"Natürlich habe ich das!", sprach Reatinus heiter und ein wenig nachdenklich wirkend, "Aber weißt du, die Legion ohne Offiziere, die Ordnung reinschaffen, stell dir das vor... sonst wären wir ja nur eine Saufgemeinschaft, die es nicht weit gebracht hätte!". Das war Reatinus Standpunkt zu dieser Geschichte. Manchmal machte er sich selbst Gedanken darum, wie die Legion wohl ohne Offiziere aussehen würde. Es gab ja schon Probleme, wenn man mal irgendetwas übersah. In der Legion war es nicht einmal so schwer, aus einem Regentropften ein Gewitter zu entfachen. Phaeneas schilderte dem Artorier, dass auch Sklaven sich gegenseitig schikanierten. Er blickte erstaunt auf. "Echt? Und euer Herr lässt das einfach so durchgehen?", fragte Reatinus, "Oder gibt es keinen bei euch, der nach dem Rechten sieht?". Klar, es waren Sklaven. Aber irgendjemand musste doch ein Auge auf sie werfen!
Tja, Reatinus´ Tagesablauf... er war ein wenig anders, als der eines normalen Legionärs. Kaum verwunderlich, dass Reatinus das schätzte, denn es gab ja schonmal Abwechslung. "Mein Tagesablauf ist weder simpel noch kompliziert... morgens früher aufstehen als alle anderen, sich bereit machen, die Legionäre wachbrüllen. Danach auf den Exerzierplatz, Probati ausbilden, Legionäre trainieren und und und... nachdem das vorbei ist vielleicht ein wenig Organisatorisches und wenn dann noch ein wenig Freizeit bleibt, übe ich selbst, gehe raus - wie jetzt zum Beispiel - oder führe eine abschließende Stubenkontrolle durch. Oder ich bin kreativ und lasse mir was Neues einfallen.". Das waren eben die vielen Möglichkeiten eines Optios.