Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Sim-Off:

    bin mir nicht ganz sicher, ob man sich hier melden muss, wenn man per Schiff einreist, aber ich tu es einfach mal. Muss ja nicht ein und dasselbe Tor sein, wie bei den anderen. Ich setze hiernach die Ereignisskette einfach im Hafen fort -.^


    Avitus entstieg dem Boot, welches ihn bis hierhin transportiert hatte, verabschiedete sich vom Kapitän und begab sich zu einem der Stadttore. Im Vorbeigehen nickte er den Stadtwachen zu, die ihn wortlos passieren ließen. Und so begab es sich, dass er die Stadt betrat...

    Gemütlich trieb das Boot die Wellen vor sich her, schnitt das Wasser auf und bahnte sich seinen Weg auf dem Rhenus, Richtung Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Da es mit der Ströhmung ging, musste das Tuch nicht gesetzt werden, was auch keinen Sinn gehabt hätte, da der Wind eh aus Nordwestlicher Richtung kam.


    Avitus hatte im Heck einen Platz gefunden und legte sich etwas hin, ähnlich, wie wenn man auf einer Kline Platz nehmen würde. Er beobachtete entspannt und auf einem Strohhalm kauend die Landschaft, die an ihnen vorbeizog. Unberührte Naturstriche wechselten sich hin und wieder mit kleinen Siedlungen ab. Confluentes lag bereits hinter ihnen, irgendwann zog auch Bonna vorbei. Bald schon würde Colonia Claudia Ara Agrippinensium in Sichtweite kommen und Avitus sein Ziel erreicht haben.


    Er musste immer wieder über den Überfall nachdenken. Im Nachhinein wurde ihm nur zu deutlich, welch ungeheures Glück er und die anderen gehabt haben, dass die Legionsreiterei im richtigen Moment am richtigen Ort zur Stelle war. Ohne sie wäre er wohl entweder als Leiche oder als Geisel geendet. Beides war ihm höchst zuwider.


    Ihm fiel auf, dass er noch während seiner Reise noch gar nicht nachgeschaut hatte, was sein Cousin Imperiosus ihm geschenkt hatte. Alles war immer noch eingepackt. Eigentlich wollte er es erst in Colonia auspacken, aber man konnte nach dem letzten Überfall nicht wirklich sicher gehen, dass man sein Ziel auch lebend erreichte. Er sah nach und entdeckte zahlreiche Uttensilien, die eher eines Priesters, denn eines Kriegers verlangt hätten. Rauchstäbchen, eine verzierte Schale für die rituelle Hände- und Gesichtswaschung vor dem Gebet und sonstige Sachen, die für eine Zeremonie vonnöten waren. Avitus musste lächeln. Hatte das Gebet vor seiner Reise also doch etwas bewirkt. Wahrscheinlich waren sie erhört worden und die Götter ließen ihn die Reise heil überstehen.


    Bald schon zeigten sich die ersten Rauchsäilen vor dem nachmittaglichen Himmel und etwas später die umrissen der Stadt. Patrouillenboote zogen an ihnen vorbei. Colonia Claudia Ara Agrippinensium lag unmittelbar voraus. Avitus erhob sich und zahlte dem Kapitän des kleinen Boots das vereinbarte Entgelt, das dieser zufrieden lächelnd und dankend entgegennahm.


    In wenigen Augenblicken schon, die sich allerdings nun, so kurz vor dem Ziel zu endlosen Ewigkeiten zogen, würde er wieder festen Boden unter den Füßen spüren und am Ziel sein. Blieb nur noch eine Hürde... die Aufnahme in die Legio.


    hier geht's weiter

    Nachdem sie die Wagen von den Pfeilen befreit haben und alles wieder halbwegs hergerichtet hatten, ging die Reise weiter, Die Kavallerie stellte vier Reiter ab, die ihnen Begleitschutz gaben. Die flüchtigen Angreifer wurden gefasst und in Ketten hinter den Wagen geschleift. Epulo konnte es sich nicht nehmen lassen, einem von ihnen die Zähne auszuschlagen, auch wenn er dabei eine Verschlimmerung seiner Wunde in Kauf nahm.


    Irgendwann jedoch musste die Eskorte abdrehen und die Gefangenen in ihr Lager bringen und der Zug setzte die reise alleine fort. Diesmal hatten sie jedoch den Segen der Götter auf ihrer Seite, denn die reise verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Schon bald kam Mogontiacum in Sicht und ein erleichtertes Aufatmen von allen Beteiligten war unüberhörbar. Auch Avitus ertappte sich dabei.


