünsche keinen zwist unter uns, wo wir doch alle ein gemeinsames Ziel haben."
Kurz unterbrach ich meine Worte.
"Wir alle dienen Rom, doch Rom ist groß und vielschichtig. Ich würde es begrüßen, wenn Ihr mir in Worte fasst, was für Euch Rom ist. Für mich, und Ihr wisst, ich bin ein Aurelier, ist Rom meine aufrecht stehende Mutter, meine Göttin und mein einziger Lebensinhalt. Ich trete ein für den Glauben unserer Vorfahren und die Werte, die wir von Ihnen übernahmen. Ich achte den Fleiß eines jeden, ungeachtet seines Standes."
Ich beendete meine kleine Rede und schaute zu Antoninus rüber.
" Ich teile solche Bedenken nicht,Callidus. Das derzeit in Mantua eine große Aktivität entsteht ist löblich und sicherlich keinerlei Bedrohung.
Und da es sich, wie Ihr schon gesagt habt, um viel Arbeit handelt, da sollten wir nicht nach dem Ort fragen, von wo jemand herkommt, sondern wir sollten einzig nach dem Engagement fragen, das jemand einbringen kann.
Mein verehrter Vesuvianus, Aktivität und vorausplanende Übersicht, beides nenne ich mein Eigen. Gerne will ich mich anbieten, aber ebenso möchte ich auf den hier anwesenden Callidus verweisen. Ich habe das Gefühl, ohne ihn näher zu kennen, daß er ein umsichtiger und engagierter Mann zu sein scheint. Eure Meinungen?"
Nachtrag: Ihr werdet verstehen, daß ich Euch derzeit noch nicht wirklich einschätzen kann
Als ich zum ersten Mal die Curia betrat, stellte ich mich den Anwesenden kurz vor.
"Ich bin Titus Aurelius Cicero und grüße Euch."
Danach schwieg ich, denn ich wollte mir zunächst einen Überblick verschaffen.
Schön, Euch kennenzulernen
"Auch wenn ich weg war, so blieben meine Gedanken stets bei meiner Familie. Und Verina? Ich hoffte, auch sie würde anwesend sein."
Das Rennen nahm ich nur am Rande mit, denn meine Gedanken kreisten um Licinia und Verina. Ich hielt es hier aber nicht für angebracht, dieses Thema zu vertiefen.
"Und, Licinia? Auf welches Gespann setzt Du bei diesem Wettstreit?"
ZitatOriginal von Aurelia Deandra
Wenig erfreut verfolgte ich die nächste Runde der Lenker. Es sollte angeblich schon einen neuen Termin geben und bis dahin mussten die Wagen der Aurata stehen.
Die zerknirschtheit meiner Nichte war deutlich zu sehen. Ich nahm ihre Hand und nickte ihr beruhigend zu.
"Bis zu diesem Termin werden wir sicher ausreichend Zeit haben. Lass uns nun lieber das Rennen beobachten und schauen, wie stark die Konkurrenz ist.
Haben wir denn gute Wagenlenker?"
Mein Blick wanderte zwischen Aurelia und Licinia hin und her. Aus dem Augenwinkel heraus schaute ich zu Eugenius.
"Die internen Familienangelegenheiten bleiben unter uns. Aber ist es nicht sinnvoll, wenn wir unsere Ziele definieren und sehen, ob wir nicht gleichgesinnte finden, mit denen wir uns zusammentun? Ihr pflegtet doch immer gute Kontakte zu der Factio Albata, oder?"
ZitatOriginal von Herius Claudius Vesuvianus
"Mein Name ist Herius Claudius Vesuvianus und wenn ich nicht - wie derzeit - als Quaestor tätig bin, findet man mich gewöhnlich im Lager der LEGIO I. Da werden wir uns möglicherweise nach meiner Amtzeit in Mantua treffen. Ich hoffe, die Leitung der Stadt bleibt konservativ ausgerichtet.
Mein Hinweis übrigens war nicht als Vorwurf, sondern als Rat zu sehen, denn nur der bewirkt etwas, der in entsprechenden Positionen sitzt."
"Claudius Vesuvianus, ich habe deine Worte in keinster Form als Vorwurf verstanden, denn Du sprichst mir aus der Seele. Wer etwas verändern will oder aber bewahren möchte, der muss aktiv handeln. Sich pöbelnd auf leere Worte zu beschränken, das ist keine Lösung."
Mein mahnender Blick traf dabei den Pöbler, der wahrscheinlich ein bezahlter Unruhestifter war.
"Wann immer Du in Mantua sein wirst, Claudius Vesuvianus, so wirst Du ein willkommener Gast und Freund im Hause der Aurelia sein."
Die Flavia oder die Claudia. Nun gut. Ich werde mich mit beiden Familien auseinandersetzen.
"Ich habe Aristos eben mit einer Nachricht an Sophus geschickt. Neben den allgemeinen Grüßen hoffe ich, ihn bald wieder sehen zu können.
Gerne würde ich den besagten Familienrat abhalten wollen. Auch halte ich es für denkbar, wenn wir ausgewählte Vertreter anderer Familien später dazuladen. Allerdings vermag ich derzeit noch nicht zu sagen, wer dort in Betracht käme. Was rätst Du mir?"
Sichtlich entspannter nun, nahm auch ich mir einige Trauben, welche überaus köstlich waren.
"Bauen wir diese Trauben selber an, Deandra?"
ZitatOriginal von Manius Aurelius Eugenius
"Mein Bruder, Cicero! Endlich, sei mir heiß gegrüßt, nach all den langen Jahren!
Mein Bruder kam anscheinend getrennt von uns. Es war nun das erste Mal, daß ich ihn nach Jahren der Trennung sah. Mal abgesehen von der kurzen begegnung auf der Rostra.
