Beiträge von Lucius Aelius Claudianus Marcellus

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Der Ianitor öffnete die Tür.


    Ja bitte?


    Der Sklave des Patriziers grüßte den Ianitor mit einem Kopfnicken und kündigte seinen Herren an, während dieser sich mittlerweile ebenfalls auf dem Weg zum Tor befand.


    “Mein Herr, der ehrenwerte Patrizier und Quaestor Consulum, Lucius Claudius Marcellus möchte dem Consul seine Aufwartung machen.“

    Die Sänfte des Patriziers hielt vor dem Anwesen der Gens Vinicia. Als Frischernannter Quaestor Consulum, war es nun Marcellus erste Aufgabe, beim Consul vorstellig zu werden. Dies hatte er heute auch vor. Ein Sklave eilte voraus zur Haustüre un klopfte, während Marcellus aus seiner Sänfte steig.

    EGO, LUCIUS CLAUDIUS MARCELLUS HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, LUCIUS CLAUDIUS MARCELLUS OFFICIO QUAESTOR CONSULUM IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, LUCIUS CLAUDIUS MARCELLUS RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, LUCIUS CLAUDIUS MARCELLUS OFFICIIS MUNERIS Quaestor Principis
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS QUAESTOR CONSULUM UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.

    Der Patrizier merkte die angespannte Stimmung zwischen den beiden Männern und versuchte durch das vorbringen seines eigenen Anliegens, von diesem Streitpunkt abzulenken.


    "Aber bitte meiner Herren! Es gibt bestimmt nichts an der momentanen Ausbildung auszusetzen. Ich möchte nun aber kurz die Gelegenheit nutzen, um euch werte Kollegen um eure Unterstützung bei den anstehenden Wahlen zum Cursus Honorum zu bitten. Ich werde als Quaestor kandidieren und hoffe mit eurer Stimme und vielleicht auch der eurer Klienten rechnen zu können."

    "Mein lieber Senator. Die Entscheidung nach Achaia zu gehen, lag damals nicht bei mir. Meine Eltern trafen diese als ich jung war und schickten mich zu unseren Verwandten in die Provinz, wo ich später auch meine Ausbildung genoss. Die war wohl auch der eigentliche Grund für meinen Umzug – die Ausbildung in Achaia. Und um ehrlich zu sein habe ich gefallen an dieser Provinz gefunden und bin dort letztlich einige Jahre länger geblieben, als ich ursprünglich vor hatte."


    Alles weitere über die Zeit in Achaia war zu Privat und der Patrizier hatte nicht vor, dies hier auf der Rostra vor Publikum breit zu treten. Die Frage des Senators hatte er mit seinen Worten ohnehin lückenlos beantwortet.

    Als Marcellus von einem anderen Mann aus dem Publikum angesprochen wurde, den er auf Grund seiner Kleidung als Senator ausmachen konnte, wandte er sich von den anderen ab und sah in seine Richtung. Er war sichtlich erleichtert, dass wieder normale Fragen gestellt wurden, zu denen er auch gerne Rede und Antwort stand.


    "Das will ich dir gerne beantworten Senator. Wie bereits erwähnt habe ich lange Zeit in Achaia gelebt. Nach meiner Rückkehr in unsere Hauptstadt Roma, musste ich mich hier erst wieder neu einleben, erste Kontakte knüpfen und mich an das bunte Treiben gewöhnen. Es wäre also aus meiner Sicht äußerst Unvernünftig von mir gewesen, mich sofort einer solch großen Aufgabe zu widmen, wenn ich nicht einmal mehr den Grossteil meiner Familie persönlich gekannt habe."

    Mit äußerstem Interesse hatte der Patrizier die Diskussion seiner beiden Kollegen mitverfolgt, ehe er sich schließlich selbst zu Wort meldete.

    "Auch ich Teile hier die Meinung unseres Princeps. Ich denke nicht, dass es der richtige Weg wäre, eine solch horrende Summe für einen Fahrer aus einem anderen Lager auszugeben, für die sich dieses dann gleich mehrere gute Nachwuchsfahrer leisten kann. Ganz im Gegenteil! Vielleicht sollten wir dieses Geld in Aus- und Weiterbildung unserer Fahrer stecken."

