Marcus atmete erleichtert auf. Das war doch ein gutes Zeichen. Der Beistand des Gottes war ihm als Soldat und Salier besonders wichtig und eine Verärgerung und somit Ablehnung wäre sehr schlimm. Aber die Priesterin hatte sich auch an den genauen Ablauf gehalten, da war es ja ganz natürlich, dass das Opfer gut verlief. Marcus Blick ging noch mal zu der dunkelhaarigen Venus rüber, doch resigniert seufzte er auf. Die Arbeit rief und der Umzug nach Italia sowieso. So wandte sich Marcus wieder um, sah noch mal mit einem Lächeln zu der Priesterin und verließ den Tempelbereich.
Beiträge von Marcus Flavius Aristides
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...grelles Sonnenlicht blendete Marcus als er in den nächsten Raum trat. Die Fensterläden waren hier offen und im Kontrast zum schummrigen Verkaufsraum. Geblendet hob Marcus seine Hand und spähte durch seine Fingern hindurch. In dem Moment sauste etwas herunter. Ein harter Gegenstand traf Marcus Haupt und zersplitterte auf seinem Dickschädel. Tonscherben fielen um Marcus herum und er wankte.
"Bist Du verrückt...er ist ein Römer und ein Miles!"
Hastige Schritte gingen von Marcus weg, der mit der Schwärze kämpfte und nach einem Regal haltsuchend griff. Verschwommen sah er die Gestalt einer Frau. Der Schemen bewegte sich auf den Tisch zu und klärte sich nur ein klein wenig.
"Komm, schnell! Er ist noch außer Gefecht."
Oh, die junge Frau schoß es Marcus durch den Kopf. In dem Moment sackte er auf sein rechtes Knie. Aus den Augenwinkeln sah er wie die junge Frau vom Forum und der Händler hastig einige Pergamente und Siegelwachs einpackten und die junge Frau damit nach draußen stürzte. Ein wütendes Knurren, wie bei einem Wolf, entfuhr Marcus. Kopfschüttelnd gelang es ihm, seine Sinne ein wenig zu klären. Schnellen Schrittes lief er an dem Händler vorbei, der ihn ängstlich ansah und gab ihm einen Stoß zum Verkaufsraum.
"Bursa, verhafte den Händler. Ich verfolg das kleine Luder da!"
Marcus kümmerte sich gar nicht mehr darum, ob Bursa ihm überhaupt gefolgt war, sondern stürtze durch den Hinterausgang. Gerade noch konnte er den Zipfel ihres Gewandes erkennen, als die Frau um eine Ecke herum rannte. Marcus nahm schnell laufend und mit gezücktem Gladius die Verfolgung auf. Zwar glaubte er nicht, daß er das Schwert brauchen würde, aber vielleicht würde sie ja zu Kumpanen fliehen. Seine Größe gab Marcus den kleinen Vorteil wieder ein wenig zu der Frau aufzuholen. Rennend verfolgte er sie durch einige Gassen, stieß einige verduzte Passanten vorbei.
Immer wieder sah die junge Frau über ihre Schultern und Angst stand in ihr Gesicht geschrieben. Wie ein Hase schlug sie Hacken und sprang über eine Apfelkiste rüber und rannte dann in eine Abzweigung. Marcus, der die Kiste auch überwandte, rannte hinter her und stürzte in einen Innenhof. Stutzig blieb er stehen, denn der Hinterhof war leer. Langsam trat Marcus hinein. Einige Hühner flatterten erschrocken auf und ein kleines Schweinchen grunzte und zerrte an dem Hanfseil. Marcus sah sich mißtrauisch im Hof um. Kein weiterer Ausgang? Er hatte sie nicht rauslaufen sehen! Doch sie war weg. Kopfschüttelnd sah Marcus die Mauer auf der Rückseite an. Sie musste ein kleines Täubchen sein, so schnell wie sie da rüber war. Verdammt!
Leise fluchend drehte sich Marcus um. Seine Schultern sackten herunter und er steckte sein Gladius weg. Na, vielleicht würde der Händler ja was verraten können. Gerade als Marcus sich wieder dem Ausgang zuwenden wollte, vernahm er ein kleines Mauzen und ein: "psst!" Marcus stockte und wandte ganz langsam seinen Blick in die Richtung. Hatte er sich vielleicht verhört? Mit Stirnrunzeln ging Marcus auf den Misthaufen im Hof zu und sprang schnell drum herum. Seine Hand schoß herunter und er packte die erschrockene junge Frau, die sich dahinter geduckt hatte. Ein kleines Kätzchen sprang davon.
"Da bist Du ja! Meinst Du, Du kannst mir entkommen?"
Mit den Worten drückte er die junge Frau an die Mauer dahinter, als ihm ein übler Geruch in die Nase stieg. Der Misthaufen! Angewidert sah Marcus zu dem Mist und zog die junge Frau mit sich und davon fort. Ohne sich zu wehren, ließ sich die junge Frau mitzerren. Ängstlich starrte sie Marcus an. Erst auf der anderen Seite des Hofes angekommen, blieb Marcus stehen und musterte die Frau.
"Du kleines Luder! Meinst Du, Du kannst mich anlügen und in eine Falle locken? Gib mir das Bündel!"
