Beiträge von Hannibal

    Gegen den Baum gelehnt winkte Hannibal mit den Armschienen. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Dabei sah er kurz zu Furianus und zögerte. Mit einem Schulterzucken antwortete er jedoch auf die Frage: "Die passenden Armschienen zu Deiner Rüstung, Marcus!" Hannibal grinste verschmitzt und warf sie Aristides zu. "Agrippina hat sie mittels eines Boten an mich geschickt. Außerdem mit einer dringenden Aufforderung an mich, Dich auf den Weg nach Germania zu schicken."


    Immer noch grinsend überkreutzte Hannibal seine Beine übereinander, während er so am Baum gelehnt stand und sich mit seinen Händen hinterm Rücken an dem Stamm abstützte. Neugier stand in seinen Augen geschrieben und wieder sah er zu Furianus. Doch an Aristides gewandt, sprach er weiter: "Agrippina hat außerdem noch einen Sklaven mitgeschickt, der Dich bis nach Germania geleitet. Ich bleibe noch etwas hier, Marcus. Deine Mutter hat mir einen kleinen Sonderauftrag gegeben."

    Hannibal blieb vor der Tür stehen und wandte sich zu Nadia um. Er hörte ihr aufmerksam zu und schien für eine Weile über das Gesagte nachzudenken. Langsam nickt er schließlich. "Nun, es ist ein wenig schwierig auszudrücken. Aber es ist nun mal so, dass Menschen über andere Menschen stehen möchten. Nichts liegt mehr in der Natur unserer Gattung als die Lust an der Macht und die Lust andere zu Unterwerfen." Seine Hand wanderte zu der Türklinke.


    "Du hast ihnen genug Fläche für einen Angriff gegen Dich geboten. So hat mir eine Sklavin erzählt, dass Du vor kurzem aus dieser Villa geflohen bist? Das hat Sica bestimmt nicht gefallen, der doch auch für Dich verantwortlich ist. Die anderen Sklaven huschen vor ihm aus Angst. Dabei kommt ihnen jedoch auch die Gier, sich an dem Unglück einer Wehrlosen zu laben, zu Hilfe. All das hat dazu geführt, dass sie Dich quälen und in Dir, wie die Hebräer sagen würden, den Sündenbock zu sehen!" Hannibal öffnete die Tür und trat in die Sklavenunterkunft hinein. Er spähte in den Raum und drehte sich leicht lächelnd um. "Die Luft ist rein. Kein Sica und sonst auch niemand. Bis auf die alte Lucia, aber die ist immer noch krank." Er öffnete die Tür vor Nadia, um sie reinzulassen.


    "Es gibt für Dich also mehrere Möglichkeiten mit dieser Situation umzugehen. Entweder Du beugst Dich der Autorität von Sica und schließt eine Art Frieden mit ihm, einen Waffenstillstand, sozusagen. Dafür müsstetst Du Dich jedoch sehr demütig ihm gegen über zeigen und ihn vielleicht auch bestechen. Ist Sica besänftigt, gehorcht der Rest!" Nachdenklich fuhr sich Hannibal übers Gesicht. "Möglichkeit Nummer Zwei erscheint mir, dass Du Dich vor der Meute versteckst. Somit würdest Du Dich ihren Angriffen nicht aussetzen müssen. Aber ob Dein Herr das mitmacht?" Hannibal sah sie fragend an, fuhr jedoch gleich weiter.


    "Und das Letzte, was mir spontan einfällt ist, dass Du Dich wehrst. Du musst Stärke ausstrahlen. Lerne Dich zu wehren und zeige nicht, was für ein leichtes Opfer Du bist!" Er sah sie entschuldigend lächelnd an. "Ich meine es nicht böse, Nadia, aber Du strahlst eine gewisse Hilfslosigkeit aus. Wie eine Maus, die vorsichtig aus dem Loch sich stiehlt, damit die Katze sie nicht sieht." Er seuftze leise. "Wenn Du den Weg des Kämpfens nehmen würdest, könnte ich Dir eventuell helfen. Auch bei der ersten Möglichkeit!" Hannibal sah sich in der Unterkunft um. "Was sind Deine Sachen?"

