Beiträge von Xeones

    >>>Titus<<<


    Xeones liess den jungen Mann zwar nicht los, lockerte dafür aber etwas seinen Griff. Das musste ersteinmal reichen. Er konnte seine Angst förmlich riechen, dachte aber nicht im Traum daran, so etwas wie Mitgefühl für diesen kleinen Bastard aufzubringen, sondern gedachte sich diese Angst zunutze zu machen. "Eins nach dem anderen, Junge. Wie du mir, so ich dir... Ich sehe, du scheinst der Vernunft nicht abgeneigt zu sein, mein Freund. Das könnte deine rettung sein, wenn du nicht auf dumme Gedanken kommst. Wo ist die Leiche?"


    Xeones ging davon aus, dass Titus eine Leiche wegschaffen wollte. Wenn es jemand gewesen wäre, der am Leben war, hätte sich die Person bestimmt schon gemeldet. "Und wer ist die Leiche?" fügte er hinzu.

    >>>Titus<<<


    Xeones blieb ruhig, doch bestimmend. Seine Stimme war kühl und fest und deutete drohend an, dass es sich der junge Mann mit ihnen lieber nicht verderben wollte. Er ignorierte die Beleidigungen Titus', die ohnehin das Mittel der Schwachen sind, um ihr Gegenüber aus der Fassung zu bringen und fuhr eisig lächelnd fort.


    "Es freut mich, dass wir einer Meinung zu sein scheinen. Also. Mein Freund hier, er behauptet, du hättest jemanden weggetragen. Er mag impulsiv sein oder du magst ihn für bescheuert halten. Aber bild dir nicht ein, Junge..." Xeones stieß Titus an die Wand und packte ihn am Hals. "... dass ich dir eher glaube, als ihm. Wenn du das tust, bist du nicht minder bescheuert, als er" ein unzufriedenes Grunzen bekundete Neomedes Haltung bezüglich des zu oft erwähnten Wortes "bescheuert" im Zusammenhang mit seinem Namen.


    Xeones ignorierte auch das und fuhr fort. "Wir regeln das folgendermaßen, Junge. Ich stelle dich vor die Wahl. Du erzählst mir die Wahrheit und ich lasse dich laufen" er machte eine kurze Pause und sein gesicht wurde finster. "Oder du zwingst mich, das was ich wissen will, zu erzwingen. Ich werde dir sehr weh tun, Junge. Danach - ob du es jetzt glaubst oder nicht - wirst du mir alles erzählen und dann... überlege ich mir, ob ich dich laufen lasse oder wie einen Kalb absteche und hier verbluten lasse" Xeones Mine blieb weiter finster, der Griff um Titis Hals jedoch wurde eisern.

    >>>Titus<<<


    Mit der linken Hand hielt Xeones den impulsiven Neomedes zurück, als dieser sein Gladius gezogen hatte und beinahe auf den Mann losgegangen war. "Ich gib dir gleich bescheuert, du ... Mistkerl".


    "Das reicht"
    Das war alles, was Xeones sagte, bevor seine Faust Titus' Hals traf. Der Schlag war nicht allzu fest - nach Xeones persönlicher Einschätzung allerdings - gewesen, um den Mann nicht gleich bewusstlos zu schlagen, sondern ihm das Atmen schwierig zu machen, damit er nicht auf den dummen Gedanken kam. Er packte den Fremden an den Haaren und zog ihn etwas hoch. "Du hörst mir jetzt mal ganz genau zu, mein Freund, denn wiederholen werde ich mich nicht." Er schaute zu Neomedes. "Pass auf, dass keiner kommt."


    Dann wandte er sich wieder Titus zu. "Mir ist egal, wer du bist oder woher du kommst. Aber ich bin heute nicht in der Laune, verarscht zu werden, Junge." Er zog etwas fester an dessen Haaren. "Ich bin ein Mann, der mit seinem Leben längst abgeschlossen hat, aber wenn ich mir dich so ansehe, bezweifle ich, dass du dasselbe von dir behaupten kannst. Wir verstehen uns?" Er wartete einen Moment ab...

