Beiträge von Gaius Octavius Victor

    "Nun sicher, versuchen sollten wir das auf jeden Fall. Vielleicht kann man gegebenenfalls auch den Freier... überzeugen... von seinen Plänen abzusehen." Der Möglichkeiten waren gar viele, nur sollte man bei ihrer Erschöpfung wohl nicht zu weit gehen. Ein wenig Hoffnung in Varenas Einsicht, war natürlich auch nicht verkehrt.


    Einen weiteren Schluck Wasser gönnte sich gerade Victor, als Macer meinte, dass er Ländereien geerbt hatte. Ein wenig runzelte er dabei schon die Stirn, wenn es für Macer auch gut war, so musste es ja auch einen Grund für dieses Erbe geben. Damit es was zu erben gab, musste einer sterben.


    "Das freut mich für dich, aber wer ist denn von uns gegangen?" Aber man musste sich ja so früh am Morgen auch nicht nur mit düsteren Dingen beschäftigen. "Hat dir denn eines meiner Ländereien bei der Verwaltung besonders gut gefallen?"

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Der Scriba nahm die Tabula entgegen, las sie durch und nickte gedankenverloren. "Der Praefectus Urbi empfängt dich natürlich. Tritt einfach ein." Damit deutete er auf die Tür zum Officium.


    Knapp dankte Victor dem Sciba, dann klopfte er kurz an die Tür zum Officium des Stadtpräfekten und trat einen Moment später ein. Schwungvoll grüßte der Senator den Vescularier.


    "Salve, Praefectus! Ich hoffe du befindest dich wohl und kannst mir einen Moment dein Ohr leihen." Letzteres war natürlich rein metaphorisch gemeint, zumal sich der Präfekt wohl nicht mehr gut fühlen würde, wenn Victor eine seiner Gehörmuscheln mitnehmen würde.

    "Nun dem Willen der Mutter möchte ich mich natürlich nicht widersetzen." Einen Schluck Wasser gönnte sich Victor. "Von wahrer Liebe sagte ich glaube ich auch nichts, nur bestehen wohl wenige Möglichkeiten, wenn Varena nicht auf unseren Rat hören mag." Und sowas hatte Victor jetzt schon mehr als einmal erlebt.


    "Nun, ich wünsche dir den Segen der Götter bei der Erfüllung deines Wunsches. Die Idee des ersten Augustus eine intakte Familie zu fordern und fördern, ist ja auch nicht verkehrt und aus der Luft gegriffen..." Und in Macers Alter ein erstrebenswertes Ziel.


    Einen Moment lehnte sich Victor dann zurück, als Macer die Ländereien erwähnte. "Nun sicherlich ist es Arbeit, aber auch ein bedeutsames Bindeglied zu unserer Geschichte." Schließlich war es ziemlich römisch seinen Lebensunterhalt mit den Früchten des Landes zu bestreiten. "Lass mich dir aber schon gleich einmal für die Mühe danken, die du dir mit der Verwaltung meiner Güter gemacht hast." Was ja nun auch nicht selbstverständlich gewesen war.

    Mit schnellen Schritten betrat Victor das Vorzimmer des Praefectus Urbi und blieb erst vor dem Tisch es Scriba stehen. "Salve, Miles! Der Praefect erwartet mich." Falls dieser Schreiber nach Victors Ausscheiden hinzugekommen war und nicht wusste, wer der Octavier war, hielt der die Tabula mit der Terminbestätigung hin.

    Zitat

    Original von Manius Peltrasius Bibulus
    Pitio nickte erneut. Auch wenn er sich Hilfe gerechnet hatte. „Du kannst passieren Octavius.“ Sagte er schließlich es sah nicht so aus als wenn er in absehbarer Zeit wieder in eine Schreibstube kam.

    Sim-Off:

    Sorry viel zu tun.


    Nochmal versprach Victor sich um Pitios Anliegen zu kümmern und setzte dann seinen Weg zum Officium des Stadtpräfekten fort. Unterwegs richtete er dann endlich nochmal die Falten seiner Toga.


    Sim-Off:

    Kein Problem ;)

    "Ach der Verus ist das..." Als Macer erwähnte, dass der Decimer bei seiner Kandidatur zusammengeklappt war, fiel der Sesterz und Victor konnte dem Namen wieder ein Gesicht zuordnen. Viel mehr wusste er trotzdem nicht über den Mann. "Nunja, es gibt sicherlich passendere Partien, aber auf welcher Grundlage willst du dich einer Heirat widersetzen, wenn Varena darauf bestehen sollte? Übst du die patria potestas über sie aus?"


