Beiträge von Mhorbaine

    In der Küche herrschte bereits seit dem frühen Vormittag reges Treiben. Der gallische Chefkoch scheuchte die Küchensklaven hin und her und keiner von ihnen schaffte es sich einen kurzen Moment der Ruhe zu gönnen.


    Frische Lebensmittel wurden aus dem Lagerhaus geholt und mehr als einmal waren die Flüche des Kochs zu hören, der sich darüber beklagte, dass die Speisekammer noch renoviert wurde und die Lebensmittel erst quer über das Gelände getragen werden mussten.


    Trotz all der Widrigkeiten nahm das geplante Mahl langsam Formen an und am frühen Nachmittag war alles soweit vorbereitet, dass nur noch einige letzten Schliffe fehlten. Die Gäste konnten kommen.

    Mehrere Sklaven waren damit beschäftigt das grosse Triclinium herzurichten. Sie wussten nicht, was der Anlass war und hatten lediglich die Information bekommen, dass der Herr an diesem Tag einige Gäste erwartete und dieser Raum daher entsprechend vorbereitete werden musste.


    So waren sie nun schon seit mehreren Stunden am Werk. Die ersten waren bereits hier, als die Nacht noch nicht einmal beendet war, denn sie mussten den Raum von Grund auf reinigen. Vor einigen Tagen waren einige neue Mosaike an den Wänden angebracht worden und der Staub, der dabei entstanden war hatte den empfindlichen Marmorboden mit einer gräulichen Schicht überzogen die zu entfernen es galt. Die Putzsklaven verrichteten ihr Werk gewissenhaft und sorgten binnen drei Stunden dafür, dass der Boden seinen alten Glanz erhielt und die Wände ebenfalls in einem gewissen Glanz erstrahlten.


    Nun war es an der Zeit den Raum dem Anlass entsprechend einzurichten und zu dekorieren. Hierfür war eigens ein junger gallischer Peregrinus aus Parisia (Lutetia) angereist, der zu den besten Raumausstattern diesseits der Alpen gehörte.
    Während die Öffnung zum Hortus wegen des herbstlichen Wetters bereits seit einigen Wochen mit den Holzplatten winterfest gemacht worden war, wurden an der Atriumsseite des Raumes vorerst nur die Vorhänge zur Hälfte zugezogen. Die Holzwand wurde nach Anleitung des jungen Galliers mit mehreren Stoffbahnen in den Farben Gelb und Purpur behängt und zentral brachte er eher dezent wirkendes Banner an, auf dem das Familienwappen der Prudentia zu sehen war.


    Mehrere kleine Kohlebecken wurden aufgestellt um zusätzlich zur Fussbodenheizung den Raum mit Wärme zu füllen. In die Becken wurden einige Kräuter hineingeworfen, die einen angenehmen Duft verbreiten sollten und auch wenn der Sklave, der dies tat es etwas zu gut meinte, war noch genug Zeit bis zum erwarteten Eintreffen der Gäste, dass sich der entstandene dicke Rauch etwas verziehen konnte. Natürlich wurde der Sklave bestraft, was dazu führte, dass zusätzlich der Gestank von verbranntem Fleisch in der Luft hing. Doch auch das war nichts, was sich nicht in den nächsten Stunden verflüchtigen würde.


    Die Klinen wurden aus ihrer traditionellen Ordnung herausgelöst und der junge Gallier experimentierte ein wenig herum, bis die erschöpften Sklaven die Klinen endgültig in einer ihm passend erscheinenden Aufstellung stehen lassen konnten. Die Klinen, acht an der Zahl, waren nun so aufgestellt, dass an beiden Stirnseiten des Raumes eine ihren Platz fand und an den beiden Längsseiten je drei platziert wurden. Vor jeder Kline wurde ein kleiner Tisch aufgestellt, der später für Speisen und Getränke dienen sollte.


    Im ganzen Raum wurden Blumen verteilt, die, obwohl nicht aus Germania stammend, doch noch sehr frisch wirkten. Sie waren erst vor wenigen Stunden per Eillieferung aus Gallia Narbonensis eingetroffen und waren durch Schnee aus den Alpen, mit dem die Transportkisten aufgefüllt worden waren, frisch gehalten worden.


