Beiträge von Gaius Scribonius Curio

"Frührepublikanisch sagst du? Also vor ca. 400/500 Jahren?
"Sehr konservativ" beschreibt für mich eher die Einstellung, dass etwas möglichst so bleiben solle, wie es schon seit langer Zeit allgemein gehandhabt wurde. So wäre der Schritt zu einer Absage der Sklaverei oder eine "Einschränkung" zumindest nach meinem Verständnis sicherlich kein sehr konservativer, sondern eher ein recht radikaler ;)."

"Bei dir würde ich es mir nie verzeihen, wenn du am Bettelstab gingest, "
zwinkerte er freundlich zurück ;).

"Nun, du hast schon recht. Die Sklaven dürfen den römischen Bürgern nicht ihre Arbeit wegnehmen. Die Frage ist hier nur, von welcher Arbeit wir hier sprechen. Oder bist du dafür, dass künftig römische Bürger (und nicht mehr Sklaven) den Haushalt besorgen? Dass römische Bürger die Sänften höhergestellter Bürger tragen, die öffentlichen Latrinen kontrollieren und in Ordnung halten. Zu Hause selbst das Mahl bereiten?
Wir müssen sehr aufpassen, worüber wir hier reden. Wir reden hier um ein extrem wichtiges Fundament unserer Gesellschaft, das bereits seit sehr langer Zeit viel Halt und Reichtum beschert.

Niedrige Arbeiten den Sklaven, ehrenvolle Aufgaben den römischen Bürgern. So muss die Maxime lauten. Denn nur jene ist durchaus römisch und unserer Überlegenheit adäquat angepasst."

Ein integratives Wesen hatte diese Frau ja. Curio würde sich wohl von ihr fernhalten müssen, wenn er nicht wollte, dass....

"War dies jetzt eine Frage, oder ein Hinweis, dass ich einen solchen stellen sollte?"

Das Lachen fand kein Ende.

"Nun gut, ich lass dich nun in Frieden den Wahlkampf weiterführen. Obschon du meiner Meinung nach, noch immer nicht klare Stellung zu deinem Widerspruch bezogen hast.
Aber was soll man sagen: Den Bilder-Papyrus-Patrizier gibt es wohl nicht allzu oft ;)."

Das wäre ein arger Schlag für unseren guten Sim-on Agrippa. Und wer verprügelt nun künftig den bösen Stiefkindern den Hintern ;)?

Curio musste herzlich lachen.

"Oh, nein, verehrte Flavia Calpurnia. Das ist es nicht. Ich denke nur, dass es für dich angebrachter sein könnte ;)."

"Als Patrizierin hast du nur schon deshalb rebellische Züge, da es dich hierhin auf die Rostra drängt. Dein Wille und dein Durchsetzungsvermögen ehren dich in hohem Masse, nur hast du damit bereits mit den Traditionen deines Standes gebrochen. Die Folge müsste nun konsequenterweise sein, dass du den Stand wechselst. Den neuen Stand lebst und ihn verkörperst. An einem solchen Wechsel fände ich nichts Unehrenhaftes."

Zitat

Original von Flavia Calpurnia
"Mein Dienst als Quästgor werde ich so anlegen, wie ich bisher meinen Dienst als Duumvir ausgelegt habe. Gerecht, ehrlich und ohne Dünkel gegen Jedermann!".

"Gute Worte, an denen ich keinerlei Zweifel hege ;)."

Auch Curio begrüsste den Maximus.

"Grüss dich mein Guter. Lang, lang ist es her, dass wir uns sahen. Es ist gut, dass wir die jüngsten hässlichen Szenen hinter uns lassen konnten und uns hier nun wieder austauschen können.

Und wenn Avitus zorngerötet auftaucht, werden wir dich schon unter dem einen oder anderen Rockzipfel zu verstecken wissen LOL."

Grmml. Curio fing schon wieder mit seinen derben Scherzen an, er sollte künftig definitiv weniger trinken. Er besann sich, schwieg nun seine Weile, folgte der Konversation und stieg dann wieder ein.

"Sicher hat Cyprianus damit recht, wenn er sagt, dass die passionierte Leidenschaft der Jungen nicht gedämpft werden darf und doch finde ich es sehr wichtig, dass wir die Alten nicht auf die Seite schieben."

Curio dachte einen Moment lang nach, wie alt er selbst schon tatsächlich geworden sei.

"Wenn ich es mir recht überlege, sollten eigentlich doch nur die Alten an die Macht :D."

"Sind nicht eben Traditionen eine, wenn nicht die, wichtige Säule eines jeden Staates? Sind es nicht die Traditionen, die die Identität und somit den Glauben an die Strukturen erhalten und verstärken?
Gegen Fortschritt habe ich gar nichts einzuwenden, nur dann würde ich dich bitten, dass du dich von einem Plebejer heiraten liessest, der nicht zu den Optimaten gehört.
Es liegt nicht an mir über dich zu richten, denn eigentlich sollten dies die wahren Patrizier tun. Nur will ich Aufschluss über deine Charakterzüge gewinnen, denn bei einer Wahl, wärest du ja auch für mich, für einen Plebejer, ein Quaestor, der für uns alle wichtige Dienste erweisen würde."

"Ich will doch nur nicht gehofft haben, dass du die Diplomatie zum höchsten Gott erhebst und dein Tatendrang demnach auf sehr niedriger Basis bleibt. Wer stets der Diplomatie frönt und nie Farbe bekennt, der richtet nichts aus."

