Beiträge von Decimus Artorius Corvinus

    Corvinus war stumm und genoss das Schauspiel. Es erinnerte ihn irgendwie an Griechenland. Die elegante Katze, die mit der kleinen Maus spielte, bevor sie sie zerfetzte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab, als sie ihren Bruder erwähnte, musste er doch schmunzeln. Sie hatte ihm ein wenig über ihn erzählt.

    Corvinus vergewisserte sich kurz, ob es ihr gut ging, dann nickte er leicht und begab sich wieder zu Iulia Helena um nachzusehen, was ihr widerfuhr. Das hätte er sich ja denken können, aber dennoch unterdrückte er ein grinsen und blieb bei einem 'höflichen Schmunzeln', während er seine Toga wieder ordnete und sich schräg hinter Helena stellte.

    Ein vergnügtes Schmunzeln auf Corvinus Lippen zeugte vom Wahrheitsgehalt ihrer Aussage und so hauchte er ihr einen Kuss auf die Schläfe. Er wusste nicht genau, wieviel er erzählen sollte, aber... herrje. Sie war seine Frau, seine Liebste... und sie würde es sowieso erfahren. Wie immer. Man konnte nichts vor ihr verbergen, selbst wenn man das wollen würde. So legte er sacht die Hände an ihre Taille und begann zu nicken.


    Nun, drei waren es, um ehrlich zu sein. Die erste lernte ich auf dem Forum Romanum kennen, die zweite musste ich in der Casa Sergia retten und die dritte halte ich soeben in meinen Armen.


    Er erlaubte sich ein kurzes Grinsen, dann drückte er sie leicht an sich und sah zu Helena, schließlich wieder zu ihr.


    Ich würde sagen, der späte Frühling lässt viele Römer reagieren, als würde sie der Hafer stechen... manche vergessen gute römische Sitte und Anstand.
    Und um nun selbst der guten Sitte zu folgen... Iulia Helena, dies ist meine geliebte Frau, Artoria Hypathia. Meine Liebste, dies ist Iulia Helena, die Dame, die ich auf dem Forum kennenlernte, bei einem Fass Philosoph und einem Becher Wein.

    Stirnrunzelnd sah Corvinus Sulla an, der seine Schwester wortwörtlich einfach fallen ließ. Seine Toga und deren Faltenwurf nun ignorierend, eilte er ihr zur Hilfe, kniete neben ihr hin und wollte ihr aufhelfen.


    Sag.. geht es?


    Auch wenn er höflich war und ihr aufhelfen würde, er würde dennoch den gebührenden Abstand wahren, wie es sich für einen Mann gehörte, der verheiratet war.

    Ein flüchtiges Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, als er die Worte seiner Liebsten vernahm... er sah kurz zu Verina und nickte ihr höflich zu, nur um dann einen ausschweifenden Halbkreis zu schlagen und sich dann von hinten an seine Frau heranzupirschen. Sein Schmunzeln verbreiterte sich etwas, als er hinter ihr stand, dann sprach er in gedämpftem Tonfall, aber immer noch gut hörbar trotz der Marktgespräche.


    Salve...


    Sein Blick schweifte noch einmal gen Helena und Verina, dann wartete er Reaktion ab.


    Pass auf, ich bin gerade auf der Flucht.


    fügt er dann noch amüsiert hinzu.

    Corvinus strich sich kurz über das Nasenbein, dann musterte er das Pergament. Hinter seiner Stirn arbeitete es sichtlich, dann sah er wieder zu ihr auf.


    "Ich nehme an, diese Aufstellung wird dazu gebraucht, um Vergleiche ziehen zu können bei ähnlichen Fällen mit ähnlichen Urteilen... oder um sich am Strafmaß richten zu können? Denn wenn dem so ist, würde ich dazu raten, diese ganze Aufstellung nach den Paragraphen zu ordnen, um sich schneller zurechtfinden zu können."

    Er strich gerade mit den Fingern über eine verspielte Schnitzerei im Tisch, als er hörte, wie jemand anklopfte und direkte danach die Tür aufging. Rasch hob er den Kopf an und lächelte leicht, als er Livia sah, wie sie eintrat. Natürlich stand er auf, wie es sich geziemte und deutete ein Neigen des Kopfes an.


    "Salve Praetrix. Natürlich reicht er... vielen Dank dafür."