    *Tarilu-ta-ta* Die fröhliche Melodie pfiff schon von weitem durch den Garten. Immer wieder summte sie dort entlang und erst nach einigen Sekunden kam der Summende bei den Bäumen vorbei und langsam den Weg entlang geschritten. Er trug eine einfache Tunika, hohe Sandalen, die seine Waden hochgeschlungen war. Sein Gesicht zierte ein breites Grinsen, was etwas jovial wirkte. Er nickte Marcus zu und wirkte dabei nicht sonderlich unterwürfig oder auffälig sklavisch. Kurz musterte jener auch Furianus, dann lehnte er sich an einen Baum in der Nähe. Leise summte er vor sich hin und zückte aus einer kleinen Linnetasche ein paar Armschienen, aus Leder gefertigt und mit schönen Ziernieten beschlagen.

    Hannibal schritt an Nadias Seite entlang und hielt liebevoll seine Schriftrollen im Arm, die ihm wohl einiges zu bedeuten schienen. Lächelnd musterte er sie von der Seite her und hörte ihr zu. "Britannia?" Ein Schmunzeln huschte über Hannibals Gesicht. "Ja, von der grünen Insel habe ich schon viel gelesen. Insbesondere von Caesar habe ich einige Schriften gelesen. Die Insel soll wunderschön sein." Ein Ausdruck von Fernweh huschte über Hannibals Gesicht und er lächelte wehmütig.


    "Mir scheint, dass Du mit den anderen Sklaven hier einen schlechten Stand hast." Nachdenklich sah er zu Nadia. "Wenn ich Dir einen Rat geben darf in dieser Hinsicht? Ich frage, da ein ungefragter Rat schließlich meist sehr unliebsam ist." Hannibal bog mit Nadia um eine Gangecke, von wo schon der Eingang zu den Sklavenunterkünften zu sehen war. Ohne zu zögern schritt Hannibal darauf zu.

    Hannibal lachte leise auf und schüttelte dabei den Kopf. "Ehrlich gesagt, kümmert mich das wenig!" meinte er schließlich. "Ich, meine Eltern und meine Großeltern und deren Eltern dienen schon den Flaviern von Geburt an. Was Abgründe, Verrücktheiten und Grausamkeiten angeht, kann man mich nicht mehr schockieren. Und was Sica angeht. Er hat hier zwar das Kommando, aber man muss nur lernen, mit ihm umzugehen. Außerdem braucht mich mein Herr dringend." Lächelnd deutete er auf den Gang. "Dann gehen wir doch gemeinsam zu der Absteige für uns Sklaven. Suchen wir Deine Sachen zusammen und verschwinden sofort ehe Sica und seine Handlanger auftauchen können!"


    Hannibal trat an ihre Seite und berührte sie ganz kurz und sehr sachte an der Schulter. "Und unterwegs kannst Du mir ja etwas von Dir erzählen. Bist Du eine geborene Flaviersklavin? Der junge Furianus ist Dein Herr, nicht wahr?" Ungebrochen fröhlichen Gesichtsausdruck sah Hannibal Nadia an und lächelte dabei.

    Hannibals linke Augenbraue zuckte kurz. Er musterte Nadia und das Schmunzeln auf seinem Gesicht war wieder da. Es hatte so etwas verschmitztes an sich, wie er Nadia anschaute. "Dafür, dass Du Dich freust, Nadia, scheinst Du aber große Angst zu haben." Er trat sicherheitshalber einen Schritt zurück, damit Nadia nicht noch mehr Angst vor ihm bekam. "Aber ich richte Marcus den Dank gerne aus. Eine schöne Frau läßt er niemals in einer Notlage!" Hannibal zwinkerte ihr zu. Dann sah er sie grüblerisch an. "Hm...warte mal, die anderen Sklaven haben mir von Dir erzählt. Es ist uns Sklaven eigentlich verboten mit Dir zu sprechen!"


    Eine der Schriftrollen rutschte etwas nach unten und Hannibal rückte sie zurecht, damit sie ihm nicht alle vom Arm fiel. "Aber wie es kommt, ist das mir ziemlich egal." Hannibal lachte leise. "Schleichst Du deswegen hier durch die Flure? Kann ich Dir vielleicht Geleitschutz anbieten, Nadia?"

