Beiträge von Lucius Aelius Claudianus Marcellus

    Auf diese Frage antwortete Marcellus zuerst nur mit einem Seufzer und einem Kopfschütteln.


    "Wenn ich dass nur wüsste. Leider gab es keine Aufzeichnungen und auch keinen Bericht der Vigiles. Es wird also deine Aufgabe sein, den Wasserspeicher erneut zu überprüfen und mir ein Gutachten zu liefern. Sollte es wirklich Schäden an der Piscina Mirabili geben, dann wirst du für deren Behebung sorgen."

    Der Patrizier war schon vor einiger Zeit am Mercatus eingetroffen und hatte der Versteigerung bisher zurückhaltend und ruhig beigewohnt. Diese Sklavin hatte jedoch auch sein Interesse geweckt und er drängte sich langsam durch die Reihen der herumstehenden Menschen weiter nach vorne. Als er sie nun deutlicher sehen konnte, war sein Entschluss gefasst und er hob die Hand.


    "3.600 Sesterzen!"

    Ohne die Mine zu verziehen nahm der Patrizier die Aufnahme in die Factio zur Kenntnis, nickte Quarto jedoch dankend zu. Die anderen Factiomitglieder, die sich mittlerweile im Saal eingefunden hatten, würdigte er weiterhin keines Blickes. Nun war er also Mitglied in der Factio Veneta und ein weiterer wichtiger Schritt war getan.


    "Ich danke dir Magister und hoffe zur nächsten Veranstaltung oder Besprechung der Factio geladen zu werden."

    Der Procurator Aquarum erreichte mit seiner Aquaria und einigen Arbeitern am späten Nachmittag die Prisca Mirabilis. Ein wirklich sehenswertes Bauwerk, das die hohe Stufe römischer Ingenieurskunst wiedergab. Er sah zu Iunia Maecia und deutete mit der Hand auf das Bauwerk.


    "Dies hier ist die Piscina Mirabilis. Sie hat eine Länge von 70 m, eine Breite von 25,5 m und eine Höhe von 15 m. Ihr Fassungsvermögen umfasst 12 600 m3 und versorgt die ganze Stadt Misenum mit Frischwasser. Laut einem Bericht der Vigiles soll es hier einige Mängel geben. Dem müssen wir nachgehen."

    Als er erneut vom Princeps angesprochen wurde, wandte er sich sofort an diesen. Endlich konnten die beiden Männer das Gespräch fortsetzen und der Patrizier hoffte, dass es nicht zu erneuten Unterbrechungen kam. Er wollte einen Moment warte, bis die anderen den Raum verlassen hatte, doch die machten keinerlei Anstallten zu gehen, sondern nahmen sich einen Becher Wein und sahen Marcellus erwartungsvoll an. Mit einem Nicken bestätigte er seine Aussage des Princeps und nahm das Gespräch ebenfalls wieder auf.


    "So ist es. Auch wenn ich in Achia nicht besonders oft die Gelegenheit hatte, einem Wagenrennen beizuwohnen. Dies wird sich aber nun hoffentlich ändern, wo ich wieder zurück in Rom bin und nicht vorhabe, so schnell wieder weg zu gehen. Wie sieht es also mit der Mitgliedschaft in der Factio aus?"

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Gut. Wie war noch gleich dein Name?" fragte er freundlich. Namen waren wichtig...


    Mittlerweile dauerte Marcellus dieses ganze Irrenhaus zu lange. Leicht genervt stand er da und verschränkte missmutig seine Arme. Natürlich war es ein großes Problem, wenn die Wagen nicht für das nächste Rennen bereit waren. Doch dass sich so viele Leute darum kümmern mussten und das man einen Patrizier, der sich um die Mitgliedschaft in der Factio bewarb, deshalb so lange warten ließ, war doch ein wenig unerhört. Noch dazu kam nun auch dieser Tiberier, der ihn langsam aber sicher mit seinen Fragen nervte.


    "Mein Name ist Claudius Marcellus. Ich der neue Procurator Aquarum von Italia."

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Salvete! grüßte er in den Raum, dann wandte er sich an den Neuen
    "Ich bin Manius Tiberius Durus. Gehörst du auch zur Factio?"


