Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Der Kapitän erkannte den Legatus und eilte zu diesem herbei.
    "Aaaah, salve, salve Herr"
    sagte er.
    "Das ist meine 'Pegasus', ein gutes Schiff, du wirst es nicht bereuen, es für deine Reise auserwählt zu haben und im Nu werden wir es bis nach Argentoratum schaffen"


    Avitus ließ gerade sein Pferd unter Deck verstauen, als er den Schiffsjungen sah, der ein edles Ross reinführte. An der Aufmachung am Sattel erkannte er es als das des Legatus und ging aufs Oberdeck des Schiffes und dann von Bord, um diesen zu begrüßen. Er sah, dass der Kapitän bereits bei ihm war, erreichte ihn und salutierte.
    "Ave Legatus. Es ist alles bereit, wir können jederzeit ablegen"
    sagte er.


    "Der Hafenmeister ist informiert und wir können in der Tat jederzeit loslegen"
    mischte sich der Kapitän ein.


    Sim-Off:

    Ähm, es kommt darauf an, wie genau wir die Reise ausspielen und wer alles mitmacht. Wir könnten die Abreise simmen und uns dann in Mantua wiederfinden oder aber tatsächlich die ganze Reise knapp abhandeln

    Er nahm den Helm ab und bedeckte dem paludamentum sein Haupt, als die Priesterin zum Mars sprach. Avitus schloß die Augen und hörte die Worte, die sie an den Gott richtete. Während das Feuer entzündet wurde, ging er langsam hin.
    "Mars, sieh her, Mars und höre mich an"
    sprach er leise murmelnd.
    "Ich bin Artorius Avitus. Nimm diese meine Gaben an dich als Dank an, mächtiger Mars. Alles, worum ich dich bitte, hat Sacerdos Decima bereits ausgesprochen. Fast alles. Denn die Hispana ist mir ans Herz gewachsen, Mars. Sieh zu, dass sie so bleibt, wie sie ist, während wir weg sind. Stark und berüchtigt"
    er warf die Opfergaben ins Feuer hinein, die sofort von den Flammen ergriffen wurden und langsam in Rauch und Asche vergingen. Avitus entfernte sich wieder von der Flamme.

    "Es muss doch überwältigend gewesen sein, Rom zu sehen, nicht wahr"
    sprach Avitus in einem Ton, der ahnen ließ, dass er jedes Wort so meinte. Es klang vielmehr wie eine Feststellung, weniger wie eine Frage.
    "Du kannst hier sicher übernachten. Es tut mir wirklich leid, dass es so kam mit deinem Vater und deiner vergeblichen, langen und mühevollen, und bestimmt nicht ungefährlichen Reise hierhin. Manchmal scheinen die Götter mit uns makabre Spiele zu spielen"
    sagte er.


    Sim-Off:

    ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Gordianus wollte, dass man die Taberna SimOn als aktiv betrachtet, aber ich schätze, er wird nichts dagegen haben, wenn doch

    ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLVI A.U.C.


    Auf Befehl des Legatus Legionis haben sich alle zur Legio I Traiana Pia Fidelis versetzten Offiziere und Mannschaften zur Abreise bereit zu halten. Die Abreise findet morgen früh um die erste Tagesstunde statt.


    gez.L. Artorius Avitus

    "Ave Legatus"
    sagte Avitus, nachdem er eintrat und salutierte. Er merkte, dass der Legatus offenbar verstimmt war und fragte, was Plautius ihm wohl berichtet haben mag. Daher wollte er seine Meldung kurz halten.
    "Ich bin hier, um dich zu informieren, dass für die Abreise alles vorbereitet ist. Im Hafen wartet ein Schiff, die 'Pegasus', mit dem wir jederzeit bis nach Argentoratum fahren können. Es kann alle Reisenden, samt Gepäck, Pferden und Sklaven aufnehmen. Von da aus können wir zu Pferd weiterreisen. Alle Versetzten Legionäre, einschließlich Petronius Bursa sind für die Reise mit einem Reittier ausgestattet"


    Normalversand


    An
    Casa Artoria, Rom


    Von
    Lucius Artorius Avitus
    Germania Inferior, Legio IX Hispana

    ~~~

    Ich grüße euch, meine werten Angehörigen

    ~

    Dem Senator Decimus Livianus hat unser Kaiser das Kommando über die Legio I Traiana Pia Fidelis übertragen, wie ihr bestimmt schon aus der Acta Diurna erfahren habt. Lasst euch gesagt sein, dass mir nebst einigen weiteren Legionären die Ehre zuteil wurde, Decimus Livianus zu begleiten.