    Die Hälfte der Reise war geschafft. Den Rest wollte er auf dem Rhenus zurücklegen.

    Das Hufgetrampel ließ Avitus’ Herz schneller schlagen. Er riskierte einen Blick über den Wagen und sah das Abzeichen einer Turma, die sich näherte. Offenbar eine Patrouille der Legio VIII Augusta. Er atmete tief durch. Der Pfeilbeschuss hatte aufgehört, denn auch die Angreifer mussten die Legionsreiterei bemerkt haben. Doch es war zu spät. Wie Raubvögel stürzten sich diese auf die Banditen und ließen die Sprache der Schwerter sprechen.


    Nach wenigen Augenblicken war es vorbei. Einige der Angreifer flüchteten zwar durch die Wälder, doch der Decurio ließ einige seiner Männer die Verfolgung fortsetzen, während er selbst mit dem Rest der Turma zu den Wagen ritt.


    Avitus trat aus der Deckung und ging auf den Decurio zu. Zum Gruß führte er seine rechte Hand zur linken Brust. An dieser Geste und seinem Gürtel erkannte ihn der decurio als einen Soldaten. "Miles Artorius Avitus, Decurio. Angehöriger der Cohortes Urbanae, freigestellt zwecks Versetzungsersuch zur Legio IX Hispana. Den Göttern sei dank, dass ihr Jungs hier aufgetaucht seid."


    Der Decurio grüßte zurück. "Ein Urbaner, ha? Nun, ja. Diese Bastarde," er deutete in Richtung, in die seine Männer die Verfolgung aufgenommen hatten, "haben euch ja ganz schön schwer erwischt, ha? Kannst von Glück sprechen, Miles, dass wir in der Nähe waren."

    Vielleicht würde er in Mogontiacum ja seinem Cousin begegnen, Reatinus. Vielleicht würden sie ja einen trinken können und Neuigkeiten austauschen… plötzlich schnitt ein Pfeil die Luft und einer der Sklaven fiel, von dem Pfeil in den Hals getroffen, um. Sein Blut spritzte auf die Steine der Strasse, was hieß, dass er verloren war. Ein weiterer Pfeil, und ein weiterer Sklave fiel, diesmal der Lenker des ersten Wagens. Sie wurden überfallen.


    Avitus sprang von Wagen und suchte hinter dem Wagen Deckung. Er verabscheute es, wie ein Tief von Schützen aufs Korn genommen zu werden. In einem Kampf Mann gegen Mann würde er den Angreifern gerne die Hälse „rasieren“, doch aus einem Hinterhalt beschossen zu werden… das trieb die Moral eines Mannes in den Keller.


    Immer mehr Pfeile zischten durch die Luft und sieben von ihnen lagen bereits auf dem Boden. Manche waren längst tot, andere röchelten oder zitterten, während sie apathisch versuchten zu begreifen, was um sie herum geschah. Avitus wusste, dass es wohl eine Frage der zeit war, bis sie alle tot waren. Er bedauerte, dass er seine Ausrüstung abgeben musste. Hätte er wenigstens ein Schild. Er sah sich um. Epulo lag getroffen am Boden, ein Pfeil ragte aus seinem Bein. Zumindest lebte er noch und schaute verzweifelt und hilfesuchend zu Avitus.


    Wenigstens wurden sie nur von einer Seite beschossen, so dass sie wenigstens ein paar Minuten rausholen konnten. Die Räuber mussten wohl noch nicht lange im Geschäft sein, wenn ihnen ein derartig anfängerhafter Fehler unterlief. Doch was nützte es ihnen schon. Avitus sah sich um. Wenigstens waren alle anderen in Deckung gegangen.


    Obwohl sie kaum mehr zehn Mann waren, kamen die Angreifer nicht raus und beharkten sie weiterhin mit Pfeilen. Avitus schüttelte mit dem Kopf und fluchte lautstark. So wollte er nicht draufgehen...

    Elle für Elle, Meile für Meile zogen sie dahin.


    Je weiter sie sich von Italia entfernten, umso wilder wurde die Gegend. Zuweilen sind sie Dutzende von Meilen gefahren, ohne auf einen Menschen zu treffen oder einen bewohnten Hof zu sehen. Die Wälder seitwärts der Strassen wurden zusehends dunkler und dichter. Vor und hinter ihnen erstreckte sich die Strasse in ihrer scheinbaren Unendlichkeit.


