Beiträge von Duccia Verina

    Auch wenn das Wetter heute sehr warm war, so war es im Wald angenehm kühl und erholsam zu der Hitze die dafür wütete. Sie ritten einen weichen Waldweg entlang nebeneinander und irgendwie ziemlich still. Bis auf die Hufe die in den weichen Boden sich gruben und die Vögel hörte man so gut wie keinen Laut und es kamen ihnen auch keine anderen Menschen entgegen. Sie hatte Marga versprochen nach Sonnenuntergang spätestens wieder da zu sein, damit sich keiner Sorgen machen musste und sie würde sich auch daran halten. "Bist du gerne draussen in den Wäldern?" sie hielt die Zügel in ihren Händen und ritt dicht neben ihm her, dabei sah sie ihn von der Seite her immer wieder an.

    Wenigstens einen Sitzplatz hätte er ja einem mal anbieten können dachte sie sich und seufzte innerlich. Das gab das Bild der Römer wieder. "Nun wir haben vor Feste zu veranstalten zu bestimmten Feiertagen und suchen jemanden der die Zeremonien durchführen würde und da dachten wir an dich. Deswegen bin ich hier um dich zu fragen ob du Interesse hättest diese Opferzeremonien zu vollziehen. Wir sind noch dabei eine Liste zu erstellen wann man dies alles machen kann." Sie stand vor ihm und musterte ihn immer wieder etwas genauer.

    "Wenn wir gehen werde ich Marga bescheid sagen aber ich werde sicher nicht durch die ganze Casa laufen und jedem sagen was ich mache" meinte sie schmunzelnd aber mit einem gewissen Ernst in ihrer Stimme. "Ich weiß, dass die Zeit nicht günstig ist, aber wenn ich auf diese Weise nachgeben und ängstlich werde, dann haben solche Leute gewonnen und das lasse ich nicht zu. Und ja ich kann kommen und gehen wann ich möchte, denn ich bin hier nicht festgekettet" meinte sief rech schmunzelnd. Wenn sie ihrem Bruder sagen würde, dass sie mit einem Mann weg war wollte sie erst gar nicht wissen was er dazu sagte, nein das mochte sie im Moment nicht rausfinden. "Lass uns durch den kleinen Wald reiten ich kenn dort eine Stelle die möchte ich dir zeigen." Sie wartete erst gar nicht seine Antwort ab sondern griff nach seiner Hand und stand auf.

    Nun hatte er sie doch ziemlich im kalten Wasser erwischt und ihr Kopf wurde nun ziemlich rot, welches sie aber mit dem Becher voll Met etwas zu überspielen versuchte. "Nun ja, ich wollte fragen wie es dir geht und mich bei dir bedanken und so was in der Art eben...." Sie trank einen Schluck von dem Met und sah ihn dann wieder an. "Ich reite gerne und verspreche auch nicht wieder zub fallen" zwinkerte sie ihm zu "Ähm was verstehst du unter etwas anderes? Spazieren gehen? Hmm, viel bleibt da nicht übrig" schmunzelte sie nun.

    "Sie sind auch nicht schlimm und es wären nicht die ersten" sagte sie unbekümmert und setzte sich zusammen mit ihm an das Fenster und nahm dann die beiden Becher um sie mit etwas Met zu füllen. "Es stört mich auf keinen Fall, dass du gekommen bist.....es...." sie schaute ihm einen Moment in die Augen und legte ihre Hände auf den Tisch. "Es ist nur lustig, ich wollte dir einen Brief schreiben und dann stehst du einfach vor der Tür." Sanft umschlossen die Finger ihrer rechten Hand den Becher. "Mich freut es wirklich, dass du da bist, dann können wir ja ausreiten?" Mit strahlenden Augen sah sie ihn an.

    Sie freute sich wirklich ihn zu sehen und kam aus dem Lächeln gar nicht mehr raus. Vor ihm blieb sie stehen und schaute ihn abwartend an, als er ihr die kleine Phiole hinhielt und sie sogleich danach griff. Ihre Fingerspitzen berührten dabei ganz leicht seine Hand und sie hielt das kleine Fläschchen fest. "Danke, das ist lieb von dir." Verina bemerkte wie sie nun langsam aber sicher rot wurde und senkte etwas verlegen ihren Blick. "Es hatte etwas gedauert aber ich habe mich sehr gut erholt, auch wenn es einige Narben gegeben hat" meinte sie leise und deutete neben dem Fenster auf zwei gemütliche Stühle. "Möchtest du dich setzen und auch etwas trinken?" Sie sah ihn fragend an und merkte erst jetzt, dass sie nervös an der Phiole zu spielen begannen hatte.

    Wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie schon längst wach war, dann hätte sie nun gesagt sie würde träumen, denn es musste wohl schon mehr als nur ein Zufall sein, dass er hier vor ihrer Tür stand und sie ihm eben doch noch einen Brief schreiben wollte oder zumindest den Versuch angesetzt hatte. Sie blinzelte kurz und fand dann auch ihre Stimme wieder. "Ja hier bin ich.......salve Lucius.....es ist schön dich zu sehen und überraschend." Aber es war bei weitem eine angenehmere Überraschung als sie zugeben würde, denn nicht einmal ihrem Bruder hatte sie alles erzählt. "Komm bitte rein" meinte sie und machte ihm Platz und wieder einmal war sie froh, dass Ancius nicht in der Nähe zu sein schine, ihm würde das nämlich so gar nicht passen, dass sie männlichen Besuch auf ihrem Zimmer hatte. "Wie geht es dir?" fragte sie ihn als sie die Tür geschlossen hatte.

    Ihr ging es schon länger wieder gut und von ihrem Unfall waren nur kleine Narben geblieben die kaum noch auffielen. Heute hatte sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen, da sie einen Brief schreiben wollte und so hatte sie sich an ihren Tisch gesetzt und ein Stück Papyrus genommen. Sehr oft hatte sie an ihn denken müssen, an das Gespräch und daran wie er ihr geholfen hatte und alleine deswegen wollte sie sich bei ihm bedanken, aber sie war nicht dazu gekommen, denn vieles hatte sich hier verändert.
    So begann sie zu schreiben.....


    Salve Lucius,


    es ist nun schon so viel Zeit vergangen und ich wollte dir unbedingt schreiben und mich bei dir bedanken. Ich hoffe dir geht es gut und alles läuft zu deiner Zufruedenheit. Mir selber geht es wieder sehr gut und ich muss gestehen, dass ich mich auf ein nächstes Treffen freuen würde und hoffe, dass es vielleicht bald soweit sein wird


    Sie seufzte als sie die Zeilen las und schüttelte den Kopf. Der Brief hörte sich an als würde sie an einen Geschäftspartner schreiben und so ließ sie die Feder wieder fallen und rieb sich die Stirn, als es klopfte. Eine Ablenkung kam ihr nur recht und deswegen ging sie auch zu der Tür und öffnete sie, als sie ihren Augen nicht wirklich trauen konnte.

    Sie ließ sich gleich in seine Umarmung fallen auch wenn sie bedacht war dabei sanft und vorisichtig vorzugehen, da sie ja um seine Verletzungen wusste und es ihr nicht grade besser ging. Verina lächelte ihn sanft an, und sie wusste ja wie er es gemeint hatte. "Es geht aber mich interessiert viel mehr wie es dir geht. Du bist immer noch so blass Farold." Die Sorge um ihren Bruder stand ihr ins Gesicht geschrieben, denn sie hatte ihn die ganze Zeit nicht sehen können und das hatte sie fast wahnsinnig gemacht.

    Sie sah immer noch ziemlich mitgenommen aus, denn ihr Unfall war grade mal drei Tage her und die Wunden noch nicht verheilt, aber sie wollte nicht länger das Bett hüten und war aufgestanden. Nur langsam konnte sie zwar gehen da das Bein und auch die Seite schmerzten aber es ging. Sie hatte sich überlegt in den nächsten Tagen einfach einen Brief zu schreiben, sie musste es einfach tun. Nun kam sie zu den anderen ins Esszimmer, weil Marga hatte ihr gesagt, dass sie ein Essen machten für die Familie. Verina hatte zuerst abgesagt weil sie keine wirkliche Lust hatte, aber dann es sich doch noch anders überlegt.
    "Heilsa zusammen" sagte sie als sie rein kam und langsam auf den Tisch zu ging immer bedacht keine schnellen Bewegungen zu machen.

