Beiträge von Quintus Matinius Valens

    Die überlebenden Seeleute sowie die Familie des Schiffbesitzers trieben zwischen Leichen und Holzbrettern verzweifelt nach Hilfe rufend umher. Die Frau des Lorca sowie seine Tochter hatten sich noch rechtzeitig an einem Holzbalken festhalten können, als die Frau bemerkte, dass ihr Sohn sie nicht mehr am Rockzipfel festhielt.
    Sie drehte ihren Kopf herum und sah, wie ihr vierjähriger Sohn, mehrere Fuss von ihr entfernt, im Wasser herumschwamm und vergeblich versuchte, sich an der Oberfläche zu halten. "Mutter!", schrie der Kleine. Die Frau schrie den Namen ihres Sohnes zurück und brüllte wie eine Furie vor lauter Verzweiflung.
    In ihrer Hysterie sah sie nicht den Mann, der auf ihren Sohn zukam, um ihm zu helfen. Sie sah nur ihren Sohn.
    Voll mütterlichem Instinkt ließ sie den Holzbalken, an dem sie hing, los, um zu ihrem Sohn zu paddeln.
    Doch sie konnte nicht schwimmen und befand sich plötzlich in der selben Situation wie ihr Sohn. Nun war es an der Tochter des Lorca, zu kreischen, doch zu welchem Nutzen?
    Hilflos sah sie zu, wie einer der Hartholzbalken aus Baetica, erste Ware, die Lorca am Markt von Tarraco für gutes Geld verkaufen wollte, am Kopf der Witwe des Lorca anstiess. Mit einem Knall stiess er an und machte die Frau bewusstlos. Ohnmächtig trieb sie auf dem Wasser.


    Derweilen verdichteten sich die Menschenmassen, die sich an der Mole gebildet hatten, und die Katastrophe angafften. Dabei verhinderten sie effektiv das Vorwärtskommen der Vigiles, die versuchten, sich einen Weg durch das Getümmel zu bahnen, um aus der Werft geeignetes Arbeitsmaterial zu holen.


    Zur selben Zeit stürzte der komplett fassungslose Magister Scriniorum der Regio auf den Hafen. Valens war komplett verwirrt - er hatte etwas von einem Vorfall gehört und war sofort zum Hafen gerast. Gut, dass er grösser war wie der Rest der Menschen - so konnte er über sie hinwegsehen.
    Er sah gerade noch, wie ein Mast eines Schiffes im tiefen Hafenbecken versank. Es dämmerte ihn. Szenen aus seiner Zeit als Scriba kamen in sein Gedächtnis. Der Unfall mit dem Kran. Könnte er bloss helfen! Doch die Menschenmassen machten ein Vorwärtskommen unmöglich.

    "Nun, Zenon... aber du kannst nicht abstreiten, dass Epikur ebenfalls ein großer Denker war. Meine Familie ist traditionell ziemlich epikurisch... ich habe für meinen Teil immer versucht, eine gesunde Balance zwischen Stoizismus und den Lehren Epikurs zu finden. Zuviel Anhängertum an eine Schule... ich denke, dazu bin ich nicht geboren. Allerdings kann man dagegenhalten, dass solche philosophischen Schulen das Wesen des Menschen auf eine positive Weise prägen. Dies gilt insbesondere für die Stoa."
    Valens hörte aufmerksam den Ideen des Scriba zu. "Nicht schlecht, diese Ideen... doch verwirklichen kann man sie nur mit Geld. Und - halte dich nicht mit deinen Ideen hinterm Busch.Einmal nicht bei mir. Nur freier Ideenaustausch kann zu einer Verbesserung der Welt führen. Weißt du, Severus...", er kratzte sich am Kinn, "ich habe da so eine Idee. Es ist eine alte Tradition meiner Familie. Seit Alters her haben wir Veranstaltungen in der Bibliothek von Tarraco abgehalten... der spanische Scipionenkreis. Ein Forum des unbeschränkten freien Meinungsaustausches und der Diskussion, nicht nur über Politik und Wirtschaft, sondern auch über Philosophie und Kultur." Er musste lächeln. "So etwas könnte vielleicht sogar der Proconsul schätzen.", meinte er mit leiser Ironie in seiner Stimme und einen Seitenhieb auf die patrizische Herkunft des Proconsuls.