    Nach mehreren Stunden Arbeit, war der Raum soweit fertig, dass er den Gästen präsentiert werden konnte. Es fehlten lediglich die Musiker, die jedoch erst hier platziert werden würden, wenn es soweit war.


    Die Sklaven verliessen den Raum gemeinsam mit dem Raumausstatter.

    Mhorbaine stand mit einem der Sklaven, die für das Lager zuständig waren, am Eingang des Lagers und wartete auf die Lieferung. Als die Wagen durch das Tor gefahren kamen, instruierte er den anderen Sklaven und begab sich selbst ins Innere, wo er die Lagerplätze inspizierte. Ein Teil der Waren sollten vorerst hier gelagert werden, da die Vorratskeller unter dem Haupthaus noch nicht vollständig renoviert waren.


    Nachdem er die Plätze betrachtete und sich versichert hatte, dass alles in Ordnung war, trat er wieder hinaus aus dem Lagerhaus. Dort waren die Karren mittlerweile angekommen und die Händler begannen die schweren Kisten abzuladen. Mhorbaine ging zu den Kisten und öffnete eine. Der Inhalt entsprach dem, was sein Herr ihm mitgeteilt hatte und so liess er die Kisten in das Lager tragen.


    Es dauerte über eine Stunde, bis alles verstaut war und sich Mhorbaine und der Anführer der Händler gegenüberstanden. Sie tauschten einige kleine Höflichkeiten aus und schlussendlich übergab Mhorbaine ihm einen Beutel mit Geld. Der Händler wog den Beutel in seiner Hand und nickte seinen Kameraden zu. Während alle wieder ihre Wagen bestiegen nickte er Mhorbaine noch einmal zu und dankte für den Handel. Dann setzte sich der kleine Konvoi wieder in Richtung Tor in Bewegung.


    Mhorbaine gab noch einige Anweisungen und begab sich dann zum Haus.

    Mehrere Handelskarren steuerten auf das Tor zu und stoppten kurz davor. Der Händler, der auf dem vorderen Karren sass rief nach den Wachen und nachdem er einige Worte mit ihnen gewechselt hatte, öffnete sich das Tor und die Karren setzten sich langsam wieder in Bewegung und verschwanden kurz darauf hinter dem sich schliessenden Tor.


    Hinter dem Tor schlugen sie den Weg zum kleinen Lagerhaus ein.

    Mhorbaine nickte.


    "Werde ich tun, Herr." sagte er und erhob sich langsam.


    "Bitte entschuldige mich nun, Herr, aber ich habe noch einige andere Dinge für meinen Herren zu erledigen. Daher würde ich dich nun gern verlassen."

    Er schaute auf die Wachstafel, die der Aedil ihm hinhielt und nickte.


    "Ja, so ist es korrekt. Und ja, hier ist ein entsprechendes Schreiben meines Herren." sagte er und übergab das Schriftstück.


    Aedilis Curulis Tiberius Vitamalacus
    Basilica Iulia
    Roma



    Salve Werter Aedil,


    ich danke dir für deinen Brief und deine Anteilnahme. Vielen Dank auch, dass du mich über die noch stehenden Konzessionen meines Sohnes und meiner Tochter informierst.
    Da ich um die Notwendigkeit einer Erbregelung weiss, möchte ich dir diese hiermit mitteilen.


    Den Betrieben

    Barbier von Hispania, Barbier aus dem Besitz des Flavius Prudentius Balbus
    Sowie die Brauerei Prudentia Cervisia
    und der Bauernhof Frumentum Novae, beide aus dem Besitz der Prudentia Valeria


    Mögen die Konzessionen entzogen werden. Um die Schliessungen werde ich mich kümmern.


    Die Konzession für den

    Schäfer, Oviculae Prudentiae, meiner Tochter Prudentia Valeria


    Bitte ich auf mich zu überschreiben.


