Beiträge von Lucius Aelius Claudianus Marcellus

    Während Sabina ihre Sklavin nach diesem Missgeschick aus dem Raum schickte, rief Marcellus seine Sklaven herbei, die sich sofort daran machten, das verschüttete Wasser aufzuwischen und dem Gast einen neuen Becher zu bringen. Die Unterbrechung blieb recht kurz und so war wenige Minuten später waren alle Sklaven wieder verschwunden und keinerlei Veränderung feststellbar – außer das Sabina und Marcellus nun alleine im Raum saßen. Er nahm wieder einige Schluck des verdünnten Weines und setzte seinen Becher diesmal instinktiv in der Mitte des Tisches ab. Dann widmete er sich wieder Sabina.


    "Deine Sklavin – hast du sie auch aus Aegyptus?"

    Marcellus wurde kurz durch die Bewegungen der Sklavin abgelenkt und sah ihr einen kurzen Moment zu ihr. Als er mitbekam, dass sie Ihrer Herrin nur nachschenkte, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder ganz auf Sabina. Ihr fröhliches Wesen war wieder eine Eigenschaft, die bei ihm großen Anklang fand. Es erinnerte ihn auch ein wenig an die unbekümmerte Art seiner Tochter. Im selben Moment trafen sich ihre Blicke – wie gestern am Marktplatz, verlor er sich einen kurzen Moment in ihren dunklen und tiefgründigen Augen.


    "Ich denke auch, dass Fortuna uns bestimmt den richtigen Weg weisen wird und vielleicht auch noch die eine oder andere Überraschung bereithält."

    "Rom ist zweifellos der Mittelpunkt der Welt, doch es gibt auch andere schöne Städte und Provinzen, die ihre eigene Faszination haben. Alexandria zähle ich da besonders dazu. Da mich in Rom derzeit nichts hält und ein Wechsel auf diesen Posten äußerst förderlich für meine Karriere ist, spricht aus meiner Sicht auch nichts gegen den Umzug.


    Es bedeutet aber nicht, dass ich Rom für immer den Rücken kehren möchte. Sollte es der Wunsch des Kaisers sein oder sich eine günstige Gelegenheit ergeben, so werde ich bestimmt früher oder später wieder einen Posten in Rom annehmen. Jedoch bringt es nichts, sich darüber jetzt schon Gedanken zu machen."


    Da Marcellus die meiste Zeit seines Lebens in Achaia gelebt hatte und seine Bindung zu Rom daher nicht besonders stark war, machte er sich wenig Sorgen oder Gedanken über einen vielleicht bevorstehenden Ortswechsel. Ganz im Gegenteil, kam er ihm bestimmt entgegen und sofern seine Tochter Dolabella ihn begleiten wollte, stand es ihr offen nach Aegyptus mitzukommen.

    "Ich habe beim Kaiser um den Posten des Iuridiculus ersucht. Als solcher unterstütze ich den dortigen Statthalter bei juristischen Angelegenheiten und bin für die städtische Sicherheit innerhalb der Provinz verantwortlich. Da der Kaiser jedoch, wie du bereits erwähnt hast, derzeit mit seinen Legionen in Parthia verweilt, warte ich nach wie vor auf seine Antwort. Aufgrund der engen Verbindung zwischen meiner Gens und dem Kaiserhaus, denke ich jedoch nicht, dass eine Absage kommen wird. Mein Adoptivvater Aelius Quarto weilt selbst als persönlicher Berater des Kaisers in Parthia."


    Nachdem Marcellus mit seiner Vorspeise fertig war und auch Sabina den Eindruck machte nicht mehr zugreifen zu wollen, klatschte er erneut in die Hände. Gleich darauf erschienen die zwei Sklaven und brachten eine Silberplatte mit einer gebratenen Ente herein, die sie ebenfalls auf den Tisch stellten.

    Marcellus wurde hellhörig, als sie Alexandria ansprach. Fortuna trieb anscheinend Spielchen mit ihm. Es war doch wirklich ein viel zu großer Zufall, dass ausgerechnet diese beiden aufeinander trafen – er, der vielleicht in wenigen Wochen von Rom nach Alexandria zog um seinen Posten anzutreten und sie, die von Alexandria nach Rom gezogen war.