Die junge Frau gab ihm das Bündel. In ihren Augen sammelten sich Tränen und floßen über ihre geröteten Wangen. Marcus, der eine weinende Frau doch schwer ertragen konnte, sah sie verdutzt an. Seine Härte und sein Zorn, wegen seinem schmerzenden Kopf, schmolzen in dem Moment dahin. Just trat eine ältere Frau in den Hof. Sie trut einen Reisigbesen und sah zu der weinenden Frau und Marcus, der sie grob am Arm hielt.
"Was tust Du da? Lass das arme Ding los...husch, verschwinde Du Pack, husch!"
Den Besen hoch reckend lief die alte Frau auf Marcus zu und drosch mit dem Besen auf ihn ein. Völlig verdattert hob Marcus seinen Arm schützend hoch und ließ dabei die junge Frau los. Die zauderte nicht lange und rannte aus dem Hof, während Marcus weiter Schläge kassiert.
"Aufhören...ich bin ein römischer Soldat!"
Die Frau schlug jedoch weiter und sogar noch etwas härter zu.
"Ha, das können alle behaupten! Und wenn schon, ihr seid übles Pack allesamt! Säufer und Hurenböcke!"
Sich vor den Schlägen erwehrend, flüchtete Marcus aus dem Hof. Die alte Frau folgte ihm bis zum Tor und schimpfte ihm auf Germanisch hinterher. Kopfschüttelnd brachte Marcus noch etwas mehr Distanz zwischen sich und der Frau, bei der er kein einziges Mal dran gedacht hätte, sie zu schlagen. So unehrenhaft war Marcus wahrlich nicht. An der nächsten Straßenecke sah sich Marcus um, konnte die junge Frau jedoch nicht mehr ausmachen. Fluchend sah er auf das Bündel herunter, was er noch hat retten können und öffnete ihn...
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Marcus salutierte und trat weg, wie befohlen. Innerlich frohlockte er beim Verlassen des Stabzimmers. Italia! Ich komme! jubelte er innerlich und hätte am liebsten einen Freudensatz gemacht. Statt dessen verließ er nur eilenden Schrittes die Verwaltungsgebäude...
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Natürlich hatte Marcus wie die anderen Soldaten von jenem Opfer gehört und es war selbstverständlich für ihn, daß er an jenem Tag früh bei der Zeremonie erschien. In einer rostroten Tunika gekleidet und in voller Rüstung erschien er auf dem Opferplazt. Heute wollten sie als Soldaten Mars huldigen und als Soldat würde er seinem Gott gegenüber stehen wollen. Einem Gott, zu dem seine Verehrung mit jedem Tag wuchs. Marcus hatte natürlich noch dran gedacht, sich einige passende Opfergaben zu ergattern. Was nicht einfach war und er musste einige Bestechungen, Versprechen und Gefallen geben, um noch genug und was würdiges für jenen Tag zu finden. Sein Versprechen mit dem Stier würde Marcus jedoch heute und hier nicht erfüllen können. Mit seinem Säcklein stapfte Marcus also zu dem Exerzierplatz und suchte sich gleich einen Platz vorne. Gut, daß er so früh gekommen war.
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Sim-Off: Da der Umzug bald ansteht, mach ich einfach mal weiter.
Einen Herzschlag wartete Marcus, ob nicht Bursa das Wort ergreifen wollte und musterte dabei den älteren Mann. Der hatte schütteres graues Haar und trug eine gelbe Tunika mit einer rotbraunen gewobenen Borte. Die Haltung des Mannes war gespielt unterwürfig. Das erkannte sogar Marcus auf den ersten Blick. Der Mann sah Marcus fragend an und Marcus wandte seinen Blick nach hinten. Irgendwie konnte er Bursa in dem Zwiellicht nicht erkennen. Verwirrt wandte sich Marcus wieder zu dem Mann.
"Seid gegrüßt! Nun, ein Freund hat mir erzählt, daß Du auch Schmuck und solche Dinge verkaufst! Ist das richtig?"
Der Mann, dessen Gesicht sich ein wenig aufhellte, nickte eifrig. Leicht schlurfend trat er an einen kleinen Tisch heran und griff nach einem kleinen Strohkorb. Diesen öffnete und hielt ihn Marcus fast unter die Nase.
"Was suchst Du denn genau, werter Römer? Ein schönen Anhänger für Deine Liebste? Oder eine Bullakette für Dein Nachkommen? Geschmeide für Deine Ehefrau, um sie im Streit zu besänftigen?"
Marcus spähte in den Korb hinein und schüttelte langsam seinen Kopf. Hmm...Bursas Plan sah eigentlich anders aus. Aber dieser hatte seinen Ring, also würde Marcus wohl improvisieren müssen. Seine Gedanken ratterten und er überlegte und überlegte. Wann könnte man denn einen Senatorenring bekommen? Wenn jemand Senator wurde...ha, Milo würd er so was schenken. Bei diesem Gedankengang hob er eine Kette hoch, die aus vielen Goldplättchen gemacht war hoch. Unwillkürlich pfiff er leise durch seine Zähne.
"Ui...hübsch! Ähm...nun eigentlich nicht! Eigentlich such ich etwas für einen Freund, eigentlich einen Verwandten. Einen Ring suche ich. Er wird bald zum Senator berufen. Meinst Du, Du hast da was für ihn?"