    Sim-Off:

    Alle sind eingeladen, mitzumachen!


    Eine stolze, große Corbita, die "Falx", die aus Gades gekommen war, lief heute im Hafen von Tarraco ein. Es war ihre Jungfernfahrt, und wie es schien, würde sie der Kapitän, Lorca, ein reicher, geschäftstüchtiger Tartessier mit karthagischem Blut, die Fahrt zu einem guten Ende bringen. An Bord befanden sich 30 Matrosen, die heilfroh waren, ihre Fahrt bald hinter sich zu haben, sowie die Familie des Lorca.
    Ganz langsam lief das Schiff auf einen der zahlreichen Stege zu, die am Hafen von Tarraco waren, um Schiffen einen sicheren Ankerplatz zu bieten.
    Stolz sah Lorca zu seiner Ware hoch. Es war Hartholz aus Baetica, das beste vom Besten. Das Holz war fast so schwer wie Eisen, aber seine "Falx" hatte die Ware ohne große Schwierigkeiten ausgehalten.
    Das Holz war mit mehreren starken Seilen an das Deck gebunden worden, sodas es nicht umherrutschte.
    Ganz langsam fuhr das Schiff rechts zum Steg hin, wo schon ein paar Hafenarbeiter standen, denen die Taue vom Schiff her hinübergeworfen wurden.
    Hastig wurden die Seile vertäut.
    Als Lorca sich vergewissert hatte, dass das Schiff still stand und sicher angemacht war, befahl er, die Seile zu kappen, damit der Holzkran, der am Steg stand, das Hartholz sicher an Land heben könnte.
    Lorca sah befriedigt zu, wie einige Holzbretter vom Steg aus an das Schiff gelegt wurden.
    In diesem Augenblick gab es ein fürchterliches Krachen am Steg. Ein Pfeiler war durchgebrochen, als ob er ein Grashalm wäre. Ein zweites Mal krachte es, und der Steg neigte sich nach links.
    Eilig, vor Entsetzen brüllend, rannten die Hafenarbeiter vom Steg davon, während die Besatzung an Bord voller Ungläubigkeit zusah, dass beim Steg ein dritter Pfeiler krachte, der Steg sich nach links neigte und schließlich zusammenstürzte.
    Der Steg war noch immer mit den Tauen an das Schiff gebunden. Es riss das große, stabile Schiff nicht mit sich, aber durch die Seile schwangen die Balken des Steges zum Schiff und rammten den Rumpf.
    Die Erschütterung genügte, und die unbefestigten Harthölzer auf dem Schiff rollten ruckartig der linken Seite des Schiffes zu.
    Die Matrosen auf der linken Seite der Corbita sprangen weg, doch nicht alle schafften es. 3 Matrosen wurden von der Last des Hartholzes zerquetscht.
    Da die Last des Schiffes nun nach backbord verlagert war, drehte sich das Schiff nunin einem gewaltigen Tempo um seine Längsachse nach links, bis die Reling das Wasser berührte.
    Die Matrosen des Schiffes versuchten sich an diversen Seilen und Masten festzuhalten, doch viele rutschten aus und stürzten in die Tiefe, wo sie hart auf die Holzbalken aufprallten, die aus dem Schiff in das Hafenbecken gerollt waren.
    Dann kenterte das Schiff und sank nach unten.
    Lorca versuchte, zu seiner Familie in der Kajüte zu gelangen. Doch es gelang ihm nicht mehr, sie zu retten.
    Eine Kiste voller Metallwerkzeuge, die steuerbord festgemacht war, riss sich vom Boden los und flog mitsamt ihren Inhalt auf Lorca zu, der fassungslos nach oben auf die sich nähernde Kiste schaute. Dann traf sie ihn.
    Er ließ, getroffen von dem schweren Gewicht und bewusstlos, von seinem Halt los und rutschte nach unten, wo er an einem der schwimmenden Holzstücke aufkam. Er starb sofort an Genickbruch.
    Und das unter den entsetzten Augen seiner Frau, seiner Tochter und seines Sohnes, die noch immer in der Kajüte waren und hinausschauten, während das Wasser rasant immer näher kam. Geschockt hechteten alle drei nach draußen, als das Wasser in die Kajüte eindrang, und stürzten sich ins Wasser, wo die Holzbalken sowie lebendige und tote Seeleute herumschwammen. Eine entsetzte Menge von Leuten stand am Dock und starrte hilflos auf die ehemalige Besatzung der Falx, die im Wasser herumtrieb und verzweifelt nach Hilfe rief.