    >>> Titus <<<


    "Das ist er, das ist er" flüsterte Neomedes. 'Bist du sicher' wollte Xeones fragen, doch Neomedes verdarb alles mit seiner Ungeduld. "Hey du da. Bleib mal stehen" schrie er und Xeones blieb nichts anderes übrig, als mit den Augen zu rollen ob derlei Planlosigkeit.


    Sie kamen beide auf ihn zu und mit einem eisigen Blick gab Xeones seinem Begleiter zu verstehen, dass er ihm das Reden überlassen sollte. Doch Neomedes verstand nicht. "Du hattest da jemanden weggetragen. Du hast jemanden verschlepp, du Mistkerl. Oder bist du gar ein Mörder?"


    Mistkerl? Sollte das auf diesen Typ etwa Eindruck machen? Xeones schüttelte leicht mit dem Kopf, sein Blick musterte jedoch bereits sein Gegenüber und schätzte dessen Stärken und Schwächen ein. Mit zusammengebissenen Zähnen flüsterte er frustriert. "Neo, halt doch endlich mal die Schnauze."

    Sim-Off:

    Hab ich richtig verstanden, dass Titus Helena fortschaffen will? Oder sogar schon hat? Auf die Gefahr hin:


    "Hey, hey Xeo" flüsterte Neomedes, einer der Männer. "Da ist doch grad tatsächlich ein Typ um die Ecke verschwunden." Etwas verständnislos starrte Xeones ihn an. "Na und? Lass ihn doch." "Ja, Aber der trug da was ... oder besser gesagt wen" "Du meinst er trug jemanden?" Xeones musste lächeln ob der Geschichte, die Neomedes ihm da auftischte. "Ich würd's ja selbst nicht glauben, wenn ich's nicht eben..." "Schon gut, schon gut. Aber selbst wenn? Was geht uns das... halt mal. Meinte der Duumvir nicht eben, dass es an Sicherheitskräften mangelt? Vielleicht hat da jemand gedacht, die Gunst der Stunde nutzen zu können." dachte Xeones halblaut nach. Es würde sich bestimmt gut machen und dem Ruf der Schule förderlich sein, wenn sie ein Verbrechen verhindern würden... oder zumindest aufdecken.


    "Also gut, Neo. Wir beide sehen mal, ob was dran ist an deiner Geschichte. Aber wehe dir, wenn nicht" Xeones hielt ihm die Faust vor's Gesicht. "Ich schwöre dir..." fing Neomedes wieder an, doch Xeones würgte ab. "Herhören, Männer. Macht hier weiter, wir sind bald zurück. Wenn der Duumvir fragt oder Toxis auftaucht, sagt ihm, dass wir gleich wiederkommen."


    Xeones und Neomedes entfernten sich, nachdem Xeones an den Gladiator mit der Axt das "Kommando" übergeben hatte. "Dann los, Neo, zeig mal, wo du diesen Typ gesehen haben willst". Schnell, im Laufschritt folgten sie den Strassen.

    "Keine Sorge, Duumvir" sagte Xeones und deutete kaum merklich auf die Gladii, die sich die meisten von ihnen umgehängt hatten. Nur der Gladiator, der vorhin der Menge 'empfohlen' hatte, Platz zu machen, trug eine kleine Axt bei sich. "Wir sind zwar wenige, aber auf die Männer ist Verlass".


    "Dann packen wir mal mit an" empfahl Xeones und die Männer setzten sich in Bewegung, um bei der Bergung der Verletzten zu helfen. Xeones folgte ihnen und sie räumten einige Brocken beiseite, um die Leute zu befreien. So manch einen hatten die Trümmer übelst erwischt. Einer jungen Frau wurde das Bein zerschmettert und sie lag, verstört ihre Verletzung anstarrend, auf den Trümmern. So wie es aussah, würde sie es wohl verlieren.

    >>>Gladiatoren<<<


    Eilenden Schrittes führte Xeones einen kleinen Trupp von knapp einem halben Dutzend Männern zu Hafen. Die Gesichter der Männer waren grimmig und sie marschierten inmitten auf der Strasse mit zu Fäusten geballten Händen. Keiner, dem an seinem jämmerlichen Leben etwas hing würde auch nur auf den Gedanken kommen, ihnen den Weg zu versperren.


