Beiträge von Lucius Artorius Avitus

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    Der Miles schaute den Germanen gespielt verdattert an.
    "Hey, ich bin Römer, kein Grieche. Die Treue der Frauen reicht mir vollkommen, Mann.."
    sagte er lachend als Antwort auf die Bemerkung, dass auch Männer sich des falschen Spiels bedienten, ohne zu merken, dass sich seine Haltung um einiges gelockert hatte. Dann durchbrach die Frage nach der Sklaverei den Raum wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    "Die bessere Frage wäre doch wohl, warum sich andere Kulturen keine Sklaven halten, meinst du nicht?"
    fragte er.
    "Wer soll denn sonst niedere Arbeiten verrichten... römische Bürger etwa?"
    Bei dieser Gegenfrage ist dem Miles völlig verborgen geblieben, dass er von 'römischen' Bürgern sprach. Das Hineinversetzen in die Denkweise anderer Kulturen war - zumindest diesem Mann - offenbar völlig fremd.

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    Überrascht von der Frage hob sich eine Augenbraue des Miles. Die Frage war gar nicht so unberechtigt. Noch vorhin hatte er sich beschwert, wieder Wachdienst schieben zu müssen. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, wäre am Tor zu lungern wahrscheinlich gar nicht so übel gewesen...
    "Das Tor bewachen zum Beispiel. Eine wichtige, verantwortungsvolle Aufgabe"
    umschrieb er die eben verwendete Bezeichnung fürs Wache schieben.
    "Trainieren. Patroillie. Irgendwas, bloß nicht hier. Na ja..."
    er zwang sich ein kurzes Lächeln ab
    "...außer vielleicht Latrinenendienst"
    Dann verschwand das Lächeln wieder und sein Gesichtsausdruck wurde wieder kalt und neutral.

    Eine Frage an diejenigen, welche auf dem Gebiete des Römischen Strafrechts bewandert sind. Neulich beim Attentat auf der Rostra, welchem Artoria Medeia zum Opfer fiel, wurde meines Wissens als Waffe ein Sica benutzt. Zwar hat Artoria Medeia überlebt, so dass man nicht von einem Mord sprechen kann, aber schließlich spielt die folgende Frage auch für eine mögliche Bestrafung wegen Versuchs eine Rolle. Was für ein Versuch das sein soll (Mord oder Totschlag), ist eben Gegestand dieser Frage.


    Nun meine ich irgendwo gelesen zu haben (nicht-IR), dass in den Fällen, in denen als Waffe ein Sica benutzt wurde, das römische Gesetz vom Mord, und nicht vom Totschlag ausgegangen war.


    Gab es tatsächlich eine solche Bestimmung? Und wenn ja, gibt es in den Gesetzestexten des IR eine vergleichbare Regelung? Bisher habe ich nichts in dieser Richtung finden können.

    Sim-Off:

    Die Einbeziehung einer anderen ID in diesem Beitrag ist abgesprochen


    Nachdem sein Rundgang vorbei war, kehrte Avitus zum Tor zurück, um die restliche Wache abzuleisten. In diesem Moment sah er Crispus das Castellum verlassen. Als Avitus am Tor ankam, war dieser berets zu weit weg, als dass er ihn noch hätte ansprechen können. Er ließ sich das Wachbuch geben und sah nach... Abreise nach Rom. Avitus sah Crispus nach. Irgendwie schien die Legio sich buchstäblich aufzulösen. In den letzten Tagen entschwanden immer mehr Offiziere, die irgendwelchen Verpflichtungen ausserhalb der Legio nachgingen. Avitus gab das Buch dem tesserarius zurück und ging zum nächsten Tor, um nach dem Rechten zu sehen...


    Normalbrief


    An
    Schola Germaniae
    Mogontiacum
    Germania Superior


    Von
    Lucius Artorius Avitus
    CCAA
    Germania Inferior
    Legio IX Hispana



    ~~~

    Salve,
    mein Name ist Lucius Artorius Avitus und mit diesem Schreiben möchte ich mein Interesse am Cursus Iuris bekunden.
    Allerdings richtet sich meine Anfrage zunächst dahingehend, ob eine Teilnahme den unbedingten Aufenthalt in Roma bzw. Mogontiacum erfordert. Im Moment bin ich im Castellum der Legio IX Haspana in CCAA stationiert und die Pflichten binden mich, so dass eine Reise nach Rom oder nach Mogontiacum jetzt und in absehbarer Zukunft als ausgeschlossen erscheint.


