Auch Reatinus sah den Tribunen herantreten. Zum Glück war ein Tribun schon aus der Ferne leicht bemerkbar, waren sie doch ein wenig "wohlhabender" gewandet als der herkömmliche Soldat. "Salve, Tribunus.", grüßte Reatinus den Terentier und klopfte sich formal auf die Brust. Obwohl er sich fragte, ob das nun nötig war... Brutus hingegen hatte es wohl nicht nur mit der Größe, er hatte durchaus auch etwas im Köpfchen. Das gefiel Reatinus, aber er ließ sich natürlich nichts anmerken. Der Mann würde sicher weiter kommen, als in den Dienstgrad eines einfachen Legionärs. Ein geborener Offiziersanwärter, der sich nicht veräppeln ließ. Das war eine Grundvoraussetzung.
Entspannt und gelockert nahm Reatinus einen Schluck Vinum und stellte fest, dass sich hier eine nette, kleine Runde gefunden hatte. Doch da er nicht wusste, über was er reden sollte, schwieg Reatinus. Er war der Meinung, dass es besser war, als sinnlos Umherzuquatschen.
Beiträge von Servius Artorius Reatinus
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Also ich weiß nicht, wer da sauber macht... aber denjenigen solltest du mal feuern.

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Reatinus schüttelte fassungslos den Kopf. Die schlechten Werfer hatten die Würfe der Besseren in der Truppe ruiniert. Ein Feind hätte sich auf der anderen Seite des Schlachtfeldes wohl schlapp gelacht. Wie auch immer, Reatinus ahnte schon, dass dies ein langer Tag sein würde. Wenigstens nicht so anstrengend für ihn, wie für die Probati! Bei einigen Würfen steckte die Spitze nicht einmal im Boden, nein, die Pila lagen gänzlich auf jenem.
"Das müssen wir wohl noch mal üben! Da ich heute einen guten Tag habe, erspare ich euch VORERST Liegestützen oder Ausdauerläufe! Holt die Pila zurück, wenn ich bald keine besseren Ergebnisse sehe, werde ich sauer!", befahl Reatinus mit verschränkten Armen und wartete geduldig, bis alle Probati in der Reihe standen. Danach gab er die gleichen Befehle, die er vorher auch gab. Diesmal hoffte Reatinus, etwas Besseres zu Gesicht zu bekommen.
"Tollite Pila!"
"Mittite!"
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"Tu das.", bestätigte Reatinus, während sein neuer Probatus eher ungekonnt als gekonnt kehrt machte. Naja, er würde das Ganze schon noch lernen. Spätestens morgen, wenn der Optio die nächste Gruppe Probati unter seine Fittiche nahm...

Reatinus schlosse seine Türe wieder zu, als Drusus mit seinem Ausrüstungsberg davon torkelte und wandte sich wieder diversen Formularen und Schriftrollen zu, die er zu bearbeiten hatte.
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Während die Gruppe geduldig wartete und eine Reihe bildete, kamen schon bald auch die beiden Probati mit den Übungspila zurück. Reatinus fackelte natürlich nicht lange und wollte die Grundausbildung fortsetzen. Der Pilumwurf war immerhin eine sehr wichtige Lektion für einen Soldaten, die man gut und intensiv lernen sollte.
"Jetzt schnappt ihr euch nacheinander die Übungspila und kehrt unverzüglich in die Reihe zurück! Tanzt mit nicht aus der Reihe, ich kenne da keine Gnade!". Die Probati ließen sich die Befehle nicht zwei Mal schreien, sodass bald wieder eine (mittlerweile gut geübte) Reihe stand, wobei jeder Probatus ein Übungspilum in der Hand hielt. Auch Reatinus nahm sich anschließend ein Pilum und trat vor die Reihe, um die Wurftechnik zu demonstrieren.
