Milo runzelte dezent die Stirn. Darauf lief diese mysteriöse Frage also hinaus. Er sollte Überstunden machen. Eigentlich hatte er zwar wenig Lust, nach dem regulären Feierabend noch große Aufträge zu übernehmen. Allerdings erkannte er die rhetorische Natur der Frage nach seiner Lust und nickte zustimmend.
"Natürlich, gerne. Ich werde mir meine Zeit entsprechend einteilen. Erfordert es denn die Art dieser Aufgabe, dass sie am Abend getan wird?"
Beiläufig zog er sich eine freie Wachstafel heran und machte dort einen entsprechenden Vermerk.
Beiträge von Titus Flavius Milo
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"Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie das Tier sich im Amphitheatrum Flavium machen wird. Die Spiele werden doch dort stattfinden, oder?"
Er wunderte sich ein wenig, was der Aedil dort alles aufschreib. Natürlich war Milo jedoch zu höflich, als dass er nachfragen oder gar schauen würde. Zufrieden, dass seine Vorschläge seinem Arbeitgeber zu gefallen schienen, gestattete er sich eine minimale Lockerung seiner Haltung.
"Da bin ich ebenfalls gespannt. Mir hat er bis heute noch nichts davon verraten."
Als der Aedil zu seinem Schreibtisch zurückgeht, will er sich gerade wieder seiner eigenen Arbeit zuwenden. Erneut angesprochen blickt er jedoch wieder auf und sieht Macer fragend an.
"Nein. Bislang ist nichts festes geplant. Weshalb fragst du?" -
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Original von Lucius Flavius Furianus
Furianus räusperte sich, als sein Bruder hinzu gekommen war."Darf ich vorstellen? Meine Herren, dies ist mein Bruder Titus Flavius Milo."
Sogleich wandte er sich an Milo, welchem er nicht gerade zulächeln mochte, dies aber aufgrund des guten Scheines, tat. Sich nicht vorzustellen, das kannte er an seinem Bruder noch nicht und würde wohl mit ihm sprechen müssen.
"Dies, Bruder, sind zwei ehrenvolle Juristen. Der Advocatus Imperialis, Manius Tiberius Durus und der Quaestor Sacri Palatii, Marcus Decimus Mattiacus, mit welchem du gerade sprichst."
Milo musste sich schließlich einen Namen machen, dies zu verhindern lag in Furianus`entferntesten Interessen.
Überrascht nahm Milo die Gegenwart seines Bruders zur Kenntnis. Die Konzentration auf rechtliche Details hatte ihn ganz von seiner Umgebung abgelenkt. Er nickte Furianus dankbar zu, dass dieser ihn so elegant aus seinem Säumnis errettete.
"Oh, entschuldige. Salve, Furianus. Mein Dank ist dir gewiss."
Die beiden Herren grüßte er mit einem respektvollem Nicken. Siedendheiß wurde es ihm klar, dass er gerade Personen von höchstem juristischen Rang in ausgerechnet rechtlichen Dingen zu belehren versucht hatte. Beschämt verkniff er sich weitere Kommentare und hoffte, dass man es ihm nicht übel nehmen würde. Die Anwesenheit von Hannibal nahm er von Zeit zu Zeit wahr. Da dieser jedoch unentwegt in unregelmäßigen Abständen zu verschwinden und wieder aufzutauchen schien, richtete er sich bei seinem Rundgang und den Gesprächen nach eigenem Tempo und Interessen. Dieses galt nun wieder dem Tiberius Durus, welcher eine nicht zu überhörende Bemerkung gemacht hatte.
"Entschuldige mein Interesse. Ich bin noch neu auf diesem Metier und versuche täglich hinzu zu lernen. Du sprichst von einer Beleidigung der Ahnen? Auf was lautete die Anklage? Mit welcher Begründung wurde sie abgewiesen?" -
Verwunderung zeichnete sich auf Milos Miene ab.
"Und diese Gelegenheit hat es im gesamten Verfahren nicht gegeben? Reicht dieser Punkt denn ohne eine konkrete gesetzliche Grundlage aus, als Verfahrensfehler zu gelten und das Urteil zu revidieren?" -
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Original von Marcus Decimus Mattiacus
"Mir und dem Verteidiger wurde keine Gelegenheit gegeben ein abschliessendes Plädoyer zu halten und ein Vorschlag für das Strafmaß zu geben."