    Nicht viel Abstand haltend folgte Corvinus Helena und sah sich immer wieder um, als würde er verfolgt werden. Eigentlich achtete er kaum auf die ausgeschriebenen Preise und noch weniger auf die Kaufleute, die versuchten, ihm ein paar Weintrauben zum halben Wochenlohn anzubieten. Er sah kurz einem Stand nach, der aussah, als würde er Schmuck anbieten, aber dann waren es doch ganz billige Stücke, die er seiner Liebsten nicht antun wollte. Außerdem hatte sie ein gutes Auge für so etwas.


    Noch einmal schielte er vorsichtig über seine Schulter, dann hielt er Ausschau nach Helena und erblickte... seine Frau. Ein leichtes Schmunzeln stahl sich über seine Züge, er entsann sich Helenas Worte und wischte noch kurz etwas Staub von seiner Kleidung, um ihr dann erst einmal still zuzusehen.

    Auf ihre Reaktion hin musste er erst einmal blinzeln. Dann ein zweites Mal. Wäre Mars selbst in durchsichtiger Stola vor ihm gestanden, es hätte ihn wohl kaum mehr überrumpelt. Oh, sie war ein schönes Mädchen, keine Frage. Und den hämischen Gesichtsausdruck von Helena konnte er direkt in seinen Nacken gebrannt fühlen. Dennoch wurde seine Stimme etwas gutmütiger und er senkte sogar den etwas übertriebenen Tonfall.


    "Äh..."


    war sein erster Versuch, einen Satz zu beginnen, doch kurz darauf vervollständigte er jenen sogar.


    "Der Imperator vielleicht?"


    Ein kurzes Schmunzeln, dann neigte er sein Haupt leicht.


    "Wir sollen zu Sulla, er hat sein Medaillon verloren... hättest du vielleicht etwas zu trinken? Meine Kehle ist trocken und es ist hier unsäglich heiß..."

    "Salve, schöne Frau!"


    schallemeite es ihr entgegen und er trat schon einen Schritt näher. Stirnrunzelnd sah er über die Schulter kurz zu Helena, dann erhellte sich sein Gesicht etwas und er sah wieder zu Messalina.


    "Wir sollen hier nach einem Suhlah fragen."

    Was ihm ein breites Schmunzeln entlockte, ehe er sich ein wenig die Toga abklopfte.


    "Oh ja, meine Frau wird bestimmt schimpfen... so... nun sieht es nur noch halb so schlimm aus."


    Ein kritisch-musternder Blick an ihm herab, dann nickte er seinen Zustand zufrieden ab und pochte fest mit der Faust an die Türe.


    "Salve!"
    dröhnte er, lauter als gewohnt, mit fast schon bass-artiger Stimme, dass man ihn auch sicher durch die Türe hören mochte.

    "Den Weg beschreiben, das könnte... schwierig sein. Aber ich könnte dich dorthin geleiten, wenn du möchtest? Roms Straßen können komplexer sein als ein Bienenstock und ich möchte dich nicht in die Ungewissheit schicken."


    erwiderte er und hob einen Mundwinkel, als er sein Haupt leicht vor ihr neigte.

    Corvinus sah dem Mann stirnrunzelnd nach. Es war später Frühling, anfang Sommer, das wusste er. Er wusste ebenso, dass da die Herzen höher fliegen, aber dieser Mann sah drein, als hätte er gerade einen fünf-Jahres-Aufenthalt in einem Lupanar gewonnen. Balzzeit hing in der Luft. Dennoch bewahrte er ein leichtes Schmunzeln, um nicht breit grinsen zu müssen, als er Helena abermals zunickte.


    "Das will ich nicht abstreiten..."


    Verdutzt war er schon, als er Sulla nachsah.

    "Nein, auch da nicht... nur Erfolg macht keine guten Menschen. Nur jener, der aus seinen Fehlern zu lernen bereit ist, jener wird ein kluger Mann. Nicht der, der sich seine Erfolge voraussieht und sein Leben danach richtet. Oder nicht?"


    Er strich sich kurz durch den Bart und sah beide fragen an. Ein kleines erquickendes Gespräch in der Stadt tut jedem gut, dachte er.

    Sacht erwiderte er das Kopfnicken und ebenso langsam, bedächtig, richtete er den Teil der Toga, der über seinen linken Arm lappte und ihm als "Tasche" diente.


    "Das stimmt allerdings. Und doch ist genau dieser Teil der Ungewissheit, was dem Leben die nötige Würze verleiht. Ich würde für meinen Teil nie in die Zukunft sehen wollen oder aus dem Flug der Vögel lesen, denn ein Mann, der alles weiß, ein Mann, der alles vorhersagen kann, ist ein trauriger Mann."