ZitatOriginal von Marcus Artorius Celer
Er war einerseits froh nicht mehr Geld für die jetzige Übernachtungsmöglichkeit ausgeben zu müssen, andererseits fühlte er sich doch immer noch nicht so sicher mit der ganzen Situation. Aber er beschloss zu lernen damit umzugehen. Es konnte ja letztlich sicher nur alles besser werden, als es war. Nicht das es wirklich schlecht gewesen wäre. "Ich danke Dir," erwiderte er noch einmal mit echter Dankbarkeit in seiner Stimme und neigte seinen Kopf respektvoll. "Ich werde versuchen Deine Gastfreundschaft in keinster Weise zu mißbrauchen oder Dich zu enttäuschen, Onkel," sagte er ernst und meinte es auch durchaus so, vor Allem aus dem Respekt zu ihm, seinen bisher bekannten einzigen Verwandten, aber auch weil er durchaus wusste, dass dieser Mann eine Chance für ihn darstellte. Auch ihm drang der Geruch des Essens an die Nase und sein Magen bemerkte dies ebenfalls und quittierte es mit einem hungrigen Brummen, fast schon Knurren, was er irgendwie peinlich berührt zu übertönen versuchte, in dem er sprach: "Ich werde mich so bald wie möglich darum kümmern. Sowohl um das Gepäck als auch Morgen um das Opfer. Ich danke Dir auch dahingehend für Alles," fügte er an. Bei den Worten die Stelle betreffend stahl sich ein leichtes Schmunzeln in sein Gesicht, denn er bemerkte die Ironie durchaus ebenfalls. Dennoch würde er jedwede Chance annehmen. "Nur für den Fall, das Dein Legatus Legionis keine Verwendung für mich hat," fügte er dann freundlich und mit einem ganz leichten, vorsichtigen Unterton an, "meinst Du, ich hätte sonst vielleicht die Möglichkeit in der Curia eine Anstellung als Scriba zu erhalten? Ich bin sehr lernwillig und die Schreibarbeit macht mir auch durchaus Spaß." Ansonsten würde es wohl eher auf einen Laufburschen oder so hinaus laufen. Sei denn, es gab noch welche, die eher einen persönlichen Schreiber brauchten.
So wie Celer sich freute, dass Reatinus ihn nicht vor die Tür setzte, so freute der Onkel sich über die Dankbarkeit seines Neffen. Der Junge hatte offensichtlich großen Hunger, was sein Bauch ebenfalls lautstark mitzuteilen versuchte. Nach einer langen Reise war der Appetit groß, wieder anständige Nahrung zu sich zu nehmen, was Reatinus von sich selbst nur zu gut kannte. Er lachte. "Komm ins Triclinium, bevor dein Magen sich noch mehr beschwert."
Somit lief Reatinus los. "Und nichts zu danken. Ich erachte das als selbstverständlich", sagte der Artorier, ohne nach hinten zu Celer zu sehen und hielt zielstrebig weiterhin auf das Triclinium zu.
Auf die Frage hin, ob die hiesige Curia eine Verwendung für Celer hätte, musste Reatinus scharf nachdenken. Hier war in letzter Zeit nicht allzu viel losgewesen. Vielleicht war die Curia jetzt auch schon überbesetzt. "Ich habe dort nicht viel zu tun gehabt. Vielleicht aber hast du eine Möglichkeit beim Cursus Publicus als Schreiber. Nachfragen könnte sich lohnen! Bedenke: Berufung findet man. Man wird nicht von ihr gefunden." Es wäre nicht vorteilhaft für Celer, irgendwo zu arbeiten, wo sein Können nicht richtig zur Geltung kam. Sie mussten ihm vielleicht etwas Passendes finden.