Milo schlenderte in seiner zweitbesten Toga über das Forum und lauschte den Gesprächen der Umstehenden zum Zeitvertreib. Er entdeckte eine größere Menschenansammlung, die scheinbar erregt diskutierte. So trat er näher und hörte ein paar Gesprächsfetzen mit. Zwei ihm unbekannte Herren schienen über ein Gerichtsverfahren zu debattieren und die letzten Aussagen ließen den Patrizier aufhorchen. Er trat hinzu und sprach die Herren respektvoll an.
"Salvete. Entschuldigt, dass ich mich einmische. Aber ist ein solches Plädoyer überhaupt im Gesetz verankert? Wenn ich mich recht an mein letztes Studium des Codex Iuridicalis erinnere, dann ist die Art und Weise der Beweisaufnahme ganz und gar dem Gericht überlassen. Oder irre ich mich?" -
Milo lächelte und wiegte seinen Kopf ein wenig.
"Da bin ich mir nicht einmal ganz so sicher. Ich fürchte, dass das Nashorn gleich mehrere Vorteile auf seiner Seite hat. Seine Haut ist überaus robust. Er besitzt die von dir schon angesprochene Zähigkeit, Stärke und große Masse. Doch zu guter Letzt bin ich noch fest davon überzeugt, dass auch ein Nashorn einiges an Geschwindigkeit erreichen kann. Und in dem Fall würde ich ihm als Jäger nicht im Wege stehen wollen. Das Horn als Hauptwaffe des Tieres ließe sich vielleicht sogar noch durch eine scharfe Klinge oder dergleichen verstärken. Dann wäre der Ausgang dieses Kampfes wahrlich ein offener." -
Milo zuckte leicht mit den Schultern und machte einen Einwurf.
"Wenn man sie in ausreichend großer Zahl auftreiben kann, könnte man die kleineren bunten Vögel auch einfach freilassen. Es ist sicher ein erhebender Anblick, wenn tausende exotischer Vögel zugleich in den Himmel steigen."
Er musste schmunzeln.
"Vielleicht bietet sich dabei ja auch für die Auguren noch eine gute Gelegenheit zu interessanten Beobachtungen. Man sollte ihnen wohl auf jeden Fall einen Platz mit guter Sicht zur Verfügung stellen."
Milo kratzte sich nachdenklich am Kinn.
"Dem Rudel könnte man natürlich auch verschiedenartige Gegner zur Verfügung stellen. Im Zweifel sollten sie auf jeden Fall genügend Hunger haben und möglicherweise müsste man das Opfer durch einen Jäger verletzen lassen, damit sie auf den richtigen Geschmack kommen. Doch ich gehe eher davon aus, dass das nicht nötig sein wird."
Er räusperte sich kurz.
"Ich würde den Jägern zuerst verschiedene Tiere geben. Vielleicht ein paar Giraffen, Zebras, vielleicht auch Wölfe oder einen Bär. Eine bunte Mischung. Als Abschluss könnte man dann in Form einer kleinen Überraschung noch einen weiteren Höhepunkt setzen. Ich denke da an ein Nashorn..."
Gespannt sieht er den Aedil an, was dieser von diesem Vorschlag halten würde. -
Milo dachte einige Sekunden nach und nickte schließlich bedächtig mit dem Kopf. Er hatte schon vielen Gladiatorenspielen beigewohnt und kannte die üblichen Attraktionen bereits relativ gut. Doch ebenso wusste er, wie sehr man sich bei jedem dieser Spektakel nach neuen, nie dagewesenen Attraktionen sehnte. Vor allem die Tierhatz schien ihm hier noch einiges an Potenzial zu bieten. Er lächelte leicht und versuchte die Frage des Aedils zu dessen Zufriedenheit zu beantworten.