Der Händler, Claudius wohl, musterte Marcus. Irgendwie hatte Marcus das Gefühl, daß die Augenbraue des Händlers aus Mißtrauen zuckte. Doch sofort huschte ein schmeichlerisches Grinsen über Claudius Gesicht. Sich leicht verbeugend trat er einen Schritt zurück.
"Aber natürlich, da hab ich was sehr passendes. Wenn Du einen Moment wartest, werter Soldat?"
Marcus nickte großmütig und sah dem davonlaufenden Händler noch kurz hinter her. Gelangweilt schweifte Marcus Blick durch den Raum, musterte eine Weile die nackte Figur einer Aphrodite, die sich zu einem kleinen Eros herunterbeugte und dabei ihre Sandalen schnürrte. Marcus grinste. Nur langsam arbeitete sein Geist dabei. Irgendwas, was der Händler gesagt hatte, kam ihm komisch vor. Nur was? Verwirrt krazte sich Marcus am Nacken. Da schoß es durch seine Gedanken. Der Mann hatte ihn als Soldaten bezeichnet. Oh ihr Götter, warum war ihm das nicht gleich aufgefallen? Hastig zog Marcus seinen Dolch und ging auf die Hintertür zu. Ein leises Poltern war von dort zu hören und dann ein Klirren. Marcus riß die Hintertür auf...
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Marcus nickte langsam und lehnte sich zurück. Das war eigentlich seine dringlichste Frage gewesen. Die Frage, ob er gleich in Italia einen kurzen Urlaub bekommen konnte, daß wollte er nicht unbedingt seinen Legaten fragen. Da würde er sich lieber an den Centurio wenden wollen. So schüttelte Marcus den Kopf bei der Frage nach Fragen.
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Milo sah aber seltsam aus! Verwirrt und sehr benommen sah Marcus in das Gesicht von Numerianus. Sehr seltsam! Leise stöhnend schloß Marcus die Augen als schon zwei Soldaten ihm unter den Armen griffen und mit einem Ruck auf die Beine zogen. Wie auf einem Schiff schauckelte der Boden unter Marcus und er fühlte sich in den Strudel Neptuns gezogen. Nur langsam hörten die Wellenbewegungen auf. Doch dann pochte seine Wange, seine Schläfe und der Rest seines Körpers schmerzhaft. Seine Wange schien auf das doppelte angewachsen zu sein und auch durch sein rechtes Auge konnte Marcus nicht mehr so recht sehen. Kämpfen? Einen Moment hatte Marcus keine Ahnung, was die Leute da um ihn herum redeten. Nur langsam kehrte die Wirklichkeit zu ihm zurück.
Der Faustkampf! Ohh...diese Schmerzen! Oh...war sein Zahn locker? Besorgt tastete Marcus mit seiner Zungenspitze an seinen Backenzähnen entlang und seuftzte erleichtert auf. Erst nach einer Weile fühlte Marcus sich in der Lage wieder alleine zu stehen und er fuhr sich benommen über die Stirn. Irgendwie hatte Marcus das Gefühl, daß Laelius gewonnen haben könnte. Aber die letzten Sekunden des Kampfes hatten sich in eine dunkle Wolke gehüllt und Marcus hatte keine Ahnung, wie er nun ausgegangen war. Doch sah er, daß Laelius auch auf der anderen Seite um sein Bewußtsein kämpfte.
"Kämpfen? Wer....wer... hat denn gewonnen?"
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Das dezente Klatschen auf die Wange hatte Marcus nicht aus dem Reich der Träume wieder hervor geholt. Dort schwebte er immer noch. In einer Wolke von tiefer Schwärze. Fetzen trieben an ihm vorbei. Sein kleiner "Bruder", der ihn hämisch auslachte. Marcus, der wie gefesselt war, starrte ihm wütend hinter her. Zahlreiche nackte Frauen tanzten dann vor ihm, doch Marcus kam nicht an sie ran. Vor Schmerz stöhnend wälzte sich auf dem Sand, während er versuchte sich von den Fesseln zu lösen. In dem Moment verschwanden all die Frauen und eine Einzige trat auf ihn zu. Langsam beugte sie sich zu Marcus runter.
"Marcus, mein kleiner Bengel, was hast Du schon wieder getrieben? Ich sagte Dir doch, daß Du Dich nicht prügeln sollst! Das ist eines Patriziers nicht würdig, was Du hier tust!"
Marcus stöhnte wieder und sah reumütig zu seiner Mutter hoch.
"Es tut mir ...leid, Mutter! Aber er war sooo... gemein zu mir!"
Wer näher an Marcus stand, konnte sein leises Flüstern wahrnehmen. In dem Moment öffnete Marcus blinzelnd seine Augen. Seine Mutter verschwand und er sah in das abendliche Zwielicht. Gestalten tummelten sich um ihn herum. Verwirrt sah er sich nach seiner Mutter um, sah jedoch nur haarige Waden.
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Schnell rollte sich Marcus zur Seite und kam wieder auf die Beine. Seine Wange schmerzte zwar ein wenig, aber das Blut rauschte schon durch seinen Körper. Gelassen stellte er sich auf und wartete bis Laelius wieder auf die Beine kam. Die Abendsonne strahlte in Marcus Rücken und ließ einen Lichtkranz um ihn erscheinen. So lag sein Gesicht im Dunkeln als Marcus die Worte von Plautius vernahm. Unwillkürlich mußte Marcus breit grinsen. Was für eine Wortwahl? Nicht sonderlich beleidigt von den Worten, es richtete sich ja nicht gegen Marcus Mutter, wartete er weiter. Laelius jedoch verzog das Gesicht vor Wut und sprang knurrend auf Marcus zu.