    Ich hoffe diese Regelung ist im Sinne des Lex Mercatus möglich und kann von dir durchgeführt werden.
    Falls es Probleme oder Nachfragen gibt, so steht dir der Überbringer dieses Briefes für diese zur Verfügung. Er geniesst in dieser Hinsicht mein volles Vertrauen.



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    ANTE DIEM IV NON NOV DCCCLVI A.U.C.
    Villa Rustica Prudentia, Colonia Claudia Ara Agrippinensium

    Mhorbaine nahm dankend Platz. Er holte ein kleines Schriftstück hervor, auf das er kurz schaute. Dann sagte er:


    "Mein Herr wünscht, dass die Konzessionen für den Barbier von Hispania, die Prudentia Cervisia und den Frumentum Novae eingezogen werden. Er wird sich selbst um die Schliessungen kümmern. Die Konzession für den Oviculae Prudentiae soll auf ihn selbst überschrieben werden."

    Mhorbaine war froh, dass er den richtigen Römer erwischt hatte, und das obwohl sie seiner Meinung nach alle gleich aussahen.


    "Ich komme im Auftrag meines Herren, des Senators Prudentius Commodus. Er schickt mich, um dir seine Antwort auf dein Schreiben zu überbringen."

    Sim-Off:

    Zitat

    Original von Mhorbaine
    ...von meinem Herren, dem Senator Prudentius Commodus, ...


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil


    Er war sich sicher, dass er das erwähnt hatte, aber da er wusste, dass der Hampelmann vor ihm eine potentielle Ärgerquelle war, blieb er ruhig und freundlich.


    "Wie ich bereits sagte, ist mein Herr der Senator Prudentius Commodus, Klient des Consulars Aelius Quarto."

    Mhorbaine brachte auch hier einen Brief hin.


    Lucius Flavius Furianus
    Villa Flavia
    Roma
    Italia



    Salve Flavius Furianus,


    Ich grüsse dich erneut aus der wunderschönen Provincia Germania.


    Erfreut entnahm ich der letzten Ausgabe der Acta Diurnia, dass sich deine Bauprojekte in Hispania allem Anschein nach problemlos gestalteten und zu diesem Zeitpunkt bereits kurz vor der Vollendung standen. Da ich davon ausgehe, dass sich dies nun dahingehend verändert hat, dass sie endgültig vollendet sind, sende ich dir diesen Brief nach Rom statt nach Tarraco. Ich hoffe, dass du bereits dort bist oder zumindest kurz nach diesem Brief dort ankommst.


    Doch sollte ich nun zum eigentlichen Grund meines Schreibens kommen. In nicht allzuferner Zukunft wird sich der Tag meiner Geburt zum sechzigsten Male jähren. Dieses Ereignis möchte ich zum Anlass nehmen im Kreise einiger Freunde, zu denen ich auch dich zählen möchte, das Leben zu feiern und Gedanken an alte Zeiten hinterher zuhängen.


    Natürlich bin ich mir bewusst, dass du Rom gerade erst wieder betreten hast und sicherlich nicht den Wunsch hegst sofort wieder aufzubrechen. Doch trotzdem möchte ich dich und eine Begleitung deiner Wahl, hiermit herzlichst dazu einladen an den Feierlichkeiten teilzunehmen.
    Diese werden am ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLVI A.U.C. auf meinem Landgut stattfinden. Für eine Unterkunft für die Dauer deines Aufenthaltes hier werde ich natürlich sorgen.
    Bitte informiere mich frühzeitig über dein Kommen oder deine Abwesenheit.


    Ich entsende noch einmal Grüsse aus Germania und verbleibe in Erwartung einer Antwort.


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    Villa Rustica Prudentia, Colonia Claudia Ara Agrippinensium

    Mehr im Vorbeigehen warf Mhorbaine den Brief in den dafür vorgesehenen Kasten.


    Manius Matinius Fuscus
    Casa Matinia
    Roma
    Italia



    Salve Matinius Fuscus,


    Ich sende dir grüsse aus der Heimat und berichte dir positives über die Situation hier.
    Sowohl die Colonia als auch die Regio sind bisher noch keiner Katastrophe zum Opfer gefallen, daher möchte ich dich zur Wahl deiner Vertretung beglückwunschen.