"Die Pläne klingen gut und ich bin mir sicher, dass sich einiges daraus machen lässt. Du hast bereits viele der schon beinahe obligatorischen Tiere genannt. Die exotischen Vögel halte auch ich für sehr wichtig. Sie geben dem ganzen Spektakel eine farbenfrohe Note und runden das Gesamtbild exquisit ab. Wenn du Pfaue zu zeigen beabsichtigst, könnte man diese dem Volke im Anschluss auch als köstliche Beigabe noch austeilen lassen. Was mich persönlich in Bezug auf die Tierhatzen noch interessieren würde, wäre zum einen ein jagendes Rudel. Man könnte einige Wölfe auf ein anderes Tier oder aber verurteilte Verbrecher loslassen. Zum anderen üben die großen Elche aus den nördlichen Provinzen in ihrer Erhabenheit und Größe einen gewissen Reiz aus. Vielleicht wären auch Zebras allein schon optisch eine schöne Idee. All diese großen und starken Tiere liefern häufig einen interessanten Kampf, obwohl sie selbst keine Raubtiere sind. Außerdem könnte man vielleicht noch etwas mit Schlangen machen, wobei diese wohl eher für die Tierschau als zur Hatz zu gebrauchen wären. Sehr tückische und gefährliche Kämpfer sind auch die Wildschweine. Mit ihnen kann man manchmal überraschend beeindruckende Szenen beobachten. Da wäre vielleicht auch einmal eine etwas gewagtere Kombination möglich. Ich wäre gespannt, wie sie sich gegen die großen Räuber des Südens durchsetzen würden." -
Zitat
Original von Aquilia Flavia Agrippina
Ich verliess den Raum und kam nach kruzer Zeit wieder zurück. In den Händen hielt ich eine grosse versiegelte Papyrusrolle. Ich breitete sie vor Milo aus. Und er begann zu lesen.
Milo studierte das Schreiben aufmerksam und sah anschließend fragend zu der Vestalin auf.
"Dies ist das Testament des Gaius Flavius Catus. Von den anderen genannten Personen existieren keine?" -
Dankbar ließ sich Milo auf dem ihm angebotenen Platz nieder und lächelte die schöne Vestalin freundlich an. Er war froh, dass man ihn hier so zuvorkommend empfing, hatte er vorhin doch schon mit größeren Komplikationen gerechnet. Auch das Wasser nahm er erfreut entgegen und trank einen kleinen Schluck. Dann nickte er und lächelte dankbar.
"Vielen Dank. Das ist sehr nett von dir. Das ist kein Problem, ich werde hier gerne so lange warten" sagte er und meinte es auch genau so. -
Milo betrat das Officium. Sein Chef war gerade nicht anwesend, so dass er den Raum erst einmal aufräumen und lüften wollte. Er öffnete die Tür und ließ die noch schwache Morgensonne hineinscheinen. Dann räumte er zuerst den Schreibtisch des Aedils auf, wo er auch das frisch eingetroffene Schreiben platzierte. Anschließend kümmerte er sich um seinen eigenen Schreibtisch. Als auch dies erledigt war, räumte er noch einige Schriftrollen und Wachstafeln wieder in die Regale. Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann mit der täglichen Arbeit.
An den Aedil Plebis, Roma
Salve werter Aedil,
in mein Officium trat ein Bürger der Stadt Tarraco, Marcus Petronius Glabrio, und wünschte in das Verzeichnis für die Getreidespeen eingetragen zu werden.
Da der Posten des Praefectus Annonae verweist ist und auch für Hispania kein Stellvertreter benannt ist, würde ich dich bitten diesen Bürger in das Verzeichnis auf zu nehmen.
Wenn dem nichts entgegen spricht, würde ich auch in Zukunft als Ansprechpartner für jene Bürger zur verfügung stehen, welche Getreidespenden nötig haben.Vale,
Lucius Didius Crassus
http://www.imperium-romanum.in…ta-magisterscriniorum.png -
Als er des Morgens an den Platz seiner Arbeit kam und wie jeden Tag die Aushänge überprüfte, entdeckte Milo zwischen den Edikten des Aedilis Plebis einen Brief an den selbigen. Erstaunt nahm er das Schreiben in genaueren Augenschein, konnte jedoch keinen Grund erkennen, weshalb es ausgerechnet hier untergebracht war. Pflichtbewusst nahm er es also ab und steckte es ein. Die restlichen Aushänge schienen noch alle in Ordnung zu sein, so dass er sich mit dem Brief in das Officium seines Arbeitgebers begab, um ihm das Schreiben auf seinen Schreibtisch zu legen.
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Damit hätten wir auch den Unterschied zwischen Plebejern und Patriziern geklärt.