    Bei Macers Versuch den Spieß umzudrehen und Victor über eine Heirat auszufragen, lachte Victor nur kurz auf. "Der Vorteil des Alters, mein sehr junger Neffe, ist, dass man seine eigenen Pläne machen und umsetzen kann. Soll heißen: Vielleicht, vielleicht auch nicht."

    Sanft nickte Victor, als Macer meinte, dass eine kurze Erwähnung reichen würde. Der Praefectus Urbi war ja jetzt auch kein Mann, der durch langatmige Lobeshymnen begeistert wurde... außer vielleicht sie wurden auf ihn gehalten. "Sicher, da hast du recht. Ich werde mich kurz halten und den stolzen Onkel in mir zurückhalten." Kurz zwinkerte der Senator seinem Neffen zu, dann vertilgte er noch etwas mehr Apfel.


    "Oh, Avitus Tochter ist Catiena? Der Junge überrascht einen sogar im Tode noch." Was so gesehen auch für Victors Onkel Anton galt... aber der war im Leben so aktiv gewesen, dass den Senator gar nichts überraschte was ihn betraf. Zu Varena fiel Victor allerdings nicht viel mehr ein, als ein kurzes "Ach aus dem Zweig..." Augustinus Maior kannte Victor zwar etwas näher, aber seine Nichte würde er erst noch kennenlernen müssen.


    Bei dem letzten Stück Apfel, dass er plante aufzuessen, stoppte Victor kurz und runzelte die Stirn, als Macer den Decimus Verus erwähnte. Dunkel meinte sich der Senator daran zu erinnern den Namen schon einmal gehört zu haben, konnte ihm jetzt jedoch kein Gesicht zuordnen. Nur ein paar Gerüchte fielen ihm ein. "Ah der Name sagt mir was... aber nicht sonderlich viel. Etwas sprunghaft glaube ich soll der Decimer sein..., wenn ich mich nicht irre?"


    Nachdem das letzte Apfelstückchen dann auch vom Angesicht der Erde verschwunden war, widmete sich Victor einigen Nüssen, während er Macer lauschte. "Tiberius Dolabella... hm, sagt mir nichts der Name. Wirklich verwandt sollte er wohl auch besser nicht sein, sonst würde ein Interesse an seiner Tochter vielleicht auch etwas seltsam wirken. Nun ich wünsche dir dabei viel Erfolg und sag bescheid, wenn es bei der Sache etwas gibt, was ich für dich tun kann." Dann hielt Victor kurz inne und betrachtete ausgiebig eine kleine Nuss, während Macer meinte sich Liebeleien in Zukunft zu ersparen. "Eine gute Erkenntnis..."

    Bei der Erwähnung der möglichen Ernennung zum Senator, hob Victor eine AUgenbraue leicht an. "Na da bin ich dann ja wohl genau rechtzeitig wieder hier, um dem werten Stadtpräfekten auch zu soufflieren... zumindest so du das möchtest?" Schließlich war ja Victor nicht mehr Macers Patron, da war es wohl besser nochmal nachzufragen. Unterdessen nahm der Senator noch ein drittes Stück Apfel, dass sich unversehens mit seinen zwei Geschwistern im Magen wiedertraf.


    "Catiena und Varena... äh, ich muss zugeben, der Verwandschaftsgrad ist mir gerade entfallen. Na schade, dass eine schon in Germania ist, hätte ich ja gerne begrüßt. Varena ist hier in Rom? Und wer ist der Unglückliche, der in deinen Augen nicht als Heiratskandidat für sie überzeugt?" Eigentlich hatte sich Victor fest vorgenommen, nur noch bei engsten Verwandten sich in irgendeiner Form einzumischen. In der Vergangenheit hatte das immer nur Ärger gebracht.


    Macer zählte allerdings zu den engsten Verwandten und zudem bat er ja auch Victor um seine Meinung, der allerdings erstmal noch ein weiteres Stück Apfel vertilgte, bevor er etwas sagte. "Ein verwandter Tiberier? Ich bin überrascht... Nunja, du hast ja auch noch ein bisschen Zeit für die Ehe, aber schlag dir das mit der Liebelei aus dem Kopf, das bringt eh nichts. Eine Tiberierin klingt natürlich gut. Sicherlich nicht die schlechtesten Wurzeln.

