Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Erst einmal besah sich Corvinus den Sklaven, dann musste er unwillkürlich schmunzeln und machte eine abwinkende Bewegung mit seiner Hand. Das ganze Gepäck - naja, es war nicht viel - schleppten Ioannis und Cinya mit sich herum.
    "Salve. Etwas zu essen würde mich wirklich erfreuen, sowie eine weiche Sitzgelegenheit für meinen geplagten Allerwertesten." Der Artorier dachte kurz nach und sah den Sklaven fragend an. "Bescheid geben? Welche Artorier leben denn noch hier im Domus? Soweit ich in Erinnerung hatte, hat sich unsere Familia ja ziemlich in alle vier Windesrichtungen zerstreut."
    Er machte einen Schritt auf den Ianitor zu, ehe er dann nachdenklich anfügte. "Ioannis und Cinya sind unterwegs, sie werden noch zu uns stoßen, hoffe ich."

    Schon wieder ein durchgelaufenes Paar Sandalen. Corvinus seufzte, aber seine stoische Weigerung, sich von einer Sänfte tragen zu lassen, sondern alle seine Wege selbst per pedes hinter sich zu legen, kostete ihren Tribut - jeden Monat neue Sandalen. Geküsst vom Staub der Straße, in einer ehemals reinweißen und nun dunkelbeigen Tunika, trat er an den Domus Artoria heran. Medeia hatte von dem Haus geschrieben gehabt, aber er hatte noch keine Zeit, es zu besehen. Erst das eigene Bauunternehmen, dann als Architectus von Italia, dann mit der Familie unterwegs nach Africa und dann wieder zurück nach Rom.. das alles brauchte seine Zeit. Ioannis hatte er auf den Märkten Roms zurückgelassen, mit einer Wegbeschreibung und einer Liste der Dinge, die er brauchen würde. Cinya hatte er zu den Bauernmärkten geschickt, in der Hoffnung, dass sie mit etwas essbarem zurückkommen würde. Auch wenn er schon in einer der Garküchen auf den Straßen Roms gespeist hatte, rumorte sein Magen wie schon lange nicht mehr. Fest pochte er mit der Faust gegen das Tor. Mal sehen, wie sich die Familie gemacht hatte.

    Eh, ich wäre selbst entweder ins Rote oder ins Silberne gehen. Aber wenn man sich ne Tierschamanin als Begleiterin anlacht... -.^
    Naja. Ich hoffe mal, ich rausch nicht an euren Lagern vorbei, so klein wie die sind. :D

    Dankt den deutschen Lokführern. Dank einer neuen Arbeit (Spedition) und dem derzeit damit verbundenen Mehraufwand (12-14 Stunden am Tag) kann ich diese Woche zumindest echt selten schreiben. Ich hoffe inbrünstig, dass es bald wieder angeht.

    Zitat

    Original von Cnaeus Flavius Lucanus
    On-Topic: Sich Unbekannte von außen in hohe SimON Positionen zu holen, dürfte ein russisches Roulett werden, entweder verlieren die homines novi schnell die Lust und die IDs verfaulen auf den Senatssitzen oder irgendwelche Kaschper machen Bahö und ruinieren anderen das Vergnügen und hinerlassen verbrannte ERde. Alles denkbar, alles schon erlebt ...


    Ach, dafür würd doch eh nur der Anton Geld ausgeben. ;)

    "Ohja, viel zu viel.", nickte er und stützte sich mit den Händen auf dem Schreibtisch ab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann sah er über die Schulter, zu seinem Cousin, eine Braue hochziehend. "Ach.. ja sicher. Aber erstmal zieht sie die kleine Cara groß. Mhh.. was hältst du von einem kleinen Mittagessen? Die Sklaven haben Anweisung, etwas anzurichten und ich bin mir sicher, dass das genug für Zwei sein wird."

