Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Kurz nachdem er aus Ostia zurückgekehrt war, überreichte Victor dem Adjutant des Praefectus Urbi eine Schriftrolle.



    An
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Praefectus Urbi



    - Vertraulich -


    Bericht


    Wie aus den Dokumenten der Hafenmeisterei Ostia und des Meldeamtes der Provincia Italia hervorgeht, gingen Lucius Tiberius Vibullius und seine Sklavin am PRIDIE NON OCT DCCCLIV A.U.C. (6.10.2004/101 n.Chr.) an Land. Bei der Sichtung oben genannter Dokumente zeigte sich allerdings, dass beide die Provinz schon am NON OCT DCCCLIV A.U.C. (7.10.2004/101 n.Chr.) wieder verlassen hatten. Eine weitere Verfolgung im Zuständigkeitsbereich der CU ist daher nicht möglich.


    Vale,


    Gaius Octavius Victor
    Centurio


    Auf der Suche nach einem Anfangspunkt für seinen Auftrag ritt Victor zum Hafenmeister nach Ostia, um das datum des Eintreffens seiner beiden Ziele zu erfahren. Vielleicht hatte er auch Glück und man konnte ihm sagen, ob die beiden nach Rom gegangen, oder einen Weg aufs Land hinaus genommen hatten.


    Vor dem Büro des Hafenmeisters angekommen, stieg er von seinem Pferd und hiess die ihn begleitenden 8 Milites erstmal zu warten. Als er in das Gebäude trat, schlug ihm sofort der Geruch von halb vermoderten Pergamentrollen und billigem Lampenfett entgegen.


    Ein etwas rundlicher Mensch saß hinter dem einzigen Schreibtisch dieser Müllhalde und schaute nicht einmal auf, als der Centurio eintrat.


    "Wir haben Mittagspause! Kommen sie morgen wieder!"


    Victor schaute erst den Hafenmeister verdutzt an, dann schaute er an sich runter. Als er sah, dass er noch immer die Uniform trug, die ihn als Centurio der Cohortes Urbanae auszeichnete, schlug er mit der Faust auf den Tisch.


    "Von mir aus könnt ihr gleich gerne Mittagspause machen, oh großer Meister des Hafens. Aber beantwortet mir vorher noch eine Frage, ja? Letztens muss ein Schiff aus Hispania eingetroffen sein, dass einen patrizischen Reisenden befördert hat. Könnt ihr mir sagen, wann es eingetroffen ist und wohin sich besagte Person gewandt hat?"


    Der Mann schaute Victor kurz mit weit aufgerissenen Augen an und sprang dann einmal kreuz und quer durch den Raum, bevor er mit einem arg zerknitterten Stück Pergament wieder auftauchte und vorlas.


    "Das Schiff ist am PRIDIE NON OCT DCCCLIV A.U.C. eingetroffen. Aber bei der Person, von der ihr redet ist dahinter ein Vermerk, dass sie schon wieder ausgereist ist...."


    "Waaas....? Braucht ihr den Zettel noch? Nein, dann gebt ihn mir und vergesst, dass ich hier mit euch geredet habe, ist das klar?"


    Victor wartete keine Antwort mehr ab, steckte das Dokument ein und stürmte nach draussen. Zusammen mit den milites machte er sich auf den Rückweg ins Castra Praetoria.

    Victor schaute den Miles etwas mitleidig an. Jaja, die Kondition liess bei den Jungspunden von Heute wirklich langsam nach. Für den Rest des Tages durfte Abdico sich erstmal ausruhen und sollte am nächsten Morgen in voller Ausrüstung auf dem Platz erscheinen.


    Mit vor Schlaf leicht verquollenen Augen stand der Miles dann auch vor Victor. Abdico konnte die Panzerung tatsächlich schon alleine anlegen, ohne dass der Centurio gröbere Korrekturen an ihm vornehmen musste. Den Rest würde er von seinen Kameraden schon abschauen.


    "Heute wollen wir mal ein bisschen die Bewegungen in der Gruppe üben. Da zur Zeit recht wenige andere Probati dafür zur Verfügung stehen, musst du das leider alleine machen. Aber das heisst nicht, dass ich auch nur eine lasche Ausführung meiner Befehle sehen will.


    Wenn ich sage 'State!', dann stehst du stramm.
    Wenn ich sage 'ad dextram!', dann drehst du nach rechts.
    Wenn ich sage 'ad sinistram!', dann drehst du dich nach links.
    Wenn ich sage 'retro!', dann drehst du dich auf der Stelle um .
    Wenn ich sage 'aequatis passibus', dann hiesse das eigentlich, dass du mit deinen Kameraden im Gleichschritt marschierst, jetzt ist es einfach das Startsignal.
    Wenn ich sage 'pergite!', dann marschierst du los.
    Wenn ich sage 'consistite!', dann hältst du an.
    Und wenn du im Marsch die Richtung ändern solslt, dann heißt das 'ad dextram pergite' bzw. 'ad sinistram pergite'. Verstanden? Dann mal los!




    Sim-Off:


    Wir setzen das Exerzieren auch praktisch um! Du startest auf Feld 97 und blickst nach links. Für jeden Anzähltakt rückst Du, den Befehlen entsprechend ein Feld vor.


    Beispiel: "Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres - quatuor. Ad dextram pergite! Unus - duo. Consitite!" Dann bist Du vier Felder vorgerückt (93) nach rechts gedreht und noch zwei vor und daher auf Feld 73.



