Beiträge von Gaius Scribonius Curio

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Nauticus
    "Die Meinungen der Menschen gehen so weit auseinander, dass man endlos diskutieren kann, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Je weniger Entscheidungsträger, desto schneller können Entscheidungen getroffen werden. "


    "Warum würde ein Plebiszit denn die Entscheidungsfindungen des Kaisers oder des Senates negativ beeinflussen? Diese 3 "Institutionen" würden in ihren Prozessen ja mehr oder weniger unabhängig voneinander ablaufen. Ja, das zusätzliche Mittel zur Gesetzesausarbeitung kann gar weitere Ressourcen wecken und viel Zeit einsparen.


    Zitat

    Original von Marcus Octavius Nauticus

    Zitat


    Wozu also ein Plebiszit? Der Imperator kann das sicher auch alleine, und dann wird es auch schneller gehen."


    Dieses dein letztes Argument (oder viel mehr Frage) ist nun wohl schon zum 3. Mal gefallen und jedesmal, habe ich entgegnet, aber niemand ging darauf ein. Dafür hat man die Frage immer wieder neu aufgeworfen, ohne auf die Antworten zu achten ;).


    Hier also nochmals:"[/I]


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    Original von Gaius Scribonius Curio

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    Original von Secundus Flavius Felix
    Wenn das überhand nimmt wird die Möglichkeit dazu einfach rausgenommen...


    Ich wär ja dafür.


    Und was die PN's anbelangt: Wenn jemand die Post las (sei er Geist oder nicht Geist), dann hat doch der Sender Einbilck, ob seine Sendung gelesen wurde oder nicht. Da schützt einen der Geistmodus nicht ;).

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Nauticus
    "Allerdings sollten wir wirklich bedenken, wozu dem Volk noch mehr Rechte eingeräumt werden sollen. Mal ganz ehrlich, stellt euch vor, der Kommandant einer militärischen Einheit müsste noch einen Offiziers- oder Soldatenrat konsultieren oder könnte von so einer Organisation gezwungen werden, Befehle oder zmindest Strategien zu überdenken! Wenn ihr mich fragt, ist dieses ganze demokratische Getue völliger Schwachsinn."


    "Mit Genugtuung sehe ich, dass wieder zum eigentlichen Thema zurückgekehrt wird und gerne will ich dir antworten.


    Wenn du die bisherige Diskussion gut mitverfolgt hast und über den Tellerrand deiner Belange als Soldat hinweggeschaut hast, solltest du eigentlich inzwischen wissen, dass der Sinn der Plebiszit nicht ist, sich primär bei militärischen Belangen einzuschlalten, sondern vor allem in der Gesetzesgebung. Und sollte wirklich mal ein schlechter Entschluss gefasst worden sein, steht am Ende noch immer unser Imperator mit der Möglichkeit eines Vetos. Diese ewige Angst, in der sich einige zu befinden glauben, ist also an den Haaren herbeigezogen.


    Und vergiss nicht: Wenn du von "Volk" sprichst, so wärest du selbst damit gemeint, denn auch stimmberechtigt und hättest somit die Möglichkeit auf den"völligen Schwachsinn demokratischen Getues", wie du es auszudrücken pflegst, Einfluss zu nehmen. Warum also alles so verteufeln? Hast du kein Selbstbewusstsein, dass du persönlich den Lauf der Dinge mitbestimmen könntest? Keinen Mut? Sind dies also die Eigentschaften eines Soldaten? Dümelt in den eigenen Tellerrändern rum, ohne den Blick für anderes? Ich kann es kaum glauben."

    Wobei man munkelt, dass sogar Kaiser Tiberius und später Kaiser Claudius in ihrem Innern den Gedanken an eine Wiederaufrichtung der Republik nie ganz verscheuchten ;).