Marcus hob seine Hände und schlug dann zu. Seine Faust traf Laelius mitten im Gesicht und mit einem zufriedenen Grunzen hörte Marcus, dass dort etwas leise knackste. Er spürte es mehr als, daß er es hörte. Doch die Zufriedenheit währte nicht lange, denn auch Laelius Faust fanden ein Ziel. Er schlug Marcus in den Magen, Marcus keuchte auf. Doch beide schlugen verbissen weiter. Immer wieder traktierten sie sich mit den Schlägen, wurden von einem Platzende zum anderen getrieben. Unterstützt wurde das Ganze vom Gebrüll der umstehenden Soldaten.
Von einem der wuchtigen Schläge wurde Marcus nach hinten geworfen und rutschte quer über den Sandplatz. Seine Hände rißen auf, der Schmerz zuckte heftig durch seinen Körper und Marcus war wieder benommen. Schon war Laelius über ihm und drosch mit seiner bandagierten Faust auf Marcus ein. Marcus schlug nach oben und konnte Laelius zur Seite werfen. Beide wälzten sich so über den Boden, gaben sich immer wieder mal harte, mal eher lasche Schläge. Mühsam gewann Marcus Stück für Stück die Oberhand und war schließlich über Laelius. Seine Faust sauste auf Laelius herunter. Die Braue von Laelius platzte auf und Blut schoß über Laelius Gesicht.
Marcus grinste als er den benommenen Blick von Laelius bemerkte. Marcus hob die Faust in die Höhe. Das würde bestimmt der letzte Schlag werden und dann hätte er ihn k.o. geschlagen. Dieser Dreckskerl würde ihn nie wieder so ärgern. Es war fast als ob jener Herzschlag sich dehnte. Marcus Faust sauste herunter, doch in jenem Moment schlug auch Laelius zu. Die Soldaten verfolgten stumm den Augenblick. Jeder schien zu spüren, daß dies der letzte Schlag sein konnte und so hielten alle den Atem an. Marcus Faust donnerte gegen Laelius Wange, doch die harten Lederbänder von Laelius trafen Marcus mit Wucht an der Schläfe. Marcus Kopf wurde herum gerissen, er riß seine Augen auf. Doch noch im selben Augenblick verdrehte er die Augen und fiel von Laelius herunter. Ehe er auf dem Boden landete, war sein Geist ganz woanders hin entfleucht. Bewußtlos lag Marcus auf dem Boden. Laelius richtete sich halb auf, konnte jedoch nicht aufstehen, da Marcus noch auf ihm lag. Keuchend spuckte er einen blutigen Brocken aus dem Mund, sah triumphierend und mit blutigen Zähnen grinsend zu den anderen Soldaten, doch ehe er seine Faust in einer triumphaler Gestik hochrecken konnte, brach auch er bewußtlos zusammen.
Jubel brach aus und einige Kameraden stürzten auf die Beiden zu. Einige rollten Marcus zur Seite und hoben Laelius hoch.
"Laelius! Laelius!"
Nur zwei oder drei Männer wandten sich Marcus zu und hoben ihn von der Menschenmasse, die sich um den bewußtlosen Laelius scharrten, weg.
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Instinktiv hatte Marcus Haltung angenommen auf den donnernen Befehl, der mit Plautius laut dröhnender Stimme über die Menge drang. Die Germanen waren schuld? Aber natürlich...daran hätte Marcus ja sowieso gleich denken müssen. Innerlich schlug sich Marcus gegen die Stirn. Gut, daß sie nicht mehr allzulange hier in Germania waren. Marcus lauschte der Priesterin aufmerksam und schwor sich innerlich, sollte er einen der Halunken in die Finger bekommen, würden er lange und schmerzlich dafür büßen. Mars derart zu beleidigen? Das war für Marcus, der ja auch den Saliern angehörte, ein besonderes Greuel. Aber da würde er mit einigen Leuten in Rom noch darüber sprechen müssen. Aufmerksam verfolgte er die Opferung, doch die unblutigen Opfer konnten ihn nie lange fesseln. So schweifte sein Blick etwas hin und her, ehe die Prozession sich aufmachen wollte. Marcus trat ebenfalls zur Seite, als ob er einem hohen Offizier Spalier stehen müsste und folgte dann nach draußen.
Draußen angekommen drängte sich Marcus ziemlich weit nach vorne, aber ein Stück hinter seinem Centurio. Wegen seiner Körpergröße hatte Marcus durchaus eine gute Sicht auf das Opfer. Zufrieden betrachtete er den Stier, der heran geführt wurde. Was für ein Prachtkerl. Ja, so einen müßte er ebenfalls noch erwerben. Und was für ein Riesenkerl der Stier war. Wirklich Mars angemessen! Mit Argusauge verfolgte Marcus die Handlungen der Sacerdos und nickte immer mal wieder zufrieden. Auch als dem Stier die Kehle aufgeschnitten wurde, war Marcus ganz von der Zeremonie gefesselt. Ein erlöstes Aufseufzen kam von ihm als der Stier ohne Widerstand sich töten ließ und kaum zuckte. So war es gut und es zeigte, daß das Tier sich freiwillig opfern wollte oder es zumindest den Anschein machte.
