Beiträge von Gaius Octavius Victor

    Die Arbeiten schritten langsam und mühselig voran, aber wenigstens kamen sie bei schlechten vorherrschenden Moral nicht ganz zum erliegen. Die tragenden Teile der Aussenmauer und des Innenraumes waren bis auf Augenhöhe errichtet worden. Nun gingen die Soldaten der CU daran ein Gerüst zu errichten, um die Mauern auf eine Höhe von 60,88 palmus zu erweitern.


    Die Männer waren von den andauernden anstrengenden Arbeiten erschöpft und am Ende ihrer Kräfte. Einige weigerten sich schlichtweg. Trotzdem versuchte Victor seinen Stab so wenig als möglich zu gebrauchen, um die schlechte Stimmung nicht zum überlaufen zu bringen und liess die rebellierenden Missetäter stattdessen für einige Zeit in das Gefängnis werfen.

    Victor kam schweisstriefend von der Baustelle Stallungen zum Exerzierplatz. Dort stand etwas einsam und verlassen Falco und schien schon etwas ungeduldig.


    Irgendwo in Victors Hinterkopf regte sich ein kleiner Gedanke, der ihm hartnäckig versuchte mitzuteilen, warum Falco dort stand. Dann fiel es ihm wieder ein, ein Zweikampf war ja für heute angesetzt. Schnell winkte er Falco zu nochmal kurz zu warten, steckte seinen Kopf in einen Eimer Wasser und legte dann seine Ausrüstung an.


    Danach stellte er sich vor den Miles und begrüsste ihn noch schnell.


    "Tut mir leid, dass du warten musstest, aber jetzt kann es ja losgehen. Aber noch kurz die Regeln: Eigentlich gibt es keine, also hau mit aller Kraft zu und wehr dich so gut du kannst! Verstanden?"


    Nachdem Falco genickt hatte stellte sich victor in Verteidigungsposition mit dem Schild nach vorne und dem rechten Fuß leicht nach hinten versetzt.


    "Greif an! Zeig mir mal was ein Investigator so drauf hat, hähähähä!"

    Victor war mit den Leistungen Falcos im großen und Ganzen mehr als zufrieden. Der Miles hatte sich als zäher Bursche erwiesen, den man ruhigen Gewissens in den Großstadtdschungel frei lassen konnte.


    Blieb eigentlich nur noch eine Sache zu testen übrig. Der Kampf Mann gegen Mann. Der Princeps Prior bestellte darum seinen Schüler nach dem Mittagessen zum letzten Mal auf den Exerzierplatz, mit Körperpanzer und allen Waffen.

    Die Bauarbeiten gingen voran und der Schweiß floss in herzerquickenden Strömen. Zumindest sah Victor das so. Nachdem die Grundmauern der Stallungen vorsichtshalber komplett abgerissen und mit größter Sorgfalt wieder aufgebaut worden waren, führten die Missetäter nun neue, in Form geschlagene, Steine herbei.

    Nachdem Falco seine Pause beendet hatte setzten die Beiden das Training mit reiner Theorie fort.


    "Kommen wir jetzt mal dazu den Pilum auch als Nahkampfwaffe zu benutzen. Besonders gegen mehrere Gegner eignet sich dieser Wurfspeer auch als Schlagstock. Du kannst dir ausserdem deine Feinde recht gut vom Leib halten, wenn du dich mit dem Pilum ind der Hand immer ein bisschen drehst. Die meisten Menschen weichen vor einer Waffe zurück, auch wenn sie ihen gar nicht gefährlich werden könnte, du weisst ja sicherlich, dass die Metall-Spitze deines Pilums bei zu kräftigen Berührungen abbricht.


    Ansonsten rate ich dir, nimm dich vor Atacken auf deinen Rücken in acht. Lass dir bloss nicht deine Nackenhaare wegschaben, der kleinste Luftzug hinter dir lässst sie dir zu Berge stehen und du kannst dich auf einen Angriff aus dem Hinterhalt gefasst machen.


    Alles andere kommt mit der Praxis. Ich musste auch ein paar schmerzhafte Lektionen hinnehmen, bevor ich mich halbwegs mit den Kampfgewohnheiten unserer werten Banditen auskannte... Besonders mit den Jugendbanden *grmbl*"


    Bei diesen Worten streichelte Victor etwas realitätsverloren seine jüngsten Narben. Dann fuhr er fort.