    Bisher hatten sie Glück und wurden nicht überfallen. Avitus hatte Epulo, einem Händler aus Mantua, der ihn gegen ein angemessenes Entgelt mitgenommen hatte, nicht viel über sich erzählt. Sein Gürtel jedoch, an dem man ihn als Soldat identifizieren konnte, musste auf Epulo einen beruhigenden Effekt ausüben, denn die Anwesenheit eines Soldaten in seinem Zug schien ihm ein Gefühl von etwas mehr Sicherheit zu geben, auch wenn Avitus’ Bewaffnung lediglich aus einem Pugio bestand.


    Sie fuhren mit vier Wagen, die mit zum Teil römischem Wein, zum Teil mit Kirchen beladen waren. Der vierte Wagen war mit Proviant für den Zug selbst beladen. Epulo hatte vor, die Ware schnellstmöglich loszuwerden und zurückzufahren. Germania lag ihm offenbar nicht. Wenigstens war er froh, bis nach Mogontiacum mitgenommen zu werden.

    Der Empfang in der Kleiderkammer war schon etwas freundlicher, als eben in der Waffenkammer. Der Dienst tuende Miles, ein gewisser Catullus, kannte Avitus und grüßte ihn. "Salve, Avitus" sagte er freundlich. "Na, was treibt dich hierher? Und vor allem in Zivil? Ich kann dir sagen, Mann, der Dienst hier in der Kleiderkammer ist ja wohl so was von ... na ja. Hör mal, kennst du den schon? Also pass auf, da sind ein Germane, ein Grieche und ..."


    "Catullus... Catullus." sagte Avitus. Catulus war bekannt für seine Vorliebe zu quatschen, was ihm schon manches Mal Unannehmlichkeiten einbrachte. Womöglich hatte er es seiner großen Klappe zu verdanken, dass er hier gerade Dienst schieben durfte. "Ich hab's etwas eilig, mein Freund." Er reichte ihm den Mantelsack, in den die Uniform eingepackt war. "Ich gebe die Uniform ab und brauche die Bestätigung." "Waaaaas. Mann, Avitus, was ist los. Du willst doch nicht etwa das Militär verlassen. Hör mal, ich kann dir sagen..." "Nein, Catulus" unterbrach ihn Avitus erneut. "Ich gehe zur Legio. Zur IX Hispana, wenn du es wissen willst." Avitus deutete auf die Papiere. "Wo soll ich unterschreiben?"


    "Aaaa, ja, hier" er zeigte auf die Stelle für das Signum. "Zur Legio, hm? Hör mal, ich kann dir sagen..." "So, danke" sagte Avitus. "Und mach es gut, Freund" Avitus mochte Catullus zwar, aber dessen Geschwätz konnte einem manchmal wirklich auf die Nerven gehen.


    "Du aber auch, Avitus" rief ihm Catullus hinterher, als Avitus hinaustrat und sich nun endlich aufmachte, die Reise nach Germania zu bestreiten.

    Avitus betrat die Waffenkammer. Wieder sah er den dicklichen, alten Miles, der ihm damals, bei seinem Eintritt die Ausrüstung ausgehändigt hatte. "Salve" grüßte Avitus diesen. "Was willst du" knurrte der Miles. Offenbar befürchtete er, Avitus kam, um Ersatz für verlorene oder zerbrochene Waffenteile zu bekommen, was einen Haufen Papierarbeit bedeutet hätte. "Ich bin hier, um meine Waffen abzugeben" antwortete Avitus zurück. Diesmal war auch seine Stimme nicht so freundlich. "Ich wurde freigestellt und soll hier die Ausrüstung abgeben".


    Er übergab die Waffen dem Miles. "Hast wohl die Schnauze voll, was, du Weichei?" sagte der Miles etwas verächtlich. Nun reichte es Avitus. Die Waffenkammer war in diesem Moment zwar nicht ganz leer, zwei weitere Soldaten taten Dienst, doch Avitus ließ sich nicht von diesen stören. Er packte den Dicken am Hals und zog ihn an sich heran. "Die Bestätigung, wenn ich bitten darf" sagte Avitus mit eisiger Stimme und stieß den Dicken wieder von sich weg. Von so etwas wie Kameradschaft hatte der Dicke wohl noch nie etwas gehört.