    Doch was ich endlich verscheuchen will, ist, dass man von mir ein Bild zeichnet, als wär ich ein allesvernichtendwollender Demagoge, der den Staatsapparat demontieren und die Anarchie ausrufen will. Es mag zwar für Schwärmereien verlockend sein, doch sicherlich trägt es wenig bei, um die Lebensqualität der Römer zu steigern und ist deshalb indiskutabel.


    Ich bin für einen Kaiser, der seine wohldefinierten Rechte und Pflichten hat, genauso wie ich auch für einen solchen Senat bin. Und als Drittes bin ich für die Plebejer (im Sinne von Nicht-Patrizier und Nicht-Senatoren), die ihr Schicksal auch selbst in die Hand nehmen und einen wertvollen Beitrag für das Gesamtwohl erbringen können.

    Um die Diskussion wieder auf das eigentliche Thema zu lenken, will ich hier die neuste leicht abgeänderte Fassung zur Diskussion freigeben:


    1. Änderung:
    Die alte Gesetzespassage zu den Rechten/Pflichten des Volkstribunen:


    von § 55 Tribunus Plebis
    (1) Das Amt des Tribunus Plebis wurde als beständige politische Repräsentanz der Plebejer geschaffen. Der Tribun genießt die „potestas sacro sancta“, d.h. er ist unantastbar und wer gegen ihn vorgeht ist verflucht. Er hat die Interessen des Römischen Volkes zu wahren. Darum kann er in Sonderfällen unter seinem Vorsitz eine Volksversammlung einberufen.
    Quelle


    soll in diese Formulierung umgeändert werden:


    § 55 Tribunus Plebis
    (1) Das Amt des Tribunus Plebis wurde als beständige politische Repräsentanz der Plebejer geschaffen. Der Tribun genießt die „potestas sacro sancta“, d.h. er ist unantastbar und wer gegen ihn vorgeht ist verflucht.
    Er hat die Interessen des Römischen Volkes zu wahren. Darum kann er in Sonderfällen unter seinem Vorsitz die Comitia Plebis Tributa (Versammlung der Plebejer) einberufen, welche durch ein Plebiszit neue Gesetze oder Gesetzesänderungen aufstellen kann.


    2. Änderung:
    Diese Änderung betrifft den Cedex Universalis (Allgemeins) zu den Möglichkeiten einer Gesetzgebung:


    So lautet die Passage im Moment:
    § 2 Gesetzgebungsverfahren
    (1) Grundsätzlich kann die Gesetzgebung im Imperium Romanum in zwei Wege getrennt werden, das Decretum Imperatoris, durch den Imperator Caesar Augustus und das Decretum Senatus, durch den Senat. Das Decretum Imperatoris ist allgemein höheres Recht als das Decretum Senatus.
    (2) Hierbei gibt es jeweils drei Unterscheidungen: Die Lex (Gesetz), das Mandatum (Order/Weisung) und den Codex (Gesetzessammlung).

    Quelle


    Hier strebe ich eine Änderung in folgenden Wortlauf an:


    § 2 Gesetzgebungsverfahren
    (1) Grundsätzlich kann die Gesetzgebung im Imperium Romanum in drei Wege getrennt werden, das Decretum Imperatoris, durch den Imperator Caesar Augustus. Dann das Decretum Senatus, durch den Senat und als dritten Weg das Plebiszit durch das Volk unter der Führung des Volkstribunen. Das Decretum Imperatoris ist allgemein höheres Recht als das Decretum Senatus und das Plebiszit.
    (2) Hierbei gibt es jeweils drei Unterscheidungen: Die Lex (Gesetz), das Mandatum (Order/Weisung) und den Codex (Gesetzessammlung).


    3. Änderung (oder viel eher Zusatz zu den übrigen Artikeln)
    Um das Plebiszit nun näher zu definieren braucht es im Codex Universalis (Allgemeines) einen Zusatz als Artikel 8.