"Eugenius, mein lieber Bruder."
Ich klopfte ihm mit beiden Händen auf die schultern.
"Es tut gut, Dich wieder zu sehen. Ich hörte von mutigen Taten, die Du begangen hast. Gerade erst lernte ich den König von Tylus kennen."
@ Licinia:
Die Erziehung eines Patriziers verlangt oft Opfer. Vor allem dann, wenn er Gefühle zeigen will, doch seine Erziehung es ihm verbietet. Ich sah Licinia lange in die Augen, dann lächelte ich sie milde an.
"Du bist in den letzten Jahren zu einer Frau gereift, Licinia."
Mit meiner rechten hand streichelte ich ihr über die Wange und strich sanft eine Haarlocke aus ihrem Gesicht.
"Ich habe oft an Dich gedacht. Wenn das Rennen vorbei ist, dann wünsche ich, mich mit Dir in Ruhe unterhalten zu können."
Mein Blick war fragend und ich befürchte, daß ich eine gewisse Unsicherheit nicht verbergen konnte. Aber wer hätte es an meiner Stelle auch können?
@ Deandra:
Noch immer war meine Nichte mehr beim Rennen als bei ihrem Onkel, und es amüsierte mich durchaus.
"Gibt es Probleme mit unserem Teilnehmer?"
Die Albata vertrat unter anderem ähnliche moralische Grundsätze wie wir, es war ein durchaus verlockender Gedanke, daß wir uns hier nun versammeln könnten und gemeinsam zusammenarbeiten würden. meine Nichte war trotz alledem auch nur eine Frau, die von optischen reizen eines marktes angezogen wurde, wie der schmetterling vom Nektar. Ich genoss diesen Morgen, denn er war sonnig und nicht mehr so kalt wie in den letzten Tagen, und die scheinbare Unbeschwertheit meiner Nichte ließ auch mein Gemüt frohlocken.
"Nun, dann sollten wir uns tunlichst aufmachen, um den guten Weihrauch aus Tylus zu finden. man sagt ja, die Sybille würde nur den Orakelweihrauch aus deinem Königreich annehmen. Wenn das stimmt, dann musst Du wahrlich reich sein, mein Freund."
Auch wenn ich den König nicht näher kannte, ich nannte ihn "meinen Freund". Möge er es mir verzeihen, wenn er mich nicht als einen solchen ansehen würde. Doch da meine Nichte ihm vertraute und ihn schätze, so war auch er für mich ein willkommener Mensch. Ich sah ihm direkt in die Augen, denn ich war auf seine Reaktion gespannt.
Ich kam in Begleitung einiger Familienmitglieder zu diesem sportlichen Ereignis, wobei es aber wohl eher ein gesellschaftliches war. Das Rennen interessierte mich derzeit eher beiläufig, wobei meine Nichte Deandra sicher am Fiebern war. Mich interessierte mehr die versammelte Masse. Noch immer kannte ich viel zu wenige Vertreter Roms und hier würde sich eine gute Gelegenheit bieten, in Gesprächen einige Mitglieder anderer Familien begrüßen zu können. Ich schaute zu meiner Nichte und wollte sie bitten, mir zu sagen, wer denn 'derjenige dort' oder 'jener da' sei. Doch schien sie mir viel zu abgelenkt zu sein.
In Begleitung meiner Nichte und des Königs von Tylus wandten wir uns in Richtung Markt, auf der Suche nach geeigneten Opfergaben. Auf dem Weg dorthin nutzte ich die Zeit, den Freund unserer Familie näher kennenzulernen.
"Deandra, ich sprach kürzlich mit unserem Verwalter, der sich derzeit um die Stellenausschreibung kümmert. Der König von Tylus scheint ja große Pläne hier in Mantua zu haben. Unser Verwalter sprach von großen Ländereien, die aufgekauft wurden für die Zucht von Pferden. Da habt ihr beide anscheinend eine große gemeinsame Leidenschaft."
ZitatOriginal von König von Tylus
Ja, es war ein Aurelier, was wieder einmal sehr für eure Gens spricht, liebe Deandra! Aurelius Eugenius glaube ich.
Ich war sehr zufrieden, als ich diese Worte vernahm. Das war mein Bruder, wie ich ihn kannte.
"Ich danke Dir für diese Worte"
"Wollen wir am Markt vorbeischauen, ob es dort würdige Opfertiere gibt? Ich denke daß die Götter Verständnis haben, wenn wir in der Kürze der Zeit nur ein kleines Opfer celebrieren werden."
"Nur ein einziger Patrizier begleitete Dich? Das ist wahrlich bescheiden. Kennst Du seinen Namen?"
Ich interessiere mich für ein Schiff. Gibt es hier irgendwo eine Auflistung der Schiffstypen?
Mit halb geschlossenen Augen und einem leichten Lächeln um die Lippen schaute ich meine so wackere Nichte an.
"Wer sehnt sich nicht danach. Sprachst nicht auch Du gewissermaßen davon?"
Ich nickte ihr auf väterliche Weise zu und zügelte mich sofort wieder. Es war schon unpassend, mit meiner Nichte über so etwas zu reden, aber ich wollte dann doch die strenge Form waren und erhob mit stark sachlichem Ton meine Stimme.
"Ich beabsichtige, eine Verbindung mit einer Familie von Stand einzugehen. Welche kämen denn deiner Meinung nach in Frage?"
Streng und sachlich klang ich. Oh, Ihr Götter, diese Frage hätte ich ohne Bedenken meinem Bruder stellen mögen. Aber doch nicht meiner Nichte, was mag sie von mir denken?