    "Hier" sagte der Dicke schließlich und reichte Avitus ein Dokument, das dieser dann unterschrieb. "Wenn du dich über das, was eben geschehen ist, beschweren willst, Dicker, findest du mich bei der Legio IX" sagte Avitus zum Schluß und begab sich in die Kleiderkammer.

    Sim-Off:

    wenn ich so frech sein dürfte :D wir tun so, als ob das 'ne andere zeitebene ist. ich versuche auch, es möglichst kurz zu halten


    Wie befohlen, klopfte Avitus am nächsten Morgen erneut beim Tribun an und betrat, als die Aufforderung zum Eintreten kam, das Büro. Er salutierte. "Salve Tribun. Miles Lucius Artorius Avitus meldet sich wie befohlen. Du wolltest mich sprechen, Tribun?"

    Langsam schritt Avitus die Strasse entlang, die an der Casa vorbeiführte und entfernte sich mit jedem Schritt weiter weg von seinem Heim. Selbst Rufus war zu ihm hingelaufen und ließ sich streicheln, als ob der Köter wusste, dass er ihn für lange zeit nicht mehr sehen würde.


    Avitus drehte sich nicht um. Alles war erledigt. Er hatte, so weit er es sehen konnte, an alles gedacht. Medeia's Vorhersagen, ihre Arbeit im Palast würde sie voll in Anspruch nehmen, bewahrheiteten sich, so dass sie in dieser Nacht nicht heimkam... für einen Moment fragte sich Avitus, ob es wirklich die Arbeit war, die sie nachts von Zuhause fern hiel, verwarf diese Gedanken aber. Er kannte sie zu wenig und wollte sich nicht das Recht herausnehmen, sich ein schnelles Urteil über sie zu bilden, welches womöglich eher ein Vorurteil werden würde.


    Die Sonne war bereits tief im Westen und wie Wolken waren in einem seltsamen Rot gefärbt. Und so ging er. Die letzte Nacht in Rom würde er in der Castra Praetoria verbringen und sich gleich morgen auf die Reise machen. In diesem Moment konnte er dann doch nicht anders, als sich umzudrehen und einen letzten Blick auf die Casa zu werfen. "Vale" flüsterte er.


    Und machte sich dann auf, der Zukunft entgegen.

    "Aha. Ich sehe, du musst meinen Ausbilder kennengelernt haben. Falls es der Sura war, den ich kenne" sagte Avitus. Er war nicht sonderlich überrascht, dass Imperiosus ihm begegnet war. Die meisten Urbaner verteilten sich nach Dienstschluss auf die zahlreichen Tavernen in Rom, da war es nur eine Frage der Zeit, dass man den einen oder anderen hier und da traf.


    Langsam begann er, die Wirkung des Weins zu spüren und wünschte sich, er sie hätten ihn doch mit Wasser verdünnt. Er erhob sich schweigend. "Tja, wie alles im Leben von uns Sterblichen, geht auch dieser Tag zu Ende. Ich... ich muss los, Cousin" sagte Avitus schließlich. Er reichte Imperiosus vier kleine Schriftrollen, die bisher in seiner Toga versteckt waren. "Lege diese Briefe bitte am Briefeingang hin, die anderen sollen sie dort in Empfang nehmen. Leider konnte ich mich aus verschiedenen Gründen nicht von allen so verabschieden."


    Sim-Off:

    hab ich eigentlich schon selber im "epistolae"-thread geschrieben, aber wir tun hier so, als ob er diese Briefe Imperiosus übergab. :D

    Nun lachte Avitus kurz auf, um die Spannung zu lösen. "Immer, wenn dich deine Schüchternheit übermannt, denk an zwei Dinge Cousin. Erstens, denk an unseren Kampf. Wenn du es geschafft hast, einen kampf gegen einen Urbaner ohne schwerwiegende Blessuren zu überstehen, und sich sogar wacker zu schlagen, kannst du auch eine Bekanntschaft mit dem anderen Geschlecht überleben... wobei ich dir dadrauf keine Garantie geben will" er lachte laut.