    ~

    Deshalb bin ich bemüht - und wäre für die Hilfe der Mitarbeiter der Schola Germaniae sehr dankbar - zu erfahren, ob eine Möglichkeit besteht, den Cursus auf dem Schriftwege zu belegen, sowie die Prüfung in gleicher Weise abzulegen.


    ~

    Für die Hilfe bedanke ich mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen


    ~~~


    Lucius Artorius Avitus
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    Sim-Off:

    Da ich weiß, dass ein solcher Kursus Hungaricus bzw. Mattiacus viel arbeit bereitet, eilt es nicht, aber früher oder später wollte ich ihn ohnehin belegen. Daher wollte ich das schon mal in die Wege leiten. Wäre schön, wenn die Schola mitspielt und die Anfrage auch SimOn in Erfahrung bringt und dem Avitus das SimOn mitteilt.
    Sollte sich in Zukunft dennoch ein Aufenthalt für Avitus in Rom/Mogontiacum ergeben, könnte man diese Frage SimOn dennoch klären, denn ich bin mir sicher, dass ich nicht der erste und nicht der letzte bin, der sie stellt oder stellen wird.
    Danke :)


    Sim-Off:

    edit: geld kommt gleich

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    Der Legionarius führte Loki ins Atrium und postierte sich wenige Schritt abseits, jedoch so, dass er noch stets in Reichweite war und Loki vor allem gut im Sichtfeld hatte.
    "Warte hier"
    sagte er.
    "Der Legatus wird informiert und wird wohl gleich kommen"
    Er schien etwas mißtrauisch - oder übervorsichtig - zu sein und wartete, die Hand auf dem Griff des Gladius abgelegt und Loki nicht einen Moment aus den Augen lassend. Man konnte bei Germanen nie sicher sein, was diese Verrückten im Schilde führten und der Mann sah sich seiner skeptischen Haltung durchaus berechtigt.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Achja, Kontext.. Gabs keinen, wenn ich ihn richtig verstehe. Er hat imho einfach die ersten 2 Typen von Togen genannt, die ihm eingefallen sind


    wenn sich das auf das bezog, was ich gepostet habe, sei gesagt, dass ich einfach dem Link gefolgt bin, der oben angegeben ist. Dort wurden dann vom Florus diese beiden togae genannt und so hab ich sie halt genommen :D

    Die Sonne versteckte sich noch hinter dem Horizont, als Avitus bereits auf dem Exerzierplatz erschien, vom Miles Maro begleitet.
    "Maro, hol die Probati und lass sie antreten. Danach bring wieder den Karren her. Scuta, Übungsgladii. Ach und bring Wasser. Es dürfte heute heiß werden, ich will nicht, dass die Männer dehydrieren"
    sagte er zu ihm. Während Maro sich aufmachte, die Befehle auszuführen, lockerte Avitus schon mal die Muskeln.

    "Sehr wohl, Legate. Ich danke dir, dass du dir Zeit für mich genommen hast"
    sagte Avitus. Trotz der zivilen Kleidung - abgesehen von dem cingulum unter der Toga - konnte er nicht umhin, zu salutieren, als bevor er sich entfernte.
    "Vale bene, Legate"
    verabschiedete er sich und trat ab.

    Einzig:
    ob es nun Toga Pulla oder Toga Praetexta heißt, ist - zumindest für mich - irgendwie Jacke wie Hose, solange es nicht mehr ist, als bloße Begrifflichkeiten. Wenn man sich nicht bildlich vorstellen kann, wie genau was aussieht, kann es auch Toga Dingsda heißen und wird für mich ewig das Gleiche bleiben, wie jede andere Toga, nämlich nicht mehr als ein Begriff.
    Sprich:
    Bilder müssten her, nicht nur in den Raum gestellte Namen der jeweiligen Kleidungsstücke