    Die Minuten schienen sich zu Stunden zu strecken, doch irgendwann kamen sie am Hafen an, wo Xeones einen der beiden Duumvire [wenn mir jemand die Mehrzahl per PN mitteilt, dann editiere ich den Beitrag, danke im Voraus] zu den Beteiligten sprechen sah. Aus der Entfernung konnte er dessen gesprochenes Wort nicht verstehen, doch die allgemeine Stimmung schien sich aufzuheizen.


    "Macht Platz für Gloria et Honor" ertönte die Stimme eines der Gladiatoren und die Menschen bildeten eine Gasse zum Duumvir hin, die Xeones und seine Begleiter schritten. "Wir sind Gladiatoren aus der Schule Gloria et Honor, Duumvir. Sag, was genau ist hier passiert, beim Zeus..." er zeigte mit einer Handbewegung über die Menge.


    "Und darf ich um etwas Ruhe bitten, verdammt noch mal" fletschte er die Zähne in Richtung des Mobs. Die Menschen verstummten zwar nicht, wurden aber zurückhaltender. Mit Gladiatoren wollten es sich keiner verderben, zumal sie sich mit ihnen noch eher verstehen würden, als mit den Bürgern der Stadt in ihren wohlfeinen Tuniken und Togae. "Also, Duumvir. Du hast ein halbes Dutzend Paar starke Hände zu deiner Verfügung, wenn du sie brauchst. Aber sag uns, was hier vorgefallen ist..."

    Neuigkeiten breiten sich in einer Stadt wie Tarraco schneller um, als Flammen. Ein aufgeregter junger Bursche lief zum Tor der Schule, keuchend und nach Luft ringend. "Am Hafen..." er deutete mehrmals in Richtung des Hafens. "Ein Unfall. Oh bei den Göttern. Ein Unfall."


    Xeones kam zum Tor und schaute sich den seltsamen Typ einige Augenblicke mit skeptischem Blick an. "Was will der?" fragte er einen der am Tor stehenden Spartaner in dessen Sprache. "Ach... der labert dummes Zeug. Irgendwas von einem Unfall am Hafen. Bestimmt einer von diesen Propheten, die wieder mal das Ende alle Dinge vorhersagen" sagte der Mann, doch Xeones fand nicht, dass der Typ wie einer dieser verlogenen Wahrsager und Möchtegern-Propheten war, von denen mindestens einmal im Monat einer meinte, berechnet zu haben, wann das Ende der Welt sei.


    "Na, wie ein Spinner sieht der nicht wirklich aus. Hey, hey du..." er packte den Erschöpften an der Schulter. "Was ist los? Was ist passiert?" "Überall Tote und Verletzte.. Am Hafen" schluchzte dieser.


    "Oh Mann, so wird das nichts" dachte Xeones laut. Er wusste nach wie vor nicht wirklich, was da vorgefallen sein mochte. "Geh und sag Toxis bescheid. Ich geh mit ein paar Männern schon mal vor und sehe nach, was da los ist am Hafen."

    Xeones dachte kurz nach. Ein Übungsschwert gegen einen Übungsdolch... warum nicht. Schließlich konnte diese Situation in der Arena ohne weiteres eintreffen. Wenn er mal seiner Lanze verlustig wurde, dann blieb nur der Dolch, um sich gegen den Gladius eines Murmillo zu schützen.


    "Gerne" sagte er mit ausdrucklosem Gesicht und ging - wie es seine Natur war - ohne viele Worte oder irgendeine Art von Vorwarnung auf seinen Konrahenten los.

    Xeones schnappte sich einen Dolch. Zwar wusste er, dass Übungswaffen schwerer waren, meist sogar das doppelte Gewicht aufwiesen, aber der Schmied und Schöpfer dieser Waffe musste wohl mehr mit dem herzen als mit Verstand dabei gewesen sein, als er den Dolch anfertigte. Die Waffe wog auf jeden Fall mehr als das Doppelte ihres "Normalgewichts".


