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ARTORIA MEDEIA
VILLA OKEANOS
CHORA TES ALEXANDREIAS
Wie sehr ich mich gefreut habe, deinen Brief zu bekommen, ahnst du nicht. Hier, am Ende der Welt, so scheint es, sind Briefe ein Wunder und einer wärmenden Flamme in einer dunklen, kalten Nacht gleich.
Das folgende schreibe ich nieder, auf die Gefahr hin, dass diese Zeilen zensiert werden. Unser Feldzug verläuft erfolgreich. Du wirst sicher mitbekommen haben, dass wir in einer Schlacht bei Edessa gegen die Parther gefochten haben und siegreich waren. Pluto muss alle Hände voll zu tun gehabt haben, nachdem unsere tapferen Legionäre ihr Werk verrichtet und die Parther, diese ehrlosen Agressoren, das Fürchten gelehrt haben. Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich diese Zeilen voller Stolz auf meine Milites schreibe, denn bei Mars, Medeia, sie haben sich gut geschlagen, sehr gut. Auf sie ist Verlass und sollte ein Parther den Boten, der dieses Schreiben überbringt, abgefangen haben und diese Zeilen lesen, wird ihm das Blut in den Adern gefrieren, den ich sage dir, wir schlagen sie. Wir haben sie einmal geschlagen, wir werden sie wieder schlagen. Lass, und dies bitte ich dich als diejenige, welche bei der Acta Diurna tätig ist, lass Rom wissen, welch große Anstrengungen und Opfer seine Bürger hier auf sich nehmen und welch Taten sie hier vollbringen.
Die Geschehnisse in Rom sind beunruhigend. Dass Abschaum und Gesindel, elende Verbrecher es wagen, die Domus einer Familie abzubrennen, deren Vertreter hier in diesem Krieg für Rom bluten, empört mich. Meine Hände zittern vor Wut und vor Zorn und der Ohnmacht, denn mir ist bewusst, dass wir diese Halunken wohl nie werden finden können. Oder ist gar bekannt, wer diese schändliche Tat begannen hat? Eine Anfrage bei den Cohortes Urbanae könnte aufschlussreich sein, wenngleich ich wenig Hoffnung hege. Für deine Bemühungen um den Neu- bzw. Wiederaufbau der Domus gebührt dir Dank und an Geld soll es nicht scheitern. Auch, wenn ich weit weg bin, kannst du dich jederzeit an den Verwalter meines kleinen Landguts bei Mantua wenden. Er wird dir jede Hilfe zukommen lassen, die du benötigst.
Mir selbst geht es den Umständen entsprechend gut. Der Krieg verlangt einem einiges ab, aber so lange ich atmen kann, solange ich ein Schwert zu führen in der Lage bin, diene ich Rom und setze seine Interessen durch, wie Tausene meiner Waffenbrüder es an meiner Seite tun. Ich bin verwundet worden, gleich zu Beginn der Schlacht und dann gegen Ende dieser, im Kampfe mit einem parthishen Hauptmann, der seine gepanzerten Reiter gegen uns ins Feld geführt hat und für den Tod zahlreicher Waffenbrüder verantwortlich ist, die so tarpfer und todesverachtend unseren Adler verteidigt hatten, auf den die Parther es abgesehen hatten. Aber die Verletzungen sind nicht weiter schlimm. Die Wunden sind genäht und ich bin aufdem Wege der Heilung, werde innerhalb der nächsten Tage wieder der Alte sein.
Wünsch mir Glück und Erfolg, Medeia. Ich nähere mich dem Ende dieses Schreibens. Mögen die Götter dich wohlwollend betrachten. Vale bene.
PARTHIA
ID NOV DCCCLVII A.U.C. (13.11.2007/104 n.Chr.)