Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    Sim-Off:

    Komme nicht auf die Idee, hier auf Zeit spielen zu wollen


    "Es gibt vieles zu erledigen, und ich habe so manches zu bedenken. Ich werde in Kürze meine Brüder treffen wollen, und sobald mein Sklave Aristos erscheint, werde ich ihm eine Botschaft für Sophus überreichen."


    Meine fürwitzige Nichte verstand es immer wieder, den Bogen zu überspannen, tadelnd schüttelte ich meinen Kopf auf ihre Bemerkung hin.


    "Seit wann steht es einer Nichte zu, ihrem Onkel solche Fragen zu stellen? Hat sich so viel in Rom geändert?


    Also hat mein Bruder eine Wahl getroffen, mit der Du nicht einverstanden bist, mein Kind?"

    Sim-Off:

    Mein vorheriger SimOff-Text war doch eindeutig, oder? ;) Wenn Du sie nicht verwenden willst, so leite sie später an verdiente Personen weiter. Ein Ablehnen ist aber inakzeptabel :D


    Ich musste einmal nachrechnen, wie alt meine Nichte war, wie alte meine....waren.


    "Du solltest Dich eines Tages entscheiden. Besitz verlangt nach einem Erben. Und zu einer Herrin gehört auch stets ein Herr."

    Ich war erstaunt, daß sich ausschließlich Frauen zu Wort meldeten, darunter auch meine eigene Nichte. Die zweite Frau, die ich nicht kannte, erhielt ein Nicken von mir.


    "Schildere mir die Komplexität der Situation mit deinen Worten, so daß ich eingehender auf Deine Meinung eingehen kann"

    Die Gesichtszüge meiner Nichte verzogen sich, nachdem sie geendet hatte. Ich kannte sie zu gut, sicherlich würden wieder die wildesten Gedanken durch ihren Kopf jagen, ich ging aber nicht weiter darauf ein.


    "Das ist das eine Geschenk, Deandra. Das zweite, ebenfalls in dieser Kiste, ist ein Mitbringsel aus Alexandria. Es ist eine kleine Statue, die aus reinstem Marmor gearbeitet wurde und mit Gold und Ebenholzeinlagen verziert wurde. Als ich sie sah, da erinnerte sie mich an meine Nichte, ich musste sie in jedem Fall mitbringen und habe sie wie einen Schatz gehütet. Dies sind also meine Geschenke an Dich."


    Sim-Off:

    Beides findest Du in der WiSim. Da ich Deine Bescheidenheit kenne, sage ich Dir eines. Ein Ablehnen der Mitbringsel kommt einer Beleidigung gleich und wird Seitens Deines Onkels nicht akzeptiert :D

    "Samira, Du kennst meinen Geschmack, ich nehme das, was ich immer nahm. Dazu kühles Wasser."


    "Traditionsgemäß schritt ich vor meiner Abreise noch einmal über die glattgetretenen Stufen auf das Kapitol. Ich besah ein letztes Mal das goldene Dach des Tempel des Jupiter Optimus Maximus und brach dann nach Griechenland auf, meiner ersten Etappe. Doch will ich Dich nun nicht auf die Folter spannen, denn ich sehe durchaus deinen dezenten Blick zu meinem Mitbringsel. Dort, in Griechenland, studierte ich lange Zeit das Land und lernte vieles über Architektur, Rhetorik und Philosophie. Eines Tages, ich besuchte gerade eine heilige Stätte am Fuße des Olymp, dort machte ich eine anregende Bekanntschaft zu einem weisen Mann. Ich erzähle später mehr darüber. Als wir uns dann nach ein oder zwei Wochen trennten, da mich meine nächste Etappe erwartete, da machte er mir ein Geschenk, das ich mit seiner Erlaubnis an Dich weiterreichen darf. Es ist ein Weihestein, der der heiligen Göttin Venus geweiht ist. Auch dort, im alten Griechenland, dort werden gerne unsere, die wahren Götter, verehrt. Dieser Stein war seit Generationen in seinem Besitz und schütze und leitete seine weisen Taten. Ich nehme an, er spürte sein Ende kommen und suchte einen würdigen Erben für diesen heiligen Stein. Da er mir viel bedeutet, so lege ich ihn Dir nun an Dein großes Herz mit dem Wunsch, nein, der Aufforderung, ihm stets einen würdigen Platz zu geben."

    Mit zusammengekniffenen Augen taxierte ich Deandra, die "unser" Spiel noch immer zu beherrschen schien.


    "Eine Geschichte? Nunja, lass uns warten, bis wir etwas zum Speisen haben. Wo bleibt den Samira? Sie ist doch sonst so gewissenhaft, Deandra. Verwöhnst Du deine Bediensteten etwa zu sehr?

