Beiträge von Servius Artorius Reatinus


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    Cossus Romilius Scaeva

    Legionarius


    Es war Scaeva, der am Tor Wache hielt und damit eine der langweiligsten Aufgaben übernehmen musste, die er sich überhaupt vorstellen konnte. Man mochte ihn scheinbar nicht wirklich, weshalb er in letzte Zeit immer öfter für den Wachdienst eingeteilt wurde. Dementsprechend war auch seine Motivation.
    "Salve", entgegnete der Wachhabende gelangweilt und spuckte vor sich auf den Boden, "Ja, meinetwegen... willste' zuerst zum Praefectus oder ins Rekrutierungsbüro? Und ich warne Dich - der Praefect versteht keinen Spaß bei Scherzkeksen. Nur für den Fall, dass du nicht wirklich ein Verwandter bist."

    So trat man sich gegenüber und endlich hatte der Praefect, von dem Reatinus auch Order erhalten würde, ein Gesicht. Gerne nahm er das Angebot an, Platz zu nehmen und ließ sich nicht zweimal bitten, sodass er Platz nahm und noch im Sitzen eine kerzengerade Haltung aufzeigte. Doch langsam merkte er es, diese Kreuzschmerzen, die wohl mit zunehmendem Alter kamen!
    "Gerne. Ein Schluck Wasser würde mir ausreichen", nickte Reatinus und lächelte dabei. Ein schönes Officium hatte der Annaeer hier - aber das war wohl zu erwarten für den wohl mächtigsten Mann hier in Ägypten!


    Reatinus wollte auch nicht lange fackeln. "Praefectus, es liegt mir fern Dich lange hinzuhalten, daher komme ich sofort zum Punkt", begann er, "Da ich neu in Ägypten bin und das Kommando der XXII. noch nicht allzu lange Zeit inne habe, wollte ich mich um die Lage der Provinz erkundigen. Ich dachte, Du wärst der beste Ansprechpartner dafür. Ist die Lage ruhig, gab es in den letzten Wochen und Monaten Unruhen oder Probleme? Oder sonst etwas Besonderes?" Er sah Varus fragend an.

    Ich finde es ein wenig schade, dass in letzter Zeit (zumindest innerhalb von Ägypten) kaum noch Briefe an ihr Ziel kommen. Man könnte bei derzeitigen Umständen ein wenig von Glückspiel reden! :(


    Zum Beispiel wäre da dieser Brief von Reatinus, in dem er eine Erbschaft annimmt. Der Brief kam nie am Ziel an, nun ist es schon längst zu spät und das Erbe ist weg. Das ist in diesem Einzelfall nicht tragisch. Doch soll das in Zukunft so weitergehen? Was, wenn Reatinus (unwahrscheinlicherweise) ein Grundstück geerbt hätte?

    Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
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    Selbst beim Scriba des Praefectus regelte der Wachhabende alles, so das der Kommandeur der Legio gleich in das Officium des Praefectus Aegypti gelangte.
    "Bitte entschuldige noch einmal für die Unanehmlichkeiten. Dies wird nicht wieder vorkommen."
    Er salutierte noch einmal und verschwand wieder.


    Reatinus folgte dem Wachmann nur mürrisch. Er konnte nicht fassen, dass er sekundenlang an der Porta stehen konnte, ohne dass sich der Wachmann auch nur regte! Einfach übergangen hatte er ihn, den Kommandeuren der Legio XXII höchstselbst! Der Praefectus nickte die Aussage des Wachmannes kurz vor dem Officium nur knapp ab und nahm strammste Haltung an, bevor er das Officium des Praefectus Aegypti betrat. Wie auch immer, dann hat die Wache halt gepennt. Dies würde sie hoffentlich nicht tun, wenn jemand unauthorisiert die Regia betreten wollte.


    "Salve, Praefectus", grüßte Reatinus förmlich in dienstbeflissenem Tonfall, während er hineintrat, "Mein Name ist Servius Artorius Reatinus und ich bin hier, um mich als neuer Kommandant der Legio XXII vorzustellen!"