    Damit schien - zumindest aus dem jetzigen Blickwinkel - alles gesagt zu sein. Weiter auf seine Qualifikation als Soldat wollte Avitus nicht eingehen. Zu nahe lagen die Klientel als Soldat und die Klientel als Zivilist beieinander. Ohnehin hatte der Legatus ihm bestätigt, dass Avitus' bisheriges Erscheinen in der Legio ihm nicht verborgen blieb, was er - so wie der Artorier verstand - mit 'aufstrebender Offizier' angedeutet hatte. Noch länger darauf rumzuhacken brachte die Gefahr der Umgehung des Dienstwegs mit sich, was er - nach dem letzten Mal - um jeden Preis vermeiden wollte. Dass er 'noch einige Zeit warten musste' - wie der Legatus es formulierte - bewies zumindest, dass Avitus nicht ungeeignet für das Centurionat war und so schöpfte er aus diesen Worten Hoffnung und Optimismus.


    Dass es lediglich eine Regel war, derzufolge nur Centurionen die Akademie besuchen konnten, von der es auch, wie von jeder Regel, sicherlich Ausnahmen gab, ließ er - ohne dass es ihm jedoch in diesem Moment bewusst war - außer Acht. Vermulich weigerte er sich innerlich, die Geduld und das Entgegenkommen des Legaten überzustrapazieren...


    "Nun, dann muss ich mich bis dahin wohl in Geduld üben, Legatus. Ich lasse den Dingen ihren Lauf und lege mein Schicksal in die Hände der Götter"
    sagte er und nahm eine etwas aufrechtere Haltung ein, als er merkte, dass der Legatus über sein bis dato etwas unbeholfen nervöses Auftreten schmunzeln musste.
    "Von meiner Seite wäre es dann alles, Legatus. Ich habe heute dienstfrei und wenn es etwas gibt, dass ich tun kann, brauchst du es nur zu sagen"
    bot er dem Patron seine Dienste an.


    edit: zweiten Absatz hinzugefügt

    Das war eine erfreuliche Nachricht und Avitus musste lächeln.
    "Ich kann hier und jetzt für die Männer der Centurie sprechen, Legatus, die ich im Moment, da mein Centurio in Rom weilt, stellvertretend führe. Und ich kann dir sagen, dass du dich auf uns verlassen kannst. Semper paratus, Legate"
    sagte er und hätte sich am liebsten mit der Faus auf die Brust geklopft, aber diesen Akt der Barbarei unterließ er.


    "Und dass du in meinem Fall eine Ausnahme gemacht hast, bedeutet mir sehr viel und erfüllt mich mit Stolz vor allem auf meine Familie"
    jetzt, wo er wusste, wie der Legat über ihn dachte, fürchtete sich Avitus plötzlich seines Anliegens beraubt, dass ihn hergeführt hat, auch wenn das positive Urteil ihn mit Freude und Stolz erfüllte. Andererseits schnitt sein Patron das Thema auch kurz an, als er vom 'aufstrebenden Offizier' sprach. Avitus zögerte und trat von einem Bein aufs andere, konnte sich plötzlich nicht sicher sein, ob er das Gespräch doch noch in die Richtung lenken wollte, die er ursprünglich vorgesehen hatte.
    "Eigentlich kam ich, Legatus, um dich um deine Meinung bezüglich eines möglichen Besuchs der Militärakademie meinerseits zu fragen. Nicht als Soldat, sondern als Klient, der wissen wollte, ob dieser Schritt von seinem Patron gebilligt und gern gesehen wird. Aber ich bin mir plötzlich nicht mehr sicher, ob es nach dem jetzt Gesagten nicht vermessen wäre, noch näher darauf einzugehen"
    sagte er mit einem leichten reumütigen Ton.

