Und nun war es passiert. Nadia war aus ihrem Versteck geschlittert und jetzt standen sich alle vier Protagonisten, oder sagen wir besser Handlungsträger, gegenüber. In einer anderen Zeit und einem anderen Ort wären schwere Kaliber gezogen worden. Doch hier brodelte nur der Kanal an ihrer Seite und die vielen kleinen Regenflüsse. Doch was hat Nadia überhaupt hervorgelockt?
[Blockierte Grafik: http://img115.imageshack.us/img115/9335/ratteoa0.jpg]
~Wenn wir vorstellen dürfen- Marcus Barus. Barus ist ein uralter Mann, viele Generationen hatte er leben und sterben sehen. Und all jene hatte er überlebt. Seine Urgroßenkel könnte er heute beim Spielen betreuen, Zeugen seiner wilden Zeit von früher. Damals war er in der Subura noch eine Größe gewesen. Ein Gauner, Halunke und Halsabschneider. Nero selber hatte er noch erlebt und mit seinen Leuten die ganze Subura in seiner Hand gehabt. Bis zu jenem schicksalhaften Tag als ihm der Fraß sein Augenlicht raubte. Sehvermögen weg, Bande weg und somit auch seine Macht. Der Abstieg schien wie ein Sturz von dem berühmten Felsen auf dem Palatin zu sein und kam über ihn innerhalb eines Tages. Um seinen vielen Feinden zu entgehen, die ihn töten wollten, versteckte er sich in der Cloaca. Und seitdem lebt er dort, verlässt die Kanäle nur in der Nacht. Keiner kennt sie besser als er. Und in der Subura ist er berühmtberüchtigt. Kein Mann vermag durch die absolute Dunkelheit so zu wandern wie er und keiner war vor seinem Dolch sicher, wenn er in sein Gebiet eindrang. Sein Name war schon lange vergessen. Und alle nannten ihn nur- die Ratte. ~
Als Nadia vor der Ratte floh, blieb Barus stehen. Er folgte ihr mit seinen zerfressenen Augen, die jedoch nichts sehen konnte. Doch Barus nahm viele andere Dinge gleichzeitig wahr. So hielt er seinen Dolch bereit und blieb stehen. Aber dass es eine Frau war, die vor ihm geflüchtet war, hatte er schon vorher gerochen. Hannibal wandte sich um, als er Nadia hörte. Er lächelte, um sie zu beruhigen, und widmete dann wieder seine Aufmerksamkeit den beiden anderen Männern. Dabei verschwand das Lächeln wieder, so schnell es gekommen war. Kühl und distanziert sah er zu seinen Mitsklaven. „Nadia kennt ihr ja schon?“ Hannibal Gehabe wirkte als ob sie sich in einem sonnigen Park trafen und über harmlose Dinge plaudern würden. „Nadia ist gerade dabei, einige wichtige Dinge zu lernen. Sie ist ungemein hilfreich bei so manch einen Plan gewesen.“ Hannibal lächelte kalt und nichts verriet an seinem Gesicht dieses Lüge. Oder war es keine Lüge? Bei ihrem letzten Coup, war Nadia Dreh- und Angelpunkt ihres ganzen Planes gewesen. Mit dem Kinn deutete Hannibal auf den toten Mann. „Aber wir kümmern uns dann mal um diesen Kadaver!“