    § 8 Das Plebiszit
    Nur der Volkstribun kann die Comitia Plebis Tributa (Versammlung der Plebejer) einberufen. Teilnehmer sind alle Nicht-Patrizier und Nicht-Senatoren. Die Comitia Plebis Tributa (Versammlung der Plebejer) kann allgemeingültige Gesetze (Plebiszit) erlassen, wenn mindestens 50% der stimmberechtigten Plebejer (CRV bestanden) an der Versammlung teilnehmen und 60% der Anwesenden für ein Plebiszit votieren. Nicht nur der Volkstribun kann das Thema einer Comitia Plebis Tributa bestimmen, so können auch einzelne Plebejer sich direkt an den Volkstribun stellen und einen Antrag zu einem Diskussionstheme stellen. Jedoch er allein bestimmt, worüber man abstimmt und diskutiert. Der Volkstribun bestimmt Ort und Dauer der Comitia Plebis Tributa. Gegen ein beschlossenes Plebiszit kann nur der Imperator sein Veto einlegen, ansonsten wird es unter die allgemein gültigen Gesetze aufgenommen. Somit hat das Volk mittels dem Plebiszit die Möglichkeit als Gegenstück zum Senat zu fungieren. Der Volkstribun ist Leiter der Versammlung und ist verantwortlich für deren ordnungsgemässe Durchführung. Provoziert er mit Taten oder Worten Ausschreitungen von Seiten der Volksversammlung, ist er dafür nach seiner Amtszeit haftbar und kann angeklagt werden.

    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus


    "offenbar scheinst sich dein erinnerungsvermögen im Senat merklich verringert zu haben. ich sagte von anfang an



    oder würdest du den kampf zwischen Popularen und Optimaten, zwischen Plebeiern und Patrizieren nicht als standeskampf bezeichnen ?"
    "


    Zunächst will ich dir gerne in Erinnerung rufen, was die "Populares" eigentlich ausmachen. So waren sie keine Factio im heutigen Sinne, vielmehr einte sie eine bestimmte Methode, Politik zu machen, nämlich ohne die übliche Vorberatung durch den Senat, sondern allein durch die Volksversammlung. Somit geht es in der späten Republik nicht um Patrizier gegenPlebejer, sondern viel eher um Senatoren und um Nicht-Senatoren.


    Infolgedessen hat die Einteilung in Optimaten/Boni und in die Popularen nicht strikt mit der Standeszugehörigkeit zu tun.
    So war Gaius Iulius Caesar ein Popularer! Und jetzt willst du mir sicher erzählen, dass er nicht ein Patrizier war, oder wie? Er war sogar der härteste und entschiedenste Gegner der unheilschwangeren Optimaten. Caesar, auf den sich die folgenden Caesaren beriefen war also ein Popularer....bemerkenswert, wie ich finde.
    Dann auch Lucius Cornelius Cinna (und zwar jener, der nicht zum plebejischen Arm der Gens Cornelia gehört) war auch ein feuriger Verfechter der Popularen. Die Gens Cornelia, man höre und staune!


    Auf der anderen Seite waren Cicero und sogar Pompeius Magnus feurige Verfechter der Boni und dabei hängte ihnen sehr lange der Makel an, dass sie nicht mal waschechte Römer seien, sondern Bauern aus der Provinz. Davon, dass sie Patrizier gewesen sein sollen, wollen wir ja schon gar nicht zu sprechen anfangen.
    Weiter vergessen wir nicht unseren Marcus Porcius Cato, den Jüngeren nicht, den späteren Optimaten Führer. Er war ein Plebejer, so überraschend es auch klingen mag.


    Bei Optimaten-Populares geht es also weniger um den Stand als viel mehr um die Gesinnung. Die Boni standen eher für die konservativen Werte ein, währenddessen die Populares diesen sich entwickelten Filz auflockern wollten.
    Mal sehen, mit welchen historischen Überraschungen du mich nun ein 4. mal überraschen willst ;).