    "Aber egal. Jetzt tun wir noch ein bisschen was für deine Kondition, nicht? 30 Runden Waffenlauf, dann 20 Pilumwürfe und zum Schluss, nach 30 Minuten Pause einen Langstreckenlauf von hier zur Tiberinsel und wieder zurück. Aber dalli, klar?"

    Victor las den Befehl sorgfältig durch, besonders Punkt 3 machte ihm besondere Schadenfreude. Mit einem Unheil verkündendem Lächeln machte er sich auf die Suche nach allen Missetätern.


    Einfacher als diese Suche gestaltete sich allerdings der Dienstplan für die betroffenen Soldaten. Er bestand nur aus 4 Grundsätzlichen Teilen:


    1. Exerzieren
    2. Bauen
    3. Bauen
    4.Exerzieren


    In dieser Reihenfolge über den Tag verteilt.


    Danach sollte ihnen die Lust auf Wein sowieso vergangen sein. Desweiteren wurden die Baupläne der Stallungen weitesgehend dahin überarbeitet, dass so ein Großbrand weniger Schäden anrichtete, daher alle Teile des Gebäudes, mit Ausnahme des Daches würden aus Stein gebaut, den die Straftäter aus dem Steinbruch zu holen hatten.

    Am nächsten Tag ging es mit frischen Kräften weiter. Nach dem gestrigen harten Training wurde es heute etwas theoretischer, es ging um den Schwert-Kampf aug engstem Raum.


    "Der größte Teil der Arbeit für die CU findet sich ja in den engen Gassen der Ewigen Stadt. Darum wollen wir uns heut mal etwas spezieller dem Kampf Mann gegen Mann auf kürzestem Abstand widmen. Aber erstmal noch 40 Runden ohne alles."


    Während Falco sich ans aufwärmen machte, holte Victor einige Übungs-waffen aus dem Arsenal, darunter auch ein beschlagnahmtes, aber höllisch scharfes Langschwert irgendeines besoffenen Babaren.


    Als Falco fertig war, ging es an die Einweisung in die folgende Übung.


    "Die feigen Banditen unserer heiß geliebten Subura und anderer Stadtteile treten häufig in Gruppen auf. Wenn es also zu einem KAmpf zwischen ihnen und uns kommt, sind wir meist heillos in der Unterzahl, bevor Verstärkung herbeikommt. Viele, nicht alle, von ihnen schlagen mit solchen Langschwertern dort um sich. Die sehen zwar gefährlich aus, sind aber wenn man weiß wie recht einfach auszuschalten. Langschwerter sind im Gegensatz zu deinem Gladius zum schlagen und nicht zum zustechen gedacht, dräng dich also einfach dicht an den Gegner und er hat arge Probleme dich überhaupt zu treffen."


    Victor drückte Falco das Langschwert und einen kleinen Rundschild in die Hand. Dann nahm er selbst die normale römische Bewaffnung auf und stellte sich vor Falco auf.


    "Versuch mich jetzt mal anzugreifen! Los mit voller Kraft."


    Während Falco jetzt also ausholte um Victor einen kräftigen Jagdhieb zu verpassen, duckte sich Victor und der Princeps Prior drängte sich urplötzlich mit 2 schnelllen Schritten fest an Falco's Körper, indem er dessen Schild von unten mit seinem Scutum wegrückte. Sofort drückte dem Miles sein Gladius an die Nieren und grinste ihn etwas spöttisch an.


    "Tot, mein lieber. Damit dir das nicht im wahren Kampf passiert kannst du das dort 70mal am Pfahl ausprobieren. Dann hast du erstmal Pause und wir machen mit dem Städte-Training weiter."

    Ich möcht dich auch im Namen der Gens Octavia begrüßen. Viel Spass mit den ganzen Leuten die hier rumschwirren dürfte auf jeden Fall garantiert sein. ;)


    Wenn du dir bitte noch die Reiseregeln im Meldeamt durchlesen könntest?

    Die Gens Octavia hat ihre Türen weit für dich geöffnet. Du wärst uns allen sehr willkommen. Wenn du Fragen zur Octavia hast kannst du mich auch gerne per PN anschreiben.

    Victor war recht zufrieden mit Falco's Leistungen. Er hatte wahrlich schon schlimmeres gesehen.