    ~

    Fortan werde ich also auf italischem Boden stationiert sein. Näheres werde ich berichten, sobald ich dort bin. Die Abreise unterliegt meiner Organisation, daher erlaubt mir die Zeit nur diese wenigen Zeilen. Seht mir dies nach.

    ~

    Vale

    ~~~

    Lucius Artorius Avitus
    ANTE DIEM XV KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (18.8.2006/103 n.Chr.)
    [Blockierte Grafik: http://img20.imageshack.us/img20/6136/2qc5.png]


    Sim-Off:

    5 Sz überwiesen

    Vom Hafen kommend, ritt Avitus auf den Exerzierplatz.
    "Brrrr"
    ertönte es und er zog an den Zügeln, um das Pferd zu Halten zu bringen. Als es stand, gab er ihm einen Klaps auf den muskulösen Hals und sprang ab, die Zügel einem herbeieilenden Legionär übergebend.
    "Bleib in der Nähe und lass das Pferd trinken. Und gib ihm etwas Futter"


    Er entdeckte die Priesterin und die sie umgebende Menge Soldaten, die sich allesamt um einen aufgebauten Opferplatz sammelten. Scheinbar wurde den Göttern gehuldigt. Avitus verzog das Gesicht... er hatte nichts dabei, was er opfern hätte können, aber andererseits wollte er den Zorn Mars' nicht auf sich ziehen. Gerade wurde er erst befördert und ausserdem brauchte er seine Hilfe am Hafen, wo seine Männer tonnenschwere Marmorblöcke aus einem Schiff entluden.


    Er suchte sich den nächstbesten Soldaten aus und kaufte diesem zu einem spottbilligen Preis, wobei er bewusst den Centurio raushängen ließ, einige von seinen Gaben ab, auf dass er etwas hatte, was er Mars darbieten konnte und gesellte sich zu der wachsenden Menge. Vorne angekommen, nickte er Flavius zu und nahm seinen Helm ab. Er machte einen etwas erschöpften Eindruck, war verschwitzt und zerkratzt, hoffte aber, dass Mars ein Auge zudrücken würde bei seinem Anblick.

    Avitus wartete die Stunde, die gebraucht war, um die Ladungendgültig zu löschen, ab und ließ die Männer danach antreten.
    "Milites venite... State"
    hallte es.
    "Milites. Ihr habt diesen Zivilisten gezeigt, dass wir für eine Aufgabe, für die sie vier Tage angesetzt hatten, gerade mal einen brauchen. Ihr habt gut gearbeitet"
    lobte er die Männer.


    Dann winkte er den Kapitän und einen der Optiones zu sich. In Gegenwart des Kapitäns gab er dem Optio einen Befehl.
    "Optio, ich wünsche, dass du Wachmannschaften einteilst, die hier bleiben und aufpassen, dass der Kapitän uns nicht davon segelt"
    sagte er so, als ob der Mann nicht dabei wäre und drehte sich dann zu diesem um.
    "Wobei er es gewiss bereuen würde, eine Legion derart zu hintergehen. Ich könnte mir zumindest keine größere Dummheit vorstellen..."
    sagte er eiskalt ihm ins Gesicht.


    Schweigend nahm der Kapitän alles auf, die Fassade der Freundlichkeit nicht ablegend. Der Vertrag war geschlossen und eigentlich hatte er nicht vor, die Legion zu hintergehen, aber das würde ihm der Centurio ohnehin nicht glauben.


    Avitus schwang sich derweil auf sein Pferd. Es war zeit, dem Legatus Meldung zu machen, dass der Abreise nun nichts im Weg stand. Er gab dem Gaul Sporen und ritt davon.

    "Die Pegasus ist bereit"
    sagte Avitus, als er in das Büro des Hafenmeisters hereingeplatzt war.
    "Sie kann morgen ablegen"


    Der Mann schaute genervt auf, als der Centurio in sein Officium ohne Vorwarnung reinkam.
    "So?"
    fragte er.
    "Nun gut, ist das alles?"


