Wieder mal verwunderte Marcus die Angehensweise seines Vorgesetzen! Was mit den zwei Schilden erschien ihm immer noch seltsam. Einfach unnatürlich fürs Training und außerdem sehr unhandlich zum laufen. Immer schlugen beide riesige Schilde gegeneinander und man konnte sie kaum halten. Wie sollte man da noch laufen können? Innerlich grummelnd gehorchte Marcus natürlich und kämpfte sich mit den Schilden ab.
Runde Eins war eher ärgerlich, weil sich Marcus erneut einige blaue Flecken holte. So konnte man sich doch nicht mehr sehen lassen, wenn man nur eine Tunika und Sandalen trug. Und dann diese Hitze! Mörderisch. Schon nach der ersten Runde war Marcus wieder völlig verschwitzt und das, obwohl er vorhin sich noch eine Schöpfkelle Wasser über den Kopf hat laufen lassen. Die zweite Runde ging auch irgendwie rüber und sie standen wieder still. Marcus lauschte dem Optio und nickte auf dessen Befehl hin. Das mit dem Verdoppeln kam bei Marcus, der nicht sonderlich rechenbegabt war, schlecht an. 2 Runden, fällt einer zurück, wären es anschließend...hmmm....zwei verdoppelt sind...Fünf...und fällt noch einer...ja, bei Mars goldenen Sandalen, das waren ja Dreißig Runden!! Marcus stöhnte wieder innerlich und hoffte, daß es den anderen auch so 'klar' war. So rannte Marcus hinter den Männern her und achtete darauf, daß keiner zurück blieb. Erleichtert bemerkte er, daß keiner der Probati zurück fiel, trotz der Hitze und der Anstrengung und ihnen so, wie Marcus es glaubte, 30 Runden erspart blieb.
Weider angekommen, hatte Marcus erneut Gelegenheit der Stimme seines Optios zu lauschen. Ja, man merkte, daß dieser nicht so rethorisch geschult war wie Marcus. Aber Avitus hatte durchaus eine gute Stimme. Ob er sie wohl mal in der Politik nutzen würde? Ah! Nicht denken, Marcus! schollt sich Marcus und hätte am liebsten sich selber einen kleinen Klabs auf den Schädel gegeben. Formationskampf? Herrlich. Aber immer wenn es um den Kampf ging, strahlte Marcus Gesicht auf, selbst ohne ein Lächeln.
Eifrig stellte er sich auf, bildete mit seinen Nachbarn einen Schildwall und zog schließlich sein Schwert, was leider nicht so blank war, sondern stumpf und hölzern. Aber auch mit so einer Waffe, konnte man tödliche Streiche austeilen und Marcus unterschätzte so eine Übungswaffe gewiß nicht. Entschlossen, dem feindlichen Holz den Gar aus zu machen, näherte sich Marcus wie die Anderen dem Übungspfahl. Dann schlug er zu. Dabei bemerkte er schnell, daß er seinen üblichen Kampfstil verändern mußte. Marcus hatte einfach nicht genug Platz zum Ausholen. So begrenzte er sich und begnügte sich mit dem wenigen Platz, der ihm gegeben war. Immer wieder spürte er den Schlag eines Holzschwertes an seinem Schildrand, wenn wieder mal jemand zu sehr ausholte. Oben, unten, Rechts und Links...das übliche Spiel hatte wieder begonnen!