    Wie hätte er das nur ahnen können? Ohne sich umzudrehen, hob die Arme an und wollte gerade zu einer Schimpfkanonade ansetzen, ehe er über die Schulter blickte und seinen Cousin an der offenen Türe an den Türstock klopfen. "Ahh, da bist du ja, du fauler Hund... oh, Manius. Guten Morgen." Decimus schmunzelte und griff nach einer Kanne, die irgendwo inmitten des Papierkrieges an einer Linealfront stand und hielt sie dem anderen Artorier anbietend entgegen. "Vielleicht willst du etwas Frühstück? Cinya hat uns etwas Ziegenmilch gegeben. Äh, gekauft." Er nippte am Krug, als würde er sie verkosten, nickte dann zufrieden und hielt sie ihm wieder entgegen. "Schmeckt noch gut."
    "Manchmal glaube ich, ohne die Sklavinnen wäre ich schon verhungert. Normalerweise sorgte immer Hypathia dafür, dass ich auch brav zu essen und zu trinken hatte.."
    Ein Blick an sich hinab zeigte, warum sich der Artorier sorgte - er hatte nämlich abgenommen.

    "IOANNIS!" wetterte die tiefe Stimme über den Hof, während die dazugehörige Person diverse Papyri betrachtete und dann hinter sich warf, sich einen Weg durch einen beträchtlichen Haufen an Papieren bahnend. Faszinierend, wieviel man davon haben konnte, wahrscheinlich war es ein halbes Vermögen an Pergament und Papyrus und er wusste nicht einmal davon. Soviel dazu, wohin das Vermögen verschwunden war. "Beim Barte Jupiters, wo sind diese verdammten Tempelpläne hin?" Hastige Schritte ließen ihn erkennen, dass der Sklave sich schon vorsichtig aber bestimmt näherte, während seine Hand über die Enden der zusammengerollten Plänen strich, um sich daran ein wenig zu orientieren. Wenigstens waren sie klug genug gewesen, an den Enden die Namen der Bauprojekte aufzuschreiben. Dennoch war die vermaledeite Planrolle nicht zu finden!

    "Bei Venus zarter Haut, das Mädchen hat die Hände einer Nymphe.", seufzte der Artorier leise und schielte dann aus den Augenwinkeln zu Callidus, konnte dabei ein amüsiertes Grinsen aber nicht verbergen. "Verwiesen? Ohja, mit Schimpf, Schande, ein paar Fackeln und einer Heugabel." Wieder zuckten die Mundwinkel, ehe er die rechte Hand ein wenig hob, um abzuwinken.


    "Nein, erst waren es nur administrative Dinge, die mich nach Rom riefen. Dann ein kleiner Teil der Familie und nun... naja. Detritus hat mich zum Architectus von Italia ernannt. Keine so ehrenvolle und prominente Tätigkeit, wie ihr beide sie inne habt, ich weiß - aber es bereitet mir viel Freude. Stell dir vor, sie raffen sich endlich dazu auf, den Tempel zu Ostia wieder aufzubauen."


    Das lebhafte Mädchen ließ ab von seinem Kopf und der 'Maestro' begann sich seinen Haaren zu widmen, wobei sich die Augen des Artoriers weiteten - er hatte nicht vermutet, so viele Haare bei sich zu haben.

    Ad: Magistratus Ostiae Pub. Aelius Pulcher
    Architectus Italiae Decimus Artorius Corvinus; Magistrato Aelio Pulchro S.D.


    Tempelbau in Ostia


    Ich grüße dich, Aelius Pulcher.
    Schon seit meiner Amtszeit als Magistrat in Ostia war mir der verfallene Tempel des Merkur ein leidiger Dorn im Auge, den es zu beseitigen und neu aufzuerbauen galt. Ich habe aus dieser alten Zeit noch von mir gezeichnete Pläne, doch leider ergab sich in meiner Amtszeit nie die Möglichkeit, diese auch durchzusetzen, da es an der Arbeitskraft mangelte - die Legio I erbaute das Amphitheater in Mantua, soweit ich mich erinnern kann.


    Dennoch bin ich gerne gewillt, mich mit dir zu treffen und werde, so die Götter wollen, in einer Woche nach Ostia kommen und mit dir alles weitere zur Erbauung eines herrlichen Tempels, Merkur würdig, besprechen.


    Vale bene,
    D' Artorius Corvinus

    "Ich war... zum Glück weise genug, mich nicht zur letzten Wahl zur Curie aufstellen zu lassen... auch wenn es ein leichtes gewesen wäre, anstelle des verknöcherten Didiers der neue Comes zu werden - zumindest hatte ich den Rückhalt aller anderen Magistrate. Doch schon seit Claudius Vesuvianus hatte ich eigentlich genug von der Curia. Eher eine Farce. Ach - der Vesuvianus ließ seinen Namen ändern. In Menecrates, hörte ich." Er sah kurz in den Wein - und schwieg dann betroffen. Es war selten, dass er soviel sagte.


