Beiträge von Iulia Helena

    Er hatte sie tatsächlich als 'schöne Frau' bezeichnet ... in einem Nebensatz, sicher, aber es war unzweifelhaft ein Kompliment. Oder doch nur reine, charmante Höflichkeit? Der Septemvir war so schwer einzuordnen, was seine Äusserungen anging, dass sie fast versucht war, eine klare Aussage irgendwie zu provozieren. Aber das gehörte zu den Dingen, die eine Römerin eigentlich nicht tun sollte, wenn sie nicht zu den Lupae gehören wollte, die immerzu nach Schmeicheleien gierten.
    "Dann müsste Hermes eigentlich wie ein geölter Blitz fahren, sobald Rennen anstehen," gab die Iulierin schließlich mit einem schelmischen Lächeln zurück. "Immerhin sind bei den Rennen richtig viele schöne Frauen anwesend, der Hofstaat des Kaisers mit etwas Glück, und eine Menge edle Frauen aus guter Familie ..." Vor ihrem inneren Auge sah sie Hermes samt Gespann vom Boden abheben und musste unvermittelt grinsen, ein fliegender 'Götterbote' war schon eine seltsame Idee. Wenngleich er damit zweifellos gewinnen würde.


    Ein wenig mulmig wurde ihr dann doch zumute, als ihr Bruder den blauen Helm aufsetzte und unter den Männern stand, ihr unzweifelhaft entrückt. War es nicht das gewesen, was sie sich für ihn wünschte? Die Nähe zu Männern seines Alters, mit denen er Freundschaft schließen konnte, geboren aus ähnlichen Interessen? Dennoch fühlte sie eine gewisse Wehmut, als er zu Hermes trat und sich verabschiedete, um den Fahrern dann auf die Bahn zu folgen. Es war fast, als könnte sie ihm dabei zusehen, wie er einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden ging. So viele hatte sie nicht beobachten können, als sie sich wiedergesehen hatten, hatte sie ihn kaum erkannt, so reif hatte er gewirkt ... und nun ... doch sie lächelte und blickte ihm nach, innerlich hoffend, er würde die Fahrt ohne größere Blessuren überleben, die Liebe zum Risiko lag ihm nicht weniger im Blut als ihr.


    "Die Ehrenlogen sind denke ich für den Moment sehr gut ... bei einem richtigen Rennen wäre mir die Südkurve natürlich lieber, aber ich denke, von den Ehrenlogen sieht man ein bisschen mehr von der gesamten Fahrt ..." Kurz blickte sie hinauf, es wirkte doch verlockender, als hier unten an der staubigen Bahn zu stehen und einen Staubwirbel nach dem anderen abzubekommen.

    Hmmm ... ich könnte mir aber sehr wohl vorstellen, dass ein Offizier, wenn er denn von der 'Arbeit' nach Hause zu seiner Frau kommt, sich ab und an einfach ausspricht und eine nicht vollkommen dumme Frau sich bestimmte militärische Dinge erklären lässt, um mitreden zu können. Da dürfte durchaus auch ein Grundverständnis von Taktik nach und nach erwachsen ...?
    Ich meine, ich kenne auch einige Arbeitsabläufe der Firma meines Freundes, weiss, was wann wo gemacht wird, wenn irgendein Problem auftaucht, ohne seine Arbeit tun zu können, weil mir die Ausbildung fehlt - es kommt denke ich immer darauf an, ob der Mann sein Wissen mit seiner Frau teilt, um den Kopf frei zu kriegen, oder eben auch nicht.

    "Vielleicht suchen die Vestalinnen derzeitig die Besinnung auf das Innere, die Tempeldienste und die stille Lobpreisung, wer weiss das schon - auch wenn ich es sehr schade finde, die üblichen Gesänge und das Flötenspiel bisher noch nicht gesehen zu haben ... man kann nur hoffen, dass das alles noch kommt," sagte sie sinnierend und schob eine Haarsträhne, die sich vorwitzigerweise aus ihrer Frisur gelöst hatte, energisch unter den Rand der Palla zurück. Na wunderbar, nun, da sie sich mit einer Patrizierin unterhielt, begann sich ihre Frisur aufzulösen - sie würde ein ernstes Wort mit der Sklavin sprechen müssen, die heute am frühen Morgen anscheinend nicht wirklich Sorgfalt hatte walten lassen. Peinlich! Aber augenscheinlich schien sie für solcherlei ein seltsames Talent zu entwickeln, wichtigen Persönlichkeiten immer irgendwie derangiert vor die Augen zu kommen ...
    Wahrscheinlich würde mir vor dem Kaiser selbst eine Fibel an der Stola brechen und alles herunterrutschen, überlegte sie kurz und schob den blasphemischen Gedanken eilends beiseite.