Zitat

Original von Flavia Calpurnia
"Wenn Frauen im Haushalt gute Arbeit leisten, warum sollen sie nicht in der Politik genauso gut sein? Warum soll ein Talent, im stillen versauern, wenn es für das Gemeinwohl unendlich viel mehr ereichen kann?"

"Weil dies würdig und gemäss dem Mos Maiorum wäre. Deine Schwester hat bereits mit den Traditionen gebrochen und ihren Stand verraten. Und du eiferst ihr nun nach.
Nun, mir als Plebejer soll dies recht sein, wenn ihr Patrizier eure Identität aufgebt und eure eigene Geschichte und Gepflogenheiten in den Wind setzt."

"Du meinst also, dass wir mit unseren jahrhundertalten Traditionen brechen und die Sklaverei einschränken sollten. Jeder römische Bürger, der nicht eben am Bettelstab geht, besitzt mindestens einen Sklaven."

"Nun schlägst du vor, dass wir Römer höchstselbst vermehrt im Angesicht des eigenen Schweisses arbeiten sollten? Wofür haben wir uns denn all die fremden Landstriche Untertan gemacht?

Ein recht radikaler und neuer Denkansatz, wie ich finde. Wenngleich auch ein interessanter."

Die Kandidatin schien endlich zurückgekehrt zu sein. So wiederholte Curio seine Frage:

"Zu gerne hätte ich gewusst, wie du es vereinbarst, dass du als Frau aus einer Patrizier-Familie dich nicht an die Konventionen der Patrizier hältst und in der Politik Fuss fassen willst."

"Nein, guter Maximus. Um das Feuer auflodern zu lassen, kamen wir bestimmt nicht. Doch wir kommen um zu sehen, warum Avitus da immer mehr Öl hineingiesst. Ich muss feststellen, dass ich über sein Verhalten mehr als ungehalten bin."

Curio verwarf die Hände.

"Aber was erzähl ich das dir;)? Ich muss ihm das persönlich sagen."

Curio vernahm die beiden Antworten auf seine Frage. Beide beteuerten Spiele abzuhalten. Er hatte es sich gemerkt und freute sich auf Spiele, die somit ganz sicher kommen würden.

Er schaute um sich und entdeckte Quarto. Den wohl zukünftigen Consuln. Der nächste Magistrat wird wohl sehr gut bestückt sein.

Zitat

Original von Tiberius Corvius Cadior
" Null Ahnung von Traditionen oder ist es Null Respekt gegenüber den Werten ihrer eigenen Ahnen?"

"Die Frage ist, was schlimmer wäre: Null Ahnung oder null Respekt? Ich vermag es nicht zu sagen.

Aber urteilen wir nicht vorschnell, vielleicht gibt es eine gute Begründung, auch wenn mir im Moment keine einzige Plausible einfallen würde."

"Eine diplomatische Zunge ist Dir allemal beschieden, dies soll sehr vorteilshaft sein ;). Ob sie den Wählern derartigen Wohlklang bereitet, dass die Wählenden bei Deinem Namen das Kreuz machen werden, wird man ja bald sehen."

Curio besah sich das Duell und stellte eine Frage.

"Nachdem die Wirtschaftsbelange ausdikutiert sein werden, hätte ich eine andere Frage.

Traditionell waren es ja die Aedilen, die für Spiele für das Volk verantwortlich waren. Wer von euch gedenkt, diese wichtige Aufgabe auch wirklich auf sich zu nehmen?

Wenn jemand meint, dass er sich anderen Aufgaben mehr widmen will/muss, so soll er dies hier guten Gewissens sagen. Es wäre einfach schön, wenn man schon vor der Wahl weiss, was man nach der Wahl erwarten darf ;)."

Zitat

Original von Artoria Medeia
"Ich denke noch über eine solche Karriere nach, Curio! Wäre bestimmt eine Sensation hier in Rom!" Sie schmunzelt über die Vorstellung."

Schon wollte Curio die Ergebnisse seiner blitzschnell überschiessend wachgewordenen Phantasien (betreffend der möglichen Berufstätigkeiten der Artoria) mit Artoria diskutieren, als sie sich für einen Moment entschuldigte und hinausging.

So sagte er zu den anderen Anwesenden:

"Ich für meinen Teil hätte ja schon Verwendung in meinem Hause für eine solch bezaubernde Dame ;).

Mit den Wagenrennen hat sie sehr recht. Bei den nächsten Rennen sollten wir grosse Hilfeleistungen bei Planung und Durchführung anbieten. Wisst ihr für wann denn wieder Rennen geplant waren?"

Curio trat nun zum anderen Kandidaten für das Volkstribunat mit der Absicht seine Frage auch hier zu stellen.

"Lucius Annaeus, bisher pflegten wir guten und soliden Kontakt und somit verfolge ich mit grossem Interesse die Wahlen zum Volkstribunen. So lasse mich dir bitte eine Frage stellen:

Wie ist dein Standpunkt bezügliche der letzten Volksversammlung?Hättest du in jenem spezifischen Falle auch eine einberufen und wenn ja, was hättest du anders gemacht? "

"Lucius Decimus, ich hörte bis jetzt nur Gutes über dich und nun kandidierst du für das ehrwürdige Amt des Volkstribunen.

So lasse mich dir eine Frage stellen, die ich auch deinen Mitstreitern stellen werde:

Wie ist dein Standpunkt bezügliche der letzten Volksversammlung?Hättest du in jenem spezifischen Falle auch eine einberufen und wenn ja, was hättest du anders gemacht? "