"Die Wurftechnik ist mit ein wenig Übung nicht schwer zu beherrschen! Ihr haltet das Pilum ein wenig schräg mit der Spitze nach oben, so wie ich gerade...", Reatinus zeigte die Haltung. Das Pilum war etwa in einem 45°-Winkel nach oben gerichtet, er hielt es aus dem Oberarm heraus, von welchem aus Reatinus sein Pilum bislang immer erfolgreich warf.
"Das Pilum immer in diesem Winkel halten! Ich hoffe, es versteht sich von selbst, dass die Innenseite des Arms dabei zu euch zeigt! Da die Klinge schwerer ist als die Holzstange davor, wird das Pilum immer mit der Spitze nach unten aufprallen und so den Gegner gefährlich treffen! Der Wurfspeer muss immer eine gute, gerade Flugbahn haben, um am Besten zum Einsatz zu kommen! Wenn er schon einen instabilen, wackeligen Flug hat, ist er nicht mehr so effektiv, wie ein gut geworfener Wurfspeer! Also achtet darauf, möglichst gerade Würfe hinzulegen! Das ist schwieriger, als es sich anhört!.
Wieder einmal demonstrierte Reatinus, indem er einen schnellen Anlauf mit kleinen, aber vielen Schritten nahm und mit einem gekonnten Wurf das Übungspilum los wurde. Dieses legte einen weiten, geraden Flug hin und bohrte sich anschließend in den Sand des Exerzierplatzes. Der Artorier wandte sich anschließend an die Probati.
"Und den Anlauf nicht vergessen! Da ihr mit der Linken meistens euer Scutum in der Hand haltet, wirft jeder mit der Rechten! Der linke Fuß sollte euer Letztes beim Anlaufen sein!""Tollite Pila!" ( "Fertigmachen zum Pilumwurf!" )
"Mittite!" ( "Feuer!" )
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Optio
----------------Der Optio in den Horrea verbrachte gerade die Zeit damit, ein Schreiben seines Vaters aus Rom zu lesen, als er von jemandem angesprochen wurde. Er blickte hinauf und durch die Worte von Brutus bestätigte sich seine Vermutung, er hätte es hier mit Probati zu tun. Er nickte und hielt die beiden Probati nicht lange auf.
"Salve, dann holt sie euch. Sind in Horreum II.", gab der Optio knapp zur Antwort, da er sich viel lieber mit seinem Brief beschäftigen wollte, als mit zwei Probati.
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Reatinus konnte wenigstens erleichtert aufatmen, als der Duccier dazu imstande war, ihm eine ordentliche Zusammenfassung des Gesagten zu liefern. Bald kam auch der unaufmerksame Probatus Hortensius zurück, der seine wohlverdienten zwei Runden keuchend bewältigt hatte. Es war eine Strafmaßnahme, die sein musste, da im echten Kampf solche Fehler nicht auf Strafrunden, sondern meistens zum Tod oder zu ernsthaften Verletzungen hinaus liefen. Aufmerksamkeit war unerlässlich in diesem Beruf...
"Probatus Hortensius, deine Aufgabe ist es, von einem Kameraden die Informationen wieder aufzuarbeiten, verstanden?! Du darfst Probatus Duccius dabei helfen, die Übungspila aus den Horrea zu bringen!", befahl Reatinus in strengem Tonfall, dass der Probatus nur ängstlich bejahte.
"Jawohl, Centurio Artorius!".
"So, machen wir weiter, die Theorie bringt euch ohne Praxis wenig! Während eure beiden Kameraden die Übungspila bringen, stell ihr euch schön in einer geraden Reihe vor unserer Wurffläche auf!", hagelten die Befehle auf die Rekruten nieder, während Reatinus mit der Hand gen Norden auf besagte Wurffläche zeigte.
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Reatinus fände alles besser, als ein Sklavendasein, doch auch dies wollte er dem Bythinier nicht offen eingestehen. Wie viele von der gesetzlichen Definition eines Sklaven überzeugt waren, vermochte Reatinus ebenfalls nicht zu sagen. Es gab wohl die einen und die anderen. So war es schon damals und sollte es wohl knapp zwei Jahrtausende später auch sein.

