"Gerne erzähle ich dir etwas! Aber verspreche mir, dass du nicht einschläfst! Ich selbst halte nichts von langen Reden, es sei denn, ich brauche ein Mittel gegen eventuelle Schlaflosigkeit!
Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass lange Reden alleine nicht reichen, um Wissen zu vermitteln, während des Redens muss viel mehr geschehen, es kommt auf den Redner an!"
Er hatte bereits der einen oder anderen Rede auf dem Forum beigewohnt und war damals schon froh, dass es da Säulen und Podeste gibt, wo man sich hinsetzen oder anlehnen konnte. Das machte das dösen in der Sonne viel leichter. Manche der Herren verstanden wirklich nichts davon, wie man anderen etwas beibrachte. Bei manchen zählte es wohl auch zur Taktik, die Leute konfus zu reden. Am Ende klatschten sie, obwohl sie nichts verstanden hatten. Durch die Erinnerung dran entfuhr im ein Gähnen.
"Verzeih, ich musste mich gerade das Geschwafel von Politikern erinnern. Nun kennst du ja meine Meinung dazu!"
Dann stand er auf und holte Luft.
"Dann will ich mal erzählen! Auch wenn du das eh schon alles weist!
Nun, der Begriff capitolinische Trias kommt von diesem Hügel mitten in Rom, auf den ein Tempel steht, der drei Göttern geweiht ist. Ursprünglich waren dies Quirinus, Mars und Iupiter. Tja, den Ahnen war der Krieg anscheinend sehr wichtig, waren Mars und Quirinus, nachdem im übrigen ein anderer Hügel in Rom benannt ist, doch Götter des Krieges.
Warst du schon mal auf dem Quirinal? Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir da eine hübsche Villa kaufen, aber dazu muss man wohl korrupt und Senator sein, um da hinzukommen. Dort hat der Quirinus im übrigen auch einen Tempel! Naja, irgendwie tut mir der Kerl ja schon leid, dass man ihn aus dem Capitol hinausgeworfen hat, vor allem, da es Leute gibt, die ihn mit Romulus gleichsetzten, was ja heute im Kult immer noch so ist. Mein Lehrer war ein Anhänger dieses Quirinus, hat es in Rom aber nicht mehr ausgehalten und sich in Capua niedergelassen. Und da Quirinus am stärksten in Rom verehrt wurde, hat er sich halt seinem alten Kollegen Iupiter gewidmet."
Callidus räusperte sich und seine Wangen röteten sich leicht.
"Aber ich will nicht weiter schwafeln. Letztendlich haben Vater, Mutter und Kind triumphiert und sich in dem Tempel auf dem Capitol niedergelassen. Über den alten Iupiter habe ich dir ja schon etwas erzählt und auch auf seine Frau, die jeden seine Schritte mißtrauisch beäugt, bin ich glaube ich schon eingegangen. Sie ist für die Ehe zuständig und ihr sind die schnatternden Gänse am Capitol zugesprochen worden.
Tja und dann ist da noch die Minerva, die Göttin der Handwerker, Musiker und Dichter!"