    "Alexandria kenne ich bisher nur aus Erzählungen und Berichten anderer Reisender, aber ich hoffe das wird sich bald ändern. Ich habe vor kurzem beim Kaiser um einen neuen Posten in Aegyptus angesucht. Sollte der Kaiser dem entsprechen, dann wird mein zukünftiger Wohnort vermutlich Alexandria sein."

    Während Sabina erzählte, griff auch er zu und legte sich einige Köstlichkeiten auf den Teller. Die Sklaven hatten sich wirklich Mühe gegeben - aber er hätte ihnen auch nichts anderes geraten. Marcellus ging teilweise nicht wirklich zimperlich mit Sklaven um, was ihn nicht gerade beliebt unter den Haussklaven machte. Doch nun konzentrierte er sich ganz auf die Erzählungen seines Gastes der Marcellus erneut zum schmunzeln brachte. Wesentlich mehr als zuvor wusste er nun leider immer noch nicht, außer wer ihr Vater war. Doch so wie sie, ließ auch ehr nicht locker und hackte nach.


    "Nun weiß ich zwar etwas über deinen Vater und deinen Onkel, aber noch immer nichts über dich. Wo bist du zum Beispiel aufgewachsen? Oder was tut eine junge Patrizierin wie du so den ganzen Tag?"

    Und wieder zeigte sich, wie Facettenreich die faszinierende Persönlichkeit dieses Mädchens war. Auf der einen Seite wirkte sie bisher Mutig, Schlagfertig und Unbeugsam, auf der anderen Seite konnte man in ihrem momentanen Blick etwas ängstliches und zurückhaltendes erkennen, als würde man ihr ihre Selbstsicherheit nehmen, trennte man sie nun von ihrer Sklavin. Marcellus zeigte Verständnis dafür und beließ es dabei.


    "Schon gut. Sie kann hier bleiben. Ich wünsche guten Appetit."


    Er machte heute eine Ausnahme und ließ die Sklavin bei Tisch. Einladend und auffordernd deutete er auf die reichlich gefüllten Teller und wartete geduldig, bis sich sein Gast genommen hatte, ehe er selbst zugriff. Zu einem gepflegten Mahl, gehörte seiner Meinung nach auch angenehme Konversation. Daher zögerte Marcellus auch nicht lange und begann.


    "Es wäre mir eine große Freude, ein wenig mehr über dich zu erfahren Tiberia Sabina. Erzähl mir ein wenig über dich."

    Erneut klatschte Marcellus in die Hände. Diesmal betraten zwei weitere Sklaven den Raum und trugen den festlich garnierten ersten Gang auf großen silbernen Tellern herein. Die Vorspeise bestand hauptsächlich aus Eiern, reichlich Gemüse jeglicher Art, und kleineren Fischgerichten. Alles wurde vorsichtig am Rand des Tisches platziert, sodass es Sabina und Marcellus problemlos von ihren Liegen aus möglich war ranzukommen und zuzugreifen.


    Während die Sklaven auftischten, viel der Blick des Aeliers auf Sabinas Sklavin, die bisher fast unmerklich hinter ihrer Herrin gesessen hatte. Marcellus ließ die eigenen Haussklaven zwar servieren und abräumen, zog es jedoch vor ungestört zu essen und hatte daher nie einen Sklaven im Raum, während er allein oder mit Gästen Mahlzeiten zu sich nahm. Brauchte er etwas, dann unterbrach er kurz und rief sie herbei. Dementsprechend war es auch verständlich, dass er die Anwesenheit der Gastsklavin für unangebracht hielt und mit dem Kopf auf sie deutete, während er mit ihrer Herrin sprach.


    "Sie kann die Sklaven in die Küche begleiten und wird dort ebenfalls zu essen bekommen."


    Sim-Off:

    Essen: siehe dazu persönliche Angebote in der WISIM. kleiner Tipp: Verbrauche alle angebotenen Einheiten auf einmal - das sollte deinen Balken füllen ;)

    Nicht nur ihr Lächeln, auch ihre Augen strahlten beim letzten Satz gewinnend. Ihr Selbstvertrauen war wirklich bemerkenswert und genau nach seinem Geschmack. Marcellus hob den Becher und prostete ihr lachend zu.