    Avitus sah den Legaten... den Patron auf sich zukommen. Immer noch fiel es ihm schwer, den Mann nicht als seinen Befehlshaber, sondern als seinen Patron zu sehen. Das Bild des Militär war allzu präsent in der Vergangenheit. Er senkte kurz sein Haupt, ehe er zum Sprechen ansetzte.
    "Salve, Legatus"
    schon wieder 'Legatus', merkte er, als er diese Worte aussprach. Er musste nervös sein, zumindest den nassen Handflächen nach zu urteilen. Vielleicht war es auch die Disziplin der Legion, die es ihm verbot, den Mann vor ihm anders anzusprechen.
    "Ich danke dir, dass du mich zu dieser frühen Stunde empfängst und ich werde es so kurz wie möglich fassen, um dich deiner Zeit nicht zu berauben"
    sagte er.
    "Legatus, ich möchte nicht um den heißen Brei reden. Seit ich dein Klient bin, nagt eine Frage immerzu an mir. Es geht darum, was du mir an jenem Tag gesagt hattest, nämlich, dass du nur ungern dir untergebene Soldaten zu deinen Klienten machst. Zunächst verstand ich nicht, warum du dieser Ansicht warst und bist, war es doch nicht unüblich, dass Feldherrn ihre Soldaten in ihre Klientel aufnahmen, aber mit der Zeit kam mir eine mögliche Erklärung. Vielleicht sollte ja dadurch der Eindruck von Sippenwirtschaft vermieden werden..."
    er machte eine kurze Pause und hoffte, dass er da eben mit dem letzten Satz keine Dummheit gemacht hatte.
    "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass du deine Entscheidung bisher nicht bereut hast. Zumal ich mich nicht allzu oft habe hier blicken lassen, um dir meine Aufwartung zu machen..."
    zwar war das noch nicht alles, was Avitus hierher geführt hatte, aber wenigstens hatte er einen Einstieg gefunden, um ins Gespräch zu kommen.

    Avitus trat in das Atrium hinein. Etwas nervös, blieb er stehen und kaute auf der Unterlippe, während sein Blick über den Raum glitt. Es kam nicht oft vor, dass er hier war, entgegen seiner Pflicht als Klient, aber der Dienst erlaubte ihm selten, morgens hierher zu kommen. Früher als Miles hatte er gedacht, als Optio würde er mehr Zeit haben und öfter seine Aufwartung machen können... falsch gedacht, wie sich herausstellte. Als er dann tatsächlich Optio geworden war, kamen neben den Pflichten eines Lagionärs auch noch die eines Stellvertreters auf ihn zu. Wenigstens ersparte ihm Plautius die Schreibarbeit und erledigte diese selber. Doch nun, da er in Rom war, fiel auch diese Arbeit an... Avitus merkte pötzlich, dass er gedanklich abschweifte und sammelte seine Gedanken, wartend auf Empfang.

    Avitus nickte.
    "Danke, Jungs"
    sagte er und betrat das Praetorium. Er hoffte, dass der Legat schon wach war und dass er selbst der erste an diesem Morgen war, der zu seinem Patron kam. Für eine lange Warterei zwischen sich streitenden, wichtigtuenden Klienten hatte er nicht wirklich den Nerv, auch wenn er wusste, dass ihm wohl nichts anderes übrig bleiben würde.

    Sim-Off:

    neue Zeitebene


    Es war recht früh, als Avitus an diesem Tag aufwachte. Die Sonne war noch hinter dem Horizont versunken, auch wenn die erste Dämmerung ihren baldigen Aufgang bereits vage ankündigte. Avitus hätte eigentlich guter, vielleicht sogar bester Laune sein können... Es war einer der wenigen Tage, an denen er keinen Dienst tun musste und einen ganzen Tag lang seinen eigenen Rhythmus festlegen konnte.


    Er hatte viel vor. Eine kleine Übung auf dem Exerzierplatz, nichts Großartiges, ein paar Runden um den Platz, einige Pila würfe. Bloß nichts wirklich Schweißtreibendes. Danach ein Gang in die Stadt, um sich in einer Kneipe am Glückspiel zu versuchen, während man einen Becher vorzüglichen Weins genoß... an diesem Tag und in diesem Moment spielte das bißchen Geld sowieso keine Rolle und konnte auch wenigstens einmal für etwas Nützliches wie ein paar Becher sinnesraubenden, aromatischen Weins ausgegeben werden, der in Hispania oder Italia gelesen wurde. Auch spielte er mit dem Gedanken, ein Lupanar aufzusuchen, um es sich richtig gut gehen zu lassen... aber das konnte er an jedem anderen Tag nach dem Dienst genau so gut tun, also konnte das einen Tag warten. Nicht hingegen ein Besuch in den Thermen... nicht in denen des Castellums, sondern in denen der Stadt, um sich wenigstens an diesem einen Tag wie ein römischer Bürger, und nicht wie ein römischer Soldat zu fühlen.