Just in dem Moment blickte er zu seinem Centurio als dieser sich mit Aelia unterhielt. Die dunklen Locken der Comes lenkte sofort Marcus Blick auf sie. Er blinzelte ein oder zwei mal und sah sie genauer und mit sehr viel Interesse auch an. Was für eine Schönheit!, kam ihm sofort der Gedanke. Sein Mund öffnete sich kurz. Gleich erinnerte er sich an seine 'Manieren', schloß sofort wieder seinen Mund und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Was für eine Frau...und so eine Schönheit musste er erst hier in Germania entdecken bevor er das Land wieder verlassen würde. Was für ein Jammer!
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Auch Marcus hatte noch eine offene Rechnung, die Mars jederzeit einfordern konnte. Schließlich hatte ihm der Kriegsgott, Marcus war davon fest überzeugt, im Kampf gegen den Germanen geholfen und auch als er ihn bei seiner Flucht überwältigen konnte. Da wollte er sich vorher noch erkundigen, ob das Opfer hier in CCAA geleistet werden musste oder in Roma reichen konnte. Und so platzte er kurze Zeit nach seinem Centurio in den Tempel und ihn den Sühnedienst. Sofort ergriff ihn der angemessene Ernst und Feierlichkeit. Hatte er doch von kleinauf den Respekt vor Priestern und ihren Zeremonien gelernt.
Aufmerksam lauschte er der Priesterin. Wobei ihm dabei auch die Frage einfiel, woher sie ihm bekannt vor kam. Ach ja, eine Verwandte seine Legaten. Die schnuckelige Blondine, die er ab und an gesichtigt hatte. Aber da Marcus nicht wirklich auf hellhaarige Frauen stand, vergass er jenen schon fast frevelhaften Gedanken sofort. Die Worte der Priesterin lenkten ihn auch schnell ab. Eingebrochen? In einen Tempel von Mars? Was war noch mal ein Progidium...? Marcus grübelte einige Sekunden ehe es ihm einfiel. Entsetzen machte sich auf seinem Gesicht breit und er griff unter seine Tunika, wo er ein Schutzamulett trug. Jetzt fielen ihm auch viele unheilvolle Zeichen ein. Seine Lederbänder, die dauernd rißen, das schlechte Wetter und dann hatte er gehört, daß vor kurzem eine Katze mit zwei Köpfen geboren wurde. Wie schrecklich! Dementsprechend erschrocken sah Marcus auch aus.
"Wer waren diese Frevler? Sie müssen dafür bluten!"
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Marcus lächelte erfreut und nickte. Na, das lief doch gar nicht mal schlecht. Wenn sie jetzt noch den Ring so schnell finden würden, wie diese Informationen, dann könnte man den Rest des Tages in einem der wenigen und angenehmen Etablissments der Stadt verbringen können, die eigens auf die einsamen Soldaten vorbereitet waren. Selig bei dieser Vorfreude fuhr sich Marcus durch seine kurzen, schwarzen Haare.
"Hervorragend, Rekrut! Nun, der Laden von Claudius ist näher. Also suchen wir zuerst diesen auf. Sollte sich dort nichts ergeben, suchen wir diesen Magnus oder Marcus auf. Du wirst mit dem Inhaber sprechen. Mir würde er vielleicht meine Herkunft an der Sprache anmerken."
Marcus wandte sich um und ging auf die Seitenstraße zu, welche ihm die junge Frau gewiesen hatte. Der Boden der Gasse war ein wenig vom Tagesgeschäft verdreckt, Pferdeäpfel, Gemüseabfälle und allerlei eher wiederliche Dinge lagen dort verstreut. Gekonnt, schließlich war Marcus schon öfters in Rom gewesen, trat Marcus um die Drekchaufen herum und auf eine taberna mercatoria zu, die im unteren Stockwerk einer bescheidenen Insula lag. Die Fensterläden waren schlossen und die Wände waren mit allerlei Graffiti verschmutzt. Marcus blieb davor stehen und sah skeptisch auf den Laden. Doch er überwand dies und öffnete die Tür. Von innen drang sofort ihm sofort ein widerlicher Mief entgegen. Gerunzelter Stirn trat Marcus in den Laden hinein.
Durch die Fensterläden drangen einzelne Sonnenstrahlen wie gelbe Flecken in den Verkaufsraum, der alte Klinen, Statuen, Silberleuchter, Messingöllampen, Krüge und alte Togen enthielten, die auf Holzpuppen hingen. Ein griesgrämiger älterer Mann saß auf einen der Klinen und wedelte mit seiner Hand immer mal wieder eine Fliege von seiner Nase, die sich laut schwirrend um ihn herum tummelten. Als die Tür geöffnet wurde, richtete sich der Mann auf.
"Ah! Meine Herren, willkommen in Claudius Schatzkammer. Wie kann ich Euch helfen?"
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Sim-Off: Hust...öhm...ganz überlesen...!