    "Ich kann anscheinend wirklich froh darüber sein, dass du heute meiner Einladung gefolgt bist, nach all meinen Verfehlungen. Sie es also als versuch einer Wiedergutmachung und eines Neuanfangs."


    Danach setzte er den Becher an seinen Mund und nippte ein paar Mal daran. Der Wein seines Adoptivvaters schmeckte wirklich hervorragend, selbst wenn man ihn in verdünnter Form zu sich nahm. Hoffentlich traf er auch Sabinas Geschmack. Als er den Becher wieder abstellte wartete er, bis auch Sabina soweit war und fragte höflich.


    "Möchtest du schon mit dem Essen beginnen oder lieber noch etwas warten?"

    Und wieder bewies sie eine Überlegenheit, die nicht jede Frau besaß. Die meisten Anderen hätten es vermutlich nicht mehr gewagt diese Frage ein weiteres Mal zu stellen, nachdem Marcellus bereits beim ersten Mal nicht darauf eingegangen war. Doch sie wollte es unbedingt wissen und selbst wenn er nun wieder vom Thema abwich, würde sie bestimmt erneut nachfragen und Hartnäckig bleiben. Bevor er ihr jedoch die gewünschte Antwort gab, klatschte er zwei Mal in die Hände – nicht zu laut, aber auch nicht zu leise – worauf hin ein Sklave im Raum erschien, der eine gläserne Amphore mit verdünnten Wein in seinen Händen hielt. Auf ein Kopfnicken seines Herrn trat er leise näher und begann die beiden Becher zu füllen. Marcellus, dessen Laune sofort wieder merklich besser wurde und dem aufgrund der letzten Frage auch wieder ein kleines Lächeln im Gesicht stand, wandte sich währenddessen wieder ganz Sabina zu.


    "Nun – ich denke du kennst die Antwort. Es waren unsere Blicke die sich am Marktplatz trafen. Irgendwie hatte ich dabei das Gefühl, dass wir uns kennen lernen sollten."

    Wäre Marcellus mit diesem Peregrinus allein gewesen, so hätte er diesen spätestens jetzt ein Messer in seine Brust gerammt. Auch wenn er innerlich vor Wut kochte, versuchte er nach außen hin einen ruhigen und gleichgültigen Eindruck zu machen. Sein Jähzorn, machte dies jedoch nicht gerade einfach und so warf er dem Angeklagten einen kalten und von Bösartigkeit strotzenden Blick zu. Sollten es diese Idioten nicht fertig bringen diesen Abschaum zum Tode zu verurteilen, so würde Marcellus dafür Sorge tragen, dass seinem Leben ein rasches Ende gesetzt würde. Er zog ein Tuch hervor und wischte sich die Körperflüssigkeiten des Angeklagten von seiner Toga.

    Als Sabina es sich auf eine der Liege zusteuerte und es sich bequem machte, gesellte sich auch Marcellus zu ihr. Zuerst setzte er sich aufrecht auf die zweite Kline und ließ noch einmal kurz seinen Blick über ihren zierlichen Körper wandern, während sie ihre Kleidung richtete und daher nicht zu ihm sah. Dann ließ er sich ebenfall langsam in eine bequemere Position nieder und hörte ihr aufmerksam zu. Die Frage nach seiner Frau kam für seine Auffassung schon recht früh bei diesem ersten gemeinsamen Treffen, aber es war Typisch für ein junges Mädchen, dass es darüber Bescheid wissen wollte. Eine ältere Frau, hätte sich darüber vermutlich keine Sekunde lang Gedanken gemacht – wie auch immer dieses Essen ausgehen würde. Auch wenn es bereits lange her war, wurde seine Stimmung bei dieser Frage merkbar ernster.


    "Meine Frau ist bereits seit vielen Jahren Tod. Sie verstarb auf dem Kindbett. Einzig und allein meine Tochter Dolabella ist mir geblieben. Ich vermute sie ist ein paar Jahre jünger als du und lebt ebenfalls hier im Domus Aeliana."