    Der Patrizier schüttelte nun energischer den Kopf und wirkte leicht erregt. Sein Scriba, der die anderen Kandidaten in den letzten Tagen für ihn beobachtet hatte, bestieg die Rostra und flüsterte ihm ins Ohr, das dieser Aedilis sich auch bei den Anderen so gebärdet hatte.


    "Magister! Ich denke es reicht nun! Ich habe während unseres gesamten Gesprächs kein einziges Mal die Legion oder ihre Soldaten erwähnt. Also versuche mich hier nicht vor den Wählern vor zu führen und mir die Worte im Mund zu verdrehen."


    Was sollte Marcellus denn erzählen? Dass er aus Achaia kam und sich dort den diversesten Studien gewidmet hatte, dass er mit der Kaiserin ein Verhältnis hatte, bevor diese Kaiserin wurde, oder das er vor kurzem nach Rom gekommen war um nach seiner Familie zu sehen. All dies ging wieder die Wähler, noch diesen Patrizier etwas an.


    "Mittlerweile Frage ich mich, warum man hört, dass du von Kandidat zu Kandidat gehst und versuchst diese vor ihren Wählern in Verlegenheit zu bringen. Ist das die heutige Vorgehensweise im Wahlkampf um die Ämter des Cursus Honorum? Dann muss ich sagen, ist er sehr schmutzig geworden. Verzeih wenn ich mich so darüber wundere, aber ich war lange Zeit in Achaia und habe dies nicht mitverfolgen können. Ich frage mich auch, warum du ständig versuchst mich durch solch dumme Fragen aus dem Konzept zu bringen? Wir haben doch vorhin bereits davon gesprochen, dass noch nicht einmal feststeht, welche Quaestorenämter vom Senat vergeben werden. Wie könnte dann ich oder ein anderer Kandidat dir also davon berichten, was wir später in unseren Ämtern vorhaben werden? Wenn du dir lieber die Versprechungen der anderen Kandidaten anhörst, die dir das Blaue vom Himmel erzählen und später ein völlig anderes Quaestorenamt erhalten, dann höre bitte diesen weiter zu und verschone uns hier mit deinen Fragen."

    Der Patrizier nickte seinem Neffen dankend zu und hob zur Verabschiedung die Hand. Vesuvianus war einer dieser Männer, die dem Reich mit der Waffe dienten, so wie auch dessen Vater und Marcellus Bruder Macrinius, der es sogar im Laufe seiner Karriere bis zum Prätorianerpräfekten geschafft hatte. Auch Vesuvianus ging seinen Weg bewundernswert zielstrebig und hatte bestimmt noch Großes vor sich – daran glaubte Marcellus fest. Sein Bruder wäre bestimmt stolz auf seinen Sohn gewesen. Dann widmete er sich jedoch wieder seinem Publikum und wartete, ob noch weitere Fragen aufkamen.

    Der Patrizier wollte seinen Factiokollegen gerade begrüßen, als auch der Princeps den Raum betrat. Daher nickte er gleich beiden hochachtungsvoll zu und sah sie erwartungsvoll an.


    "Salvete ehrenwerte Factiokollegen! Was gibt es neues aus unserem Rennstall? Leider habe ich die Ludi aufgrund meiner Dienstreise durch Italia völlig verpasst."

    Diesmal konnte sich Marcellus nicht zurückhalten und schüttelte den Kopf. Dennoch versuchte er vor seinem Publikum möglichst ruhig zu bleiben und nahm die Tatsache einfach hin, dass es bei den Wahlen immer wieder Leute gab, die von Kandidat zu Kandidat gingen und versuchten sie vor den Wählern in Verlegenheit zu bringen. Jeder Mensch verbrachte seine Freizeit eben anders. Theadralisch breitete er seine Arme aus und sah lächelnd in Richtung seiner Zuhörer um die Frage ein wenig ins Lächerliche zu ziehen, ehe er sich wieder dem Aedilis zuwandte.