(Wobei unsereins als Patrizier natürlich noch über weitere Standesabzeichen verfügt.)Aber die Diskussion weicht nun doch vom Thema ab. Back to topic... Äußere Standesabzeichen für Senatorenkinder gibt es nicht.
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Meines Erachtens erkennt man ein Mitglied des Ordo Senatorius, welches nicht gleichzeitig selbst Senator ist, an keinen besonderen äußerlichen Anzeichen. Uns bleibt wohl nur unsere vorbildliche Haltung, ein gepflegtes Äußeres, kostbare Kleidung und einwandfreie Manieren, um uns vom übrigen Pöbel abzuheben.
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Wie er es seinem Bruder versprochen hatte, folgte auch Milo dem Ruf der Schola Atheniensis und trug sich schon kurz nach Aushang der Liste in selbige ein.
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Milo lächelte ein wenig verlegen.
"Ich bin nicht mit allen von ihnen persönlich verwandt, da ich in meiner Eigenschaft als Scriba des Aedilis Plebis hierher komme. Ich sprach jedoch zuvor mit den jeweiligen Familien und sie stimmten meinem Vorhaben zu, mich an ihrer statt nach dem Testament zu erkundigen. Es handelt sich um Flavia Messalina Oryxa, welche die Witwe meines Adoptivbruders und somit wohl meine Schwägerin ist, und Gaius Flavius Maximus, den Sohn meines Großcousins. Des weiteren sprach ich mit den Familien von Marcus Sergius Stephanus und Quintus Aurelius Sarmaticus. Ist es möglich, dass man mir diese Informationen bei allen zugänglich macht? Der Aedil würde sich dann um die jeweilige Umsetzung in Bezug auf die Betriebe kümmern."
Er hoffte, dass er nicht gänzlich unverrichteter Dinge zu seinem Arbeitgeber zurückkehren musste. -
Erleichtert atmete Milo auf, als nun doch eine Dame in Vestalinnentracht auf ihn zutrat. Er lächelte ihr freundlich zu und begrüßte sie mit Ehrerbietung.
"Salve. Mein Name ist Titus Flavius Milo und ich suche eine Vestalin. Derzeit bin ich der Scriba des Aedilis Plebis und erhielt von ihm den Auftrag, mich nach dem Vorhandensein einiger Testamente zu erkundigen. Leider ist uns bislang nurmehr die Tatsache des Ablebens dieser Personen bekannt. Mit den nächsten jeweils noch lebenden Verwandten sprach ich bereits. Ist es möglich, dass ihr mir die Informationen in Bezug auf die Vererbung der Betriebe übermittelt?" -
Milo lächelte und folgte dem Aedil durch die Menge. "Das lässt mich darauf hoffen, dass wir auch in Zukunft noch einige interessante Rennen unter aktiver Beteiligung der Russata erleben werden. Mit Erfahrung und Taktikwissen kann ich zwar nicht dienen, doch den ein oder anderen Anfeuerungsruf könnte ich mir durchaus vorstellen den Roten zu widmen." Wie auch viele seiner patrizischen Freunde aus Baiae fühlte sich Milo der Russata eher zugetan als den anderen Factiones. Zu einem enthusiastisch anfeuernden Anhänger war er jedoch nie geworden.
"Die Zeit wird es zeigen" konstatierte er. Sie erreichten den Tumult um den Sieger des Rennens und Milo verstummte. Er hielt sich erst einmal dezent zurück, da er schließlich kein Mitglied der Factio war, und wartete ab, ob der Aedil noch seiner Anwesenheit bedurfte oder er sich nun entfernen solle.
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Aristides Eifersucht konnte Milos Lächeln nicht trüben. Er hatte die Gespräche mit seiner Ziehmutter immer genossen und würde dies auch weiterhin tun. Es war schließlich fraglich, ob er eines Tages eine Gattin finden würde, die Agrippina das Wasser reichen könnte. Um seinen Onkel aber nicht noch weiter zu reizen, ließ er das Thema auf sich beruhen und rettete sich in eine scherzhafte Bemerkung.
"Nicht unbedingt, Marcus. Es kann auch überaus erquicklich sein, ein geschicktes Weib auf sich zu haben." lächelte er anzüglich."Die blutigen Spiele werden erst gegen Ende der Amtszeit der Aedile stattfinden. Und nachdem dein Neffe zu den Ausrichtern gehört, wirst du dich dort wohl sehen lassen müssen. Es sei denn, du bist bis dahin schon über die Alpen geflüchtet, Onkelchen."