    Ich bedaure es sehr, dass es mir nicht möglich war, zur Verkündung deiner Kandidatur nach Rom zu reisen, doch hoffe ich auf dein Verständnis und bin mir sicher, dass du eine sehr gute Rede abgeliefert und die Massen überzeugt hast.


    Doch sollte ich nun zum eigentlichen Grund meines Schreibens kommen. In nicht allzuferner Zukunft wird sich der Tag meiner Geburt zum sechzigsten Male jähren. Dieses Ereignis möchte ich zum Anlass nehmen im Kreise einiger Freunde, zu denen ich auch dich gerne zähle, das Leben zu feiern und Gedanken an alte Zeiten hinterher zu hängen.


    Da ich davon ausgehe, dass du die Wahltage mit einem positiven Ergebnis hinter dich bringen wirst, vermute ich, dass du wahrscheinlich Rom nicht ohne weiteres verlassen können wirst. Trotzdem möchte ich dich und eine von dir gewählte Begleitung, hiermit dazu einladen an diesen kleinen Feierlichkeiten anlässlich meines Geburtstages teilzunehmen.
    Diese werden am ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLVI A.U.C. auf meinem Landgut stattfinden. Für eine Unterkunft für die Dauer deines Aufenthaltes hier werde ich natürlich sorgen.
    Ich würde dich bitten, mich darüber zu informieren, ob ich mit deiner Anwesenheit rechnen darf oder ob ich auf diese verzichten muss.


    Ich entsende noch einmal Grüsse aus Germania und verbleibe in Hoffnung auf eine Antwort.


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    Mhorbaine kam zur Casa Prudentia und übergab den entsprechenden Brief dem Ianitor. Eigentlich hätte er einige Tage hier bleiben können, doch wollte er noch an diesem Tag die Heimreise antreten. So eilte er sofort weiter zur nächsten Adresse.


    Tiberius Prudentius Balbus
    Casa Prudentia Romana
    Roma
    Italia



    Sei mir gegrüsst mein Sohn,


    Ich sende dir die besten Grüsse aus Germania. Ich hoffe es ergeht dir gut und Rom hat dich seit unserem letzten Treffen noch nicht völlig verdorben.


    Doch kommen wir zum eigentlichen Grund meines Schreibens. Wie du dich sicherlich erinnern wirst, naht mein Geburtstag und in Anbetracht der Jahreszahl, die mich dann begleiten wird, nahm ich mir vor diesen Tag noch einmal zu feiern, schliesslich weiss man nie wie viele Jahre die Götter mir noch schenken werden.


    Ich hoffe, du wirst die Zeit finden zu dieser kleinen Feier zu mir zu reisen. Sie wird am ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLVI A.U.C. hier auf dem Landgut in Germania stattfinden. Ein Zimmer steht hier für dich sowieso immer bereit, daher wirst du auch zu diesem Anlass hier unterkommen.
    Bitte benachrichtige mich, ob ich mich auf deine Anwesenheit freuen darf.


    Ich entsende noch einmal Grüsse aus Germania und verbleibe in Hoffnung auf eine Antwort.


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    Auch an dieser Casa machte Mhorbaine einen Zwischenstopp und übergab dem Briefkasten einen Brief.


    Germanica Aelia et Decius Germanicus Corvus
    Casa Germanici Covi
    Mogontiacum
    Germania Superior



    Salvete Aelia et Germanicus Corvus,


    Hiermit möchte ich euch, dazu einladen an einer kleinen Feierlichkeit anlässlich meines Geburtstages teilzunehmen.
    Diese wird am ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLVI A.U.C. auf meinem Landgut stattfinden.
    Für eine Unterkunft für die Dauer eures Aufenthaltes hier werde ich natürlich sorgen.
    Ich würde euch bitten, mich darüber zu informieren, ob ich mit eurer Anwesenheit rechnen darf oder ob ich auf diese verzichten muss.


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