Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Das brachte den Artorier nun doch zum lachen und er schüttelte bedeutend den Kopf, dann griff er nach der Hand seiner Frau. Von Stören konnte nun wirklich keine Rede sein... und es verwunderte ihn, dass die Frauen darauf drängten. So hob er die Hand seiner Liebsten leicht an und deutete verspielt einen Kuss auf die Fingerknöchel an, ehe er sein Haupt vor Verina leicht neigte.


    "Natürlich störst du nicht. Ich bitte dich, uns zur Casa Artoria zu geleiten. Unsere Sklavin kann etwas zu essen bereiten und wir empfangen sehr gerne Gäste in unserem Heim."


    Langsam löste er sich von Hypathia und zog sie leicht an der Hand mit, durch das Menschengewühl durch eine der vielen Straßen, in die Richtung der Casa Artoria

    "Erlaube mir eine Frage... was erwartest du von der Zukunft... und was hast du dir erträumt?
    Lange träumte ich davon, eine Alae Equites zu kommandieren. gesteht er schmunzelnd. Daheim ein Weingut, ein kleines Anwesen, das meine Liebste intakt hält und bewirtschaftet, solange ich weg bin und für Rom Glorie erringe.
    Aber wie gesagt, es waren Träume... und die Wirklichkeit sieht leider völlig anders aus. Es ist nicht alles gold, was glänzt... und die Welt ist kein Fladenbrot. Und dennoch träume ich noch immer vom eigenen Weinberg. Wie steht es darum bei dir?"


    Aufmerksam musterte Corvinus Crassus und nippte an seinem Becher, während er die Antwort erwartete.

    Wahrscheinlich ging es Constantius ähnlich wie Corvinus, denn auch auf seinem Gesicht spiegelten sich Neugier und Interesse wider.
    Zeitgleich mit Constantius wandte er ihm seinen Kopf zu und deutete ein leichtes Nicken an, dann ein erneutes Nicken, um seine Zustimmung anzudeuten.


    "Wenn sie Frauendinge zu besprechen haben, sollten wir... natürlich... keineswegs stören."


    Mit den Worten trat er auf Iulia Helena zu, präsentierte ihr die Amphore und stellte sie vorsichtig vor ihre Füße.


    "Guter Honigwein. Empfehlung des Hauses Artoria."


    Womit er sich mit ein paar kurzen Schritten neben Constantius stellte und gen Hypathia sah. Sie wusste... er wäre ihr keineswegs böse, würde sie mit den Frauen sprechen. Im Gegenteil, er gönnte es ihr sogar von Herzen.

    "Ahh.. mein Name ist Decimus Artorius Corvinus, sie heißt Artoria Hypathia. Die Sponsalia wurde Mitte des ersten Monats vor 2 Jahren gefeiert... die Hochzeit ein halbes Jahr später, am ersten Tag des sechsten Monats in Achaia. Es ist eine manus-Ehe.. wir haben sehr sehr konservative Eltern."


    rechtfertigt er sich und mustert den Scriba kurz.

    Die Mundwinkel des Artoriers hoben sich leicht und er nickte ihm leicht zu, um zu seiner Frau zu blicken und sich dann von Caius in die Casa geleiten zu lassen.
    Die Amphore in beiden Händen haltend, musterte er das Innere des Gebäudes und nickte leicht - es verstand sich von selbst, dass Iulia Helena etwas übertrieben hatte, aber das lag in ihrer Natur. Sie war schließlich eine Römerin.


    "Nicht nur deine Schwester.."


    meinte er vergnügt schmunzelnd, während er sich seinen Weg über das Pflaster des Atriums bahnte. Kurz wartete er auf seine Frau, dann flankierte er sie und schritt neben ihr, in die Casa hinein.


    "Ich hörte, du interessierst dich für eine Laufbahn bei den Cohortes Urbanae?"

    Corvinus erwiderte seiner Frau gegenüber ein Lächeln, dann sah er zu Constantius und er neigte sein Haupt ihm gegenüber leicht, ehe er zu sprechen begann. Die Stimme selbst klang tief, aber doch bedächtig, als wäre er ein Diplomat oder ähnliches, der jedes Wort für sich selbst gewichtete.