    "Na dann mach mal!" Natürlich war Victor gespannt, was Macer zu berichten hatte, auch wenn er natürlich einiges über die Vorkommnisse durch Briefe und Besuche von Freunden und Bekannten erfahren hatte, war es doch immer besser Informationen auch aus erster Hand zu bekommen. Tatsächlcih waren die clinen zu denen Macer den Senator so eifirg zog jetzt aber auch nicht so unauffällig, dass dieser sie nicht wiedergefunden hätte, aber es war schön den Neffen immernoch so eifirg zu sehen. ;)


    Aufmerksam hörte Victor dann Macer zu, als dieser seine Leistungen der vergangenen Zeit aufzählte und nickte bei jedem Punkt begeistert. "Nun, das klingt hervorragend. Da hast du ja wirklich viel erreicht, Macer!" Sehr zufrieden damit, dass sein Neffe auf eigenen Füßen stand und was er alles geleistet hatte, warf Victor ein Stück Apfel in seinen Mund. "Was sind denn deine Pläne für die Zukunft? Und verzeih mir, wenn ich da etwas indiskret bin, als Onkel erlaube ich mir aber einfach mal zu fragen, wie es mit Heiratsplänen bei dir aussieht." Ein weiteres Stück Apfel folgte dem Weg seines Vorgängers und verschwand in Victors Mund.


    "Ach und wo du es gerade erwähnt hattest: Wer ist denn in der Casa eingetroffen? Und hast du etwas von unseren Verwandten gehört? Wie geht es Dragonum?" Irgendwie war es mehr als angenehm, sich mal wieder über alltägliche Dinge zu unterhalten und nicht krampfhaft zu versuchen die Zeit mit philosophischen Gesprächen zu vertreiben.

    Die von Macer gereichte Hand, schüttelte Victor ebenfalls kräftig.


    "Ich hoffe du freust dich, das ich so plötzlich auftauche... wenn nicht kann ich den Tag über auch die casa verlassen, damit du die Spuren deines Lotterlebens beseitigen kannst." Mit einem breitem Lächeln unterstrich Victor, dass er die Worte keinesfalls ernst meinte.


    "Gegen ein Frühstück spricht sicherlich nichts. Erzählen solltest du aber wohl mehr, wenn du nicht mit Berichten über meine Erfolge bei der Rosenzucht zu Tode gelangweilt werden willst."

    Ein wenig runzelte Victor schon die Stirn, als Pitio erzählte, warum der an die Porta versetzt worden war.


    "Nun, Miles, du weißt doch sicher selbst wie wichtig die Disziplin im Heer ist. Da ist ein Streit mit deinem Centurio kein ignorierbares Delikt." Und wenn er wirklich nur einfach zu den Torwachen versetzt worden war, konnte er sich noch glücklich schätzen so billig davongekommen zu sein. "Ich hoffe mal du hast etwas aus der ganzen Sache gelernt, Duronius Pitio?"

    Gerade waren der maiordomus und Victor bei den Ausgaben für die Bepflanzung des Gartens angekommen, als der Senator die Stimme von Macer hörte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erhob sich Victor von dem Stuhl, auf dem er Platz genommen hatte, und hob eine Hand zum Gruß.


    "Salve, Neffe! Ich freue mich auch dich zu sehen. Und bist du etwa in meiner Abwesenheit gewachsen?" Da Victor weder Kinder noch Enkel hatte, die er mit solchen Sprüchen in den Wahnsinn treiben konnte, musste jetzt halt Macer dafür herhalten. Außerdem war sein überraschtes Gesicht ein Bild für die Götter!

    Einen kleinen Moment brauchte Victor schon, um den Miles in seinem Gedächtnis wiederzufinden. Meistens hatte er eh sein Gesicht in irgendeinem Dokument gehabt, wenn er etwas an die Schreiber zum Bearbeiten gegeben hatte... aber nach einigen Augenblicken fiel der Sesterz endlich.


    "Duronius Pitio... Von der II. Kohorte, nicht? Mit einer anderen Waffe als einem Stilus in der Hand, hätte ich dich gar nicht erkannt. Wie geht es dir, Miles? Hat der Praefectus die Schreibarbeit ausgelagert, oder warum stehst du hier am Tor?"