    Avitus spürte das dringende Verlangen, diesem arroganten Mistkerl mal ein paar Zähne auszuschlagen, aber er war nicht der geforderten Mühe wert. So nickte er nur und trat wieder hinaus, während der Hafenmeister seinen Scribae die Anweisung gab, den Eintrag im Hafenbuch entsprechend abzuändern.

    Wie er gesagt hatte, tauchte Avitus irgendwann in der zehnten Stunde im Hafen wieder auf und sprang vom Pferd. Der Optio eilte zu ihm und nach dem die militärischen Ehren ausgetauscht waren, erstattete er Avitus Bericht. Demnah stand die Löschung der Fracht kurz vor ihrer Vollendung. Avitus war überrascht, dass es nun so schnell ging und suchte erneut den Kapitän auf.
    "Du siehst, Kapitän, wofür du vier Tage brauchst, brauchen meine Männer gerademal einen"
    sagte er Stolz.


    Der alte Mann lächelte.
    "Wohl wahr, Centurio, auch wenn ich hinzufügen darf, dass du über entschieden mehr Männer verfügst und die Arbeit ohne Unterbrechung leisten konntest"


    Diesen Seitenhieb durchschaute Avitus durchaus, unterließ jedoch weitere Bemerkungen. Hauptsache war in diesem moment, dass sie ein Schiff hatten. Er ging zum Hafenmeister.

    Gegen Mittag kehrte Avitus zurück, um nachzusehen, wie weit die Männer waren. Die Arbeit kam gut voran und die Platten waren zu zwei Dritteln bereits entladen, was Avitus besonders freute. Wenn das so weiter ging, würden sie bei Sonnenuntergang, vielleicht auch irgendwann in der Nacht fertig sein. Doch man sah den Männern die langsam einkehrende Müdigkeit und Lustlosigkeit an. Allerdings gab es ein Ziel zu erreichen und sie wollten nicht vor den Augen der Stadt versagen.


    Avitus derweil suchte den Kapitän auf, der es sich in einer Taberna gemütlich gemacht hatte, und seinen Stellvertreter zurückließ, der die Legionäre bei der Arbeit beobachtete. Avitus setzte sich ohne Aufforderung an seinen Tisch.
    "Meine Männer sind bald fertig. Morgen können wir also mit den ersten Sonnenstrahlen abreisen, es sei denn, es kommt etwas unerwartetes dazwischen"
    wobei er an einen Appel im Castellum dachte.


    "Das ist gut, Centurio"
    antwortete der Kapitän.


    Avitus ließ sich einen Becher verdünnten Wein bringen, leerte diesen in wenigen Zügen und wischte sich mit dem Unterarm den Mund ab. Dann erhob er sich, um bei den Arbeiten wieder mal anzupacken. Er trat hinaus, legte die Rüstung ab und reihte sich ein. Bisher war nichts beschädigt worde, wofür der Mars und Fortuna unbedingt ein Opfer bringen musste, um den Göttern zu danken... allerdings waren sie auch noch nicht fertig und Avitus wollte den Göttern auch nicht voreilig danken.


    Die Sonne erreichte den zenit und überschritt ihn, ab nun langsam dem Horizont entgegenschreitend. Avitus zog die Rüstung wieder an und winkte den Optio zu sich.
    "Ich muss wieder ins Castellum zurück. Macht weiter so, das sieht gut aus, wir werden früher fertg, als ich gedacht hatte. Ich schaue so um die X oder XI Stunde noch mal vorbei"
    sagte er diesem, schwang sich auf sein Pferd und gab Sporen. Während dieses Hin-und-Her wurde ihm nochmal klar, warum er nicht zur Reiterei gegangen war... zu viel Bewegung, zu viel Stress.