    Sie hatte ihn stumm angesehen und gespürt, dass sie sich bei ihm seltsam fühlte, aber sie glaubte auch, dass sie vielleicht an seiner Veränderung schuld gewesen war. Seine Worte berührten sie und es war auch merkwürdig diese so zu hören, aber sie wusste sie waren ehrlich gemeint. Verina fand es shade, dass er schon gehen musste aber sie respektierte es. "Ich würde mich sehr darüber freuen wenn wir uns wiedersehen.....sehr" lächelte sie und sah ihm nach wie er zu der Tür ging und dann doch noch einen Moment verharrte. "Auf wiedersehen Lucius und ich hoffe auf ein baldiges." Zum Schluß hatte sie ihre Hand zum Gruße noch einmal erhoben....und dann schloss sich die Tür. Sie hatte ihn am liebsten nicht gehen lassen wollenund sie wusste nicht einmal warum, aber es war so merkwürdig. Zum einen wollte sie mit ihm weiter reden und ihn kennenlernen vor allem seine Ansichten und zum anderen war noch etwass was sie ergründen wollte, da sie nicht wusste wohin sie es packen sollte. Langsam lehnte sie sich zurück und hoffte, dass er es wahr machen würde und wieder kam...bald.....irgendwann......In dieser nacht schlief sie nicht gut, auch weil Marga immer wieder nach ihr schauen kam um nach ihren Verletzungen zu sehen.

    Verina war neugierig und sah sich etwas um als sie in die Casa geführt wurde. Sie sah sich immer um wenn sie etwas neus betrat und sie war sehr gespannt daraut mit ihm zu sprechen. Nachdem der Sklave sie zu ihm geführt hatte lächelte sie. "Salve, ich bin Duccia Verina und hier um mit dir zu sprechen wegen ein paar Feierlichkeiten die wir planen. Hättest du vielleicht einen Moment Zeit für mich?" Vielleicht hätte sie ihm sagen sollen, dass sie im Auftrag vom Duumvir unterwegs war, aber das hatte sie grade vergessen. Sie war sehr gespannt drauf wie sie mit ihm hier zurecht kommen würde.

    "Du schaust aus als hätte ich dich eben aus deien tiefsten Gedanken gerissen" meinte sie leise und erwiederte seinen leichten Druck der Hand, legte sogar ihre andere noch mit drüber, dass seine Hand nun zwischen ihren beiden lag. Es waren unbewusste Gesten, ihr aber sicher nicht unangenehm. "Ich wollte dich nicht erschrecken" sagte sie schon fast flüsternd und sah dan auf die Hände die ineinander lagen. Eine merkwürdige Situation ging es ihr durch den Kopf und sie lächelte ihn zurückhaltend an und war im Begriff seine Hand wieder los zu lassen.

    Verina konnte nicht seiner Meinung sein, auch wenn er vielleicht ein klein wenig Recht haben mochte, aber kannte das freie Germanien nicht und auch nicht das Leben dort, deswegen war es für ihn auch schlechter zu beurteilen wie es war wenn man zu einem halben Römer gemacht wurde, denn die Herzen ihrer Familie würden immer germanisch bleiben. Auf einmal griff sie einfach nach seiner Hand und sah ihn an. "Vergessen wir das Thema einfach" sagte sie wieder lächelnd sie wollte das hier nicht kaputt machen, denn sie mochte ihn, schließlich hatte er sie gerettet. "Tut mir leid wenn ich dich vielleicht angegriffen habe mit meinen Worten."

    "Was ist mit den Römern? Was sind sie dann wenn wir die Feinde sind und die Barbaren? Auf der einen Seite sprichts du irgendwie so über uns und auf der anderen wieder ganz anders. Die Römer waren es doch, die hier in das Land einfrangen obwohl es ihnen nicht gehörte, sie sind der Feind der meint alles besitzen zu können." Sie zupfte etwas durcheinader wegen dem Gespräch an der Decke rum auf der sie lag und er saß, ihr so nah und doch so weit weg. Hatte sie sich in ihm getäuscht oder kam ihr das alles einfach nur so vor? Sie wusste es grade nicht und spürte wie ihr Kopf etwas schwirrte. "Vielleicht sollten wir das Thema wechseln und über etwas anderes sprechen, was meinst du?" Fragend blickte sie ihm in seine Augen.