    Valens wurde das Pergament überreicht, auf dem er mehrere Eintragen machte. Dann las er es vor.


    Hiermit bezeuge ich, Quintus Matinius Valens, von Beruf Magister Scriniorum, in meiner Funktion als Vicarius Curiae Provinciae Hispaniae, dass am heutigen Tage, dem 6. 10. ab urbe condita 857, ein neuer Beisitzer in die Reihen der ehrwürdigen Curia aufgenommen wird:


    Lucius Flavius Furianus


    aus dem Stande der Senatoren, von Beruf Proconsul Hispaniae. Durch die Curia als Beisitzer akzepiert, verfügt er nun über das Befugnis, bei jeder Versammlung der Curia zuhören zu dürfen.


    Anschließend übergab er den Brief Furianus, und die Soldales rundherum begannen zu klatschen. Erst einige, dann mehrere, und schließlich alle. Valens trat zurück und klatschte ebenfalls. Der Saal tönte vom Klatschen und vereinzelten Zurufen der Sodales, bis es schließlich verebbte.

    Sim-Off:

    Oh, entschuldigung vielmals. Da habe ich etwas sauber missverstanden. Es tut mir furchtbar Leid, dass ich falsche Hoffnungen in dir geweckt habe, Manius. :(


    "Ach ja. Das kannst du laut sagen.", meinte Valens und konnte sich ein Seufzen nicht unterdrücken. "Die Leute sind egoistisch. Dass du dich entschlossen hast, der Provinz zu dienen, ist ein Merkmal eines guten Charakters. Das Beispiel jenes Mannes, von dem du mir erzählst, ist nur eines von vielen. Du weißt nicht, auf wieviele eigenartige Sachen du stoßen wirst, wenn du dich erst in den Beruf eingearbeitet hast. Das Beamtentum hat den Ruf, langweilig zu sein. Doch ich sage dir, es ist alles andere als das. Man kommt mit vielen Leuten zusammen und hat immer interessante Arbeit... vor allem jetzt, wo die Posten der Provinz so unterbesetzt sind."
    Er hoffte, dass er in Severus jemanden gefunden habe, mit dem er über griechische Philosophie diskutieren könnte. "Sokrates und Platon! Große Männer! Doch sind das nicht die einzigen, die ich bewundere... Epikur und Zenon waren auch Giganten." Er war der Meinung, griechische Philosophie könnte man nur auf griechisch wirklich grundlegend studieren und diskutieren.
    Er hörte sich an, was der Scriba über den Wettbewerb sagte. "Du hast es erfasst.", nickte Valens. "Einen Termin gibt es noch nicht. Wie gesagt, Ideen sind sehr wichtig für jenes Stadium, in dem sich Hispania befindet. Ja, Arbeit gibt es." Nochmals nickte er und leerte seinen Becher.
    "Wir müssen Dekadenz und phlegmatische Bequemlichkeit ablegen und uns aktiv für ein besseres Tarraco bemühen. Ich sehe, wie unsere Stadt, die größte Stadt westlich Italias, an der Schwelle zum Niedergang steht. Wir müssen etwas tun."