Reatinus hatte schon von Sklaven gehört, denen es gut ging. Sie hatten Heim und Essen im Gegenzug für absolute Ergebenheit gegenüber dem Hausherren und dem Gegenstandsein. Dabei waren das die Glücklichen, denen ein Dasein erspart blieb, als wären sie Dreck. "Nicht jeder Menschenverstand ist gesund.", meinte Reatinus ernüchtert, "Es gibt genügend Menschen, die Gesetze den moralischen Werten vorziehen. Sowas muss nicht immer Hand in Hand gehen.".Die Angst vor Veränderung schien aus Phaeneas zu sprechen. Warum durfte es nicht anders werden? Veränderung gehört doch zum Leben. Alles verändert sich mit der Zeit...
"Das kann ich nicht sagen.", fand Reatinus tatsächlich keine Argumente mehr, "Doch wenn ich wüsste, dass mein Schritt richtig und besser für mich ist, würde ich mir den Ruck geben. Oder mit meiner Entscheidung leben.". -
Dass er mit seiner Meinung, Drusus wäre ein Neuer, nicht falsch lag, konnte der Centurio hinsichtlich dieses Ausrüstungsberges, der hier lag, eh nicht weit verfehlen. Reatinus musterte diesen Neuling in seiner Centuria gründlich. Wer auch immer ihn gemustert hatte, derjenige schien recht zu haben. Der Bursche schien für´s Militär zu taugen, und das locker!
"Ich verstehe. Sehr gut.", resümierte Reatinus und nickte bestätigend, "Komm herein, ich werde dir dann einige organisatorische Sachen erzählen.". Damit marschierte Reatinus zielsicher zu seinem Schreibtisch, kramte eine Schriftrolle hervor, mit der er den Überblick über die Truppe behielt und mit deren Hilfe er auch Neue einteilte... dem Contubernium III könnte ein Zuwachs wirklich nicht schaden!"Also gut, du wirst in Contubernium III zugeteilt. Du kannst es nicht verfehlen, die Räume in den Barracken sind durchnummeriert und befinden sich neben meinen Unterkünften. Gewöhn dich schonmal an deine anderen Kameraden, mit ihnen wirst du schlafen, essen, kochen und wohnen.". Reatinus überlegte anschließend kurz und feuchtete sich die Kehle an. Optio Tiberius Iulius Drusus hatte schon eine Weile lang keine Ausbildung mehr selbst geleitet...
"Mein Optio wird sich um deine Grundausbildung kümmern. Für dich heißt er einfach nur Optio Iulius, er wird sich euch morgen näher vorstellen. Und wenn wir schon von morgen reden...", erklärte Reatinus mit einem unwidersprüchlichen Geschäftston, "... morgen in voller Montur auf dem Exerzierplatz antreten.". Anschließend legte der Artorier die Schriftrolle beiseite und fragte den Decimer: "Noch Fragen? Ansonsten darfst du dein Quartier beziehen und den Rest deiner Aufgaben erledigen.".Sim-Off: Willkommen erstmal bei uns.

Zur Info: Ein Contubernium ist eine Zimmergemeinschaft aus 8 Soldaten, demnach 10 Mal pro Centurie vorhanden. Sie schlafen im gleichen Zelt und im Lager teilen sie sich die Unterkünfte, kochen und essen gemeinsam usw. usf.

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Heute stand das Pilumwerfen auf dem Programm. Reatinus, immer pünktlich bei dienstlichen Aktivitäten, so auch bei der Grundausbildung, marschierte voll gerüstet mit Federbuschhelm, Vitis und sonstigen Sachen wie die Rüstung auf den Exerzierplatz. Auch war eines von Reatinus´ Pila dabei, mit welchem er den wichtigen römischen Wurfspeer veranschaulichen wollte, um den es heute ging. Es lag eine Morgenröte am Horizont, doch für einen Sommertag wehte ein frischer Wind, welcher jedoch für genügend Abkühlung sorgen dürfte. Klimatisch also gute Voraussetzungen, den Pilumwurf zu erlernen.