    Gemeinsam mit seinem Gast betrat Marcellus den geräumigen Speisesaal, in dem gerade einige Sklaven noch die letzten Handgriffe erledigt hatten und sich rasch zurückzogen, als sie die Stimmen hörten. In einer Ecke des Raumes, der durch aufstellbare und reichlich verzierte Trennwände etwas gemütlicher gemacht wurde, standen zwei Klinen bereit – eine für den Gast, die andere für den Gastgeber. Davor stand ein Tischchen, auf dem bereits einige Kerzen, sowie Glasbecher, Besteck und Teller standen. Die Fenster waren durch dicke Stoffvorhänge verhängt, was zum einen um diese Jahreszeit die Wärme besser isolierte und zum anderen den Raum größtenteils abdunkelte. Durch den flackernden Schein der Kerzen und des großen Wandkamins in der Mitte des Raumes, wirkte alles schon auf den ersten Blick sehr Gemütlich und Harmonisch, vielleicht sogar etwas romantisch, was Marcellus hoffen ließ, dass sich sein Gast auch Wohlfühlen würde. Er deutete mit einer einladenden Geste auf die beiden Klinen.


    "Bitte nimm Platz!"


    Die Platzauswahl überließ er selbstverständlich Sabina. Sie sollte die Seite des Tisches wählen, auf der sie sich wohler fühlte. Er selbst wartete unterdessen ab und beobachtete dabei so unauffällig und unaufdringlich wie möglich jede ihrer eleganten Bewegungen.

    Als ihm Sabina die Hand reichte, verneigte sich Marcellus erneut - dieses Mal jedoch wesentlich tiefer als zuvor. Es war wirklich ungewöhnlich tief für seine Verhältnisse, den neben dem Kaiser und selbstverständlich der Kaiserin gab es nicht viele Personen vor denen er derartige Ehrerbietung zeigen würde. Dabei führte er ihre zarte Hand an seine Lippen und gab ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken. Dieser Moment dauerte nur einen Wimpernschlag, ehe er sich wieder aufrichtete und ihre Hand langsam aus der seinen gleiten ließ.


    "Da muss ich dir zustimmen, jedoch habe ich dabei den großen Vorteil dich in den Kaiserpalast einladen zu können und nicht in irgendeine Insula am Stadtrand. Ich denke wenn eine Patrizierin den Palast betritt, so stellt keiner Fragen, sondern es ist eher eine Auszeichnung für die betroffne Person. Mach dir also keine Sorgen um deinen Ruf und deine Integrität. Beides ist im Domus Aeliana völlig gewahrt. Darf ich dich nun weiter bitten?"

    Das leichte Lächeln wurde für einen kurzen Moment zu einem breiten Grinsen, als Marcellus die Worte seiner Besucherin vernahm und er kam nicht umher in ihre schönen dunklen Augen zu sehen. Obwohl sie jung war, wusste sie wohl genau um ihre Stellung als Patrizierin und ihre Wirkung auf andere Menschen - vor allem Männer. Und sie war Schlagfertig. Alles Eigenschaften die der Aelier äußerst schätzte.


    "Ungewöhnlich vielleicht, als unpassend würde ich sie jedoch nicht bezeichnen. Was könnte passender sein, als sich den Tag mit der Anwesenheit einer so galanten und wie man sieht auch klugen jungen Frau wie dir zu verschönern. Es tut mir Leid, sollte ich dich durch meine Vergehensweise beleidigt oder gekränkt haben. Es schien mir jedoch angebrauchter dich einzuladen und so in angenehmerer Atmosphäre kennen zu lernen, als dich auf einem Sklavenmarkt einfach anzusprechen."


    Als er nun vor ihr stand, streckte er ihr seine Hand entgegen und hoffte, dass sie sie zur Begrüßung ergriff.

    Die Besucherin musste nicht sonderlich lange warten, da betrat Marcellus die Eingangshalle des Domus Aeliana. Er war zwar immer in die feinsten Stoffe gehüllt, doch am heutigen Tage auch für seine Begriffe außergewöhnlich prunkvoll gekleidet. Beim Eintreten nahm sie noch eine Notiz von ihm, sondern war damit beschäftigt, die außergewöhnliche Einrichtung des Domus zu begutachten. Für den Aelier war das eine wunderbare Gelegenheit, um die junge Frau noch einmal ausgiebig von der Weite zu betrachten und zu mustern. Sie war heute noch schöner und graziöser, als bei ihrer gestrigen Begegnung auf den Märkten. Langsam und mit einem Lächeln auf den Lippen schritt er auf Sabina zu und neigte grüßend seinen Kopf, als er fast vor ihr stand.