    Valens erwiderte Severus' Lächeln. "Vielleicht. Das Wichtigste aber ist, dass das Beste für Hispania getan wird." Er lehnte sich zurück. "Ich war schon lange nicht mehr in einem Officium in Tarraco gewesen, musst du wissen. Aber ich will vorläufig jetzt hier in meiner Geburtsstadt bleiben.", meinte er.
    Er merkte, dass er abschweifte. "Also, die Curia. Du hast richtig gehört... heute am Morgen hat mir der Proconsul selbst gesagt, ich würde jemanden zum Beisitzer erheben müssen - damit warst du gemeint. Momentan ist unsere Curia ein bisschen verlassen. Wir brauchen neue Leute. Ehrbare Bürger, die sich für unsere Provinz einsetzen." Er tat es seinem Gegenüber gleich und setzte zu einem Schluck an. Wie gut, dass er einen grossen privaten Vorrat Wein hatte - auch wenn dieser beileibe nicht so gross war wie der seines Bruders.
    Er hörte den Worten des Scriba zu. "Ah, du kannst griechisch.", meinte er auf derselbigen Sprache, in der schon Sokrates und Pythagoras geredet hatten.
    "Also", fuhr er fort. "Es gibt ein paar Sachen, die in näherer Zukunft zu erledigen sind. Erstens einmal wird es in nicht allzu langer Zeit einen Dichtwettbewerb hier in Tarraco geben. Die Pläne stammen von mir und dem Proconsul. Es gibt in der Richtung viel zu organisieren.
    Zweitens haben wir hier in Tarraco ein Problem. Von Monat zu Monat legen immer weniger Schiffe hier an. Der Schiffshandel ist merklich gesunken in der Interimszeit, als mein Bruder Agrippa nicht mehr und Furianus noch nicht Proconsul war. Wir brauchen ein paar Ideen. Drittens wollen wir die Gladiatorenschule wiederbeleben - auch hierzu sind Ideen gefragt."

    Sim-Off:

    Tut mir Leid, bin nicht früher zum Antworten gekommen...


    "Natürlich.", setzte Valens den Höflichkeitsfloskelaustausch fort. Er bemerkte, wie sich die Augen des Mannes zum Wein richteten. Wortlos nahm Valens den Weinschlauch und begann damit, die zwei Becher, die er bereit gehalten hatte, vollzufüllen, während er sich zugleich die Worte des Severus anhörte. "Steiler Aufstieg? Du beschämst mich. So steil war er nicht. Es hat mich viel Zeit gekostet, endlich da zu sein, wo ich jetzt bin." Er setzte den Weinschlauch vom einen Becher ab und setzte ihn beim anderen an. "Aufgaben... Aufgaben wirst du noch genug haben. Ich bewundere deinen Enthusiasmus, aber lassen wir uns erstmal einen Becher Wein zusammen trinken." Er hoffte, dass die Absicht des jungen Mannes, sofort mit der Arbeit anzufangen, nicht ganz so fanatisch waren, wie er es zur Schau stellte... es wäre schade um so ein junges Leben. "Der Proconsul hat mir gesagt, ich soll dich baldmöglichst zum Beisitzer in der Curia ernennen. Als Vicarius der Curia möchte ich mir aber zuerst ein Bild von dir machen. Zuerst mal... ich hoffe, du trinkst doch?... zum Wohl." Er hob seinen Becher in Richtung des neuen Scriba.

    Tatsächlich musste Valens nicht lange auf den neuen Scriba warten. Durch ein Klopfen kündigte er sich an. Rasch taxierte Valens den Neuen. Ein ziemliches Bürschelchen, dass sich wohl in seinen nächsten Monaten, Jahren durch die Verwaltung der schönen Provinz Hispania boxen müsste.
    "Salve, Atius Severus. Man hat mir schon viel von dir erzählt. Ein neuer Scriba, endlich. So habe ich damals auch angefangen. Setz dich doch!", meinte Valens und zeigte auf dem Stuhl, der vor seinem Pult stand.

    "Sevycius. Mein alter Freund.", entgegnete Valens. Die beiden Männe umarmten sich wie zwei Kinder. Schliesslich liessen sie voneinander ab. "Du hast recht. Es ist schon lange her. Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Ich bin jetzt der neue Magister Scriniorum. Wie erging es denn dir?"

    Als valens die Curia betrat, um in seiner Funktion als Vicarius nach dem Rechten zu sehen, bemerkte er eine Gestalt, die auf einem Stuhl sass. Valens war ziemlich empört. Wie war dieser Mensch in die Curia hineingekommen? Wie in aller Welt konnte er es wagen?
    Doch bevor er auf den Mann zustampfen konne und ihn rausschmiss, bemerkte er, wer es war.
    Vorsichtig kam er näher und musterte den Menschen erstaunt. "Didius Sevycius?", machte er verblüfft.