    Es verging in der Tat kaum eine halbe Stunde, als sich die Kolonne, aus zwei Centurien bestehend, dem Hafen näherte. Avitus 'borgte sich diese' aus der X. Kohorte, unter denen auch einige Männer von Plautius' Bautrupp waren.
    "Consistite... Ad sinistram... Movemini"
    hallten die Befehle, woraufhin die Kolonne zu Stehen kam, sich die Männer nahezu gleichzeitig nach Links undrehten und dann entspannte Haltung annahmen. Avitus ging vor die Reihen, um für alle hörbar zu sein.
    "Milites, unsere Aufgabe ist es, die Ladung dieses Schiffs zu löschen..."
    er zeigte mit der Hand auf die 'Pegasus'.
    "Der Kapitän dieses Schiffs traute seinen Ohren nicht, als ich ihm sagte, dass wir es bis zum Sonnenaufgang am Tag nach morgen schaffen. Aber ich weiß, dass wir es schaffen, denn wir sind Männer der neunten und es gibt nichts, was wir nicht schaffen"
    ein Aufschrei ging durch die Reihen, mit dem die Männer Avitus bestätigten.
    "Aber es gibt einen Hacken, Männer. Die Ladung besteht aus Marmorsteinen, die nicht beschädigt werden dürfen. Daher frage ich euch... schaffen wir es oder schaffen wir es nicht, ein paar kleine Steine aus dem Bauch dieses Schiffs zu holen..."
    noch ehe er die Frage zu Ende gesprochen hatte, gingen seine Worte in dem Aufschrei der Männer auf.


    Bald darauf machten sich die Männer an die Arbeit. Avitus teilte sie in mehrere Schichten auf, so dass ohne Unterbrechung gearbeitet und gelöscht werden konnte. Die Männer gingn mit Elan an die Sache ran und arbeiteten unter den neugierigen Blicken der Hafenarbeiter und spielender Kinder. Auch in der Nacht wurde weiter gearbeitet, wobei reichlich Fackeln Licht spendeten.


    Avitus selbst packte mit an, um die Moral der Männer aufrecht zu erhalten, was gut zu funktionieren schien. Als die ersten Sonnenstrahlen am nächsten Tag hereinbrachen, zog er seine Rüstung an. Er machte einen erschöpften, doch zufriedenen Eindruck, denn die Arbeit kam gut voran.
    "Ich muss zurück zum Castellum"
    wandte er sich an einen Optio.
    "Sie zu, dass die Männer weiterhin in diesem Tempo arbeiten. Hier hast du etwas Geld..."
    er warf ihm einen Geldbeutel zu.
    "... schick jemanden, der Wein und Essen kauft, damit die Männer bei Kräften bleiben. Ich bin bald zurück, um nach dem Rechten zu sehen..."
    Der Optio salutierte und Avitus gab dem Pferd Sporen und ritt zum Castellum

    Avitus wandte sich an Iulius.
    "Du Iulius, das, was ich vorhin gesagt habe in den Stallungen, das mit dem 'Alten'. Du behälst es doch für dich, oder?"
    Dann merkte er, dass Aristides wieder wach wurde.
    "Sieh an, sieh an. Helft ihm hoch..."
    befahl er den beistehenden Milites.
    "Ich hoffe, du fühlst dich einigermaßen, Flavius, denn bisher hat keiner gewonnen. Laelius wurde ebenfalls bewusstlos. Das heißt, wenn ihr wollt, dass es einen Sieger gibt... dann weiter geht's"

    Am Schiff angekommen, grüßte Avitus den ihm Nächststehenden und erkundigte sich, wer der Kapitän des Schiffs sei. Dieser muss ihn jedoch schon vorher erblickt haben und eilte vom Schiff. Der Mann wirkte übertrieben freundlich und Avitus wurde sofort mißtrauisch. Das bedeutete, er war entweder in Konflickt mit dem Gesetz Roms geraten oder aber einfach nur geizig bis zum 'geht-nicht-mehr'.


    "Salve Centurio"
    ließ er seine unangenehme Stimme hören.
    "Was verschafft mir die Ehre eines besuchs von einem Offizier der Legion?"


    Immer mehr fühlte sich Avitus in seinem Verdacht bestätigt, wusste aber nach wie vor nicht, welche der beiden Theorien zutraf.
    "Salve Kapitän. Ich bin hier, weil ich ein Schiff brauche... ein Schiff nach Mogontiacum, besser noch nach Argentoratum. Man sagte mir, du segelst bald flußaufwärts?"


    "Ja, das stimmt, Centurio. Allerdings erst in vier Tagen. Ich segele zwar leer zurück, aber meine Ladung ist noch nicht gelöscht"
    gab der Mann zur Kenntnis, die Hände zusammengefaltet, was ihn wie einen Betenden aussehen ließ.


    Avitus hob die Augenbraue. Der Mann war bestimmt in Konflikt mit dem Gesetz. Oder doch übertrieben geizig? Oder beides? Wahrscheinlich beides. Sogar sehr wahrscheinlich beides.
    "Wenn ich deine Ladung in sagen wir einem Tag lösche, wie siehtes dann aus?"