    "Ich möchte wetten, die Diskussion über den Sinn von Frauen in politischen Ämtern dürfte Dir oft begegnen - einige Stimmen sprechen davon, dass ein sehr konservativer Teil der Patrizierfamilien erreichen möchte, Frauen ganz aus der Politik und der Verwaltung zu verdrängen. So ungewohnt es für mich auch war, bei meiner Rückkehr nach Rom zu erfahren, dass nun auch Frauen in den Cursus Honorum gehen können, so seltsam erscheint es, diese Neuerung nun aufgeben zu wollen - denn eine Frau wird sich ihren Platz mit Können erarbeiten müssen, nicht durch Geburt allein ...es kann dem Staat nicht vollkommen schaden," führte sie ihre Gedanken fort und blickte zurück zu Tiberia Livia.


    "Was die Gladiatoren angeht ... nunja. Wenn es gute Kämpfe sind, mit Kriegern die wirklich zu kämpfen verstehen, dann ist es kein schlechter Anblick, aber es würde mir nichts fehlen, gäbe es sie nicht. Hier in Rom scheinen mir die Gladiatorenkämpfe noch sehr viel mehr darauf ausgerichtet zu sein, einen großen Effekt zu erzielen - das ist von den Spielen zum Gedenken an tote Soldaten und Verteidiger des Reiches und zum Ruhm der Götter doch sehr weit entfernt."

    ~* Das Arbeitszimmer des Regionarius Italia *~


    Das Arbeitszimmer des Regionarius Italia besteht aus zwei kleinen Vorzimmern, in denen sich jeder Besucher anzumelden hat, und einem Hauptraum, der das eigentliche Officium beinhaltet - samt Schreibtisch, einem Regal für wichtige Schriftrollen, einem mittelgroßen Fenster und einem kleinen Tischchen, das auch für Besucher noch Platz bietet. Eine für Besucher verschlossene Tür im Officium führt zu einem Nebenraum, in dem Wachstäfelchen und Schriftrollen kühl und schattig gelagert werden.
    Eine verschlossene Truhe hinter dem Schreibtisch ist für persönliche Dinge des jeweils amtsinhabenden Regionarius gedacht.

    "Hmm .. ich werde mich gleich darum kümmern - wenn Du gegen ein bisschen Unordnung nichts hast, dann hast Du gleich schon den ersten Teil deines Officiums zur Verfügung, alles andere würde ich sagen, spätestens morgen ..." überlegte sie und stellte ihren Becher auf dem Tisch ab, bevor sie sich erhob und die Stola glatt strich. "Es schadet nichts, die Leute hier mal ein wenig auf Trab zu bringen."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Helena: Aiaiaiai... Also dir kann ich jetzt auch nicht samt und sonders zustimmen.


    Wär ja auch langweilig, wenn *grinst*


    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Falsch. Lest mal die Lex Iulia et Papia. Es gab genug Frauen, die älter waren und nicht verheiratet. Sicher, die Regel waren diese nicht, aber es gab sie doch oft genug, so daß man diese Frauen animieren mußte, sich "freiwillig" unter die Haube zu drängen. ;)


    Die Frage ist allerdings, auf welche Gesellschaftsschicht man sich bezieht. Frauen aus den ärmeren Gesellschaftsteilen dürften weitaus schneller und leichter zu verheiraten gewesen sein als Frauen, die durch Besitz und Reichtum einer Familie nicht gezwungen sind. Und da liegt denke ich auch der Knackpunkt der Diskussion: Die meisten hier gespielten Charaktere gehören der Schicht an, die es sich leisten kann/konnte zu warten - arme Bürger, Handwerker, die von der Hand in den Mund lebten, die werden hier nicht (oder kaum) gespielt. Zumindest habe ich noch keinen gelesen bisher. Wenn wir also diskutieren, müssen wir uns den Rahmen suchen, über den wir sprechen wollen - die bisherigen Verallgemeinerungen machen das sehr schwer.