    Aber nochmals zur Erinnerung: Das ganze hat herzlich wenig mit irgendwelchen Standeskämpfen zu tun. Die Plebejer, die nicht im Senat mitbestimmen können und nicht die Vorteile der Patrizier geniessen, sollen auch eine Stimme bekommen.

    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus
    "ich erinnere nur an das ende der republik, an Sulla und an Marius. die res publica war zum scheitern verurteilt, was sie ja auch tat. der republikanische Geist ist tot und im hades soll er verrotten.


    "Einmal erinnerst du an die Standeskämpfe in der frühen Republik. Und als du siehst, dass du so nicht durchkommst, windest du dich an das Ende der Republik. Du musst dich langsam entscheiden ;).
    Doch auch beim "Ende der Republik" greift dein Gedanke nicht. Sulla und Marius waren auf dem Gipfel ihrer Macht ja fast Alleinherrscher und sieh zu, welch Gemetzel sie fabrizierten. Dies hat ja herzlich wenig mit der Volksversammlung zu tun.
    Auch war es Marius, der den Saturnius und Glaucia einst davon abhielt, das Volk gegen den Senat aufzuwiegeln. Das Volk war bereit für den Kampf, Saturnius auch. Marius konnte die Situation entschärfen. Was also haben Marius und Sulla mit dem hier Besprochenen zu tun?"

    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus
    "aus der geschichte, Römer ! die res publica ist untergangen und vielleicht ist dir das letzte jahrhundert dieser entfallen. dann will ich deiner Erinnerung auf die sprünge helfen. Blutige auseinandersetzungen zwischen Plebeiern und Patrizieren waren die regel, weil sie sich darum stritten, welche rechte ihnen zustünden."


    "Und wenn du DAS schon weisst, dann vergiss nicht auch zu berichten WODURCH diese Standeskämpfe endgültig beendet wurden. Nämlich durch die Lex Hortensia.

    Sim-Off:

    287 v.Chr.

    In jener Lex nämlich gestand der Patrizierstand den Plebejern offiziell zu, dass sie durch ein Plebiszit allgemeingültige Gesetze verabschieden konnten.


    Und du willst nun damit Angst schüren, dass durch so ein Gesetz neue Streiterein aufkommen würden? Wo doch genau ein solches Gesetz endgültig den Frieden zwischen den beiden Ständen brachte?
    Ich hoffe sehr, dass du deine Taktik nochmals überdenken wirst ;)."


    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus
    "warum muss der Kaiser erst mit einem veto seine politik durchsetzen ? lasst ihn doch sofort entscheiden !"


    "Diese Frage hatte bereits Tiberius Maximus gestellt und ich hatte ihm bereits geantwortet. Hier die Wiederholung:"


    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Du bist Dir bewußt, daß du gerade dabei bist, die Apokalypse für Dich heraufzubeschwören Volkstribun? Die Republik hat ausgedient und das ist gut so und am Kaiserkult gibt es nichts zu rütteln. rief ich laut.


    Die Apokalypse für Curio selbst? Curio musste krampfhaft ein herzliches Lachen verhindern.


    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Die Republik hat ausgedient und das ist gut so und am Kaiserkult gibt es nichts zu rütteln.[/I] rief ich laut.


    Curio hatte das Gefühl er antworte zum gleichen Thema ein weiteres mal mit den gleichen Worten. Manche Leute, wollen wohl nicht recht zuhören, warum sonst setzen sie sonst nicht an seinen Erklärungen an? Stattdessen stellen sie die Frage einfach noch einmal neu und ein bisschen anders.


    "Du scheinst erst seit kurzen hier anwesend zu sein. "Anwesend" in welchem Sinn auch immer, anders liesse sich deine Frage nur schwer erklären.


