Original von Lucius Flavius Furianus
"Ja, das meinte ich. Es wäre für Quarto ein Leichtes auf den Thron zu kommen. Er müsste nicht einmal schnell handeln. Valerianus hat einen Sohn, fürwahr, doch dieser ist noch ein Kind. Und dieser Mann, da kannst du dir sicher sein, wird seine Macht nicht einfach so aus seinen Händen gleiten sehen wollen, er will in die Geschichte eingehen und den Weg für seine Familie ebnen - nicht die Ulpier, sondern diese Exilanten. Er wird foglich einen Nachfolger schnellstmöglich benennen, unter dem Vorwand Rom müsse einen haben, sonst drohe uns beim Ableben des Kaisers ein Bürgerkrieg der Machtgelüstigen. Hintergründig wird er den Machterhalt seiner Familie vorbereiten. Und sein Caesar wird Quarto sein, sein eigener Bruder.
Quarto wird also folglich nicht übereilt handeln. Er wird abwarten, bis er Caesar ist, erst dann wird er seinen Bruder erledigen. Denn dann wäre er es nicht nur vor dem Gesetz, sondern öffentlich, als Caesar der zweifellose Nachfolger seines Kaisers.
So oder so, Catus, Quarto ist und wird sein Nachfolger.
Wenn er feige ist, lässt er seinen Bruder leben. Und wenn dieser lange genug lebt, wird er Quarto irgendwann entmachten müssen, damit sein eigener Sohn den Bruder ersetzt. Das wird Quarto nicht gefallen und irgendwann, früher oder später, jedoch vor der Mannwerdung des Sohnes von Valerianus, wird Quarto ihn töten müssen, wenn er nach dem Thron strebt.
Und er wird Rückhalt und große Unterstützung genießen. Er ist ein hervorragender, wenn auch stiller Politiker. Valerianus ist Soldat. Wenn sich dieser als Kaiser im Senat schlecht anstellt, wird es ein Leichtes für Quarto sein seinem Bruder diese Bühne zu entziehen und dessen Macht auf das Militärische einzuschränken. Quarto wird im Senat präsent sein, während sein Bruder, der Kaiser, abgeschoben sein Dasein als Figur fristen wird, bis er irgendwann zur Strecke gebracht wird.
Du siehst, Quarto hat schon jetzt alles in der Hand und er wird es sein, den es zu beobachten gilt."
Sagte er entschlossen und stand auf, um zu seinem Regal zu gehen, einige Schriftrollen heraus zu holen und auf dem Tisch auszubreiten.
"Aber genug von der Zukunft der Exilanten, wir haben jetzt zu tun."
Das Pergament zeigte eine Karte Hispaniens.
"Ich bin kein Mann der Nautik, noch des Schiffsbaus, auch wenn ich mein Examen auch mit nautischem Teil absolviert habe. Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wo die Prätorianer umbemerkt landen könnten. Ich dachte an hier und da."
Sein Finger zeigte erst auf einen, dann auf den anderen Punkt an der Ostküste Spaniens.
"Aber ich bin kein Fachmann, daher würde ich gerne deine Meinung dazu hören. Wir müssen vorbereitet sein und dort Meldereiter aufstellen, um frühzeitig die Flucht ergreifen zu können."