    Mein Sklave Tadeus schien ein Gespür zu haben, wann der rechte Augenblick zum Erscheinen war. Er kam keuchend, mit einer großen Kiste und einem weiteren Träger, herein.


    Ich nickte ihm zu und beide verließen den Raum.


    "Du schmeichelst meiner Erzählkunst, meine Liebe. Ich würde Dich bestimmt zu Tode langweilen, obwohl ich mir Mühe geben werde, Dich so lange wie möglich am Leben zu lassen. Du siehst diese Truhe dort? Sie gehört Dir, wobei der Inhalt sicherlich der spannendere Teil ist. Möchtest Du, daß ich Dir den Inhalt zeige?"


    Die Neugierde meiner Nichte zu wecken hatte mir eh und je Freude bereitet, ihre Augen würden sich weiten und sie würde eine Mine des gespielten Desinteresses an den Tag legen.

    Mein Magen würde in Samira´s Händen gut aufgehoben sein.


    "Mantua, ja, ich werde bald aufbrechen wollen. Auch muss ich mir ein geeignetes Domozil suchen. Nach den Jahren der langen Reise sehne ich mich nach einem Refugium. Ich kann Dir geschichten erzählen, Deandra, Du wirst sie kaum glauben."


    In meinen Erinnerungen schwelgend musste ich gedankenverloren mit dem Kopf nicken.


    "Ja, vieles ist geschehen. Wie geht es meinem lieben Eugenius und Sophus. Wo kann ich sie finden? Und,....nein, alles mit Weile. ich hoffe, mein Sklave wird bald kommen, er hat etwas für meine Nichte."

    Nach meiner langen Reise um die Welt kehrte ich nach Rom, meiner Heimat zurück, und ich war erschüttert ob der Dinge, die ich sehen musste. So betrat ich an diesem sonnigen Morgen die Rostra, um mir vor meinen Landsleuten gehör zu verschaffen. Ich war gerade erst angekommen und würde nun meine Worte vernehmen lassen. Worte, die sich nicht schön anhören sollten, die aber meinen Unmut und die Sorge in sich hielten. Nachdem ich also die Rostra bestieg schaute ich zu den Menschen, die sich auf dem Forum befanden, und da sie davon ausgingen, nun ein Schauspiel zu erleben, da blieben sie stehen.


    "Volk von Rom, Bürger, Nachbarn, Freunde und Bekannte. Ihr werdet mich nicht mehr kennen, denn schon vor langer Zeit verließ ich Rom, um mich auf eine Reise um die Welt zu begeben.


    Meine Name ist Titus Aurelius Cicero. Und ich bin in Rom, nach langen Jahren in der Fremde, zurückgekehrt. Ich freute mich auf den Augenblick des Wiedersehens, doch schmerzlich ist mein Herz getroffen, als ich hier ankam."


    Ich machte eine kleine Pause, in der ich versuchte, allen Zuhörern in die Augen zu schauen.


    "Was ist Rom? Nun, Rom ist das Zentrum und der Nabel der Welt. Wer erschuff Rom? Nun, der eiserne Wille der Götter. Wer erhält Rom am Leben? Nun, der ebenso eiserne Wille und Glaube des Volkes. Und das seid Ihr, das sind wir.


    Ich bin erst seit kurze Zeit in meiner Heimat, doch als erstes muss ich nun hier sprechen. Denn was ist mir Rom? Ist es krank? Hat es eine Influenza, von der man es heilen kann? Nein, eine Influenza hat es nicht, das Übel steckt woanders. Kann man es heilen? Ja, man kann. Doch es liegt an uns, diesen Prozess in Gang zu setzen.


    Rom sollte stets im wohlwollenden Interesse der Götter geführt werden, um so gedeihen zu können. Doch sollten stets die Besten, Edelsten und Reinsten dieser Ämter betraut werden. Nicht der eigene Ehrgeiz und die Freude an der Macht sollten die gewählten Vertreter leiten. Nein, es sollte der Glaube an Rom sein, der sie beseelt.


    Euch wurden Spiele versprochen, schon vor langer zeit, doch eingehalten wurde dieses Wort nicht. Wie so viele andere Worte auch nicht. Doch egal, was sind schon Spiele, wenn es um Rom geht. Rom wird wachsen, Rom muss wachsen, doch kann es das nur, wenn alle sich mit reiner Seele und ganzer Kraft dieser Aufgabe widmen. Rom hat es nicht verdient, daß sich Einzelne lieber ihren eigenen Interessen widmen, als sich um das Wohl aller zu kümmern. Und Rom, und die Götter, die uns, die Röm erschuffen, die haben es ebenfalls nicht verdient, daß man sie benutzt und instrumentalisiert. Ohne die Götter wären wir nichts. Doch meinen manche, sie müssten sich nicht um sie scheren. Ja, manche meinen, sie könnten sie sogar nach ihrem Willen instrumentalisieren.