    Die ganze Zeit über hatte sie ihn angelächelt und ihm gespannt zugehört, vor allem schien es sich so anzuhören, dass er ausser seinen Eltern keine weitere Familie hatte. Noch bevor sie etwas sagen konnte erstarb ihr Lächeln von Jetzt auf Gleich. Wenn sie ein Wort nicht mochte, dann war es Barbar und es war ja auch klar was genau er damit meinte, denn Römer griffen sich untereinander wohl nicht an, also konnte er nur die germanischen Stämme meinen die im freien Germanien noch siedelten und sich halt auch nicht so einfach romanisieren ließen. Sie war Germanin und sie würde es immer sein. "So?Barbarenhorden?" fragte sie in einem harschen Ton "Dann sag mir, wen oder was siehst du als Barbar an? Germanen? Wäre es nämlich so wäre ich wohl auch eine Barbarin, denn mein Denken und Fühlen ist das einer freien Germanin, wie ich dir sschon sagte." Sie hatte ihn die ganze Zeit über angesehen und es lag ein Funkeln in ihren Augen. Die Schmerzen waren für den Moment erst einmal vergessen.

    Ja das wusste sie mit den Pferden und es schien eine schöne Gemeinsamkeit zu sein. Sie hörte ihm zu und schmunzelte weil sie fast gleichalt waren. "Was machst du sonst ausser Frauen das Leben retten oder reiten. Ich weiß ne schwere Frage müsste auch überlegen sie zu beantworten. Hast du eine Familie ausser deiner Eltern?" fragte sie ihn dann doch schließlich und bekam leicht rötliche Wangen deswegen.

    Verina freute sich darüber, dass er sich neben sie setzte und doch noch bleiben wollte. "Weißt du wenn du nicht bleibst, dann wette ich mit dir, dass die halbe Familie innerhalb kürzester Zeit hier stehen wird um zu fragen wie es mir geht." Sie versuchte sich an einem strahlenden Lächeln und dachte nach. "Nun, dass ich Germanin bin weißt du und wie ich heiße auch. Ich bin jetzt 19 Jahre alt und werde bald 20." Sie schmunzelte, ja sie hatte schon bald Geburtstag. "Ich bin Scriba des Duumvirs und er ist mein Großcousin und ihm gehört diese Casa. Ich liebe Pferde und ich reite gerrne aus auch wenn ich nicht mehr soviel Zeit wie früher habe und ich mag Sonnenuntergänge und die Sterne." Verina stützte, da sie aufrecht saß, ihren Kopf an der Wand ab. "Was ist mit dir? Erzählst du mir auch noch mehr?"

    Sie war nicht weniger entäuscht als er und sie sah auf das Bett und ihn dann wieder an. Irgendwie hätte sie gerne noch mehr über ihren Retter erfahren, aber sie konnte ihn ja auch verstehen. "Ich bekomme schon meine Ruhe, aber ich möchte dich auch nicht weiter aufhalten, wenn du zu deinen Eltern möchtest." Verina legte ihren Kopf etwas schräg und lächelte ihn an. "Ich hoffe wir sehen uns dann mal wieder, ich werde den Ausritt nicht vergessen, das was du vorhin sagtest." Sie zwinkerte ihm etwas zu.

    Marga hatte wie immer gute Arbeit geleistet auch wenn Verina sich oft genug auf die Lippen hatte beißen müssen weil sie dachte es nicht auszuhalten. Als sie entkleidet dagelegen hatte, konnte man erst richtig ihre Seite sehen. Sie war an den Rippen geschwollen aber es chien wirklich nicht gebrochen zu sein, dafür aber umso blauer. Wie immer hatte Marga ihr eine kleine Standpauke wegen ihrer Unachtsamkeit gehalten, das wäre auch nicht das erste mal gewesen, aber sie konnte sie davon überzeugen nicht sofort in Anius Zimmer zu laufen um ihm das zu sagen,denn er war auch so schon schwach genug da musste er sich nicht auch noch Sorgen um sie machen. Nachdem sie letztendlich versogt war und etwas aufrecht in ihrem Bett lag fühlte sie sich schon viel wohler. Der Kratzer in ihrem Gesicht sah auch nicht mehr ganz so schlimm aus wie zu Anfang und das Bein war verbunden und sie hatte es über der Decke liegen und sie trug ein leichtes Gewand. Marga wollte grade gehen als der Mann rein kam der Verina nach Hause gebracht hatte. Sie lächelte ihn freundlich an und sah noch einmal kurz zu Verina um dann das Zimmer zu verlassen.
    Verina lächelte ebenfalls "Sie hat mit was wirklich leckeres zu trinken gegeben" dabei verzog sie ihr Gesicht "Also kann es mir nur besser gehen." Sie schmunzelte und deutete ihm an, dass er sich setzen konnte wenn er wollte. "Es geht besser sie ist fast eine Heilerin würde ich sagen und du? Hast du etwas zu essen bekommen?"