    Was für ein schönes, faszinierendes Officium, dachte sich Valens abermals, als er bereits zum zweiten Mal seine Runde durch sein neues Officum machte. Es war funkelnagelneu, das alte hatte man aufgegeben. Es roch auch neu. Doch nicht unangenehm. Auf dem Tisch stand schon der obligatorische Wein, und wie es sich für einen Matinier gehörte, würde eine so gute Flasche nicht mehr lange so voll sein.
    Doch es gab nun Wichtigeres zu tun, als Wein zu trinken.
    Er wartete auf Severus, der neue Scriba. Die Tür hatte er angelehnt, sodass der Neue gleich hineinkonnte, und er selbst setzte sich wieder und füllte die zwie Becher, die an seinem Tisch standen. Wann kam dieser Severus endlich?

    Hier befindet sich das Officium des Quintus Matinius Valens, Magister Scriniorum in Hispania Tarraconensis. Es ist eine komplett neue, geschmackvoll eingerichtete Arbeitsstaette.


    Dies ist die Amtsstube des Magister Scriniorum


    Quintus Matinius Valens




    Der Magister Scriniorum ist Mitarbeiter des Comes in der Verwaltung der Regionen und bekommt von diesem konkrete Aufgabenbereiche zugeteilt.
    Der Amtsträger erwirbt sich schon ein beachtliches Ansehen über die Grenzen seiner Stadt hinaus und kann in begrenztem Maße sogar Einfluss auf die Geschicke seiner Provinz nehmen.

    Sim-Off:

    Oh, tschuldigung, wusste ich nicht. Ich stelle dir das Dokument ein bisschen später aus, ich hoffe, das ist in Ordnung.


    Der Proconsul blickte die Anwesenden an und verküundete mit lauter Stimme seine Danksagung. Anschliessend wandte er sich an Valens und wisperte ihm zu, dass er ihn im Officium erwartete. Ah, eine Ueberraschung. Valens setzte ein freundliches Gesicht auf und meinte ganz leise: "Ja, natürlich."
    Dann meinte er zu einem jener unterbezahlten Amtsdiener, der gehorsam in eienr Ecke stand: "Bringe mir ein Formular, sodass ich Herrn Furianus ein Dokument als Beisitzer ausstellen kann." Der Bursche nickte und flitzte davon, so schnell wie ihn seine Beine trugen.
    "Suche dir doch einen Platz aus, mache es dir bequem.", bot Valens derweilen dem Flavier an.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Gut, dann erwarte ich baldmöglichst ein Konzept und einen Termin. Natürlich wäre ich bereit als Schirmherr zu fungieren und die 3000 Sesterzen an den Sieger von meinem persönlichen Vermögen zu übergeben, die Publikationskosten könnte dann die Stadt Tarraco tragen, sprich am besten den Duumvir darauf an, ob sich dies mit seinen Plänen und dem Etat der Stadt vereinbaren lässt."


    Für Furianus wäre solch eine Schirmherrschaft ein guter Weg ein wenig bekannt und publik hier in Hispania zu werden, zudem war das ein positives Signal, wenn der Proconsul die Kultur Hispanias persönlich förderte.


    "In Ordnung, Proconsul. ich mache mich gleich an die Arbeit.", meinte Valens, der froh war, endlich wieder einmal etwas Sinnvolles zu tun imstande zu sein. "Ich werde mit den Duumvir reden... wie war sein Name... ach ja, Domitianus. Die Kosten wird also Tarraco tragen...", und du wirst der Schirmherr sein, dachte sich Valens. Der Mann war beileibe nicht dumm. Er wusste, sich in Szene zu setzen, das spürte Valens. So eine Schirmherrschaft über eine grosse publike Veranstaltung hatte schon vielen den Weg nach oben frei gemacht. Und er hoffte, es würde zum Guten seines Hispania sein. Immerhin waren es keine Gladiatorenspiele, ein Spektakel, das Valens innerlich hasste.
    "Ich werde jetzt gehen und mich meinen Aufgaben widmen. Oder gibt es noch etwas?", fragte er den Proconsul.


    Sim-Off:

    Bin jetzt 2 oder 3 Tage weg.

    Sim-Off:

    Hat leider länger gedauert wie erwartet... aber jetzt, willkommen in der Curia! Am besten erhebst du dich selbst, ich habe keine administrative Macht.