    Ich fordere Euch nun auf, Bürger, nein, ich bite Euch alle, wartet nicht auf das, was Euch in den Schoß fällt. Tretet vielmehr ein, um Rom und den Göttern zu dienen, ein jeder nach seiner Kraft. Rom wurde nicht erschaffen, um dem Kaiser zu dienen. Der Kaiser dient Rom. Dem göttlichen Rom! Und somit sind wir alle eine Gemeinschaft, die sich einem Ziel verbunden fühlt. Doch wir müssen diesem Ziel auch gemeinsam folgen.....gemeinsam!"


    Somit endete ich meine Rede.

    Erneut nahm ich meine Nichte in die Arme und küsste behutsam ihre Stirn.
    "Deandra, mein Kind, zürne mir nicht, ich wollte Dich nicht verletzen. Du warst schon als Kind eine Kämpferin, Du hättest ein Junge werden sollen, dann wäre vieles leichter.


    Nein, Du hast gehandelt, wie eine echte Aurelierin handeln würde. Du hast das getan, was notwendig war."


    Sie noch immer im Arm haltend, blickte ich in ihr Gesicht.


    "Du hast Wohl getan an dem, was Du tatest. Aber ich hoffe schon, Dich beim Reiten niemals in Hosen und Stiefeln sehen zu müssen."


    Mein leichtes Lächeln, das meine Lippen umspielte, sollte ihr die Wärme und Liebe zeigen, die ich für sie empfand.


    " Du warst mir stets die Liebste, neben meinen....."


    Erneut stockte ich in meinem Satz, und meine Augen sprachen den Rest des Satzes aus.


    "Meine Rede wird kein wohlklingendes Willkommmensgeschenk sein. Ich werde meine Meinung äußern, und ich bin nicht erfreut über das, was hier geschieht. Dein Onkel wird sich wenig Freunde, aber sicherlich viel Ärger einhandeln. Doch was ist das schon? Ich diene niemandem, bis auf Rom. Rom ist für mich das einzige Gut, denn Rom ist göttlich, doch es wird von Menschen beseelt, die des Göttlichen entbehren. So werde ich also auf die Rostra treten und sehen, wer vom Volke noch den wahren Glauben und den Funken der Ehre und der römischen Heimat in sich trägt. Gerne werde ich Dich in meiner Nähe sehen.


    Doch lasse uns nun enden mit den ernsten Themen, es gibt auch vieles zu erzählen, was weitaus herzerfrischender ist. Also lasse uns nun schweigen von all dem Gram, der uns bewegt und später darüber grübeln. Unser Stand verlangt wahrhaftig manches Opfer, doch nicht heute mehr, Deandra. Nun lasse uns ein paar Köstlichkeiten verzehren, Denn Dein Onkel ist von der Reise hungrig.


    Oder willst Du mich etwa leiden sehen?"

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    "Dies Mögen Sitten und Riten sein, doch wo ist dies im Codex zu finden? Nirgendwo. Und darum muss dies geändert werden und gerade darum stehe ich hier."


    "Seit eh und je ehre ich die Götter, die mir heilig sind. Doch halte ich es für zweifelhaft, alles zu reglementieren, was es in der weiten menschlichen Natur gibt. Das bedenke wohl.


    Ich bin gerade erst in Rom angekommen, sage mir, wer bist Du eigentlich, daß Du solche Rede führst?"

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    "Entschuldigt, aber wo sagte ich, dass nicht die Götter das Recht gaben? Sagte ich nicht, dass man das Recht höher als den Menschen betrachten sollte? Sagte ich damit indirekt nicht aus, dass man die Götter als höher betrachtet und wir uns an das Recht, das Geschenk der Götter, halten sollten?"


    Verwundert blickte er herunter.


    "Du sprichst aber jetzt hoffentlich vom göttlichen Recht, an das sich alle Menschen halten sollten, wenn sie denn von edler Natur sind.


    Denn zu oft schon wurde uns das Recht von Menschen aufgezwungen, die es als göttlich verkauften und doch selbst aus menschlichen Niederungen kamen."

    Etwas Besonderes war meine Nichte schon immer gewesen und ihre ungewöhnlichen Handlungsweisen imponierten mir stets, auch wenn sie manchmal befremdlich waren.