    Denn es ist nach wie vor so, dass das Plebiszit keinerlei Einflüsse auf die Rechte des Kaisers hat. Ja es ist ja sogar so, dass der Kaiser selbst sein Veto gegen ein Plebsizit einsetzen kann. Somit hat dieser Schritt auch rein nichts mit einer Wiederherstellung der Republik zu tun, wie stets so gern propagandiert wird. Lies meinen Entwurf, informiere dich, was bisher diskutiert wurde und DANN kannst du gerne in der Gegend rumskandieren."


    /edit: format

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    Original von Titus Didius Gordianus
    was soll die Forderung "mehr Recht für die plebeier !" Wer sagt, dass diese überhaupt mit soviel Rechten umgehen können ?! was, das römische Imperium braucht, sind feste strukturen und eine klare Hierarchie.
    Nur die, die in verantwortungsvoller position sind, können verantwortungsvoll handeln ! der Kaiser und der Senat garantieren diese feste Ordnungsstruktur. Alles andere schadet dem römischen Volk !"


    "Woher kommt denn immer gleich diese Angst, dass die Apokalypse hereinbrechen und die Anarchie uns alle hinwegschwemmen würde?


    Es ist doch viel mehr so, dass klare Strukturen nach wie vor erhalten bleiben. Es wird ganz klar beschrieben, was die Volksversammlung darf und was nicht und im äussersten Notfall kann der Imperator noch immer sein Veto gegen ein Plebiszit einlegen.
    Weiter durchleuchten wir mal die Person, die die Volksversammlung leiten wird: Der Volkstribun.
    Er wird vom gesamten Volke gewählt. Die Kandidaten zeichneten sich in der Regel schon in ihren früherigen Amtszeiten durch ihre Qualitäten aus. Diese Personen zeigten in der Vergangenheit folglich mehrfach, dass ihnen das Wohl des Imperiums am Herzen liegt.
    Dies und die Möglichkeit des Imperators zu einem Veto sind garant für anhaltende Ordnung, einen produktiven Willen und für klare Strukturen.



    Apropos klare Strukturen und klare Definitionen:"


    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus
    oder warum sollen tausend Ochsen einem Esel nachziehen ?


    "Es mag ja eine schöne Metapher sein, doch bitte wer oder was ist hier der "Esel" ;)?"

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Ein solches Veto von dir kann nur den Abbruch der vorangehenden Diskussion bedeuten, da sich jeder Senator nur mehr für dieses Veto und dessen Rechtsmäßigkeit interessiert.


    "Oh, wie leicht wäre dann aber der Senat beeinflussbar. Und da dies weder du noch ich bereit sind zu glauben, musst tatsächlich du belieben zu scherzen. Das Veto wird nun offenbar von ganz anderer Stelle an ganz anderen Orten diskutiert, so dass auch du dich wieder dem eigentlichen Thema widmen können solltest. Ich denke du bist noch jung genug, um so flexibel zu sein und ansonsten kenne ich einen hervorragenden Sänftebauer ;)."


    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Nun.. was hat das alles mit der Factio zu tun? Ich weiß es selbst nicht genau, ich bin nur ein verwirrter Bürger dessen Grundfeste seiner Überzeugung erschüttert wurden.



    Dann will ich dir gerne wieder helfen deine Grundfesten aufzubauen. Es ist nämlich so, dass man Menschen nie einer fixen "Gattung" zuweisen kann. Eine Pinie ist zwar auch ein Baum, aber doch sehr von einer Tanne verschieden. Also kann man beim Erblicken der Pinie wohl sagen "Oh, guck, ein Baum!", doch um das Wesen des edlen Gehölzes wirklich richtig zu erfassen, bedarf es noch des Zusatzes "Oh, guck, ein Baum...es ist eine Pinie". "


    Lucidus scheint kein Naturfreund zu sein, das glaubte Curio ihm in diesem Moment anzusehen. Deshalb gab er der Thematik eine neue Richtung.