    Er schaute sich nach einem Trainingspartner um und sein Blick fiel auf den Mann, den er abends zuvor schlafend - und leider auch - schnarchend in den unterkünften sah. Da es gestern nicht geklappt hatte, war jetzt wohl eine gute Gelegenheit, sich einander vorzustellen.


    "Sei gegrüßt. Xeones mein Name. Welcher Gattung gehörst du an?" fragte er, um zu wissen, ob der Mann als Trainingspartner für ihn taugte. Schließlich nutzte es nichts, mit einem Pugio gegen einen Gladius anzutreten. und den würde der Mann wohl tragen, wenn er kein Leichtbewaffneter oder Lanzenkämpfer war.

    Xeones lief seine 15 Runden ab. Da er, bevor er zur Schule kam, nahezu jeden Tag Zeit gefunden hatte, zu laufen, fiel es ihm verhältnismäßig leicht, die fünfzehn Runden zu laufen. Er genoss die frische Luft hier draussen, während der Körper während des Laufens immer frischer und vitaler wurde.


    Sim-Off:

    der Link dient als SimOff-Beweis, dass Xeones tatsächlich öfters mal gelaufen ist

    Zum Glück hatte Xeones am Vorabend nichts getrunken, andernfalls wäre ihm wohl der Schädel geplatzt, so wie Toxis da brüllte. Er zwang sich aus der Pritsche und streckte sich ersteinmal etwas. Nackt, wie ihn die Götter schufen, machte er sich erst einmal frisch und "erleichtert". Danach zog er sich eine seiner neuen Schultuniken über, band sie mit einem Gurt aus Stoff um die Taille fest und begab sich zum Übungsplatz.

    Aus der Rüstungs- und Waffenkammer kommend, fand sich Xeones in den Unterkünften der Gladiatoren ein, nachdem er zwischenzeitlich seine Übungstuniken und eine Kiste für Privatsachen erhalten hatte, seinem zukünftigem Heim. Es war zwar nicht ganz so frisch und gemütlich, wie seine Insula in Tarraco, die er bis dato hatte, aber wenigstens brauchte er keine Miete zu zahlen.


    Auf der Pritsche, an die hintere Wand gelehnt, lag bereits jemand und schnarchte. Xeones überlegte sich kurz, ob er den Mann wecken sollte. Vielleicht keine so gute Idee, man konnte nie um die Laune eines gegen seinen Willen Geweckten wissen. Drum legte er sein Zeug in seine Kiste, stellte sie neben eine der freien Kojen ab und legte sich hin. Lange Zeit konnte er nicht einschlafen, wurde vom Geschnarche des anderen wach gehalten. Irgendwann obsiegte jedoch die Müdigkeit und er schlief ebenfalls ein. Für Bekanntschaften blieb ja auch morgen noch zeit.

    Xeones betrat die Fabrica, um eine - seiner Meinung nach - entscheidende Angelegenheit von vornherein zu klären. Er schaute sich um, auf der Suche nach dem Waffenmeister, der ihm dann sogleich seine Aufmerksamkeit schenkte.


    "Was machst du hier? Wer bist du?" fragte der Mann mit seiner kratzigen Stimme. "Xeones ist mein Name und ich bin eben der Schule beigetreten. Ich werde in der Arena als Hoplomachus antreten, allerdings gibt es etwas, was ich von vornherein geklärt haben muss" sagte Xeones entschieden und der Waffenschmied lächelte. "Was kann es denn so wichtiges geben, dass du nicht warten kannst?" fragte er neugierig und schaute Xeones interessiert an.


    "Folgendes. Wie du sicher weißt, trägt ein Hoplomachus Beinschienen, die über das Knie hinausgehen. Solche Panzer ziehe ich nicht an" sagte Xeones entschieden und unterstrich seine Entscheidung mit einer Handbewegung. "Und warum nicht?" wollte der Schmied wissen. "Ganz einfach. In der Arena muss ich mich bewegen können. Wenn ich das nicht kann, bin ich ein toter Mann. Beinpanzer, die über das Knie reichen, behindern mehr, als sie nützen."