    Und wieder stand ein weiteres Factiomitglied im Saal und grüßte die anderen. Marcellus der gerade konzentriert dem Bericht der beiden anderen zuhörte, bemerkte den Neuankömmling erst, als dieser sich an ihn wandte und ansprach. Mit hochgezogener Augenbraue musterte er den Mann. Ein Tiberier – welch unerwarteter Zufall, einen weiteren Patrizier in deinen Räumen zu treffen, auch wenn dieser nur einer Gentes Minores angehörte. Er grüßte den Tiberier mit einem leicht angedeuteten Kopfnicken.


    "Noch nicht. Wir hatten uns gerade über eine mögliche Aufnahme unterhalten, als….."


    Er stutzte kurz und sah auf die beiden anderen, bevor er weiter sprach.


    "… als wir unterbrochen wurden."


    Sim-Off:

    @Victor: Ob Prätorianer oder Priester… das macht für einen Patrizier keinen Unterschied. Für mich wirken alle Plebejer wie Stallburschen. ;)

    Völlig verärgert betrat der Patrizier die ehrwürdigen Hallen des Templum Concordiae. Wieder einmal hatten es diese verdammten Skalven geschafft, ihn zu spät zu einem wichtigen Termin zu bringen. Diesmal war es die Versammlung der Arvales Fratres zu der auch Marcellus als Mitglied geladen war. Allein Anschein nach hatte man bereits mit der Sitzung begonnen und so versuchte er so leise wie möglich an seinen Platz zu kommen und möglichst kein Aufsehen zu erregen. Nebenbei hörte er die Worte der anderen und kam zu dem Schluss, dass wohl schon die Wahl des neues Magisters im Gange war und ein Tiberier dafür kandidierte. Endlich an seinem Platz angekommen, setzte er sich hin und nickte seinen beiden Sitznachbarn zur Begrüßung missmutig zu.

    Mit ziemlich großem Erstaunen beobachtete der Patrizier die beiden Männer, die hier hereinpolterten, als ob sie eine Bauerntaverne im tiefsten Hinterland betraten und das Gespräch ziemlich unsanft unterbrachen. Er wollte schon ansetzen um seine Entrüstung zum Ausdruck zu bringen, ließ es aber dann doch sein und dachte nur an die letzten Worte Quartos. Mit Factiomitgleidern wie diesen sollte er sich also in Zukunft auf einer Stufe sehen – als Gleichgesinnte. In einem gehoberen Umfeld konnte er sich ja noch vorstellen über seinen Stand kurzzeitig hinwegzusehen und sich unter Plebejer wie Quarto zu mischen, aber die Beiden hatten seine kühnsten Vorstellungen übertroffen.


    Dennoch wartete er vorerst ab. Vielleicht stellte es sich ja noch heraus, das sie nur Stalljungen waren. Als Quartos Hand auf den Tisch knallte fuhr er wieder herum und sah den Magister etwas erschrocken an. Mit einem solchen Knall hatte er in diesem Moment nicht gerechnet. Anscheinend war auch Quarto nun voll in seinem Element und ließ seiner ungestümen Art freien Lauf. Mit einem kurzen Kopfnicken deutete Marcellus an, dass er verstanden habe, gab jedoch keine Meinung dazu ab und wartete auf die Antwort der beiden Stallburschen.

    "Mit ersterem hast du völlig Recht Magister. Ich bin wirklich ein begeisterter Wagenrennsportanhänger. Den zweiten Punkt würde ich jedoch etwas anders formulieren. Ich habe mit einigem entsetzen festgestellt, dass derzeit Keiner aus meiner Gens, Mitglied in der Factio Veneta ist. Ich würde es also eher als Wiederaufleben der alten Verbundenheit zwischen den Meinen und der Factio betrachten. Sofern dies auch von deiner Seite gewünscht ist."

    Er war also der Princeps dieser Factio. Marcellus musste sich das entnervte Seufzen verkneifen, das ihm zu dieser Situation passend erschien. Warum traf er bei seinen Zukunftsplanungen für die Gens nur immer wieder auf diesen Mann. Nun wie dem auch war, er musste da nun durch und böse Mine zum guten Spiel machen. Freundlich, aber nicht zu freundlich, setzte er ein Lächeln auf und sprach weiter.