    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Auweh... du, wir sind hier in Rom, nicht in Griechenland. Die römischen Frauen mußten nicht nur gelangweilt zu Hause sitzen, ganz im Gegenteil, sie waren oft unterwegs und mussten Betriebe für ihren Mann führen bzw. dort mithelfen. Ich wage sogar zu behaupten, daß eine Frau, die es sich leisten konnte, daheim zu bleiben, war wirklich in einer reichen Familie oder mächtig. ;)


    Jein - ich wage zu behaupten, dass modernes Verhalten wie heute - man geh in die Disse oder wohin auch immer, reisst sich das andere oder auch gleiche Geschlecht auf, und sucht sich so seinen Partner - in der damaligen Zeit einfach nicht so gelaufen ist. Eine Handwerkerin ist natürlich mobiler als eine reiche Römerin, weil sie *muss* - aber eine Tochter eines konservativen Paterfamilias dürfte das Zuhause ohne Begleitung kaum verlassen haben, geschweige denn fremde Männer einfach so kennengelernt haben. Man gestatte mir eine bewusste Übertreibung, um ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass das Allgemeinspiel der Frauen ein bisschen komplexer sein darf als eine 1:1 Kopie zum heutigen Leben, nur eben in Stola mit Palla auf dem Kopf.


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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Was der Sex angeht: Hallo? Wir sind hier in Rom, in einem Sumpf voller Verrat, Intrigen und Sex. Es war durchaus so, daß etliche Frauen (natürlich nicht die Allgemeinheit, aber doch nicht so selten) sich sexuell freier entfalteten, ich erinnere da an die Prostituiertenliste, in die sich Frauen eintragen konnten, um promisk zu leben und die erst unter Tiberius glaub ich verboten wurde.


    Ja - nur wird das hier gespielt? Nein. Hier sind teilweise junge Mädchen unterwegs, die sich dem erstbesten an den Hals hängen und ihre Unschuld schneller verlieren, als der normale Römer 'gladius' buchstabieren kann (gut, bei der Alphabetisierung damals könnte das auch ein wenig länger gedauert haben *flöt*). Die Möglichkeiten gibt es, und ich verwehre mich deswegen auch gegen das Bild der entrechteten römischen Frau.

    "Na, für die Verwaltung ist immernoch die Curia Ostia zuständig, Du willst uns doch hoffentlich nicht arbeitslos machen? Ich fände es schrecklich, hätte ich keine Spinnenweben mehr, die ich hier verscheuchen müsste ..." scherzte sie vergnügt und schenkte sich ebenso einen Becher Wasser ein, von dem sie einen Schluck nahm.


    "Das Officium sollte wirklich keine Schwierigkeit darstellen, ich werde mich gleich darum kümmen ... und wann immer Du etwas hier im Haus brauchst, kannst Du mich gern fragen. Es wäre eine sehr große Beruhigung, die Sicherheit der Stadt in fähigen Händen zu wissen, ich muss gestehen, ich habe hier langsam ein ungutes Gefühl - ohne einen Duumvir, der sich der Bevölkerung annimmt, könnte es irgendwann zu gären beginnen."

    "Ostia wird von den römischen Vigiles mit betreut, aber ob es Stadtcohorten gibt, weiss ich nicht, ich denke eher nicht - bisher hat sich auch kein sonstiger Amtsträger hier eingefunden, auch bei den Vigiles scheint ...sagen wir .. ähm geschäftige Ruhe zu herrschen," sagte sie etwas unsicher, wie sollte man einem Mann wie ihrem Gegenüber schon erklären, dass in Ostia ungefähr soviel los war wie an einem Sonnentag in der Wüste?
    "Hast Du denn Pläne für Ostia? Ich würde mich freuen, Dich unterstützen zu können, soweit ich das vermag."


    Sim-Off:

    Edit wegen fehlenden Infos :)

    Ein Schreiben landet im Briefkasten der Casa Valeria.


    Scriba Ostia Iulia Helena
    Curia Ostia
    Ostia


    An
    Tiberius Valerius Octavianus
    Casa Valeria
    Roma


    Salve, Valerius Octavianus!