    Keiner meldete sich. Sowieso nicht, es wäre purer Wahnsinn gewesen. Immerhin war jetzt der Form genüge getan, und das Volk Hispaniens würde nun einen von der Curia akzeptierten Sodales als Proconsul haben.
    "In dem Falle!" Valens wandte sich zum Proconsul. "Lucius Flavius Furianus! Hiermit wirst du als Sodales in die Curia Provincialis Hispaniae aufgenommen. So will es die Curia. Willkommen in unseren Reihen, Sodales Curiae.", meinte er würdevoll und zeremonienhaft. Die Curia klatschte Beifall (alles andere wäre auch eine ziemliche Dummheit gewesen).
    So war der Proconsul nun Mitglied der Curia.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Verstehe, ein Dichterwettbewerb wäre wirklich etwas anderes und würde Hispaniens kulturelle Position und Vorzüge ins Licht rücken."


    Ein kurzer Moment der Stille trat ein, da Furianus noch einmal darüber nachdenken wollte, bis er schließlich nickte.


    "Gut, dann arbeite ein Konzept vor, wie der Wettbewerb finanziert werden soll, wie die Aushänge aussehen sollten und wie der Termin gelegen wäre. Ich schlage schonmal vor nur den ersten Platz zu küren, dies jedoch mit einer guten Honoration, damit viele Dichter kommen und nicht nur zwei oder drei, damit sie nicht leer ausgehen."


    Der Proconsul signalisierte mit einem Kopfnicken, dass der Vorschlag des Valens Anklang gefunden hatte.
    "Ich werde mich gleich dran machen, eine Skizze zu erstellen. Wenn ich fertig bin, lege ich sie dir vor. Deine Meinung, dass man nur den ersten Platz honorieren sollte, finde ich nicht schlecht. Wie bei den olympischen Spielen." Valens' Kopf schwirrte bereits vor Ideen... der Dichterstreit zu Tarraco... das könnte was werden. "Die Finanzierung sollte sich finden lassen. Sind 3000 Sesterzen als Belohnung genug, oder sollte ich den Preis etwas höher ansetzen?", fragte Valens, der sich bewusst war, das der Plan erstmals vom Proconsul abgenickt werden musste.

    "Nun, das ist mir bewusst.", meinte Valens ebenso leise zu Furianus zurück. "Es ist Sitte so." Eine alte, skurille, lustige Tradition, die als Demokratie bekannt war. Doch Valens hielt sich hinterm Busch mit solchen Verlautbarungen.
    "Es wid niemand gegen dich stimmen. Siehst du?" Die Mitglieder der Curia rund um ihn nickten nur, ein paar diskutierten, doch insgesamt schien niemand irgendeinen Einwand gegen die Ernennung zu haben. Valens blickte in die Runde. "Ich sage, habt ihr keine Beanstandungen?", fragte er.


    Sim-Off:

    Sollte jemand Einwände äußern und damit Kopf und Kragen riskieren wollen, sollte er das jetzt tun. ;) Ich warte noch ein bisschen und ernenne dann Furianus.

    Valens musste schmunzeln, als er die Sklavin jene eigentlich heretischen Worte sagen hörte. "Du kennst mich noch nicht. Ich glaube es schon. Am besten lässt du dich überraschen."
    Sein Schmunzeln verschwand. Vorsichtig beugte er sich vor. Damit sie niemand verstand, meinte er zu ihr auf griechisch, mit einem sehr starken lateinischen Akzent: "Ich bin kein Freund der Sklaverei. Würdest du mir gehören, würde ich dich freilassen. Aber du gehörst meinem Bruder. Aber ich kann dir ein gutes, angenehmes Leben bereiten.", sagte er zu ihr, möglichst leise.
    Doch im Endeffekt schien sie ihm zu vertrauen. "Die Stadt!", fuhr er fort, auf latein, eine Sprache, auf die er sich besser verstand als griechisch. "Tarraco ist groß und vielfältig. Ich stamme aus Tarraco, ich wurde hier geboren, und trotzdem war es mir bisher unmöglich, alle Facetten der Stadt kennenzulernen. ich sage dir - jemand, der von Tarraco müde ist, ist auch des Lebens müde."