    "Salve, Caius Iulius Constantius. Ich möchte.. in Begleitung meiner schönen Gattin Artoria Hypathia dem Hause der Iulier einen Besuch abstatten. Wir haben deine Schwester auf dem Forum.. und auf dem Markt kennengelernt. Gewährst du uns Einlass?"


    Er musterte sein Gegenüber und nickte leicht, andeutungsweise. Hypathia dürfte dieses Nicken kennen, es war anerkennend und wie auf erste Funken der Sympathie hin.

    "Caius Iulius Constantinus und seine werte Schwester Iulia Helena..."


    sprach er gut auf ihn zu, als würde er einem Affen erklären, wie man eine Banane schält. Er machte einen kleinen Schritt auf ihn zu und nickte wohlwollend. Und noch während er nachdachte, dass er ebenso so einen Sklavenberg brauchen könnte, wartete er brav und geduldig ab.

    Corvinus entbot dem Sklaven sein diplomatischstes Lächeln, während er die Amphore weiter drehte. Wäre sie nicht gebrannt gewesen, er hätte sie fast neu getöpfert. So drückte er den Rücken etwas durch, um einen ganzen stolzen Zentimeter größer zu wirken, während er seine Stimme erhob.


    "Ich bin Decimus Artorius Corvinus, aus dem Hause der Artorier und möchte der Gens Iulia meine Aufwartung machen."


    Listig blickten die dunklen Augen des Römers Wonga an, während er sein Kinn reckte. Angriffslustig, wie eine Ratte vor einem Mastiff. Nun gut, Corvi war nicht der größte, aber seine Statur ist durchaus das, was man stämmig und zäh nennen konnte, ohne sofort "dick" zu sagen. Ringer eben.

    Corvinus war ein höflicher Mann und sehr geduldig. Er hatte an diesem Tag schon frei und trug eine schön verzierte und bemalte Amphore mit Honigwein in seinen Händen, als er in die Richtung der Casa Iulia schritt. Er ging gerade um die Ecke, beschwingten Schrittes, den schönen Abend voll genießend, als sich sein Schritt ruckartig verlangsamte. Seine Augen hatten Sergia Messalina erfasst. Tief durchatmend kam er langsam näher. Langsam. Helena hatte ihren Bruder erwähnt und jenen wollte er nun kennen lernen, da er langsam daran zweifelte, dass es viele Mannen vernünftigen Verstandes in der Stadt gab, während dieser Spätfrühlingszeit. Dennoch stellte er sich hinter die beiden Damen und fasste nun Wonga in den Blick, von dem er als erstes die Brust sah. Er hob den Blick und sah noch mehr Brust, bis soviel Rumpf finalisierend von einem Kopf vollendet war. Langsam hoben sich beide Mundwinkel und er sah ihn räuspernd an, die Amphore vorsichtig in den Händen drehend.

    Ritter oder Senator.. das ließ ihn nun grinsen. Das höchste der Gefühle war eigentlich Politik, Philosophie... oder ein Advocatus zu werden. An mehr dachte er dabei nicht. Leicht nickte er ihm zu und nippte am Becher.


    "Advocatus oder Advocatus imperialis.. das wäre etwas, ja. Aber auch die Regionalverwaltung klingt nicht schlecht. Zum Glück habe ich genug Zeit, ein wenig abzuwägen. Wie lange dauert die Amtsperiode der Praetrix denn noch an?"

    "Auf eine gute Zusammenarbeit.."


    erwiderte er und hob seinen Becher an, um schließlich einen angemessen großen Schluck daraus zu trinken. Auf die Antwort nach dem Cursus Rex Vulgares nickte er leicht. So etwas ähnliches hatte er sich gedacht. Auf die Frage nach seiner Frau hin, musste er unwillkürlich lächeln und nickte Crassus abermals zu.