    Reatinus nickte knapp und lächelte den Octavier freundlich an, mit dem er bereits in der Legio II gedient hatte. Er klopfte dem baldigen Flottenkommandeur auf die Schulter. "Keine Sorge, Octavius. Deine Legion wandert nicht in die Hände eines Amateurs. Ich zumindest bin fest davon überzeugt, dass ich der Aufgabe gewachsen bin. Viel Erfolg und den Segen der Götter bei deinem neuen Kommando."


    Egal, in welcher Legion man ging, eines änderte sich nie: Männer kamen und Männer gingen wieder. Wie lange würde Reatinus bleiben?

    Eine Weile hatte Reatinus gewartet, ob der Octavier nicht vielleicht einige Worte an seine ehemalige Legion richten wollte. Doch so wie es aussah, wollte er es Reatinus überlassen, die Legion wegtreten zu lassen. Also erhob Reatinus wieder die Stimme:


    "Männer, geht wieder euren Aufgaben nach! Wegtreten!"

    Reatinus lächelte. Er war froh, wenn er einen alten Verwandten wiedersah, denn sie waren lange voneinander getrennt. Welches Jammer, dass die Gens Artoria so verstreut war. "Hoffentlich gibt es hier kältere Monate. Und hoffentlich hat deine Krankheit keine allzu großen Spuren hinterlassen, Soldat! Vergiss nicht, du bist ein Artorier! Unsere Militärtradition lässt keine Schmerzen zu!" Das war selbstverständlich ein wenig humoristisch gemeint, was Reatinus mit einem breiten Grinsen unterstrich.


    Er setzte sich anschließend in Bewegung, Graeceius würde die Richtung dann vorgeben. "Nun, Lucius, dann zeige mir, was es zu zeigen gibt."

    Auch wenn seine offizielle Ernennung zum Praefectus Legionis und der Appell zur Kommandoübernahme erst einige Tage zurücklagen, so hatte Reatinus sich in diesen Tagen doch gut zurechtgefunden als neuer Kommandeur der Legio XXII und schnell die Arbeit aufgenommen. Doch auch eine Vorstellung beim Praefectus Aegypti stand noch aus und genauso stand es noch aus, sich über die Lage in Alexandria und der näheren Umgebung zu erkundigen. Eine Frage, die der amtierende Annaeer ihm wohl am Besten beantworten konnte.


    So hatte er sich für den Marsch nach Alexandria mit zwei Amphoren Wasser gewappnet, die er auf seinem kräftigen Ross transportierte. Dieses vertrug jedoch ebenso wie er die Hitze nicht und hatte während des ganzen Marsches schwer geatmet. Ob es den Rückweg auch durchhalten würde? Reatinus hoffte es, sonst saß er fest.
    Als Reatinus vor der Basilea ankam (er hatte zuvor drei Mal nach dem Weg gefragt), war vom Wasser nur noch eine Amphore übrig. Die Wache hatte bestimmt schon registriert, dass sich ein hochrangiger Offizier ihnen näherte. "Salve", grüßte er die Männer, "Mein Name ist Servius Artorius Reatinus, meines Zeichens Praefectus Legionis der Legio XXII Deitoriana! Ich wünsche, mit dem Praefectus Aegypti zu sprechen!"

    Zum ersten Mal sollte Reatinus die Möglichkeit haben, das Praetorium von innen zu betrachten. Sein Sklavenhaushalt, eine geschundene und von langer Reise gezeichnete Karavane, war dem Artorier dicht gefolgt und schleppte mit sich das wertvolle Gepäck aus Familienerbstücken und einigen Habseligkeiten, die Reatinus behalten wollte. Die Eingangspforte war reich verziert und der Artorier öffnete sie mit dem Schlüssel voller Erwartung und Neugierde. Auch die Sklaven konnten sich der neugierigen Blicke nicht erwehren.