    "Mein lieber Magister! Würde ich den sonst hier stehen? Jeder Kandidat der den Weg des Cursus Honorum beschreitet, muss zumindest seinen militärischen Grunddienst abgeleistet haben und obwohl es schon einige Jahre zurück liegt, war dies auch bei mir der Fall. Wenn du dir nun heroische Geschichten über Heldentaten erwartest, muss ich dich leider enttäuschen. Nicht jeder Mensch ist für den Kampf mit dem Schwert geschaffen. Ich ziehe es vor meine Kämpfe lieber mit meiner Zunge auszufechten und habe recht bald bemerkt, dass die Legion nichts für mich ist.


    Doch wo ich dir keines Falls widersprechen möchte, ist deine Aussage, dass wir solche Männer brauchen und ihre Arbeit keines Falls herabwürdigen dürfen. Dies habe ich auch nie angedeutet. Ich verstehe also nicht ganz, wie du überhaupt zu dieser Aussage kommst. Ich spreche hier die ganze Zeit von Politik, nicht vom Militär."

    Nach Abschluss seiner Inspektionsreise durch Italia, hatte sich der Patrizier vorgenommen im Domus seiner Factio vorbei zu schauen, um zum einen die aktuellsten Neuigkeiten aus dem Renngeschehen zu erfahren und zum anderen, um seine Kollegen um Unterstützung für die kommenden Wahlen zu bitten. Seine Sänfte hielt direkt vor dem Eingang des Domus und Marcellus ließ sich von einem Sklaven in die Versammlungsräume der Factio geleiten, während ein weiterer Sklave, sich auf den Weg machte um den Princeps zu benachrichtigen.

    Der Patrizier stand ruhig und gelassen auf der Rosta und rechnete bereits nach dem aussprechen seiner letzten Worte mit Fragen oder Anfeindungen seiner Zuhörer. Die Frage des Senators, der zwischen den Reihen stand, konnte er jedoch nicht nachvollziehen, da er bereits in seiner Rede darauf eingegangen war. Dennoch wollte er sie gern noch einmal beantworten.


    "Wie bereits gesagt lege ich mich hier nicht fest. Warum auch? Als Senator weißt du selbst am besten, dass die zu vergebenden Quaestorenämter vor der Wahl nicht feststehen und die Entscheidung ohnehin beim Senat liegt. Was hilft es mir also, mich zum Beispiel als Quaestor Classis oder Quaestor Provincialis zu bewerben, wenn dieses Amt vom Senat nach der Wahl nicht besetzt wird. Ich lasse dies daher offen und kann nur versichern, dass ich jedes dieser Ämter so gut ich kann ausfüllen werde."


    Als sich ein anderer Mann zu Wort meldete, denn man auf Grund seiner Amtskleidung als Aedilis erkennen konnte, musste sich Marcellus ein Kopfschütteln verkneifen. Bei genaueren hinsehen sah er, dass es sich dabei sogar um den Magister seines eigenen Kultvereins handelte. Da sah man wieder, was es heut zu Tage wert war, Mitglied in einer solchen Gemeinschaft zu sein, wenn einem der eigene Magister bei der erstbesten Gelegenheit vor aller Öffentlichkeit in den Rücken fällt – noch dazu wenn man diesen selbst zum Magister gewählt und ihm sein Vertrauen geschenkt hatte. Aber so war es heutzutage anscheinend – man stand allein da. Aber wie dem auch sei - Das Marcellus von anderen Patriziern angefeindet werden würde, damit hatte er gerechnet, dass er es jedoch mit solchen Kleingeistern zu tun bekommt, nicht. Dennoch wollte er ruhig und sachlich auf dieses Thema eingehen.


    "Mir scheint du hast einen Teil meiner Rede verpasst oder ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, ehrenwerter Magister. Mein voriges Beispiel mit dem Proconsul sollte darauf hinweisen, dass es nicht immer etwas zu bedeuten hat, wenn jemand dieses oder jenes Amt erfolgreich – wie du es bezeichnet hast - inne gehabt hat, auch wenn es über einen stattlichen Zeitraum war. Ich will natürlich keinesfalls damit andeuten, dass dies auf jeden ehrenwerten Bürger zutrifft! Aber dennoch sollte man sich diese Tatsache vor Augen halten, wenn man zur Wahlurne schreitet. Dazu gesellt sich noch die Tatsache, dass nicht jeder bei seiner Kandidatur ein solch beträchtliches Alter vorzuweisen hat, wie wir beide, mein lieber Magister."