    "Und zweitens," sagte Avitus, nachdem er sich beruhigt hatte und einen Bissen von dem mit Käse überbackenen Brot mit einem kräftigen Schluck Wein runtergespüllt hatte "denk an die Gens. An unseren Namen, Cousin. Lasse niemals etwas über ihn kommen, ausser es sind die Götter, Rom oder der Kaiser selbst" Man merkte Avitus deutlich an, dass eine leichte Nervosität sich Seiner bemächtigte. Es musste wohl allen so gehen, die im Begriff waren, ihr Heim in Richtung einer ungewissen Zukunft in der Ferne zu verlassen.

    Nun, da zum Schluss reiner Wein eingeschenkt wurde, wollte auch Avitus seinem Cousin einen rat geben. "Du solltest drngendst zusehen, Cousin, dass du diese hässliche Angewohnheit losirst. Deine Schüchternheit meine ich. Die ist eines Römers unwürdig. Denk an deine dignitas, Cousin. Was für einen Eindruck macht es, wenn ein römischer Bürger sich mitsamt seiner Toga aus dem Staub macht, nur weil eine hübsche Frau ihn anspricht... ich hoffe doch, dass dich niemand erkannt hat, Cousin" Avitus wurde etwas streng, denn hier stand das Ansehen des Namens, der Gens, auf dem Spiel. "Du sagst ausserdem, sie war eine Verkäuferin? Ich hoffe, dass sie wenigstens eine Römerin war. Ihrem Namen nach lässt sich das vermuten, aber heutzutage weiß man ja nie."

    "Was...?" Avitus wollte darauf bestehen, den Sack gleich zu öffnen, überlegte es sich dann aber. Er wollte die Mühen, die sein Cousin gemacht hatte, nicht durch seine Ungeduld zerstören, was eines Römers unwürdig wäre. "Das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen, Cousin" sagte er stattdessen. Irgendwie war es ihm peinlich, dass er selbst an so etwas für die anderen nicht gedacht hatte und er nahm sich vor, ihnen etwas aus Germania mitzubringen. "Aber sei meines Dankes versichert."

    Nach dem Abschied wollte Avitus eigentlich zurück auf sein Cubiculum und sich weiter den Studien widmen, wie er bei Meideia's Ankunft tat, doch merkte, dass die zeit schon recht fortgeschritten war und änderte seine Meinung dahingehend, sich in die Castra Üraetoria zu begeben. Auf dem Weg dahin dachte über das eben Geschehene nach, rief sich immer wieder Bilder und Phrase in den Kopf. Dabei kam unweigerlich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er war glücklich, dass die Casa mit neuem Leben gefüllte wurde. War froh üner die Bekanntschaft mit der Ehefrau seines Onkels, auch wenn die ersten Sekunden ihrer Begegnung anders hätten verlaufen können. Hin und wieder, wenn ihm der gedanke kam, dass er voraussehen hätte können, dass die Person im Eingang niemand anders als Medeia sein konnte, schüttelte er den Kopf und lachte in sich hinein. Wieso hat er zwei und zwei nicht zusammengerechnet und sie gleich erkannt, sondern hatte eishc aufgeführt wie der rausschmeißer in irgendeinem billigen Lupanar. Er hatte sich vorgenommen, an seiner Auctoritas zu arbeiten und hatte das Gefühl, bisher gut vorangekommen zu sein. Allerdings führte ihm diese Begegnung vor Augen, dass er den Weg noch nicht hinter sich hatte...

    "Dieser Einladung werde ich natürlich kaum widerstehen können" sagte Avitus lächelnd. "In der Tat muss ich gestehen, dass es etwas unhöflich gewesen sein mag, die beiden Städte zu vergleichen, ohne Athen gesehen zu haben. Und ja, es kann sein, dass Rom planlos und chaotisch wirkt. Doch es ist einfach... einfach Rom. Aber lassen wir das, es ist ja fast schon Politik, und diese sollte wohl das letzte Thema sein, über welches wir in diesem Augenblick sprechen sollten."


    Es war schon seltsam, dass er die Legionen erwähnte, als sie dann auf die Germanen zu sprechen kamen. In diesem Moment keimte in ihm bereits der Entschluss, zur Legion zu gehen, sich versetzen zu lassen... oder doch nicht? Dies wird wohl eine der vielen unaufgeklärten Fragen bleiben, die im Leben eines jeden Mannes kommen und gehen. Er sah in die Gesichter der Anwesenden. Er kannte sie kaum... und dennoch waren es die menschen, die ihm am meisten bedeuteten. Seine Familie. In diesem Moment ahnte er wohl, dass es schwer sein würde, Rom zu verlassen und sich gen Norden aufzumachen.