    Der neue Praefectus Legionis staunte nicht schlecht, denn vor ihnen eröffnete sich ein wunderschöner Anblick und ein reich verziertes Vestibulum. Mit den Augen weit geöffnet traten sie ein. Er war beeindruckt und der Gedanke, er würde hier sehr lange wohnen erfüllt ihn mit Euphorie.
    "Gut, an die Arbeit! Lasst uns die Sachen auspacken! Und gebt mir meine Hasta Pura! Ihr gebührt der beste Platz hier im Haus, den ich selber aussuche!"

    Sie kamen gerade von der Besprechung mit dem noch amtierenden Praefectus Legionis Octavius und bahnten sich einen Weg durch die Principia. Reatinus war froh, dass man sich theoretisch in jedem Lager zurechtfinden konnte. Er würde sich hier nie verlaufen, er musste sich nur an dieses Klima gewöhnen. Das heiße Klima, was ihn denken ließ, er könnte jeden Moment austrocknen wie eine Pflanze in der schlimmste Dürreperiode. Und abgewöhnen musste er sich, in der Principia zu den Tribunen abzubiegen - denn er war ja so gut wie der Kommandeur der Legion. Ihm kam das Officium des ersten Mannes der Legion zuteil. Es war sehr schön und geräumig, kein Vergleich mehr zu seinem gut ausgestatteten Schreibzimmer in der Legio I.
    Sie traten aus der Principia und Reatinus klopfte Graeceius, einem alten Verwandten auf die gepanzerte Schulter. Das Metall war von der Hitze ordentlich aufgewähnt. "Es tut gut, Dich zu sehen, Graeceius. Wie geht es Dir hier in der Legio XXII? Wie kommt ihr mit der Hitze hier klar?" Eine wohl berechtigte Frage. Hatten die einen Trick, wie sie das aushielten? Kalte Gedanken? Waren sie vielleicht im Gedanken in den Alpen?

    Der Artorier stand in stocksteifer Haltung da, seine Bauchmuskeln krampften sich vor Anspannung. Er sah abwechselnd schweigend zur versammelten Legion und zum noch redenden Octavier, der sich von seiner Legion verabschiedete. Es musste dem Mann schwer fallen - so war es auch bei Reatinus, als der die Legio I und davor noch die Legio II verlassen musste. Doch hatte es keine dröhnenden Posaunen gegeben. Er war einfach gegangen. Wie jeder andere dies auch tat. Wenigstens konnte sich Dragonum auf einen ruhmreichen Abgang freuen, bevor er in der Karriereleiter weiterkletterte.


    Da war nun dieser Moment, ihm wurde das Wort zugeteilt. Reatinus befeuchtete seine Kehle, schluckte laut. In seiner Zeit als Centurio hatten sie ihn "Schreihals" genannt, er hatte schon immer eine kräftige Stimme. Zwei Schritte nach vorne. Tausende Blicke lagen auf ihm.


    "Männer der Legio XXII", begann er laut mit schallender Stimme, "Heute trete ich mit dem Amt als euer Praefectus Legionis ein ehrenvolles Erbe an! Heute ist ein ruhmreicher Tag für uns! Heute ist der Tag, da mir die unermessliche Ehre zuteil kommt, das Kommando über eine ruhmreiche, eine glorreiche Legion zu übernehmen! Eine Legion, die in jeder Hinsicht allen Bedrohungen des Imperiums gewachsen ist! Eine Legion, gesegnet von Mars mit Stärke und Unbeugsamkeit! Lange, Milites, lange habe ich auf diesen Moment gewartet und heute stehe ich vor euch und wage zu behaupten, dass eine großartige Zukunft vor uns steht! Zusammen, Männer, werden wir Rom vor allen Gefahren von innen und außen schützen! Gemeinsam werdem wir unseren Feinden die Stirn bieten und gemeinsam werden wir den Lauf der Dinge prägen, auf dass kommende Generationen über die Jahrhunderte hinaus noch den Ruf der Legio XXII in ihren Ohren erschallen hören! Auf dass die Fußstapfen im Sand, die wir setzen, die Jahrhunderte überdauern und an unseren Ruhm erinnern!"