    Der Schmied begann zu verstehen und nickte nachdenklich. "So so. Und was schlägst du dann vor?" "Ganz einfach" sagte Xeones erfreut über die Einsicht des Alten. "Ich brauche Beinpanzer, die zwar das Knie abdecken, aber nicht darüber hinausreichen. Ich muss mich auf meine Schnelligkeit verlassen können. Wenn ein Murmillo mit seinem Scutum offensiv umzugehen vermag, muss ich eben schneller sein als er. Kannst du das für mich tun?"


    Der Alte strich sich mit der Hand durch den Bart, während er nachdachte. In seinem Geist sah er wohl bereits die Beinpanzer auf Xeones sitzen. "Komm die Tage mal vorbei, dann werd ich schon was passendes für dich haben" sprach er. Er selbst war gespannt einen Hoplomachus mit abgewandelter Rüstung zu sehen.

    Erfreut vernahm Xeones die Worte, mit denen Toxis ihn in der Gladiatorenschule willkommenhieß. "Ich danke dir Lanista" sagte er nur und machte sich auf in die Rüstungs- und Waffenkammer der Schule auf. Zwar hat der Lanista ihm zunächst gesagt, dass er die Kleidung empfangen sollte, aber das konnte er auch tun, nachdem er etwas sehr Wichtiges mit dem Vorsteher dort geklärt hatte.

    Ihm war es in diesem Moment nicht wirklich bewusst, aber Xeones' Herz raste förmlich. Er spürte das in ihm aufkeimdende Begehren nach dieser Frau, die nun ein Teil seines Leben zu sein schien - auf welche Art und Weise auch immer. Er spürte die Berührung ihrer Lippen auf seiner Haut, ihren Atem, ihren Duft...


    'Sie ist das Leben, Xeones' sprach eine innere Stimme zu ihm. 'Aber du hast deine Entscheidung längst getroffen, nicht wahr? Nicht wahr, Todgeweihter?'


    Xeones strich ihr sanft eine Haartsrähne weg und sah ihr in ihre Augen, deren Tränen sie mühsam zurückzuhalten versuchte. Mit einer langsamen, sanften Bewegung drückte er ihren Kopf an sich heran und seine Lippen berührten ihre Stirn. Einen Augenblick lang verharrte er in dieser Stellung, dann löste er sich von ihr. "In diesen Augenblicken, da leben wir wahrhaftig" sagte seine flüsternde Stimme, begleitet von dem Hauch eines Lächelns.


    Schweren Herzens ging er, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Fragen drängten sich auf. Fragen nach dem "warum". Warum Kaya das eben gemacht hatte... Warum er das eben gemacht hatte... Wusste sie mehr als er... Oder wusste er genau so viel, weigerte sich aber, sich seine Ängste einzugestehen...


    Er ballte die Fäuste. Manchmal hasste er seine Auffassungsgabe....

    "Ich danke dir, junge Dame" sagte Xeones kit einem leichten Nicken, doch in diesem Moment zog sich Minervina bereits zurück und es blieb ihm nur, ihr kurz nachzusehen. Ein überaus kluges ... Kind. In wenigen Jahren schon würde aus ihr eine vornehme römische Dame werden, die bereits jetzt Ahnungen von Stolz und Würde zeigte. Ja... in Menschen wie ihr bestätigte sich sein Vorsatz, nicht alle Römer nicht zu mögen.


    Als Kaya an ihn herantrat und ihn ansprach, hob sich unweigerlich seine linke Augenbraue hoch. Er fragte sich zwar, warum sie - entgegen seiner Ansicht, sie wären Freunde - ihn immer noch fragte, wenn sie etwas haben wollte. "Natürlich, Kaya" sagte er freundlich. "Sprich offen, so wie du es mir als deinem Freund gegenüber immer tun kannst"

    Xeones lächelte etwas verlegen, als die Kleine ihm ihren Dank ausdruckte. Ihm fiel auf, dass sie sich sehr gewählt ausdruckte. Sie dankte ihm von Herzen. Steckte hinter ihrer sorgfältigen Wortwahl etwa das Verständnis eines Erwachsenen... Hatte sie tatsächlich erahnen können, was er ihr zu sagen versucht hatte...