    Ein kleiner Plausch war weder unter Victors Würde, noch der Einhaltung seines Zeitplanes allzu abträglich. Außerdem vermisste er die Zeit beim exercitus romanus schon etwas - wenn der Octavier sich auch fest vornahm in der nächsten Zeit starr in die Zukunft zu schauen und nicht allzu viele, wehmütige Gedanken an die Vergangenheit zu verschwenden.


    Sim-Off:

    Danke schön! =)

    Die erste Nacht in trautem Heim verbracht, war sehr erholsam gewesen. Den neuen Tag nutzte Victor gleich zu früher Morgenstund, um die casa zu inspizieren. Aber wie es schien, war in seiner Abwesenheit nicht der Schlendrian eingezogen, noch hatte sich sonderlich viel verändert. Darob war der Senator nicht gerade unzufrieden.


    Trotzdem nutzte die Zeit, bis er den Praefectus Urbi aufsuchen konnte, um die Abrechnungen des maiordomus zusammen mit selbigem durchzugehen und zuzusehen, wie die übrigen Bewohner der casa octavia erwachten.

    Nachdem er einen Termin beim Praefectus Urbi bekommen hatte, erschien Victor zu der in der Nachricht angegebenen Stunde am Tor zur Castra Praetoria. Es war immer ein seltsames Gefühl für den Octavier an alte Wirkungstätte zurückzukehren, aber heute war er nicht hier, um wehmütigen Gedanken nachzuhängen.


    Aufrecht und schnellen Schrittes trat der Senator auf den nächstbesten Torposten zu. "Salve, Miles! Der Praefectus Urbi erwartet mich." Ein Sklave von Victor hielt die tabula mit der Terminbestätigung hin, während Victor auf das unvermeidliche wartete. Ein letztes Mal die Falten der Tunika zu richten, hätte ja eh nichts gebracht, wo sie doch wohl eh gleich in Unordnung gebracht werden würden.

    Besser war die Reise von seinem Landsitz nach Rom verlaufen, als es sich Victor gedacht hatte, doch trotzdem war er erst im Dunkeln an den Toren der casa octavia eingetroffen. Während sich einige Sklaven um sein Pferd und die Gäule seiner Begleiter kümmerte, klopfte sich der Senator den Staub der Straße von der Reisekleidung, bevor die Schwelle des altehrwürdigen Hauses überschritt. Daheim!

    Lange, viel zu lange hatte es gedauert, die Krankheit auszukurieren, die den Senator niedergestreckt hatte. Bis heute wusste kein konsultierter Medicus, was genau Victor siechen ließ. Nun jedoch, nachdem er einem in der gens verbreitetem Zeitvertreib gefrönt und unzählige Rosen beschnitten hatte, war die Linderung der Schmerzen und schlussendlich ihre vollständige und dauerhafte Abwesenheit über den Senator gekommen. Seinem Glück konnte Victor erst nicht ganz trauen, aber nachdem er einige Wochen lang seinen Leib wieder ertüchtigt und bei Wind und Wetter im Freien erprobt hatte, war klar: Er war wieder gesund!


    Auch wenn er zuvor keinem Gott geopfert und keinen Unsterblichen um Hilfe angefleht hatte, brachte Victor nun Janus reiche Opfer dar, lag die Krankheit und die Zeit der Düsternis nun hinter dem Senator und die Zukunft wieder vor ihm.


    Kurz nach den Opferhandlungen nahm der Senator endlich wieder auf dem Rücken eines Pferdes Platz und verließ mit Wonne das liebliche Aquae Labanae, um in den Moloch Roma zurückzukehren. Nichts Besseres konnte er sich vorstellen, denn Ruhe hatte er jetzt wirklich genug gehabt.

    Der übliche Postsklave des Octavius Victor gab nach langer Zeit mal wieder ein Schreiben in der Castra Praetoria ab.


    Ad
    Potitus Vescularius Salinator
    Praefectus Urbi
    Castra Praetoria


    Praefectus Urbi S.


    Der Senator Octavius Victor ersucht den praefectus urbi um einen Termin in den nächsten Tagen. Sofern ein solcher gefunden werden kann, wird um Nachricht an die casa octavia gebeten.


    Vale,


    i.A. des Senators G. Octavius Victor