    "Ganz gut, Miles! An deinem Pilum-Wurf sollten wir zwar noch ein bisschen feilen, aber das ist in einer engen Großstadt kein Beinbruch."


    Für 10 Minuten könnte der Princeps Prior Falco eine Pause. Danach gings an eine neue Übung.


    "Als nächstes sprintest du volles Tempo mit kompletter Ausrüstung, dazu zählen natürlich auch jetzt die Waffen, von diesem Pfahl dort links, zu dem Pfahl dort hinten am anderen Ende des Platzes. Wenn du dort ankommst will ich zwei Angriffe sehen, dann wieder zurück hierher und das Gleiche nochmal. Das Ganze 20mal für den Anfang und danach kannst du für heute schluss machen. Verstanden?"

    Zitat

    Dem stimme ich mitunter nur bedingt zu.Der Trans Tiberim Distrikt ist mit Bestimmtheit geschichtlich von seiner sozialen Struktur höher einzuschätzen somit auch der Grundstückspreis!
    Nicht zu vergessen, dass auch noch die Tiberinsel zum Trans Tiberim Distrikt gehört.


    Man darf nicht vergessen, dass in der Subura nicht NUR lichtscheues Gesindel gelebt hat. Auch für arme Leute war es ein Wohngebiet.
    In die Gegend des Trans Tiberim wurden allerdings die Färbereien verbannt, mit ihren äusserst unangenehmen Gerüchen...

    Nachdem Victor von dem Befehl gehört hatte, dass ein Bericht für den Praefectus Urbi verfasst werden sollte, kramte er sofort seine Schreibutensilien hervor und setzte sich schnurstracks daran den seinigen zu verfassen (natürlich in siebenfacher Ausfertigung und einem hübschen, kleinem Deckblatt, auf dem stand an welche Abteilung der Bürohengste welcher Bericht gehen sollte...).



    An
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Praefectus Urbi
    Officium Praefectis


    Bericht


    Ave!


    Alle im nächsten Abschnitt folgenden Informationen sind aus 2. Hand und daher ohne Gewähr. Alle Inhalte des Abschnittes 2 sind gesichert:


    Abschnitt 1
    An dem zurückliegenden Tag geriet eine nächtliche Alarmübung der CP ausser Kontrolle. Betrunkene Soldaten der CP, der CU und der LEGIO I begannen einen Streit, der sich in eine völlig unübersichtliche Schlacht verwandelte. Im Laufe anhaltender Kämpfe zwischen den geistig unzurechnungsfähigen Soldaten der drei beteiligten Truppengattungen gerieten die Stallungen des Castra Praetoria in Brand. Die zerstrittenen Parteien konnten nach und nach wieder getrennt werden. Alle rebellierenden Soldaten wurden arrestiert.


    Abschnitt 2


    Die Stallungen des Castra Praetoria wurden von Truppen der CU, unter der Organisation durch den Princeps Prior Gaius Octavius Victor, gelöscht. Keinerlei Übergriffe von betrunkenen Soldaten auf den Löschtrupp. Zahlreiche Pferde und dazugehöriges Zaumzeug konnten gerettet werden. Das Pferd des Praefectus Praetorio kam allerdings in den Flammen um. Grundmauern der Stallungen noch erhalten und reparaturfähig.


    Anlagen
    -keine-


    Mit freundlichen Grüßen,


    Gaius Octavius Victor
    Princeps Prior
    Castra Praetoria

    Ich finde, dass es vielleicht besser wäre 14 Punkte zu verteilen, also für jeden Stadtteil einen. Bei diesem Punktesystem könnte man, glaube ich zumindest, leichter den besten/schlimmsten Stadtteil ausmachen.


    Zitat

    Schon allein den Gedanken der Subura 10 Punkte verleihen zu können find ich pervers!!


    Ich würde der Subura aber auf jeden Fall eher die Höchstpunktzahl geben, als dem Trans Tiberim. ;)

    Im Namen der Gens Octavia sei auch herzlichst begrüßt. Auch wir haben viele Aktivitäten, interessante Menschen und vor allem ganz viel Spass in unserer Familie zu bieten.


    Aber wie du dich letzlich auch entscheidest, auf jeden Fall möchte ich dir noch die Reiseregeln ans Herz legen. Die Passage für Neubürger ist dort für dich im Besonderen interressant.


