"COHORTES URBANAE - JEDER BLEIBT WO ER IST - ICH WILL EURE HÄNDE SEHEN, ABSCHAUM."
Mein Ruf war noch nicht richtig verhallt, als auch schon der Erste auf mich zugestürmt kam.
Hinter mir drangen meine Milles in den Raum.
Tische flogen um, Krüge krachten auf den Boden, Blitzen von Klingen.
Instinktiv handelte ich. Noch vor wenigen Monaten hätte ich wohl nachgedacht. Das hatte sich geändert. Die durch die harte Ausbildung der CU trainierten Reflexe übernahmen das Kommando.
Ich drehte mich leicht zur Seite, verzögerte meine Bewegung um den Bruchteil einer Sekunde und hieb dem Kerl mit einem geraden Stoss den Knüppel ins Gesicht.
Wie durch Nebel vernahm ich das Brechen seiner Nase, seinen grunzenden Aufschrei.
Irgendwo in einem Teil meines Gehirnes der im Moment nur unbeteiligter Zuschauer war, registrierte ich, das der Kerl unbewaffnet gewesen war und wahrscheinlich nur panisch die Flucht ergreifen wollte. Idiotische Idee von dem Kerl.
Mein Körper war schon weiter.
Der Knüppel traf einen Arm, der danach einen ziemlich ungesunden Winkel hatte.
Mit dem eisenverstärketen Lederhanschuh an meiner Linken wehrte ich einen Schlag ab.
Ich rutschte, verlor für Augenblicke das Gleichgewicht. Ob das auf dem Boden Blut oder Wein war konnte ich nicht erkennen.
Mein Kopf zuckte zur Seite, irgendetwas Hartes streifte meine Schläfe. Ich spürte, das etwas Klebriges, Nasses an meinem Auge entlanglief.
Ich fand mein Gleichgewicht wieder.
Ohne nachzudenken trat ich in die Richtuing aus der der Schlag gekommen war.
Mein Fuss traf auf Wiederstand.
Schmerzenslaute.
Schreie, Splittern, Wein, Blut all das vermischte sich in meiner Wahrnehmung zu einem einzigen Brei.
Niemand durch diese Tür entkommen lassen.
Nur das zählte.
Mein Knüppel traf, das hässliche Geräusch von brechenden Knochen drang an mein Ohr.
Ich nahm meine ganze Umgebung durch einen roten Schleier wahr.