    "Aber bevor wir den Wald voller Bäume nicht mehr sehen:
    Es ist durchaus möglich, dass innerhalb einer Factio doch tatsächlich Menschen wirken, die verschiedene Lösungsansätze zu ein und demselben Problem haben. Senator Anton spricht in seiner Überzeugung als Senator und der Volkstribun spricht in seiner Überzeugung als Volkstribun. Bäume sind wir alle (klar, der eine hat vielleicht auch einen Vogel und vielleicht sogar eine Meise....im Nest auf den Baumwipfeln...andere nicht), egal aus welcher Factio, doch vernachlässige man nicht die entscheidenden Details.
    Im Übrigen sehe ich nach wie vor den Widerspruch nicht. Das Plebiszit hat nicht zum Zweck dem Senat Macht abzuverlangen (wovor ja einige eine gewisse Angst entwickelt zu haben scheinen), sondern es geht viel eher darum, dass das Volk in Sonderfällen gewisse Instrumente (wie sie gleichzeitig auch der Senat besitzt, allerdings in anderer Form, aber vom Inhalt sind sie gleich) nutzen kann.[/COLOR]"



    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Er schiebt das Problem auf das Plebiszit ab, ganz eindeutig.
    Und so wird es immer wieder passieren, Senatoren scheuen sich vor unbequemen Entscheidungen und laden die Verantwortung dem Volk auf.


    "Das Bild ist ja schon sehr düster. Das Bild, das du vom Senat malst. Das heisst mit anderen Worten, dass der Senat, wenn er freilich die Möglichkeiten dazu hätte, jederzeit unliebsame Entscheidungen auf andere abschieben würde? Mag sein, dass du recht haben magst, so bin ich mir aber sicher, dass gerade du, der dies ja jetzt schon erkennst, dieser Entwicklung stark entgegenwirken wirst....und wer weiss....vielleicht kannst du im Äussersten Notfall den Volkstribun bitten sein Veto gegen diese ewigen Abschiebungen einzulegen ;)."


    edit: Formatierung geändert


    "Wo wir nun den Kaiser haben?"
    Wenn du erlaubst, will ich deinen angerissenen Gedankengang zu Ende führen, denn das hiesse:
    "Wo wir nun den Kaiser haben, brauchen wir bestimmt kein Volk, das Gesetze einbringt. Nein, das kann der Kaiser tun.
    Wo wir nun den Kaiser haben, brauchen wir auch keinen Senat, welcher Gesetze einbringt. Nein, das kann auch der Kaiser tun."
    Du siehst, wohin das führt. Der Kaiser ist wichtig und unersetzbar und er ist auf unser aller Mitwirken angewiesen. Auf das politisches Mitwirken von uns allen auch auf das des Volkes.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Händereibend stand ich auf und verließ meinen Platz.


    Sehr schöne Antwort, Volkstribun. Wir sehen uns auf der Rostra."


    "Deine Prophezeiung ward erfüllt, oh grosser Augur :)."


    Sim-Off:

    Aiaiai...wenn ihr wüsstet, wie viele Leute mich auf den Titel dieses Threads ansprechen....

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Ihr lieben Violetten, könntet ihr euch mal so langsam einig werden? Was wollt ihr? Sagt es. Jetzt. Wir hören zu."[/i]


    Du lieber Gelber (um mich kurz auf das doch eher billige Factio-Geplänkel einzulassen ;) ). Ich sehe wahrlich nicht, was diese ganze Thematik mit der Factio zu tun hat. Ich spreche hier nicht in erster Linie als Factio-Mitglied, sondern als Volkstribun.


    Warum höre ich eigentlich immer, dass der Senat geschwächt würde, dass er Kompetenzen und Macht abgeben müsse? Woher kommt denn plötzlich diese Angst, die sich in solchen Äusserungen manifestiert? Es wird dem Senat keine Macht weggenommen, sondern das Volk bekommt ein Mittel hinzu, dass es selbst Entscheidungen treffen kann. Doch soll dies nicht die Regel werden, sondern eher die Ausnahme.