    Alles Gründe, die genug waren, damit Avitus, wie gesagt, guter Laune sein konnte… eigentlich. Wäre da nicht diese eine Sache, die nach Klärung verlangte. Zu lange hatte er das aufgeschoben, sich immer wieder mit dem Gedanken vertröstet, eine Aufschiebung dieser Angelegenheit gehe schon in Ordnung. Bis gestern.


    Er brauchte zwar eine ganze Weile und musste dafür extra den Mulio vorzeitig aufwecken, damit dieser ihm beim Anziehen seiner rostroten Toga – für eine weiße verdiente er einfach nicht genug – half. Nachdem der Mulio sich anschließend mit übelster Laune wieder schlafen legte, machte sich Avitus auf zum Legaten… allerdings nicht als Soldat. Nicht als Unteroffizier, der den Befehlshaber der Legion sprechen wünschte. Die Klatsche, die er verpasst bekam, als er den Dienstweg nicht einhielt, saß noch heute. Nein. Heute ging er als Klient, der seinen Patron aufsuchen und diesem seine Aufwartung machen wollte… und der einiges, was ihm schwer auf der Seele lag, loswerden wollte.


    Die Sonne war immer noch hinter der magischen Linie des Horizonts verborgen, auch wenn es bereits hell war. Vor dem Praetorium angekommen, meldete sich Avitus den wachhabenden Legionären
    "Salve, Milites. Lucius Artorius Avitus. Ich würde gerne Senator Decimus Livianus sehen"
    Er wusste nicht, ob ihn die Soldaten erkannt hatten, was wohl eher unwahrscheinlich war bei annähernd fünftausend Mann innerhalb der Mauern dieses Lagers.

    Wieder kritzelte Avitus an seinem - mittlerweile - Stammplatz am großen Tisch in der Taberna etwas auf eine Schriftrolle. Daneben lag auf dem Tisch ein aufgeschlagnes Buch, in das er immer wieder einen Blick reinwarf. Allgemeine Informationen über die Römische Armee... Lernstoff für die Militärakademie. Der Artorier wagte es zu hoffen, irgendwann einmal nach Rom gehen zu können und die Akademie zu besuchen. Zwei Möglichkeiten boten sich an. Die erstere war, einfach abzuwarten, bis man in das heißbegehrte Zenturionat der Legion aufgestiegen ist und sich dann freistellen lassen, um nach Rom reisen zu können. Die zweite war, mal bei seinem Patron und Legat, beides in einer Person vereint, vorzusprechen, seine Vorstellungen und Wünsche zu äußern und auf Unterstützung zu hoffen.


    Eine Bedienung, eine ansehnliche Frau, brachte ihm seine Bestellung. Diesmal wollte es Avitus doch mal mit Bier versuchen. Nachdem letzten Besuch einer Kneipe, die vom Genuß des Biers geprägt war, hatte er sich eigentlich vorgenommen, dieses unrömische Gesöff nie auch nur in seine Nähe zu lassen - sein Kiefer tat immer noch weh vom Hammerschlag des Germanen - aber irgendwann wurde dieser Vorsatz immer schwächer, bis er doch so weit war, wieder Bier zu trinken. Er bedankte sich lächelnd beim Mädel und zahlte sein Bier.


    Beide Möglichkeiten waren von Ungewissheit überschattet. Die erstere von der Ungewissheit, ob überhaupt - und wenn ja, wann - der Aufstieg ins Zenturionat vollzogen sein würde, wann er endlich sein eigenes Kommando bekommen würde. Es konnte noch Tage, genauso gut aber auch noch Jahre dauern. Die Sterbequote unter den Centurionen war größer als sonst wo, aber es herrschte Frieden... Er nahm ein paar Schluck Bier.
    Die zweite Möglichkeit war von der Ungewissheit überschattet, ob sein Vorhaben vom Legaten nicht als Jammern mißverstanden werden konnte, und er abgewiesen würde. Avitus schüttelte den Kopf. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Er musste mit dem Patron sprechen... schon morgen. Morgen hatte er dienstfrei, das war also die Gelegenheit schlechthin.


    Vor Ungeduld war ans Weiterlernen nicht mehr zu denken. Avitus trank aus, packte seine wenigen Habseligkeiten - überwiegend Schreibzeug und Bücher, man konnte ihn fast für einen Bücherwurm halten - zusammen und verließ die Taberna, dem nächsten Morgen entgegenfiebernd.