Reatinus rief die Truppen mit lauter Stimme zusammen.
"Probati, venite! State!"
"Heute werden wir uns umfassend mit dem Pilum beschäftigen, vor allem in der Praxis! Doch zunächst ein wenig Wissenswertes!
Das Pilum ist ein Wurfspeer, welchen wir über lange Distanzen schleudern können, um die Reihen der Feinde aufzuweichen! An der langen Holzstange, die zum Greifen und Werfen dient, befindet sich die auch etwas längere ´Klinge´! Die Spitze besteht aus gehärtetem Eisen, doch eine Besonderheit der Pilums ist, dass die Klinge aus Eisen am Schaft ungehärtet ist. Das bedeutet, dass die Spitze bei Aufprall verbiegt und bringt mehrere Vorteile auf unserer Seite mit sich! Zum einen wird das Opfer, welches so ein Ding abbekommt massive Probleme mit seinen Verletzungen haben, wenn es denn überlebt! Zum anderen soll das Pilum nicht mehr zurückgeschleudert werden können und soll den Gegner in aller Hinsicht behindern! Dazu bringt das Pilum noch den Vorteil, dass oftmals Schilde völlig unbrauchbar gemacht werden oder ihre Benutzung den Träger behindert! Dieser hat oft nur die Wahl, sein schützendes Schild auf dem Schlachtfeld liegen zu lassen!".
Danach wollte Reatinus testen, ob man aufmerksam zugehört hatte und überraschte einen Probatus, indem er ihn aufrief.
"Probatus Hortensius, fasse zusammen, was ich eben gesagt habe!".
Der Rekrut war ebenso überrascht, wie Reatinus es nach seiner Antwort war."Also... Centurio... das Pilum ist ein Wurfspeer... ähm... ja...".
"Hast du etwa nicht zugehört?! Das hat sogar meine längst verstorbene Großmutter gehört!", fuhr Reatinus den Probaten an, nachdem er sich schockiert die Stirn rieb, "Zwei Runden um den Campus, im Gleichschritt!". Wortlos murrend machte sich der Unaufmerksame auf den Weg.
"Probatus Duccius, DU wirst es wissen, das hoffe ich für dich!".
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Da man sich vor einem weiteren Anschiss des Centurios fürchtete, bemühten sich die Probati jetzt umso mehr, einen besseren Eindruck zu machen. Dieser Eindruck kam zum Glück auch bei dem Schreihals an, als dieser sich die Leistungen der angehenden Legionäre genau und auch pingelig unter die Lupe nahm. Lauter Stiche, das Kracken des Holzes, welches die Gladii verursachten und aufgewirbelter Staub vom Boden bot sich, wenn man die Probati bei der Übung beobachtete. Bald schon war Reatinus zufrieden und beendete diese Übung, zum Glück noch erfolgreich!
"Na also, geht doch!", rief Reatinus mit einem fiesen Unterton, "Das reicht mir für heute! Übungsausrüstung wieder in die Horrea schaffen! Gönnt euch einen Besuch in den Thermen, es mieft hier mal wieder! Abite, morgen geht es weiter!".
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Während der Duplicarius mit Brutus einige Worte wechselte, wandte sich Reatinus seinerseits an seinen ehemaligen Centurio und bis heute noch guten Freund Crispus. Er beugte sich zu dem Petronier rüber und flüsterte ihm etwas zu, unhörbar für die beiden anderen. "Den hättest du mal ringen sehen sollen. Als der sich mit einem anderen Riesen aus meiner Ausbildungsgruppe einen Ringskampf lieferte, hatte ich schon Sorgen um ernste Verletzungen.", grinste Reatinus verschmitzt, "Vielleicht ein Anwärter für deine Truppe?". Reatinus stupste dem Primus Pilus kameradschaftlich mit dem Ellenbogen, wusste dabei jedoch nicht, ob das hier in Ordnung war.