    Er hob die geballte Faust hoch in die Lüfte empor und sein ohrendurchdringender Schrei fegte über den Platz.
    "ROMA VICTRIX! FÜR DEN IMPERATOR!"

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Drei Wochen lang (einschließlich dieser hier) bin ich wegen Urlaub nur eingeschränkt da. Obwohl ich Internet habe, werde ich wohl nicht so regelmäßig zum Schreiben kommen, wie sonst.
    Das bedeutet: Ich gucke einfach, dass ich niemanden hängen lasse und möglichst alle wichtigen Threads vorantreibe. Aber Berge versetzen werde ich wohl in dem Zeitraum nicht! ;)


    Gilt selbstverständlich auch für die Neben-IDs: Die Betroffenen dürften eigentlich Bescheid wissen, wen ich noch spiele. :D



    Wieder regulär da. :)

    Schon ein Dutzend an Appellen und militärischen Zeremonien hatte Reatinus miterlebt, aus verschiedener Sicht. Er hatte als einfacher Soldat respektvoll auf die Tribünen des Stabs geblickt, wo die ganz großen zu ihnen hinuntersprachen. Er hatte als Optio nach oben geblickt. Und auch als Centurio musste er ehrfürchtig nach oben zum Tribunal blicken, während er die Kontrolle über seine eigenen 80 Mann behielt. Dann endlich war er selbst Stabsmitglied, zunächst als Praefectus Castrorum und dann als ritterlicher Tribun. Bald würde er keine 80 Mann oder eine Kohorte befehligen. Nein, bald würde ihm eine Legion unterstehen! Heute war der Tag der Kommandoübergabe und damit der Tag, an dem er sich zu einem der "ganz Großen" zählen konnte.
    Gehüllt in seine blankpolierte Paraderüstung bestieg der Artorier die Treppen zur Tribüne, während sein Leben im Gedanken an ihm vorbeizog und die Sonne kräftig auf der Rüstung glänzte. Es war ein heißer Tag. Hier war jeder Tag heiß. Unter der Rüstung dauerte es nicht lange, bis sich die Hitze staute und sich dadurch erste Schweißperlen bildeten. Doch dafür hatte Reatinus nun keine Gedanken, zu sehr lenkte ihn die aufmarschierende Legion ab. Laut und mit gleichmäßigem, rythmischem Stampfen bahnten sich die Truppen ihren Weg auf den Exerzierplatz und nahmen geordnet Stellung an. Reatinus war oben angekommen und blickte hinunter auf die Legion, die er kommandieren würde. Ein imposanter Anblick.


    Reatinus nickte dem versammelten Stab zum Gruß zu. Sein Herz raste vor Aufregung, obwohl er schon genau wusste, was er sagen wollte. Er hatte bis spät in die Nacht seine Rede geübt.
    Nun lag es jedoch zunächst am Octavier, die ersten Worte an die Legion zu richten.

    Sim-Off:

    Bitte wieder von der Wertkarte der Gens Artoria abziehen! Habe ich etwas falsch gemacht oder was ist mit den letzten zwei Briefen passiert? ;)



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    Ad Aulus Tiberius Ahala Tiberianus

    Villa Tiberia
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    Provincia Italia
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    Roma


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    Salve, werter Tiberius,


    gerne bin ich gewillt, das Erbe meines Sohnes Mamercus Artorius Rusticus anzutreten.


    Mögen die Götter Dich beschützen.



    Servius Artorius Reatinus



    Hallo,



    tut mir leid für die Verspätung, hab erst heute gemerkt dass wir einen Anwärter haben. ;)


    Auch wenn ich eine potenzielle Aufnahme ungern hinausschiebe, so muss ich davor einige obligatorische Fragen stellen:


    1.) Warum die Gens Artoria?
    2.) Ist Dir klar, dass du in ein textbasiertes Rollenspiel einsteigst, wo man nicht gleich ganz oben beginnt sondern sich mit Zeit, Geduld und Freude am Schreiben langsam hocharbeitet? ;)




    Gruß,


    Reatinus