    Zu meinem Bedauern muss ich Dir mitteilen, dass der von Dir adressierte Duumvir Lucius Tiberius Vibullius nicht mehr in Ostia im Amt ist und ihn darob Dein Brief nicht erreichen konnte. Solltest Du nach wie vor an einer Anstellung in Ostia interessiert sein, wende Dich bitte an den Comes Italia, Lucius Octavius Detritus , er wird Dir genauer als ich sagen können, wo noch Amtsträger gebraucht werden.


    Vale.
    Iulia Helena

    Langsam nickte sie und hielt sich mit einer Hand am Rasen fest, als ihr fast von den Aussichten schwindlig wurde. Das alles klang so, als könnte es nicht wahr sein, aber es war wahr ... eine Herausforderung. Warum nicht ...? Warum sollte sie es nicht schaffen?


    "Dann danke ich Dir ... Ostia ist viel zu schön, um es einfach brach liegen zu lassen. Mir gefällt es hier, so viele unterschiedliche Menschen und Dinge, denen man zusehen kann."

    "Der amtierende Duumvir ist meines Wissens Quintus Sabbatius Aurelianus, aber .. wie gesagt .. ich kenne ihn leider nicht persönlich. Ich hatte gehofft, ihn kennenzulernen, aber er scheint eine Weile schon nicht mehr in seinem Officium gewesen zu sein, die Sklaven putzen dort nur und machen ansonsten einen Bogen darum. Warum er die Stadt verließ - keine Ahnung, das scheint hier niemand zu wissen." Sie schenkte mit ruhiger Hand einen Becher Wasser für den Regionarius ein und reichte ihm diesen mit einem Lächeln, bevor sie sich zu ihm setzte und die Füße etwas ausstreckte.


    "Das sollte keine Schwierigkeit geben, drei Türen weiter befindet sich ein momentan ungenutzter Raum, der Deinen Bedürfnissen entgegen kommen sollte, und bei allen anderen Zimmern ... es ist niemand sonst da, und die Scribae könnte man auch umquartieren."

    Zitat

    Original von Helvetia Messalina
    Sklaven waren so weit ich weiß doch nur Sachen oder? Und die Representationspflicht bestand nur bei einem sehr sehr kleinen Bruchteil der Frauen, wie ich es schon x mal sagte. Ich würde dir dringend raten auch mal zu lesen was die Anderen schreiben.


    Wenn ein Mensch weniger Rechte und Möglichkeiten hat, was ist er dann?


    Sicher kein Mensch zweiter Klasse - denn das würde voraussetzen, dass alle Menschen der damaligen Zeit einen Anspruch an Gleichberechigung gehabt hätten, wie Du ihn hier vehement postulierst. Die römische Gesellschaft war vor allem auf das Wahren von Traditionen ausgerichtet, und das sehr lange Zeit - wirkliche Reformen/ Veränderungen des Althergebrachten haben sich nur langsam oder mit blutiger Gewalt (Sulla, Augustus) durchgesetzt. Ich wage zu behaupten, dass eine römische Matrone alles andere im Sinn hatte als auf die Straße zu gehen und für mehr Gleichberechtigung zu demonstrieren - idR war eine Römerin mit Haushalt und Kindern vollkommen ausgelastet, je ärmer, desto mehr Arbeit. In sofern ist es imho grundfalsch, mit heutigen Gedankenansätzen an die Antike heranzugehen und zu versuchen, unsere heutigen Werte vollständig bei einer Antikesimulation durchzusetzen - es wird nicht gelingen.


    Welche Frau hier spielt denn authentisch? Ehen wurden nicht aus Liebe geschlossen, sondern aus Berechnung, man hatte Jungfrau zu bleiben bis zur Eheschließung, und mit 18 dürften 99% aller Römerinnen verheiratet gewesen sein, ob sie nun Spaß an der Ehe gehabt haben oder nicht, ohne Ehemann war eine Frau nun einmal nicht denkbar, spätestens unter Augustus' Herrschaft nicht mehr. Wer hier eine Römerin spielt, die alleine durch die Stadt strolcht, die mit irgendeinem anderen Römer vögelnd im Pferdestall endet oder sich von einem Bett zum nächsten hangelt, weil sie gerade Spaß daran hat, ist mindestens so unhistorisch wie das System, das Männern alle Ämter erlaubt, und Frauen nur im CH, CD und Verwaltung zulässt. Vielleicht sollte man einmal auch darüber nachdenken, bevor man hier die große sexuelle und emanzipatorische Freiheit ausruft ...