    "Du musst mir nicht danken, Minervina" sagte er mit einem ehrlichen Tonfall. "Sie ist in ihrem Zimmer und muss sich einfach nur ausruhen." er sah sie an. "Ich sehe, du bist erstaunlich gescheit für ein... hm... für dein junges Alter" korrigierte er sich noch rechtzeitig. "Darum denke ich, ich sollte offen mit dir sprechen. Du solltest zu ihr gehen, Minervina. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass sie deine Gesellschaft in diesem Augenblick schätzen wird.


    Er richtete sich wieder auf und machte Anstalten zu gehen. Mit einem kurzen Blick sah er zu Kaya rüber und verabschiedete sich stillschweigend mit einem Lächeln. Dann sah er wieder zu Minervina. "Ich selbst war gerade dabei zu gehen, als du kamst. Der Tag neigt sich dem Ende zu und es wird bald dunkel. Ich muss zusehen, dass ich nach Hause komme. Es war mir ein besonderes Vergnügen, deine Bekanntschaft zu machen, Minervina" 'auch wenn ich wünschte, dass es unter erfreulicheren Umständen geschehen wäre' fügte er in Gedanken hinzu.

    Tochter Helena's. Und Publius'.


    Xeones wirkte für einen Moment wie erstarrt. Sollte er doch tatsächlich Recht gehabt haben mit seinen Vermutungen. Manchmal verfluchte er seine Auffassungsgabe. Er starrte mit einem seltsamen Blick, der etwas von seinem Mitgefühl für das Kind ausdrückte, auf die Kleine.


    Er zögerte. Sollte er ihr sagen, weshalb er hergekommen war? Ihr erzählen, wie er ihre Mutter unweit des Hafens alleine und in einem Trauergewand vorfand. Wie er sie zusammenbrechen sah. Wie ihr Herz mitunter so schwach zu schlagen sien und sie blaß wie Marmor war, so dass man hätte meinen können, sie würde bereits durch die elysischen Felder wandeln... und dass ihr Vater verstorben war.


    Andererseits. Noch waren es alles Vermutungen. Vielleicht gab es im Leben Helena's jemand anderes, der ebenfalls Publius hieß... Er musste kopfschütteln. Alle Anzeichen sprachen eine deutliche Sprache.


    Er hockte sich hin, um mit Minervina auf Augenhöhe zu reden. "Ich bin Xeones, Kleine" wieder zögerte er etwas. "Deine... deine Mutter fühlte sich nicht gut, als ich sie ausserhalb der Stadtmauern traf und so habe ich sie nach Hause geleitet" er milderte das Geschehene in seiner Darstellung bewusst etwas ab, um das Mädchen nicht zu beunruhigen... andererseits konnten Kinder mitunter merken, wenn man sie - anlog wäre ein falsches Wort - schützte.

    Xeones machte sich schon auf, den Garten zu verlassen, als sie plötzlich eine jugendhafte Stimme eines Kindes ansprach. Er nahm die Hand langsam zurück, um nicht einzugestehen, dass er von dem unerwarteten und plötzlichen Erscheinen des Mädchens überrascht worden war. Dann drehte sich Xeones langsamzu Kind um, musterte die Kleine einige Augenblicke lang, während sich der erste Eindruck in seinem Verstand bereits formte.


    Sich sicher sein konnte er nicht, doch war es durchaus möglich, dass vor ihm die Tochter Helena's stand. Und wenn Publius, dessen Namen Helena immer wieder aussprach, während ihre Kräfte sie im Stich gelassen hatten, ihr Ehemann gewesen war, um den sie trauerte, dann war dieses Kind wohl... er führte den Gedanken nicht zu Ende. Das Mädchen machte einen zu freundlichen, unbekümmerten Eindruck, als dass sie von der Trauer irgendwie erfasst worden war. Oder wusste sie noch nicht?


    Doch alle Spekulationen nützten nichts und so antwortete Xeones mit freundlicher Stimme auf die von Neugier getragene Frage. "Keinesfalls, Kind. Obwohl ich es wohl sein müsste, der dich das fragt. Doch sag, willst du mir deinen Namen nicht verraten?"


    [SIZE=7]edit: au backe, hab doch glatt den falschen namen für den ehemann helenas benutz[/SIZE]