Milo grinste und winkte einen Sklaven herbei. "Natürlich bekommst du ein Zimmer. Es dürfte bereits vorbereitet sein. Er wird dich hinführen." Milo deutete mit dem Kopf in Richtung des Sklaven. "Und bestimmt kann er dir auch dabei helfen, deine Stiefel auszuziehen."
Milo nahm sein Weinglas noch einmal zur Hand und trank es nun gänzlich leer. Dann sah er abwartend zu Aristides, ob dieser sogleich aufbrechen wollte. -
Während sein Vater nach einer Antwort suchte, fiel Milo noch etwas ein. Er zögerte kurz und räusperte sich.
"Ah. Da gibt es noch eine weitere Angelegenheit, die ich mit dir besprechen möchte. Um einen Einstieg in die komplexe Welt der römischen Politik zu erhalten, habe ich beim amtierenden Aedilis Plebis, dem Senator Spurius Purgitius Macer, um eine Anstellung vorgesprochen. Dieser hat mich daraufhin als seinen Scriba Personalis eingestellt. Als solcher hatte ich in einigen Erbschaftsangelegenheiten Gespräche zu führen. Schöne Grüße übrigens, von Aurelia Deandra."
Bei diesen Worten war ein leichtes, verschmitztes Lächeln auf Milos Gesicht zu sehen und er beobachtete Felix Reaktion genau. Bezüglich der Verbindung zwischen seinem Vater und dieser Dame hatte er seine ganz eigenen Vermutungen. Eine Antwort wartete er vorerst jedoch nicht ab und sprach fließend weiter.
"Unter anderem befasste ich mich dadurch mit zwei Todesfällen aus unserer eigenen Familie - Flavia Messalina Oryxa und Gaius Flavius Maximus. Mein Bruder Lucius berichtete mir in einem Gespräch, dass du der nächste noch lebende Verwandte der Verstorbenen seist und somit wohl auch der rechtmäßige Erbe ihrer Güter. So du dies bestätigen kannst, möchte ich dich darum bitten mir mitzuteilen, wie mit den von diesem Erbe betroffenen Betrieben verfahren werden soll. Die Existenz eines Testaments wird selbstverständlich noch von mir überprüft werden, bevor ich meine Ergebnisse dem Aedilis Plebis mitteile. Im Fall der Oryxa handelt es sich bei den betroffenen Betrieben um einen Bauernhof und ein Weingut. Im Fall des Maximus wurde ein Sägewerk hinterlassen."Milo hielt kurz inne und überlegte, inwiefern er den weiteren Verlauf des Gesprächs wiedergeben sollte. Schließlich betraf es seinen Vater und doch wollte er bei diesem keinen Eindruck erwecken, dass seine Söhne sich wie kleine Kinder streiten. Doch es half wohl nichts, wenn er die Angelegenheit geklärt haben wollte.
"Leider nahm unser brüderliches Gespräch kein angenehmes Ende. Lucius schlug vor, dass die Betriebe direkt uns als deinen Söhnen überschrieben werden. Er meinte, dass du im Ruhestand seist und ohnehin kein Interesse daran hättest. Ich wehrte mich gegen diese Vorgehensweise und bestand darauf, zuerst deine Meinung einzuholen. Er sprach schließlich von möglichen Strafanzeigen gegen die Betriebe oder Schulden, die darauf lasten könnten. Konkrete Tatsachen schienen ihm allerdings nicht bekannt zu sein und ich glaube bis heute auch nicht, dass derartige Lasten existieren. Ich weiß nicht, ob er es mittlerweile überprüft hat. Lucius echauffierte sich sehr, als ich mich ob seiner Einstellung so befremdet zeigte. Am Ende unseres Gesprächs konstatierte er dann, dass er nun doch kein Interesse mehr an einer Übernahme einer der Betriebe habe und ich dir das ausrichten soll. Nun, was sagst du dazu?"
Aufmerksam sah Milo seinen Vater an. Er kannte diesen schließlich so gut wie garnicht und hatte somit keine Ahnung, wie er darauf reagieren würde.