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    Original von Helvetia Messalina
    Wenn man also historisch spielen wollte müsste man also fast alle Frauen aus ihren Ämtern entfehrnen und man müsste auch in den Posts Frauen wie Menschen zweiter Klasse behandeln.


    Auch das entspricht nicht den Tatsachen. Weibliche Sklaven waren Menschen zweiter Klasse, aber Frauen hatten im alten Rom die Sorge um Haushalt und die angemessene Erziehung ihrer Kinder inne, dazu bei Frauen höherrangiger Männer eine nicht unbeträchtliche Repräsentationspflicht bei Gelagen und öffentlichen Anlässen. Weniger Möglichkeiten, ja. Menschen zweiter Klasse, nein. Ich würde Dir dringend eine eingehendere Beschäftigung mit der römischen Kultur anraten und nicht dieses dauernde Beharren auf unwissenschaftlichen Halbwahrheiten.

    Sie lächelte dem Regionarius dankend zu und betrat ihr kleines Officium mit schnellen Schritten, um dann die vielen Schriftrollen auf ihrem Schreibtisch abzulegen. Dem sauberen Raum war durchaus anzumerken, dass hier eine Frau herrschte, gab es doch eine bunte Tonvase, die mit süss duftenden Blüten gefüllt war, auch die Vorhänge am Fenster schienen ersetzt worden zu sein, die alten, verblichenen hatten neuen mit einem bunten Bauernmuster Platz gemacht.


    "Setz Dich doch ... mehr Wein oder mehr Wasser?" Damit trat sie an ein kleines Tischchen an der Seite, auf dem Becher und zwei Krüge standen.

    So konnte es natürlich auch gehen, dachte die Iulierin und blickte den Comes für einige Momente lang überrascht an - immerhin war sie noch nicht allzu lange Scriba und jetzt wollte er sie schon befördern? Zugegeben, im Ausfegen lassen der Curia Ostia war sie gut. Auch im Spinnenwebenbeseitigenlassen oder im Sklavenantreiben. Aber ob sie fähig war, eine Stadtverwaltung zu leiten ...? Die Arbeit eines Magistraten hatte sie gereizt, zugegeben ...


    "Das würdest Du mir zutrauen?"

    Es gibt hier auch Frauen, die Wert auf Historizität legen und dennoch noch sagen können, dass sie anderen Frauen ihre Posten gönnen, schlichtweg weil der spielerische Rahmen hier so gelegt wurde, das bitte ich mal nicht zu vergessen. Ich sehe keinen Grund, wieso sich das nun so schnell ändern sollte.

    "Oh, hoher Besuch gleich ..." sagte sie lächelnd und zwinkerte dem Regionarius zu. "Ich bin Iulia Helena, und ich fürchte, vorerst wirst Du mit mir vorlieb nehmen müssen, denn ich eiss nicht, wann der Duumvir zurückkehren wird. Er war schon nicht in der Stadt, als ich mein Amt antrat, und ich fand keine Nachrichten über seine geplante Rückkehr vor. Komm doch mit in das Officium, ich könnte Dir einen gewässerten Wein anbieten ... an einem so warmen Tag kann doch jeder eine kleine Erfrischung gebrauchen!"

    Zitat

    Original von Helvetia Messalina
    Ja das mag sein, aber soetwas passiert nur wenn die Familie einflussreich ist, bei einem normalen Legionär oder einem Handwerker oder einem Bauer war dies wohl nicht der Fall. Aber merkst du was? Die Familien orientieren sich daran was der Mann machte. Was ja auch historisch ist, aber ebend nicht gerecht..


    Geschichte hat eben leider nur selten irgendwas mit Gerechtigkeit zu tun, genausowenig wie das Gesetz an sich. Die Römer lebten nun einmal in einem patriarchalischen System, da können wir hir noch so viel diskutieren, die Fakten werden sich nicht ändern.