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Hier absolviert der Probatus
Appius Decimus Drusus
unter Anleitung von
Centurio Tiberius Iulius Drusus
seine Grundausbildung
Grundausbildung - Appius Decimus Drusus
I. Einführung/ erste Exerzierübungen
II. Kampf- und Waffenübungen
- Ringen
- Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
- Pilum
- BogenschießenIII. Formationen
- Testudo
- Kavallerieabwehr
- KeilformationIV. Schwimmübungen
V. Theorie
VI. Belagerungsgeräte
VII. Reitübungen
Grün = Abgeschlossen
Braun = Laufend
Rot = AusstehendSim-Off: Geht los, sobald der Optio den ersten Tag startet!

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Wie immer lauschte Reatinus der Rede des Centurios. Eine Rede, wie er sie schon zu Tausenden gehört hatte, doch diesmal hatte sie weitaus mehr Bedeutung, als sonst. Sein Name wurde vom Centurio aufgerufen, wobei Reatinus ein mulmiges Gefühl beschlich. In würdiger Haltung trat Reatinus vor Crispus und wartete darauf, was er wohl tun würde.
Kurz stockte der Atem des Optios, als der Centurio vor der Truppe verriet, weshalb er hier vorne stand. Eine Phalera, seine erste Auszeichnung. Doch ob sich Reatinus dessen erfreuen sollte, wusste er nicht. Die Erlebnisse in und nach den Kämpfen gegen die Räuber hatten sich in Reatinus´ Kopf eingebrannt und ließen diesen Moment völlig ernüchternd wirken. Ob es das wert war?
"Danke, Centurio!", bedankte sich Reatinus trotzdem, salutierte mit einem Brustschlag und nahm die Phalera entgegen. -
Reatinus streckte seinerseits die Hand entgegen und drückte dem Aurelier kräftig die Hände, wobei ihm der Unterschied zwischen Ursus´ feinen Bürokratenhänden und Reatinus´ Soldatenpranken auffiel. "Das hoffe ich auch, Ursus. Auf wiedersehen. Und richte Corvinus meine besten Grüße aus.", sprach Reatinus und marschierte zur Türe, ein wenig traurig darüber, den Tribunen wohl eine lange Zeit nicht mehr zu sehen.
"Vale, Ursus. Gute Reise!", verabschiedete Reatinus sich mit einem gekonnten Brustschlag und verließ das Officium...
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Zu Drusus´ Glück befand sich Centurio Artorius zurzeit in seinem Officium und vertrieb sich nicht die Zeit mit Ausbildungen, Übungen oder einfach nur Disziplinarmaßnahmen. So war es letztendlich selbstverständlich, dass er zur Tür sputete, um zu sehen, mit wem er wohl dieses Mal das Vergnügen hätte.
Als er die Tür öffnete, musterte Reatinus Drusus skeptisch. Musste ein Neuer sein, versicherte er sich. "Salve... bist ein Neuer, nicht?".
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"Natürlich, ich werde dich nicht so schnell vergessen.", lachte Reatinus und leerte anschließend seinen zweiten Becher. Diesmal war es genug, schließlich musste Reatinus bald wieder in den Dienst raus. Ein Kater machte das nicht gerade einfach! "Nun, es gibt nichts Spezielles meinerseits. Einfach nur ein kurzer Überblick, was sich in unserer edlen Hauptstadt so abspielt.", schmunzelte Reatinus stolz.
"Natürlich werde ich auch schreiben! Ich werde dich vielleicht auch besuchen kommen... eines Tages!".
Erst in diesem Moment merkte Reatinus jedoch, dass er mehr Zeit hier verbracht hatte, als ursprünglich geplant. Das gute Gespräch war wohl der Grund deswegen, doch vielleicht hatte der Wein auch seine Finger im Spiel. Erstaunt wandte er sich nochmal an Ursus. "Oh, es scheint, als müsste ich langsam gehen. Du kennst das sicher. Dienstliche Aufgaben hier und da...". Reatinus erhob sich langsam, um schon zu gehen.