    "Tiberia Sabina. Willkommen im Palatium Augusti. Es freut mich, dass du meiner Einladung folgen konntest und ich dich nun kennen lernen darf."

    Marcellus antwortete nicht sofort auf die Frage des Praetors, sondern versuchte die Situation noch einmal für sich im Geiste zusammenzufassen.


    ….Sein Mandant, kein römischer Bürger sondern ein Peregrinus übelster Sorte, ein wahnsinniger Peregrinus der mehr einem Tier als einem Menschen glich und wegen versuchten Mord, Freiheitsentziehung, erpresserischen Menschenraubs, Nötigung und Bedrohung angeklagt war, dies bereits durch ein Geständnis vor dem Praefectus Urbi zugegeben und dies nun auch den Richtern bestätigt hatte, ganz zu Schweigen von dem gerade gesehenen Auftritt…..


    Was war hier für einen Verteidiger zu holen? Geld? Dieser Peregrinus war bestimmt sein Leben lang keinem ehrhaften Beruf nachgegangen. Anerkennung? Die römischen Bürger würden sich bestimmt darüber freuen, wenn Marcellus einen Freispruch erwirken konnte und dieser Wahnsinnige weiter durch die Straßen Roms laufen würde. Prestige? Wer scherte sich schon um ein solches Tier, nach all dem was hier zur Anklage stand! Alles in allem war seine Berufung zu dieser Pflichtverteidigung eine einzige Farce und Marcellus machte sich nun eher Gedanken darüber, wer ihm diesen Prozess zugeschanzt hatte, als sich um den weiteren Verbleib dieses Peregrinus zu sorgen. Die Antwort fiel daher dementsprechend Knapp aus.


    "Nein Praetor!"

    Bei der Porta angekommen trennten sich die Besucher wieder von der Palastwache und wurden von Marcellus Leibsklaven weiter gebeten.


    "Bitte folgt mir nur weiter Herrin."


    Seine Aufmerksamkeit galt einzig und alleine Tiberia Sabina. Die Sklavin neben ihr ignorierte er gekonnt. Warum hatte sie überhaupt diese Sklavin mitgebracht? Er selbst war selten bei Empfängen seines Herrn dabei und auch dieses Mal würde Marcellus ihn bestimmt wieder fort schicken. Doch was war mit dieser fremden Sklavin? Durfte sie dann etwa bleiben? Ein wenig Eifersucht kam bei dem Sklaven auf und er blickte doch für einen kurzen Moment zu Sahed. Gleich hinter der Tür trafen sie auf einen der Haussklaven, der sofort losgeschickt wurde, um den Herrn über die Ankunft seines Besuchs zu informieren.


    "Einen Moment bitte. Mein Herr wird gleich kommen."

    Die Sänfte mit Tiberia Sabina und ihrer Skalvin, den geladenen Gästen von Marcellus, erreichte nach einiger Zeit den Palast. Ebenso behutsam, wie die Sänfte von den 8 Trägern bei der Villa Tiberia aufgenommen wurde, stellten sie diese nun vor dem Palasteingang wieder ab. Marcellus Leibsklave vergewisserte sich durch einen kurzen Blick hinter den Vorhang, dass es den beiden Damen gut ging und informierte sie, dass sie am Ziel waren. Danach ging er zur nächststehenden Palastwache, um die Besucher für seinen Herrn anzumelden.


    "Salve Miles! Tiberia Sabina und ihre Sklavin wurden von meinem Herrn Aelius Claudianus Marcellus in den Domus Aeliana eingeladen. Wir bitten daher um die Erlaubnis den Palast betreten zu dürfen."

    Als die beiden Frauen in der Sänfte saßen, gab Marcellus Leibsklave das Zeichen zum Abmarsch. Mit ruhigen und gleichmäßigen Bewegungen hoben die 8 Sklaven die Sänfte an. Die transportierten Herrschaften sollte so wenig wie möglich davon mitbekommen, geschweige denn herumgeschüttelt werden. Als die Sänfte geschultert war, wurde militärartig, jedoch wesentlich leiser, ein Gleichschritt eingezählt und so bewegte sich die Delegation wieder in Richtung Palast. Der Leibsklave lief unterdessen wieder daneben her.