    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Er treibt es sogar so weit, daß er eine Unterredung des Senates mittels Veto unterbindet.


    Das kann ja nicht ganz dein Ernst sein ?(. Seit wann verbietet ein Veto denn eine Diskussion? Ich habe lediglich gegen die Geheimhaltung einer Diskussion mein Veto eingelegt und nicht gegen die Diskussion. Dies sollte auch aus der Begründung zum Veto klar ersichtlich geworden sein, falls nicht, steht es dir frei, jene nochmals durchzulesen ;).
    Das Veto hat ganz und gar nicht im Sinn Diskussionen zu unterbinden, sondern ganz im Gegenteil Diskussionen zu fördern und zwar öffentlich. Doch auch im Senat kann bei jenem Thema weiterdiskutiert werden. Wenn du dich nun (nach dem Veto gegen die Geheimhaltung) gehemmt fühltest, liegt es vielleicht daran, dass es dir nicht ganz Wohl beim Gedanken daran ist, wie das Volk bei der Veröffentlichung reagieren würde?

    Zitat

    Original von Adria Germanica
    Will er wirklich, dass die Öffentlichkeit davon erfährt, wie er seine Energie damit verschwendet, im Senat darum zu streiten, wirklich jede Kleinigkeit an die Öffentlichkeit zu tragen, wo doch wohl das wichtigste, nämlich die Diskussion über den Gesetzesvorschlag, in der Öffentlichkeit durch das Volk erfolgt?
    [/i]


    Leider muss ich deine Hoffnungen enttäuschen. Ich sehe es ganz und gar nicht als eine Kleinigkeit an, ob das Volk erfährt, was zu diesem Thema gesagt wird, oder was eben nicht.
    Es geht darum, ob jenes Volk, das nebst dem Recht zu Wahlen der Magistrate etc., einen deutlichen Machtzuwachs bekommen solle oder sonst halt eben nicht. Das Volk hat ein Recht zu sehen, wie der Senat reagiert, ob er sich öffnet oder sich einigelt. Es nützt dem Volk nicht viel, wenn es am Schluss einen Senatsmelder hört, der das offizielle Ergebnis über eine Abstimmung verliest. Der Entscheidungsprozess ist von immensem Interesse und von grosser Wichtigkeit.


    Weiter klingt es widersprüchlich, wenn man auf der einen Seite sagt, dass es in Wirklichkeit nur eine "Kleinigkeit" wäre, die hier besprochen würde, aber auf der anderen Seite scheint das Thema doch brisant genug (und somit auch wichtig genug, also ganz und gar keine "Kleinigkeit"), dass es unter "Geheimhaltung" genommen wird.
    Es ist wohl nur sehr schwer denkbar, dass das Kriterium, ob ein Thema als geheim einzustufen sei oder nicht, davon abhängt, wie der Princeps Senatus die "Wichtigkeit" des Themas einschätzt ;).


    Zitat

    Original von Adria Germanica
    Deshalb meine Frage: Willst du daran festhalten und dem Iudicium Imperatoris Arbeit beschaffen?
    [/i]


    Es ist viel weniger die Frage nach einem "Wollen", als viel mehr die Frage eines Müssens, werter Princeps Senatus ;). Es ist eine sehr delikate Sache, ob man aus dieser Geschichte einen Praezedenzfall machen will, oder nicht, doch diese Entscheidung liegt ganz allein beim Iudicium Imperatoris.