    Mit einem kleinen lächeln nickte der Patrizier seinem Magister zu, da auch dieser das Durchschnittsalter für einen Aedilis bereits sichtbar überschritten hatte, fuhr jedoch mit seiner Rede gleich darauf fort.


    "Du würdest somit jedem jungen aufstrebenden Senatorensohn, der bisher lediglich seinen Dienst in der Legion abgeleistet und nun ein Amt in der Politik anstrebt, jegliche Chance auf seine Wahl nehmen. Denn viel mehr kann dieser junge Mann auch nicht vorweisen.


    Und was mein Amt betrifft – Ich denke jeder der Anwesenden hier auf dem Forum weiß, was die Aufgaben eines Procurator Aquarum sind und ich hoffe dir nun noch einmal verdeutlicht zu haben, dass sie meiner Meinung nach absolut nichts, mit meiner Kandidatur zum Quaestor zu tun haben."

    Direkt vor der Rostra hielt eine Sänfte, die auf Grund ihrer prachtvollen Verziehrungen einiges an Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Sklave eilte herbei um den Vorhang beiseite zu schieben, der gleich darauf Marcellus mit einer schwungvollen Bewegung entstieg. Er sah sich auf dem Forum um. Ein wahrlich wundervoller Tag für sein Vorhaben, der ihm zugleich das Wohlwollen der Götter bestätigte. Er zupfte seine blütenweiße Toga zu Recht und bestieg dann mit langsamen und eleganten Bewegungen die Rostra. Um noch mehr Leute auf sich aufmerksam zu machen, hob er die Hände und begann mit seiner Rede.



    "Bürger von Rom! Hört mich an!


    Ich möchte am heutigen Tage, vor euch und vor den Augen der Götter, offiziell meine Kandidatur zum ehrenwerten Amt des Quaestors bekannt geben. Mein Name ist Lucius Claudius Marcellus und ich stehe heute vor euch, um zum einen meine Pflicht als Patrizier zu erfüllen und zum anderen meiner Berufung gegenüber Rom nach zu kommen, indem ich mich für dieses öffentliche Amt zur Verfügung stelle.


    Ich habe nicht vor euch wie die meisten Kandidaten, die hier auf dieser Rostra bereits im Laufe der Geschichte ihre Reden gehalten haben, mit meinem Lebenslauf oder meinen bisherigen großen und kleinen Errungenschaften zu langweilen, da ihr zweifellos erkennen könnt, dass ich bereits ein vorgeschrittenes Alter erreicht habe, bei dem es einiges zu berichten gäbe.


    Dennoch sei euch kurz gesagt, dass ich unserem Kaiser im Moment als Procurator Aquarum diene und wie ihr vorhin bereits gehört hab, dem edlen Geschlecht der Claudier angehöre. Ein Geschlecht, das sich seit der Gründung Roms für unser Reich aufopferte und es zu dem machte, was es heute ist. Ich fühle mich also nicht nur Rom sondern auch meiner Ahnen verpflichtet, ihre Arbeit fortzuführen und unserem Kaiser und euch allen, mit vollster Leidenschaft und Hingabe zu dienen.


    Und das meine lieben Freunde, ist wohl der größte Unterschied, der mich von den meisten meiner Vorgänger unterscheidet. Es ist meiner Meinung nach äußerst fraglich, ob jemand die Stimme der Wähler wirklich verdient, nur weil er bereits dieses oder jenes Amt inne gehabt hat. Was zählt, ist doch nur, welche Wirkung er auf sein Publikum hat und ob man seinen Worten Vertrauen schenken kann, oder ob sie wieder nur das übliche Herunterlabern seiner unzähligen Verdienste um unser Reich beinhaltet. Nur was sind diese Verdienste wirklich wert? Habt ihr euch schon einmal diese Frage gestellt? Ich habe auch schon von Senatoren gehört, die zum Statthalter einer Provinz ernannt wurden und ihre Amtszeit absaßen ohne auch nur einen Finger zu rühren. Was mich aber am meisten dabei wundert, wenn nicht sogar entrüstet, ist die Tatsache, dass solche Statthalter es schaffen im Senat wieder gewählt zu werden. Woran kann das nun liegen frage ich euch? Hat er genug einflussreiche Freunde, die ihm eine Statthalterschaft auf Lebenszeit ermöglichen? Oder haben wir vielleicht nicht genug fähige Senatoren, die diese Arbeit auch wirklich zur Zufriedenheit der Bürger ausüben könnten? Ich kann euch darauf keine Antwort geben, aber ich kann euch versichern, dass ich dem nachgehen möchte.