    "Dann habe ich wohl auch gleich den Mann gefunden, nachdem ich gesucht habe. Ich möchte der Factio Veneta beitreten.“

    Weder das eine noch das andere Angebot sagten dem Patrizier zu, aber bevor er bei einem Plebejer wohnte, bevorzugte er doch lieber das Gasthaus. Es schien ihm unverfänglicher zu sein. Nicht auszudenken, wenn dieser Duumvir auf die Idee kam, im Nachhinein damit zu prahlen, dass er einen Claudier bei sich zu Gast hatte. Ohne eine Mine zu verziehen antwortete er dem Duumvir.


    "Ich danke für dein Angebot, wir werden jedoch in der Taverne unser Glück versuchen. Ich wäre dir dankbar, wenn du einen deiner Scriba vorausschicken könntest, um uns ein Quartier zu organisieren. Sonst war dies vorerst alles. Ich werde mich in den nächsten Tagen wieder bei dir melden und dich über meine Untersuchungen in Kenntnis setzen."

    "Wie dem auch sein, ich werde die Einrichtungen ohnehin von meinen Sklaven überprüfen lassen. Ich hoffe dennoch auf deine vollste Überstützung. Eine große Hilfe wäre uns schon einmal, wenn du für mich und meine Begleiterin eine passende Unterkunft hättest. Wir werden uns wohl einige Zeit hier in Misnum aufhalten."


    Das erste Mal warf der Patrizier einen kurzen Blick auf Maecia, als er sie erwähnte. Aber nur einen kurzen Moment und völlig ohne irgendeinem Anzeichen jeglicher Gefühlsregung. Dann sah er wieder zum Duumvir und wartete auf seine Antwort.

    Der Patrizier wartete nicht, bis ihm der Fatiosklave die Worte seines Herren ausgerichtet hatte als er sie bis nach draußen hörte, sondern trat ein und deutete seinen Sklaven in der Zwischenzeit draußen zu warten. Er ließ seinen Blick durch den Versammlungssaal schweifen und fixierte dann mit einem ziemlich überraschten Blick Quarto, der an einem der Tische saß. Gemächlich steuerte auf ihn zu und begrüßte ihn mit einem leichten Kopfnicken. Mit allen hatte er gerechnet, nur nicht mit diesem aufsässigen Plebejer, dem er bereits im Palast begegnet war und dieses Aufeinandertreffen als ziemlich unschön in Erinnerung hatte.


    "Salve Magister! Du siehst mich wahrlich verwundert, dich hier anzutreffen. Das beweist wieder einmal wie klein Rom trotz all seiner Größe geblieben ist."

    Als ein Sklave die Türe öffnete, blieb der Patrizier ruckartig stehen und gab mit einem weiteren Handwink seinem Sklaven zu verstehen, dass er das Reden übernehmen sollte. Man konnte ja schließlich nicht von ihm selbst erwarten, dass er sich mit einem Sklaven unterhielt. Stattdessen ließ er seinen Blick gelangweilt über den Platz schweifen und beobachtete die vorbeigehenden Leute.


    “Mein Herr, der ehrenwerte Patrizier Claudius Marcellus wünscht Mitglied der Factio Veneta zu werden.“

    Eine Sänfte bahnte sich langsam ihren Weg durch das Menschengedränge zwischen dem Forum Boarium und dem Circus Maximus, bis sie schließlich an ihrem Bestimmungsort ankam – der Domus der Factio Veneta. Die Sklaven stellten die Sänfte so nahe wie möglich am Eingang ab und versuchten die Leute auf der kurzen verbleibenden Strecke abzudrängen. Ein weiterer Schob den Vorhang beiseite und wartete auf seinen Herren. Marcellus sah gelangweilt auf den Eingang des imposanten Gebäude und erhob sich langsam aus seiner Sänfte. Er streckte kurz seine Glieder und gab einen der Sklaven mit einer kurzen Handbewegung zu verstehen, dass er anklopfen sollte, was dieser auch tat.

    Der Patrizier trat näher und nahm Platz, ohne dabei darauf zu achten was seine Begleiterin tat oder den herein tretenden Sklaven zur Kenntnis zu nehmen. Er hörte den Worten des Duumvir aufmerksam zu und nickte abschließend.


    “Das hatten wir auch vor. Allerdings ist mir zu Ohren gekommen, dass es vor einiger Zeit eine Überprüfung durch die Vigiles gegeben hat und dabei sollen einige Mängel an der Zisterne festgestellt worden sein. Weißt du etwas darüber?“