    Die Augen des Kapitäns glühten sichtlich auf, als er die Gelegenheit roch, mehrere Tage einzusparen und auch noch etwas dazu zu verdienen.
    "Das wäre natürlich wunderbar, Centurio. Aber wie willst du die Ladung so schnell löschen? Ich transportiere Marmorplatten, die sind sehr wertvoll und Hast wäre ohne Zweifel sehr gefährlich fürs Geschäft"


    Avitus seufzte innerlich. Die Götter legten ihm ein Stein nach dem anderen in den Weg. Und ironischerweise auch noch wertvolle Steine, wie Marmor. Doch nach außen blieb er gefasst und sah dem Mann mit einem müden Lächeln ins Gesicht.
    "Kapitän, ich bin Legionär der Hispana. Wir schaffen alles"
    sagte er.


    Kaum eine Minute später, nachdem alles andere geklärt wurde besiegelten sie den Vertrag per Handschlag und Avitus bestieg sein Pferd. Er drehte sich zjm Kapitän um.
    "Ich bin in weniger als einer halben Stunde mit zwei Centurien hier... bis übermorgen früh haben wir die Ladung gelöscht, und wenn wir Tag und Nacht arbeiten müssen"
    Der Kapitän entgegnete etwas mit seiner übertriebenen Freundlichkeit, doch Avitus hörte ihn nicht mehr, denn das Hufgetrappel und der Wind in seinen Ohren übertönte seine Worte, aöls er dem Pferd Sporen gab und in Richtung des Castells gallopierte.

    Zu Pferde machte man eigentlich gar keinen üblen Eindruck. Avitus ritt in voller Montur zum Hafen, genoß dabei den Wind im Gesicht, das Flattern seines blutroten Offiziersumhangs und das Huftrommeln auf den Pflastersteinen der Strasse. Die Menschen auf der Strasse gingen zur Seite, wenn sie ihm und seinem Gaul im Weg standen und ließen ihn ungestört passieren. So erreichte er schnell deh Hafen und begab sich zum Hafenmeister. Er ließ sich den Weg zu diesem erklären und klopfte kurz, aber laut an, wartete jedoch eine Antwort nicht ab, sondern trat hinein.
    "Salve, ich bin Artorius Avitus von der Hispana. Ich benötige ein Schiff nach Argentoratum, zumindest aber bis nach Mogontiacum. Es muss groß genug sein, um neun Soldaten..."
    neun, wie die IX Hispana, fiel Avitus in diesem Moment auf
    "... aufzunehmen, samt Pferden, reichlich Gepäck und einigen Sklaven"


    "Nach Mogontiacum, sagst du?"
    entgegnete der Hafenmeister mit einem leichten Unterton der Überheblichkeit.
    "Und wofür, wenn ich fragen darf?"
    fragte er neugierig, was Avitus Meinung von diesem Mann nicht gerade positiv werden ließ.


    "Um die Abreise des Legatus Legionis, Decimus Livianus, nach Italia ermöglichen zu können"
    antwortete er trocken.


    Offenbar war diese dem Mann Grund genug und er schaute in seine Bücher, in denen jedes ankommende Schiff verzeichnet war.
    "Aaah ja. Hier haben wir eins. Die Pegasus. Sie legt in vier Tagen ab und ..."


    "In vier Tagen?"
    unterbrach ihn der Artorier.
    "Das ist viel zu lang. Ich brauche eines, das morgen, spätestens übermorgen abreist"


    Etwas genervt warf der Hafenmeister dem Centurio einen Blick zu und schaute dann noch mal in die Hafenbücher. Er suchte die Schiffe ab, sortierte die unpassenden aus.
    "Tut mir leid, das nächste Schiff wäre die Pegasus... und die ist in vier Tagen"
    demonstrativ tat er das Buch beiseite, um zu verdeutlichen, dass seine Hilfsbereitschaft damit erschöpft war.


    "Wo liegt die Pegasus?"
    fragte Avitus. Noch wollte er nicht aufgeben und mit dem Kapitän reden. Vielleicht würde der sich umstimmen lassen, früher aufzubrechen. Nachdem ihm der Hafenmeister mit einem - nun völlig - genervten Wink angedeutet hatte, wo die Pegasus lag, bedachte ihn Avitus seinerseits eines verachtenden Blickes und machte sich zum Liegeplatz des Schiffs auf.