    Hannibal fuhr sich nachdenklicher Miene mit der Zunge über die Lippe und betrachtete sie eingehender. Die Verletzungen hatte er beim ersten Hinsehen gar nicht gesehen, aber ihr Zurückweichen hatte Nadia nun in einen Lichtstrahl getaucht. Seine Stirn runzelte sich leicht und er lächelte nun etwas weniger fesch. Aber bösartig oder hinterlistig wirkte er in dem Moment immer noch nicht. "Du musst Nadia sein!" stellte er fest. "Marcus...", er unterbrach sich und fügte etwas respektvoller hinzu, "...mein Herr hat mir von Dir erzählt. Das im Garten meine ich!"


    Er lächelte sie aufmunternd und freundlich an. "Gestatte wenn ich mich Dir vorstelle? Hannibal ist mein Name. Ich bin die treue Seele des Marcus Flavius Aristides."

    *Tiruli-ta-ta* summte durch den Gang und schon bog mit flotten Schritt ein trainierte Mann um die Ecke, der eine einfache, aber keine billige, Tunika trug. Unter seinem Arm hatte er einige große Schriftrollen und an seinem Kinn einen kleinen Tintenklecks. Und dieser Mann lief Nadia über den Weg. Abrupt blieb er stehen. Verblüfft betrachtete erh Nadia und dann huschte ein verschmitztes Grinsen über sein Gesicht. Dabei hielt er die Schriftrollen fest, damit sie ihm nicht runterfielen.


    "Aiai..was haben wir denn da? Ist gar die schöne Galatea dem Meer entstiegen?" Seine Augen lächelten verschmitzt und an seinen Wangen erschienen Grübchen bei seinem Lächeln, die seinem ganzen Auftreten etwas fröhliches und gut gelauntes gaben. Er legte seinen Kopf leicht schief und musterte Nadia aufmerksam.

    *Tiruli-ta-ta* die kleine Melodie summte durch den Gang und wurde immer lauter als sich jemand der Sklavenunterkunft näherte. Die Tür wurde schwungvoll aufgestoßen und ein Mann, in einer guten römischen Tunika gekleidet und mit hohen geschnürten Sandalen, trat in die Sklavenunterkunft hinein. Langsam ging er in den Raum und ließ seinen Blick schweifen. Schwer seufzend schüttelte er den Kopf. "Wie immer...!" war sein leiser Kommentar zu all dem, was er vor sich sah. "Wird wohl gehen..." murrte er noch und ging auf eines der Lager am Fenster zu.


    Er musterte den aufgehäuften Heuhaufen und zuckte mit der Schulter. Gelassen warf er sein Säcklein auf sein neues Lager und sah sich dabei weiter um. Mit einem Schritt war er an einem kleinen Tisch und zog diesen an sein Lager heran und vor die Lichtquelle des Tages. Dann fing er an, sich ein wenig einzurichten und setzte sich auf sein 'Bett'. Bedacht knüpfte er sein Bündel auf und zog einige Papyri hervor, die er sorgsam auf dem kleinen und etwas unebenen Holztisch ausbreitete. Lächelnd und fast liebevoll strich er über die Schrift hinweg und vertiefte sich in die Schriftstücke.

    *Heftighustend* Sklavin? Ich bin sprachlos... :D :P


    Öhm, ja vielen Dank für die Begrüßung und ich warte gerne mal auf die Bestätigung meines neuen Herren.


    Desweiteren möchte ich noch wegen der Unterschlagung des Ablativs mich entschuldigen. ;) Hätte es korrigiert, ging aber nicht =)

    ...keine Sorge. Ich bin ohne Heer, ohne Elefanten und leider viel zu spät da.


    Drum friste ich das Leben eines Sklavens und erbitte um friedlichen Einlass in die Stadt.


    Was gibt es zu sagen?


    Ich werde ein Sklave sein, Marcus Flavius Aristides gehören und wahrscheinlich erst mal in Rom wohnen.




    [SIZE=7]Edit zwecks lateinischer Korrektur [/SIZE]