    "Wenigstens kann sich der Tiberier nun in Misenum beweisen. Anstelle mich persönlich zu fragen, schickte er lieber einen Brief nach Rom, um nachzufragen, wegen der ausstehenden letzten Wahlen."


    Irgendwo im Hintergrund, auf einer steinernen Bank, nippten zwei Sklaven aus einem Weinkelch und genossen es, sich nicht als letzter Abschaum fühlen zu müssen.

    Wie, was? Geschwister waren die und das hielt sie nicht davon ab, gemeinsam in den Bettlaken herumzutollen? Klatsch und Tratsch waren nicht unbedingt der liebste Zeitvertreib des Mannes aus Kampanien, doch irgendwie hatte das hysterische Geschnatter der Frauen und der Tonseure etwas hypnotisches an sich, das er nicht leugnen konnte.


    Seine Brauen ruckten nach oben, als er den Aelier neben sich erkannte und er ihn auch noch ansprach - die eher verkniffene Miene wich einem erfreuten Lächeln, auch wenn er sich bemühte, sich nicht zu sehr zu bewegen, immerhin kümmerte sich der Tonseur gerade um seinen schwarzen Bart.
    "Aelius Callidus!", rief er erfreut und wurde etwas zurückgetaucht, da sein Haar einer erneuten Behandlung unterzogen wurde - Barbiere kannten keine Gnade bei so etwas.


    "Natürlich bin ich es. Schön dich zu sehen... wie geht es dir? Hast du dich schon von der Curia Italica erholt? Zumindest siehst du so aus." Er schmunzelte und verdrehte dann die Augen rasch - doch entspannten sich seine Züge schnell, denn eine Angestellte des Barbiers kraulte ihm die Schläfen. Angeblich eine Massage.

    Wieder war diese "Stilberaterin" Mirjam dabei, die hinten auf einer steinernen Bank saß und dem Barbier kritisch über die Schulter äugte, auf dass er ja kein Haar an ihrem Herren falsch beschneiden würde. Corvinus seufzte und verließ sich auf den Mann, der ihm in Rom bisher immer die Haare und den Bart stutzte. In Misenum hatte dies auch des öfteren seine Liebste übernommen, aber die war weit weg und hatte vor allem mit der Erziehung seiner Tochter zu tun. Warum waren diese Barbiere eigentlich so geschwätzig? Den schlimmsten Tratsch fing man hier auf. Corvinus erfuhr von Leuten, die miteinander schliefen, deren Namen er bisher nur vom Hörensagen kannte und die er eigentlich in seiner mentalen Schublade der "Unwichtigen" abgelegt hatte. Ach und diese Patrizierin war ein Flittchen und die andere war eine stockkonservative Kuh und die andere schien so viele Männer zu haben, dass es fast schon ein Wunder war, dass sie kein buntes Kind gebar!


    Über Männer wurde gelästert, die sich eher auf ihren Hoden als auf ihren Beinen durch Rom fortbewegten und dabei klapperten immer unaufhaltsam und unaufhörlich die Scheren. Sein Haar war schon etwas zu lang und am ersten Tag seines neuen Dienstes als Architectus, wollte er schon ordentlich und gepflegt erscheinen. Er hätte dem Barbier nichts erzählen sollen, so wusste es wohl bald die halbe Stadt.. aber wenigstens konnte er hier gute Tipps aufschnappen, um auf die Gladiatoren und die Wagenrennen zu wetten. Er wettete nicht viel, meist nicht mehr als ein As, aber es ging ihm hier um das Prinzip des Gewinnens. In der Zwischenzeit erfuhr er von mehr Lupanaren, als ein Mann im Laufe eines Jahres überhaupt besuchen konnte, von Neuigkeiten der Legio I aus Parthia und natürlich von den vermaledeiten Christen, die sich in Rom angeblich langsam breit machen sollten, zumindest laut einiger paranoider Bürger. Christentum. Pfh. Als würde sich das je durchsetzen können.