    Sim-Off:

    Verzeiht, dass ich hier reinplatze, aber ich wurde gebeten meine bescheidene Meinung als angehender Mediziner kundzutun.
    Das Prinzip der Lunge ist es, dass zwischen der Lunge und der Brustwand ein abgeschlossener Raum besteht: der Pleuraraum. Dieser Raum ist nun mit Flüssigkeit (5 ml) voll ausgefüllt. Dieser Raum ist mit seinen Wänden an der Brustwand (von innen) und auf der anderen seite direkt an der Lunge befestigt.
    In DIESEM Raum muss stets ein leichter Unterdruck bestehen. Wenn wir Luft einatmen wollen, heben sich zunächst unserer Rippen und mit ihnen unser Brustkorb, so dass unser Pleuraruam (den ich vorher beschrieb) gedehnt wird (da er ja an eben jenem sich ausdehnendem Brustkorb festgemacht ist). Da er aber mit Flüssigkeit gefüllt ist und man Flüssigkeit nicht zusammendrücken oder ausdehen kann (sehen wir jetzt mal von den Aggregatzuständen ab ;) ), muss der Raum folglich der Brustwand und den Rippen folgen. In dieser Bewegung nun also zieht er mit seiner Wand an der Lunge eben jene Lunge mit und dehnt sie auch zur Brustwand hin.
    Die Folge dieser Dehnung der Lunge und ihren Hohlräumen (wobei die Hohlräume vergrössert und nicht ausgedehnt werden) ist wiederum ein Unterdruck in den Lungen selbst (im Verhältnis zum Druck ausserhalb unseres Körpers), der die Luft in unsere Lunge einströmen lässt. Wir atmen also mit unserem Brustkorb (und auch mit unserem Zwerchfell...aber as ist dann ein anderes Thema). Eine Lungenoperation ist heute, wie früher ein sehr schwieriges Unterfangen und es bedarf komplizierter Apparaturen und es ist sehr fraglich, wenn nicht gar praktisch ausgeschlossen, dass solche Apparaturen schon vor so vielen Jahren gebraucht wurden. Möglich ist es (wie ja fast alles), aber sehr unwahrscheinlich.


    Hier noch ein interessanter Link ;).


    http://www.lungespezial.de/ind…?/0204/medizingeschichte/

    Zitat

    Original von Flavia Messalina Oryxa
    "Da ich in der letzten Zeit die meiste Zeit in Spanien war, wurde ich von unserem ehrenwerten Volkstribunen in seiner "Consideratio Tribuni Plebi" bisher nur einmal bedacht. Trotzdem sehe ich jedwedes Zitat meiner senatsinternen Äußerungen durch jedwede Person ausserhalb des Senates die ohne meine explizite Zustimmung erfolgt als Verstoß gegen §51 des Codex Iuridicialis und behalte mir gerichtliche Schritte in jedem einzelnen Falle vor. Ich lege dies auch meinen Mitsenatoren nahe. Sollte diese Diskussion in der Öffentlichkeit vom Volkstribunen publiziert werden lege ich dem Imperator seine Amtsenthebung ans Herz."


    Der Volkstribun machte sich ob des sehr fragwürdigen Benehmens der Senatorin mit sehr ernstem Gesicht eine Notiz für seine nächste Consideratio.

    Nun war doch schon einige Zeit verstrichen seit den letzten dramatischen Wendung in den letzten Tagen. Es trat wieder eine Ruhe ein. Wohlgemerkt eine äusserst Wohltuende.


    Jetzt galt es Selnya wieder aufzupäppeln. Doch eines zeigten die Geschehnisse der letzten Tage sehr stark. Selnya fühlte noch etwas. Sie ist weder resigniert noch liess sie alle Hoffnungen fahren. Sie hat noch immer Emotionen und ist demnach ein Mensch.


    Die Zeit ihres Leidens soll nun vorüber sein, es ist ja auch kein Zustand. Doch zuerst musste ihr Körper wieder aufgebaut werden, später sehe man mal zur Seele (sofern Sklaven auch eine besitzen). Somit veranlasste Curio, dass in das Getränk, das der Selnya regelmässig eingeflösst wird, mit Alkohol vermengt wird, auf dass es sie stärke.