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Kaum winkte Reatinus einen seiner Probati, eben jenen Brutus her, kam man schon zu Wort. In Sachen Körpergröße musste der Duccier sich nicht verstecken - das konnte er wohl auch schwieriger, aber das war auch alles, was die Lockerheit des Rekruten übertraf. Reatinus drückte ebenso wie Crispus ein Auge zu, da man ja nicht direkt im Dienst war. Naja, wenn man Feiern nicht zu einer dienstlichen Aktivität zählte, wie Reatinus... ein Grinsen konnte Reatinus sich nicht verkneifen, als der Witz mit Eurytion ins Spiel kam.
Gespannt wartete auch Reatinus auf die Antwort des Ducciers... -
Reatinus sah sich das Treiben bei den Holzpfählen nicht sehr lange an, denn was er sah, war an vielen Stellen nutzlos und an manchen Stellen sogar derart kontraproduktiv, dass sich ihm der Magen anfing, zu drehen. Natürlich hatte er auch solche Aktionen wie die von Brutus gesehen, aber so erging es so manchem Probatus, der sich sehr ungeschickt mit dem Kurzschwert anstellte. Das reichte, dem musste ein jähes Ende gesetzt werden!
Mit bedrohlichen Schritten schritt Reatinus zu den Probati und unterbrach die Übung schlagartig."Stopp! Was seid denn ihr für Hampelhämmer, muss man euch erst durch den Campus hetzen, damit ihr keine Scheisse baut?!". Dann legte Reatinus eine kurze Pause ein und sah jeden Probatus bedrohlich an. Wenn Blicke töten konnten...
"Ihr sollt euch nicht so dämlich anstellen! Stärker zustechen für die Schwächlinge, und für die Stärkeren: Setzt eure Kraft gefälligst nicht gegen die Ausrüstung der Kameraden oder jene selbst ein, verstanden, Probatus Duccius?!", schrie der Schreihals und setzte seine Rede fort, "Ihr werdet die ganze Nacht üben, wenn ich nicht zufrieden bin! Also seid koordinierter und tut euch etwas Gutes! Mal sehen, ob ihr mit meiner nächsten Übung klar kommt!"
Mit einem laut schallenden Pfeifen rief Reatinus einige Legionarii herbei, welche nacheinander an den Übungspfählen rechteckige Holzbretter anbandten, welche knapp 20 Zentimeter breit, 40 Zentimeter lang und 5 Zentimeter dick waren. Dann erklärte er den Sinn dieser Übung.
"So, und jetzt werdet ihr versuchen, die Holzbretter mindestens 2 Mal zu durchstechen! Dies dient als Kraftübung! Anfangen!".
Dann trat Reatinus einige Schritte zurück - nur zur eigenen Sicherheit!
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Der Optio erschien pünktlich mit den Männern auf dem Forum, wo Centurio Petronius sie erwartete. Die Wunde, die Reatinus während der Kämpfe in Borbetomagus davon getragen hatte, verheilte allmählich, doch wieß mit einem Spannen und seltenen Stechen auf sich hin. Noch trug Reatinus einen Verband auf der Schulter, doch er sah gut erholt und wieder bei Kräften aus. Er hatte Glück, er musste als Optio doch schnell auf den Beinen sein. Der Zustand der Schwäche sollte ein sehr seltener Anblick für die Männer sein.
Als der Centurio die Befehle brüllte, reihte sich die Truppe ordnungsgemäß vor ihm auf. Formationen und die altbewährte Disziplin der Legionen waren den Männern in Fleisch und Blut übergegangen.
"Melde, dass die Centuria IV. in voller Stärke angetreten ist, Centurio!", meldete Reatinus.
Sim-Off: Aufgrund verschobener Zeitzone bin ich hier noch Optio!