Natürlich war Marcus wie die anderen Offiziere und Unteroffiziere im Stabszimmer des Legaten angetreten, hatte selbstverständlicherweise salutiert und anschließend seinen Platz eingenommen. Erstaunt vernahm er die Neuigkeiten des Legaten. Nach Mantua? Italia? Die Götter mußten seine heimlichen Gebete, sein Flehen, sein Drängen in den letzten Wochen wirklich gehört haben. Ein Strahlen trat auf Marcus Gesicht. Nur kurz bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Herrlich, schöne Frauen, die Familie, seine Mutter und die Sonne Italias rückten wieder in greifbare Nähe. Marcus versank daraufhin schon in Träumereien, was er als erstes auf italischem Boden tun würde. Die heimatliche Erde küssen? Den Göttern ein passendes Opfer bringen? So rauschten die Worte und die Fragen etwas an dem Patrizier vorbei, der einen seligen Gesichtsausdruck zeigte. Dabei vergaß er sogar die Ehre, in das Stabzimmer seines Legaten mit einberufen worden zu sein. Erst als Bursa angesprochen wurde und der Spezialauftrag, wurde Marcus aus seinen Gedankengängen gerissen. Schweigend verfolgte Marcus die letzten Worte. Hatte er Fragen? Grübelnd sah Marcus auf eine Holzmaserung am Tisch des Legaten. Doch da fiel ihm etwas ein. So räusperte sich Marcus.
"Verzeih Legat, eine Frage hab ich in der Tat noch. Zuerst möchte ich jedoch anmerken, daß es mir eine Ehre ist, Dich nach Mantua begleiten zu dürfen. Doch wie wird es für uns dort aussehen? Werden wir einer der Centurien oder Mehreren angegliedert werden oder außerhalb Dir und dem Kaiser dienen?"
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Sim-Off: Hat es! Und gelernt hab ich auch was! Danke für Deine Mühe
Marcus reihte sich mit seinen Lagerkameraden in die richtige Reihenfolge ein. So gelangte er in die Mitte der Formation. Wie war das noch mal? Marcus stellte sich die Formation bidllich vor und das erste Mal während der Ausbildung hatte er das Gefühl, etwas auf Anhieb verstanden zu haben. Mitte hoch, Flanken seitlich, Vorne nach vorne. War doch gar nicht so schwierig. Einfacher als die Schlachtreihe zu bilden. Marcus tat so geheißen und als der Befehl kam, hielt er sein Schild flach in die Hohe, Außenseite nach oben. Zwar schlugen die Kanten der Schilde durcheinander und es dauerte einige Sekunden, bis wirklich Schildkante an Schildkante lag, aber sonst sah es bei den Meisten doch recht vernünftig aus. Und auch nur wenige der Soldaten hatten vor Schmerz verzogene Gesichter, weil ihnen das Schild ins Gesicht oder einem anderen Körperteil gestoßen wurde. Marcus nickte zufrieden und hoffte, daß sie nicht lange so stehen bleiben mußten. Die Schwere des Schildes spürte er jetzt schon.
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Um die Antwort des Centurios zu hören, hatte Marcus seinen Blick Plautius zugewandt. In dem Moment sprang Laelius nach vorne und nutzte die Unaufmerksamkeit von Marcus. Laelius Faust sauste nach vorne und traf Marcus an der Wange. Die Haut platzte dort auf und Blut spritzte auf dessen umwickelte Faust. Gleichzeitig setzte Laelius mit seinem Knie nach und trat Marcus wuchtig in die Bauchgegend. Marcus keuchte vor Schmerzen auf und taumelte einige Schritte nach hinten und fiel sogar auf den Boden. Sein Kopf schmerzte und kurz übermannte ihn die Benommenheit nach diesem kräftigen Schlag ins Gesicht. Laelius sprang weiter nach vorne um den Schlägen nachzusetzen. Einige der Soldaten jubelten auf als Laelius Marcus so kalt erwischte.
„Mach den Weichling fertig, Laelius!“ „Nieder mit dem Patrizierpack!“ „Schlag ihm die Nase ein!“
Vor Marcus Augen tanzten schwarze Punkte und Laelius erschien ihm in dem Moment nur wie ein Schemen. Träge rollte sich Marcus zur Seite und stieß ein Bein nach oben. Mehr mit Hilfe Fortunas traf sein Fuß Laelius, der Marcus in die Seite treten wollte. Laelius wurde nach hinten gestoßen und Marcus rollte sich seitlich auf die Beine. Wütend wischte sich Marcus das Blut von der Wange und sprang seinerseits auf Laelius zu. Auch Laelius schlug zu. Marcus hob seinen Arm und konnte Laelius Schlag mit seinem Unterarm abwehren, während er mit seinem Ellbogen Laelius von oben selber hart am Halsansatz erwischte. Erneut nutzte Laelius sein Knie, um es Marcus in den Unterleib zu stoßen. Zwar traf er Marcus nicht ganz so hart, doch heftig genug, um Marcus Atem mit einem Stoß entweichen zu lassen. Marcus keuchte heftig auf und taumelte nach hinten. Laelius, der sich im Vorteil wähnte sprang schnell auf Marcus zu. Der ließ sich jedoch in dem Moment auf seinen Rücken fallen, zog seine Beine an und nutzte Laelius Schwung, um diesen über Marcus zu befördern. Nach einem kurzen Flug, landete Laelius hart vor den Füßen Centurio Artorius und Matinius.