    Ich bin keiner der üblichen Ja-Sager, die dem Anschein nach bereits zu Hauff im Senat sitzen und sich gegenseitig den Rücken decken. Ich scheue nicht davor zurück unangenehme Fragen zu stellen oder hinter die Fassaden der Großen und Mächtigen zu blicken. Meine Kandidatur als Quastor ist nur der erste Schritt eines langen Weges, den ich für euch und zum Wohle Roms beschreiten möchte. Es ist an der Zeit, dass die Söhne der Erbauer und Gründer Roms ihrer Bestimmung folgen und wieder mit Argusaugen darauf achten, was mit ihrem Erbe geschieht.


    Egal in welches Amt mich der Senat im Falle meiner Wahl einsetzt, ich werde versuchen es nach besten Wissen und Gewissen auszufüllen, um euch, dass Volk von Rom, nicht zu enttäuschen und meinem Ziel einen weiteren Schritt näher zu kommen. Ich hoffe, ihr schenkt mir euer Vertrauen. Ich kann euch versichern, auch wenn mein Weg lang und beschwerlich wird und ich mit dem einen oder anderen Rückschlag rechnen muss, dass ihr es nicht bereuen werdet mir eure Stimme gebenzu haben.


    Lang lebe Rom!“

    Zurück in Roma, machte sich der Patrizier auf den Weg in sein Officium, in dem er einen Stapel Post und einige Dokumente, die er aus dem Archiv angefordert hatte, vorfand. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und begann die einzelnen Schreiben durchzusehen. Aufregendes oder Interessantes war dabei jedoch nicht zu finden und so schob er den Stapel wieder beiseite. Als nächstes überlegte er, wie es mit der Piscina Mirabili weiter gehen sollte. Vielleicht konnte man ihm bei der Vigiles nähere Informationen zu den Beanstandungen am Wasserspeicher geben. Einen Versuch war es in jedem Falle wert. Also erhob er sich wieder und machte sich auf den Weg zur Castra Vigilum.

    "Sehr gut! Dann wünsche ich dir alles Gute. Vale!"


    Der Patrizier winkte seine von Sklaven getragene Sänfte herbei und ließ sich von ihnen beim einsteigen helfen. Er sah noch einmal zu Maecia und hob zur Verabschiedung die Hand, ehe die Sklaven die Vorhänge schlossen und er sich entspannt zurück fallen lies. Die Sklaven packten wieder an und machten sich auf den Weg Richtung Stadtzentrum von wo aus die Reise weiter nach Rom gehen sollte.

    In aller Ruhe hatte Marcellus die Wahl bisher mitverfolgt und wollte eigentlich seine Stimme eher zuletzt abgeben um nicht noch einmal in dieser elitären Runde aufzufallen. Sein Zuspätkommen war schon schlimm genug. Da sich die anderen aber ziemlich viel Zeit mit der Abgabe ihrer Stimme ließen, hob er nun doch schon vorzeitig seine Hand.


    "Meine Stimme hat er ebenfalls."


    Auch wenn es ihn etwas schmerzte diese Worte zu sagen und damit eine andere patrizische Familie zu unterstützen. Da sich aber keiner Claudia aufstellen ließ, blieb ihm nichts anderes über, als diesen Tiberier seine Stimme zu geben. Aber wenigstens war es kein Flaiver.

    "Du kannst sie eigenständig besorgen. Solltest du auf Probleme oder Hindernisse stoßen, bei denen du meine Hilfe benötigst, so kannst du mir jederzeit einen Boten nach Roma schicken. Ich denke aber nicht, dass es dir große Schwierigkeiten bereiten wird, die Arbeiten hier voranzutreiben und mit den Arbeitern klar zu kommen. Als Aquaria ist es deine Aufgabe die Leute zu leiten, nicht selbst Hand an zu legen. Du bist die Verantwortliche und kein Arbeiter."