Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Ihr Zischen gefiel ihm. Es zeigte, dass sie keine phlegmatische Frau war und auch nie eine, die ihm langweilig werden würde. Er brauchte ohnehin etwas Feuer unter dem Hintern. Naja - ab und zu. Langsam aber sicher zog er in Erwägung, sie heute Nacht in das Sklavengemach zu Ceadh zu stecken... vielleicht fehlte ihr ja einfach etwas "härtere Zuneigung" und sie würde schließlich gefügig werden? Auf Curios Reaktion hin, hob er seine Hand, seine Handfläche ihm beschwichtigend entgegenhaltend.
    "Gemach, gemach, Sergius Curio."
    Schließlich wandte er sich wieder an Cicinne und legte seine Hand auf seinen Gürtel, welcher mit Zierplättchen beschlagen war. Die Geste war recht eindeutig.
    "Du wirst mitkommen - aber es ist deine Entscheidung, wie. Am liebste wäre es mir, du würdest es freiwillig tun, aber denke nicht, ich sei ein zahnloser Hund."

    "Mein Sklave wird dir morgen das Geld vorbeibringen, Sergius Curio. Ich denke, als Neffe der Aedilis Plebis bin ich da ziemlich vertrauenswürdig. Oder hast du Einwände? Ich hoffe, du verstehst, dass ich solche Summen nicht mit mir mittrage.", erwiderte er und nickte Curio leicht zu, ehe er sich wieder Cicinne zuwandte und die Hände übereinander legte.
    "Ich bin mir sicher, dass wir für dich eine Arbeit finden. Wenn du nicht lernen willst, musst du eben die schwereren einfachen Arbeiten übernehmen. Aber ich denke - du wirst dich mit Lysithea gut verstehen."

    Das verwunderte Corvinus nicht wirklich. Viele Sklaven konnten zwar Latein schreiben, hatten aber keine Ahnung von den Schriften ihrer Heimat. Das konnte aber auch davon herrühren, dass die meisten Sklaven aus barbarischen Ländern kam, in denen man so etwas wie eine Schrift gar nicht kannte. Aber sie war Griechin und die meisten Griechen waren eigentlich gebildet. Mh.


    "Dann würde ich es dich lehren.", antwortete er und legte den Kopf etwas schief, um sie zu mustern.

    Fassungslos! Oh ja, das war er, als er sah, wer da an der Spitze fuhr. War es wirklich war? Zeigte Brinno, der Veteran der Russata, den jungen Fahrern noch einmal, wo hier die größten Glocken schwangen? Kurz vor Anfang des Rennens hatte er sich mit seiner Frau noch einen guten Platz in dem Sektor und den Reihen gesichert, in denen die Anhänger der Russata waren. Es waren nicht viele, aber sie waren allesamt treu. Eher nebenbei fuhr er sich mit dem Handrücken über die Augen - ob es nun eine Träne der Rührung war oder der hochwallende Staub von der Bahn, das war ihm egal. Mitgerissen erhob er sich rasch, die Hand nach oben reckend.
    "Brinno! Brinno!! Zeig den jungen Fahrern, wie es geht!"



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    Den Kelch leicht anhebend, prostete Corvinus seinem 'Gast' zu und nippte ebenso am Kelch.
    "Hast du in Misenum außer dem Bau der Villen noch etwas zu erledigen? Denn soweit ich hörte, wird der Comes selbst sich die Ehre geben und in den nächsten Tagen Misenum besuchen.
    Der Architekt soll Apollonius von Samothrake sein, ein Mann, von dem ich bisher nur gutes hörte."

    Er hatte sich schon wieder erhoben und zwei Kelche von einer Anrichte hinter ihm ergriffen, um just jene mit ein wenig Wein und viel Wasser zu befüllen. Den Worten des Decimers lauschend, nickte er zustimmend und ging langsam mit beiden Kelchen wieder auf den Tisch zu, wobei er seinem Gast den ersten Kelch darbot und sich selbst schließlich den zweiten auf den Tisch stellte, um sich wieder im Sessel niederzulassen.


    "Nun, da hast du Pech und Glück zugleich, Decimus Philippus. Noch bin ich damit nicht vertraut, hatte aber vor, dies heute zu ändern. Wenn es dir beliebt, suchen wir die Bauhütte auf und reden mit dem Architekten?"

    "Ich danke dir, Octavius Detritus. Es ist mir eine Freude - auch von dir hört man wahrlich nur gutes."
    Äußerst langsam senkte Corvinus seinen Blick mit geengtem Auge auf die geöffnete Hand des Türstehers. Er war versucht, in die schwielige Hand hineinzuspucken und sie zu drücken, aber damit hätte er sich eine gebrochene Nase und Schmerzen - große Schmerzen - eingehandelt. Mit einem kurzen, verschwörerischem Seitenblick zu Callidus und Detritus ließ er seine Hand sinken und sah der Frau mit ihrem wackelnden Hintern nach. Huah! Die Hand verschwand in einer Falte der Toga - ja er trug eine Toga, denn damit sah man so herrlich wichtig aus. Besonders ihm stand dieses Modestück ziemlich gut und er musste sich damit nicht schämen, auch wenn er das lästige Ding selten trug und im Amt sowie daheim fast immer nur die beige Tunika trug. Seine Hand verschwand also in einer der Falte und dann ließ er klimpernd eine angemessene Anzahl Sesterzen in die Hand des Mannes fallen. "Für uns drei."