    "Das Du ein Amt angenommen hast, das ist wirklich der Höhepunkt all Deiner bisherigen Aktivitäten. "
    Ich schüttelte befremdlich meinen Kopf aber milderte meine Kritik durch ein sanftes Lächeln.


    "Steht es wirklich so schlimm um Rom? Auf der Fahrt hierher sprach der Kutscher von Morden in der Stadt, von Verbrechen, es klingt alles schlimm.


    Felix und Curio, ja, die Namen kenne ich, aber ich habe sie bislang nie getroffen, das werde ich in Kürze ändern."


    Wir sprachen über ernste Themen, obwohl ich eigentlich eine viel entspanntere Atmosphäre gewünscht hätte.


    "Verzeih mir, mein Kind, ich habe Dich mit all diesen ernsten Fragen überfallen. Heute sollte ein Tag der Freude sein, und ich rede über bittere Dinge. Lass mich schnell dieses Thema für den Augenblick beenden, so daß wir uns über schöneres unterhalten können. Ich werde in Mantua für die ausgeschriebenen Ämter kandidieren, auch werde ich in Kürze eine mahnende Rede halten. Ihr pflegt einen guten Kontakt zu ausgewählten Plebejern? Das ist gut, denn der Mut eines Mannes ist nicht von seinem Stand abhängig. Aber jeder an seinem gebührenden Platz."

    Es geht ihnen also gut, das ist schön.


    "Auch ich will mich nicht lange aufhalten, denn ich war zu lange weg, als daß ich über die Geschehenisse in Rom informiert bin. Kläre mich nun bitte auf, wer vertritt unsere Interessen, wer sind die Senatoren, wie ist die allgemeine Lage....und die besondere?"


    Die Ausführungen meiner Nichte würden eine direkt Auswirkung auf meine Pläne haben, also hörte ich ihr mit größter Aufmerksamkeit zu.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus hörte eine Stimme aus der ersten Reihe und sprach den Mann an, in der Hoffnung eine angemessene Antwort geben zu können.


    "Ihr habt Recht, man könnte nun behaupten ich spreche gegen die Götter, doch war dies nicht gemeint wie es wohl klang. Damit meine ich, dass man sich gut vorstellen kann, bei solch einem Opferaufgebot und derart Uunmengen an Bitten, dass unsere großen Götter etwas übersehen könnten, eine frevlerische Tat oder Ähnliches, doch will ich dies nicht genauer definieren. Es liegt in meiner Vorstellungskraft, nicht im Wissen, und es ist ein Grund solch einen Gesetzesentwurf für gerechtfertigt zu halten. Damit beweisen wir den Göttern ja auch, dass wir sie wahren, sie schützen wollen. Und auf deine erste Frage antworte ich mit einem Ja. Wo Gotteslästerung beginnt, darüber kann man sich streiten, denn die Grenze ist nicht klar definiert und sollte es auch nicht sein, da es überall Menschen gibt, die Gesetze durch Lücken weise zu umgehen wissen. Dies will ich mit einer nicht klaren Definition vermeiden. Und wer dies entscheidet ist auch leicht zu beantworten. Es ist der Kläger, der nach seinem Ermessen entscheidet ob dies nun eine Beleidigung war oder nicht, doch die Entscheidung ob dies nun zutrifft hat nur das Gericht und der Imperator inne. Ich hoffe eure Fragen kompetent beantwortet zu haben."



    "Ich hoffe doch sehr, daß der Kläger ein weiser Mann sein wird. Mit meiner Frage will ich niemanden bloßstellen, jedoch deutlich auf die Schwierigkeit hinweisen, die solch ein Gesetz mit all seinen Lücken aufweist. Ich bin zu lange von Rom fort gewesen, als daß ich im Augenblick wüsste, wie fähig unsere Staatsdiener sind. Jedoch hoffe ich es für uns alle, daß es die edelsten aus unseren Reihen sind."

    Es hörten sich erstaunlich viele Bürger diese Rede an, dessen Grundtenor mir durchaus gefiel. Ich war zu lange in der Fremde gewesen, um diesen mann zu kennen, deshalb ging ich direkt und auf kürzestem Wege in die erste Reihe und erhob meine Stimme.


    "Doch hast Du Dir auch schon Gedanken gemacht, wo die Gotteslästerung beginnt? Wer will es entscheiden?


    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Wie auch euch ist mir bekannt, dass die Götter überall sind. Sie sehen und hören alles, doch lenken sie sich nicht auch mal ab? Übersehen einige Dinge?


    Ein böshafter Mensch möchte sogar Dir hier eine Lästerung unterstellen können, wenn Du sagst, die Götter würden etwas übersehen.


    Ich möchte mehr darüber hören, wie Du Dir die genaue Umsetzung vorstellst."