    "Meine Liebste? Ja, wir leben gemeinsam in der Casa unserer Gens und... soweit sie mir sagte, bewirbt sie sich im Cultus Deorum um Iuno zu dienen."


    ".. sag, hättest du vielleicht Ratschläge für mich? Oder wünscht du, dass ich eine spezielle Laufbahn einschlage?"

    "Ich danke dir..."


    erwiderte er und es war ihm anzuhören, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen war. Auf seine Geste hin, besah er kurz die beiden Amphoren und entschied sich schließlich doch nur für das Gemisch aus Wasser und Wein. Er hatte noch viel vor heute und da sollte der Wein nicht seine Sinne trüben können.


    "Natürlich... Bildung ist etwas wichtiges und sie unterscheidet uns klar und deutlich von den Barbaren, wie sie im Norden heißen. Leider muss ich auf den Cursus Rex Vulgaris noch ein oder zwei Wochen warten, so scheint es."

    Helenas Blick sprach Bände. Das sah Corvinus und er sah es auch seiner Frau an. Er musste ein paar lange Augenblicke überlegen, dann erhob er jedoch seine Stimme.


    "Warte..!"


    Er drückte seine Frau leicht an sich, den Blick gen Verina gerichtet.


    "Würdest du... würdest du uns vielleicht begleiten wollen? Wir drei verspüren Hunger und so dachten wir, wir gehen etwas essen. Und natürlich bist du dazu auch herzlich eingeladen."

    Corvinus faltete die Hände und stützte die Ellbogen auf den Knien ab, um sich etwas nach vor zu lehnen und Crassus zu mustern.


    "Nun, meinen Ahnen verschlug es nach Achaia, in die Nähe von Athenae. Dort habe ich mich gebildet und einiges über Philosophie und Politik gelernt. Unser Vater bestand darauf, dass nur einer seiner beiden Söhne zu den Legionen gehen darf, da sich der andere um die Belange und Anliegen seiner Gens kümmern sollte. In Athenae lernte ich dann meine jetzige Frau Artoria Hypathia kennen und lieben... und da wir heiraten wollten, ließ ich meinem jungen Bruder den Vortritt, den Militärdienst für Rom verrichten zu dürfen. Das soll nun aber nicht heißen, dass ich mich davor drücken will. Wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt, will ich die Offiziersschule besuchen, aber... ich schweife ab.


    Bisher habe ich als Attaché für einen Beamten in Athenae gearbeitet. Aber jenen hat es nach Roma verschlagen und er brauchte mich nicht mehr.
    Derzeit bin ich der Scriba Personalis der Praetrix Tiberia Livia, um mir mein Geld etwas aufzubessern und meiner Frau und mir ein angenehmes Leben bieten zu können, sowie um etwas Praxis bei Gericht zu bekommen. Dennoch strebe ich nach mehr... ich versuche, das Geld für den Cursus Iuris zu sparen, um schließlich Advocatus zu werden.. oder, was mir mehr liegen würde, in die Politik gehen zu können. Aber zuviel möchte ich nicht planen... es kann sich jederzeit etwas von einem Tag auf den anderen verändern."

    Kurz strich er mit den Fingern durch seinen sorgsam gestutzten und gepflegten Bart, während er die Vorlage vor sich auf dem Tisch besah. Hatte er etwas vergessen, übersehen? Noch einmal gedanklich durchgehen. Es schien zu sitzen, also nickte er langsam.


    "Nein Praetrix, ich denke, es ist so ideal. Nicht zu wenig Informationen und nicht zuviel. Wer Details möchte, kann sich ja die dazugehörigen Protokolle heraussuchen."

    Corvinus sah leicht grinsend gen Hungaricus und Livia, als er seinen Irrtum bemerkte und den beiden flüchtig zusah.
    "Amantes amentes...", kommentierte er kurz, dann wandte er sich dem Mann am Schalter zu.
    "Salve, es ist nur eine kurze Frage. Meine Frau und ich haben in Achaia.. genauer gesagt in Athenae geheiratet. Muss ich das nun hier melden? Es ist gut zwei Jahre her."