Hannibals Hand, die an der Wand gelehnt war, ballte sich zu einer Faust. Etwas von dem Kalk bröckelte herunter und Hannibals Fingernägel bohrten sich tief in seine Haut hinein. Der Schmerz schien ihm in dem Moment doch eher gut zu tun, da sich seine kurz sehr angespannte Miene wieder glättete. Doch jetzt glühten seine Augen in der Tat heftig. "Gut! Du hast Recht, es war ja auch dumm von mir. Mir ist es bewußt. Ich hatte die letzten Wochen Zeit meine Handlungen immer und immer wieder zu überlegen. Aber ich weiß genau, dass ich genauso gehandelt hätte, wenn ich wieder in der Lage gewesen wäre. Dass mich jemand erkennen würde, hätte ich jedoch nie gedacht. Warum auch? Schließlich bin ich erst seit kurzem in Roma!"
Hannibal beugte sich etwas nach vorne zu Nadia vor und sah sie verschwörerisch an. "Nadia, ich habe Dir doch von der Frau erzählt, die aus Griechenland. Die Frau, die ich hasse und die meine Rache noch nicht zu spüren bekommen hat. Diese Frau auf dem Forum war jene Griechin. Sie ist ein Nichts, ein böser Mensch. Und nun leitet sie die Geschicke der Römer? Das darf nicht sein!" Der Haß gegen jene Griechin loderte in Hannibal erneut auf. Und Wut auf sich selber, dass er an jenem Tag gescheitert war. Mühsam rang er mit Beiden, wollte er Nadia doch nicht wieder verängstigen. Nach einigen Herzschlägen hatte er sich wieder unter Kontrolle und er lächelte.
"Verzeih mir! Es nimmt mich mit, wenn ich an all das denke. Aber was sagtest Du? Er ist bei den Urbanern. Nun, das klingt doch ganz solide. Wie ist denn sein Name?" Hannibal lächelte sie aufmunternd an. "Und will er Dich heiraten?"