    Zitat

    Will ein Bürger von einer Provinz zu einer anderen reisen, muß er sich im Meldeamt seiner Ausgangsprovinz abmelden. Auch Neubürger melden sich bitte in ihrer Heimatprovinz an. Nach dem Abmelden ist er angehalten, nicht mehr in deren Provinzforen zu posten!
    Nach Ablauf eines Kalendertages (simoff), aber mindestens 6 Stunden, kann sich der Bürger in seiner Zielprovinz im dortigen Meldeamt anmelden. Anschließend steht es ihm frei, sich an seinem neuen Aufenthaltsort zu Wort zu melden.
    Während der Reisezeit darf ein Bürger nur im Territorium universale posten (und natürlich im Sim-Off Bereich).


    Einzusehen in jedem örtlichen Meldeamt.



    Ich hoffe jetzt mal bloss, dass du nicht von den ganzen Regeln verschreckt wirst, die dir hier um die Ohren fliegen. ;)

    Victor erwartete Falco schon auf dem Exerzierplatz des Castras. Die beiden hatten sich ja schon im Vorfeld öfters getroffen und der Princeps Prior kannte ja schon die Begeisterung Falco's für die CU. Darum schwang er keine große Begrüßungsrede, beglückwünschte den frischgebackenen Miles noch einmal zu seinem bestandenen Aufnahmetest und scheuchte ihn dann für 30 Runden mit voller Ausrüstung im Kreis umher. Zum Aufwärmen natürlich nur!


    Nachdem Falco seine Runden absolviert hatte, liess ihn Victor nur ein paar Sekunden verschnaufen, bevor es weiter ging am ersten Tag.


    "So, Falco! Jetzt nimm dir dort ein Holz-Gladius und den Scutum und schlag mal auf den Pfahl dort drüben ein. Ich weiß, dass du den Kampf mit den Waffen schon in deiner Grundausbildung bei der LEGIO I gelernt hast, aber ich möcht erst mal wissen, wie du kämpfst. Bekämpf den Pfahl, na sagen wir mal so um die 60 mal. Danach dann 40 Würfe mit dem Pilum! Los, hopp, hopp, hopp..."

    Victor kam halb betrunken im Castra Praetoria an, nachdem er sich für den Nachmittag hatte frei geben lassen. Es musste wohl schon um die zweite oder dritte Stunde gewesen sein, als der Princeps Prior der CU durch das, komischerweise nur mit einer Wache besetzte Tor, trat und den hellen Aufruhr im Inneren des Castras bemerkte.


    Die brennenden Stallungen und die wie wild durch die Gegend brüllenden Offiziere beider Truppengattungen liessen ihn völlig nüchtern werden. Zumindest hoffte Victor, dass er jetzt nüchtern war und nicht so besoffen, dass er sich alles nur einbildete.


    Als der Praefect Marcellus Claudius Macrinius allerdings aus dem Officium Praefectis trat und seine markerschütternde Stimme erklingen liess, wusste Victor sofort, dass er nicht träumte. Diesen Mann KONNTE man sich einfach nicht einbilden.


    Victor suchte sich einen halbwegs ruhig daherblickenden Offizier der CU und erkundigte sich nach dem Sachverhalt. Auf eine Anfrage nach Befehlen bekam der Princeps Prior den Bescheid sich um das Löschen des Feuers in den Stallungen zu kümmern.


    Victor machte sich sofort auf die mühsame Suche nach Soldaten die noch, geistig und körperlich, brauchbar waren, um wenigstens eine Eimerkette zu bilden. Eine beachtliche Anzahl an Halb-Invaliden konnte durch die Erfrischung durch einen Eimer Wasser zu einer Teilnahme an diesem Löschunternehmen animiert werden. Trotzdem reichten die Personen bei weitem nicht aus, um ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu vermeiden und darum wurde ein Posten ans Tor gestellt, um gleich alle heimkehrenden Patroullien abzufangen und diese zum Löschen zu aquirieren.


    Es war eine schweißtreibende und erschöpfende Arbeit, die noch dadurch erschwert wurde, dass natürlich soviele Pferde wie möglich aus den brennenden Stallungen gerettet werden mussten.


    Der Morgen begann schon zu grauen, als die Löscharbeiten wenigstens schon so weit fruchteten, dass ein Übergreifen auf andere Gebäude ausgeschlossen werden konnte.