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Marcus, der einer von den beiden Legionären war, die den Boten stützten, folgte seinem Centurio schweigend. Der Bote taumelte immer wieder und Marcus zog ihn ungnädig mit sich. Den festen Griff von Marcus würde der Bote wohl noch Tage danach an seinen Oberarmen sehen können. Marcus und sein Soldatenkumpan lehnten den Boten dann gegen eine Regentonne und Marcus trat hinter Plautius. Dabei spähte er dem Centurio über die Schulter und betrachtete den Leichnam seines früheren Tribuns, mit dem er jedoch kaum was zu tun gehabt hatte.
Suchend sah sich Marcus nach einem Priester oder ähnlichem um und trat einen Schritt zurück. In ihm stieg ein höchst römischer Aberglauben auf und die Abneigung einen Toten anzufassen, der noch nicht rituell gereinigt worden war. Man wollte doch nicht sich verfluchen lassen oder Böses anziehen, wenn man ihn berührte. So war ein wenig Entsetzen in Marcus Gesicht zu sehen als er die Anweisung bekam. Doch Marcus zögerte nur einen Moment lang ehe er auf den Toten zutrat und eine Decke über ihn warf. Na, das war doch eine gute Lösung. So würde er den Toten nicht anfassen müssen, konnte doch dem Befehl seines Centurios folgen. Mit Hilfe des anderen Legionärs wickelte Marcus umständlich den Körper in die Decke, berührte den Tribun dabei nicht und hob den Leichnam schließlich auf den Packpferd. Erleichtert über das getane Werk trat Marcus zur Regentonne und wusch sich die Hände ehe er wieder an den Packpferd trat.
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Gehorsam folgte Marcus den Befehlen des Centurios (=)) und drehte sich nach links, stellte sich auf und entspannte sich schließlich. Ein Zeichen dafür, daß wohl wieder eine Lektion anstand. Heute mußte Marcus sich wahrlich viel merken. Gut, daß er ordentlich heute morgen was gegessen hatte. Eine Angewohnheit, die er als äußerst unrömisch empfand. Aber etwas, was sich bei der Ausbildung als notwendig erwiesen hatte. Marcus hatte sowieso das Gefühl, daß er enorm abgenommen hatte, seitdem er hier im Training war. So schrumpften die Folgen der Orgien langsam von seinem Körper.
Die Schildkröte! Marcus nickte aufmerksam. Ja, die hatte er schon einmal im Einsatz gesehen, wenn auch nur von weiter verne und recht kurz. Marcus nickte und folgte gedanklich den Ausführungen seines Vorgesetzten. Doch, Marcus konnte das wirklich nachvollziehen, denn sterben und zwar auch so unnötig, das wollte er wahrlich nicht. Deswegen war Marcus durchaus froh um das Training dieser Formationen, die zwar von außen recht einfach aussahen, aber doch viel der Übung beduften.
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Wir kehren heute mit unserer Betrachtung zu einem Tag zurück, der nur kurz nach dem Appellantritt stattfand. Kurz, nachdem der Legat Decimus Meridius seiner alten Legion eine Aufwartung gemacht hatte. Ein alter Soldat saß brütend zu jener Stunde in der Ausrüstungskammer. Mißmutig ließ er einige knöcherne Würfel in seinen alten Händen knacken. 22 Jahre war er schon bei der Legion. Er hatte wahrlich viel mitgemacht, die Aufstände in Hispania hatten ihm jedoch seine Karriere wirklich vermiest. Hatte ihm doch ein Aufständischer das rechte Knie übel zertrümmert. Seitdem war er nur noch für das Lager verantwortlich und grübelte oftmals stundenlang über seine, mit jedem Tag, glorreichere Vergangenheit nach. So war seine Laune heute wieder auf einem Tiefpunkt, wenn er auch jeden Tag den Göttern dankte, kein Bein verloren zu haben. Denn sonst wäre er nur einer der vielen alten Veteranenkrüppeln, die auf den Straßen Roms dahin vegetierten.
Just in dem Moment ging die Tür auf. Scheppernd und polternd trat Marcus in die Ausrüstungskammer. Dabei hatte er seine gesamte Ausrüstung an, sein Waffen, seine Paradeuniform, Sack und Wanderbündel. Der alte Soldat sah ärgerlich auf und runzelte die Stirn.
"Ja, Soldat?"
Marcus trat an den Tisch des Mannes zu und versuchte gar nicht erst zu salutieren. Zum einen wäre das bei dem ganzen Gewicht und seinen beladenen Armen gar nicht möglich gewesen, zum anderen wußte er gar nicht, ob jener überhaupt im Rang über ihm stand. Mühsam reichte Marcus dem Soldaten die Tafel des Centurios.
"Centurio Matinius wies an, mir eine neue Ausrüstung zu geben. Die Alte ist in einem desolaten Zustand."
Der alte Soldat, nennen wir ihn mal Decius Allium, stierte Marcus stumm an. Was? Da kam einfach ein Soldat in eine Rüstkammer und wollte Ausrüstung? Mußte er sich gar jetzt bewegen? Nachdenklich ließ er die Würfel in seinen Händen knirschen. Ein gewitztes Grinsen huschte über sein Gesicht.
“So, so! Nun, wenn der Centurio das sagt. Leider ist die neue Ausrüstung noch nicht da. Ich hätte zwar noch eine recht gute hinten im Lager, aber die war eigentlich schon für einen anderen Soldaten reserviert! Aber vielleicht...vielleicht geb' ich sie Dir trotzdem, Soldat! Wenn Du Spiel gewinnst! Und wenn Du verlierst...!“
Allium grinste weiter verschlagen. Marcus sah ihn verdutzt an und ließ sein Bündel und das Pilum heruntersinken. Die Essschalen und die Pfanne, die jedem Soldaten zustand, klapperten in dem Bündel als es auf dem Boden aufkam.