    "Ist meine Tante, die Aedilis Plebis Artoria Medeia schon hier?", fragte er und konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht unterdrücken, wenn auch dieser wundervoll geformte Hintern der Frau hinter dem Türsteher immer wieder seinen Blick auf sich zog. Da bekam er 'Hunger' - und wollte eigentlich nur ziemlich schnell ins heimische Bett, zu seiner Hypathia. Den Mann hinter Callidus und Detritus nahm er eigentlich gar nicht wahr, wahrscheinlich war es eh nur ein Sklave von einem der beiden. Aber hier irgendwo müsste seine Lysithea herumschwirren...


    [SIZE=7]edit: verdammte lateinaufhänger..[/SIZE]

    "Nun, der Magistrat bin ich. Decimus Artorius Corvinus - und ich arbeite mich gerade ein, wie man vielleicht sieht, mein Vorgänger hat es leider etwas schleifen lassen... aber egal. Setz dich doch. Möchtest du etwas zu trinken?" Er ging währenddessen am Tisch vorbei und nahm im Sessel Platz, sein Gegenüber musternd. "Also, wie kann ich dir helfen?"

    "Griechisch und Latein?", hakte er nach, seine Stimme begann wieder etwas weicher - wenn auch nicht weniger basslastig - zu werden. "Wenn du beides hast, wirst du dir etwas körperliche Arbeit ersparen und etwas Schreibarbeit bekommen. Das kommt darauf an, was so ansteht. Auf einem Weinberg zu arbeiten, würde dir doch gefallen? Zumindest bei der Weinlese... naschen und arbeiten darf nicht jeder. Und im Kelter.. auf dem Gestüt.. es wird kein schlechtes Leben sein, Cicinne."
    Auf jeden Fall hoffte er, dass das Gestüt bald stehen würde.. er hätte viel zu trainieren.


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    "Du wirst bei mir ein neues Zuhause haben..", begann er und baute sich vor der kleinen Cicinne auf. "Es wird dir nicht schlecht gehen, wenn du gehorchst und du wirst viele Freiheiten haben, wenn du nicht aufmüpfig bist." Langsam legte er ihr seine Hand auf die Schulter und sah sie an. Was ihr wohl durch den Kopf ging? Dass sie bei ihm nicht eine solche Narrenfreiheit haben würde?
    "Und du würdest mich stets auf Reisen begleiten. Kannst du Lesen und Schreiben?"

    Anstatt ihr ein Widerwort zu geben, versuchte er es nun anders.. ihr entgegen zu kommen. Physisch wie psychisch. Also ging er langsam auf sie zu. Was wollte das kleine Biest nur? Was hielt sie hier, in der Casa Sergia? 250 Sesterzen für das Gör - er musste leise seufzen. Das würde ein steiniger Weg werden, sie zu zähmen. Mit vielen spitzen scharfen Steinen. Leicht verzog er das Gesicht, als er dabei an die Bisswunde an seinem Arm dachte.


    "Warum?"

    "CICINNE."


    Corvinus hatte sich erhoben und die Arme verschränkt. Er sah sie musternd an, aber die Stimme.. der Tonfall, wenn man den nicht bei ihm kannte, konnte er durchaus erschrecken. Tief, basslastig. Befehlsgewohnt - und laut. Schließlich senkte er sein Stimmvolumen etwas, was dem ganzen aber nicht die erste Härte nahm. "Cicinne. Komm her. Wir werden zur Casa Artoria gehen und uns auf dem Weg dorthin unterhalten. Einverstanden?" Er hoffte, sie zumindest ein wenig einschüchtern zu können - bisher hatte dies so eigentlich immer ganz gut funktioniert. Er wollte ihr ja nicht unbedingt Angst machen, aber erst einmal sollte sie artig sein und gehorchen. Damit er mit ihr reden konnte.

    "Mhm", machte er nur und dachte sich seinen Teil. Peitschen mochte er eigentlich nicht - Ohrfeigen blieben besser in Erinnerung und waren viel demütigender. Sollte es soweit kommen. Das mit den Reizen und Blicken würde er sich aber sehr wohl im Gedächtnis behalten. Als Cicinne schließlich eintrat, musterte er sie flüchtig und beobachtete ihre Reaktion. Wie sie wohl reagieren würde, wenn Curio ihr die Neuigkeit sagt?

    Zitat

    Original von Appius Helvetius Sulla
    Ja das ist mir schon klar. Ich hab damit nur persönlich ein kleines Problem, weil ich sozusagen meine Identifikation mit den Charaktern somit "teilen" muss :) und mir macht es eigentlich Spaß meinen Charakter 100% auszuleben :D


    Und wie würdest du das ausspielen, wenn du mit zwei Chars des selben Spielers schreibst? Dass der Char eine Persönlichkeitsspaltung hat und der andere nur Einbildung ist? :P

    Zwar war er sich nie unsicher bei den Antworten gewesen, aber dennoch hatte er irgendwie ein mulmiges Gefühl. Ob dem Senator seine Antworten zu kurz, zu prägnant ausgefallen waren? Oder zu langatmig, teils zu inhaltsschwach? Nur die Korrektur würde es zeigen und so gab er ebenso seinen Bogen ab, um die Gewissheit möglichst bald zu erlangen.

    Schließlich war es doch nicht ein Scriba der öffnete, aber das konnten die beiden ja nicht wissen. Mit gerunzelter Stirn war Corvinus auf der Suche nach dem Scriba, der eigentlich hier arbeiten müsste. Dass ihm das nicht gefiel, dass hier so schlampig gearbeitet wurde, das sah man ihm an - den Grund natürlich nicht. "Salve", entbot er dem Scriba regionalis und deutete ihm, mitzukommen, in das Officium des Magistraten. "Hier entlang, bitte."