    Also los geht es jetzt für dich auf Feld 97 mit Blick nach links (96)


    "Miles, state! Aequatis passibus pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus. Ad dextram pergite! Unus - duo - tres - quatuor - unus - duo - tres - quatuor. Retro pergite! Unus - duo - tres - quatuo. Ad sinistram pergite! Unus - duo - tres. Ad sinistram pergite! Unus - duo. Ad sinistram pergite! Unus. Ad dextram pergite! Unus - duo. Consistite!


    Sim-Off:

    Wo stehst du jetzt? Wohin guckst du? ;)

    Victor hörte dem Praefectus Urbi aufmerksam zu und grüßte noch einmal kurz, bevor er das Büro seines Vorgesetzten verliess....




    ....und rieb sich vor der Tür erstmal die Schläfen. Ein Patrizier aus Hsipania und seine "Leibsklavin" waren irgendwo in Italia. Eine wundervolle Aufgabe, wenn man alleine die Größe Roms und der Vielzahl von Städten auf dem Land bedachte. Und bei dem kunterbunten Gemisch von fremden Menschen würde sogar eine neun-Köpfige Hydra die zusammen mit dem Minotaurus einen Spaziergang machte nicht auffallen.


    Aber wofür gab es schliesslich die CU? Informationen über Provinz-Liebespaare zu sammeln und Kindermädchen spielen gehörte halt dazu....


    Also erstmal zum Hafen und gucken, ob man dort etwa süber den verbleib der Beiden erfahren konnte.

    Nach der Überfahrt von Hispania nach Italia kam Victor noch mal kurz in die Casa Octavia um nach seinem Onkel zu schauen, als er mitten in eine der langsam unüberblickbar werdenden Versammlungen der Familie platzte.


    "Salve Onkel An....! Äh, stör ich? Ähem, vielleicht erstmal, Salve werte Damen."


    Victor schaute erst neugierig die beiden Frauen an und dann seinen Onkel mit einem fragenden Ausdruck auf dem Gesicht.

    Diesmal war der PP zufrieden und liess Abdico erstmal eine kurze Verschnaufpause einlegen, bevor das Trainingsprogramm fortgesetzt wurde.


    "Um deine Kondition und deine Kentnisse von Rom's Strassen zu verbessern werden wir jetzt mal einen kleinen Dauerlauf durch die Stadt machen. Und damit du siehst, wo du nicht langkommst werde ich dir den Weg nicht zeigen, sondern du musst ihn finden, ich treib dich von hinten an. Erstmal wollen wir zur Tiberinsel und von dort gehts es dann östlich an der Subura vorbei zum Castra zurück. Ich will aber noch vor dem Abendessen wieder hier sein, also hurtig, hurtig!"


    Sim-Off:

    Du wurdest jetzt zwar schon zum Miles befördert, aber deine Grundausbildung bringen wir noch zu Ende. ;)

    Auch Victor musste sich schon wieder von Messalina und Catus verabschieden.


    "Auf Wiedersehen und vielen Dank für die Feier hier, meine Freunde. Unglücklicherweise wartet noch Arbeit auf mich in Rom, aber wir werden uns dort sicher mal über den Weg laufen. Alles Gute dieser Welt."

    Du glaubst nicht, dass Aeneas aus Troja geflohen ist und nach unsäglichen Leiden und Irrfahrten in Latinum gelandet ist und zum Stammvater des römischen Geschlechtes wurde?


    Ts, ts, ts! Diese Jugend von Heute :( Was sie nicht sehen und anfassen kann, dass glaubt sie nicht.


    Aber um den Ganzen hier mal ein Ende zu setzen, ist das doch alles völlig egal ( wenn du weiterstreiten willst, schreib mir eine PN) . Hauptsache Helena (Troja->Helena-> klingelt da was bei dir?) hat ihren Spass!

    @ Decius: Es schien mir erst so, als ob du etwas gegen unsere weiblichen Mitvürgerinnen hättest, aber wenn du das so entschieden leugnest, glaub ich dir das gerne :D;)


    @ Helena:


    Hey, mach mich nicht fertig, ich steh (zumindest diesmal) auf eurer Seite :D

    Mit einem gehetzten Blick und etwas salzverkrustetem Haar kam auch Victor endlich bei der Hochzeit von Messalina und Catus an. Nachdem er noch schnell einen freundlichen Blick seinem Onkel und der schönen Frau neben ihm zugeworfen hatte ( in diesem Moment tauchten Zweifel auf, ob er nicht doch mit dem Schiff untergegangen war, sein Onkel und eine Frau, wahrlich es geschahen Wunder bei dieser Hochzeit), trat er zu dem Hochzeitspaar.


    "Herzlichen Glückwunsch euch beiden, Messalina und Catus!


    Ihr seit wahrlich ein Paar, dem man unendlich viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit von den unsterblichen Göttern herbeiwünschen mag. Ihr hättet das beide wahrlich mehr als nur verdient.


    Da wir unvollkommenen Menschen allerdings nur einen Teil unserer Zeit dieser wahrhaft heroischen Aufgabe widmen können, verbinde ich jetzt alle meine Glückwünsche an euch in einem von Herzen kommenden Satz:


    Alles Gute und viel Gesundheit für euer gemeinsames Leben!“