„Und was, wenn ich verliere?“
Der Alte lachte leise in sich hinein und ließ erneut die Würfel in seinen Händen reiben.
„Nun, dann bekommst Du vielleicht trotzdem Deine Ausrüstung. Aber Du schuldest mir dafür einen Gefallen. Abgemacht?“
Marcus wog das in seinen Gedanken hin und her. Dem Alten einen Gefallen schulden wollte er nicht. Aber ohne Ausrüstung hier rausmarschieren? Ne, das ging auf keinen Fall. Bei Fortuna, ein gutes Würfelspiel schlug Marcus eigentlich nie aus, aber irgendwie stimmt der Einsatz nicht wirklich. Schließlich hatte er ein Anrecht auf die neue Ausrüstung. Aber was sollte man machen? Die Zeiten waren nun mal anders, er durfte schließlich nicht seine private Ausrüstung tragen. So zuckte er mit der Schulter.
“Also gut!“
Rumpelnd und polternd ließ er die Ausrüstung auf den Boden gleiten und zog einen hölzernen Hocker an den Tisch heran. Allium grunzte zufrieden und packte die Würfel. Schwungvoll schüttelte er die knöchernen Würfel in seiner hohlen Hand. Mit einem Grinsen, was einige Lücken in seiner Zahnreihe offenbarte, reichte er die Würfel dann an Marcus. Dieser nahm sie stumm, fixierte den Alten mit einem Blick und fing an die Würfel in seinen Händen hin und her zu rütteln. Nach einigen Sekunden ließ er die kubusförmigen Knochen auf den Tisch rollen. Fast bis zur Kante kamen sie, dann zeigten sie ihr Ergebnis.
“9 Augen!“
Marcus hob seinen Blick von den Würfeln und sah den Alten auffordernd an. Dieser griff mit seinen fleckigen Händen und den eher knöchernen Fingern nach den Würfeln. Lange ließ er die Würfel in seinen Händen kreisen und grinste als er Marcus wachsende Ungeduld bemerkte. Erst dann knallte er seine Handfläche auf den Tisch und hob sie. Marcus beugte sich vor und sah auf die Würfel. Mit einem ärgerlichen Grummeln lehnte sich Marcus wieder zurück. 11 Augen...was für ein Pech! Der Alte grinste.
“Also, Soldat, wie war noch mal Dein Name?“
Langsam stand der Alte dabei auf und ging in Richtung der Rüstkammer.
„Marcus Flavius Aristides!“
Marcus Stimme klang beleidigt und sehr ärgerlich. Aber Marcus war schon immer ein schlechter Verlierer gewesen und mußte etwas an der Niederlage, wenn es auch nur ein Würfelspiel war, knabbern. Der Alte lachte.
“Ach, der Patrizier. Na, das ist ja praktisch für mich. Wollte schon immer einen Gefallen bei einem Patrizier haben!“
Mit den Worten verschwand er hinten und kam einige Zeit später schwer beladen zurück. Grinsend schob er die neue Ausrüstung Marcus zu, der die Alte an der Seite Stück für Stück ablegte und die Neue entgegen nahm. Auffordernd schob der Alte Marcus eine Wachstafel zu. Marcus nahm den Griffel und setzte seine Initialen darunter. Allium nickte.
“Dann viel Spaß, Soldat. Ich komm schon noch auf Dich zu.“
Marcus nickte knapp, griff nach seinen neuen Sachen und den neuen Paradehelm und verschwand polternd und scheppernd aus der Ausrüstungskammer.
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Ähmm....Claudius...ein Blick in Deinen Werdegang wirft in mir eine verwunderte Frage auf. Was beschwerst gerade DU Dich...? Innerhalb von weniger als zwei Monaten vom Legionarius zum Optio und noch mal nur drei Monate und schon Centurio.
Dein Beispiel ist ja auch nicht wirklich aussagekräftig. Dieser Flavian scheint mir ja nicht von der aktiven Sorte zu sein. 175 Beiträge in mehr als einem Jahr ist doch etwas mager. Sich die Posten abzuwarten, sollte ja auch nicht Sinn der Sache sein.
Aber Eure Legio ist auch ein bisschen in einem Dornröschenschlaf, wie ich das mit einem oberflächlichen Blick sehe. Vielleicht kommen durch die vielen neuen Spielelemente, und wenn es böser Konkurrenzkampf ist (Spielmäßig, wie ich betonen will), in die Legio, freut Euch doch lieber darüber.
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Wie ich das sehe, sollte doch in erster Linie das Spiel im Vordergrund stehen und nicht wer hat hat in welcher Zeit einen bestimmten Rang errrungen. Da kann man sich bis zum schwarz ärgern überall vergleichen. Bei den Vigilen schafft man es schließlich teilweise vom Rekruten zum Centurio in zwei Monaten. Was solls!?! Gutes Spiel ist mir wichtiger als einen Rang zu erreichen.
Und in dieser Hinsicht können sich die beiden Legionen doch freuen, wenn noch mehr aktive Spieler zu ihnen strömen. So meine bescheidene Meinung