Es war pervers schönes Wetter, wenn man bedachte wozu sie heute hier zusammenkommen würden. Die Vögel zwitscherten, die Pflanzen strotzten immer mehr mit ihrem Grün, und der Geruch der erstarkenden Natur nach einem harten Winter lag in der Luft.
Und mitten auf einer Lichtung im Wald, die gewissen Teilen der Bevölkerung nur allzu bekannt war, fanden sich nach und nach größere und kleine Gruppen von Menschen ein.
Lando ritt seiner Gruppe voraus, neben ihm seine Schwester und Witjon, die anderen folgten auf dem großen Wagen oder selbst auf ihren Pferden. Man sprach wenig, eigentlich kaum. Es gab nichts, worüber man an einem solchen Tag großartig palavern könnte. Das Rumpeln der Wagenräder, die sich über den vom Morgentau noch nassen Boden arbeiteten, das Stampfen der Pferdehufe in lockerem Humus, die Geräusche der unbekümmerten Natur waren das einzige, was man hier zu hören bekam.
Das Oberhaupt der Familie machte sich Sorgen. Wie es sich immer Sorgen machte, wenn Entscheidungen und Dinge anstanden, die eklatante Auswirkungen auf das Wohl der seinen haben könnten. Und das hier war nicht gerade eine Situation, die man auf die leichte Schulter nehmen konnte. Ganz und garnicht.
Zwar hatte er in den letzten Tagen vermehrt geübt, immerhin hatte er nie wirklich aufgehört sich an der Waffe zu stählen, aber es war ihm sichtlich schwer gefallen. Der Staub in seiner Lunge ließ ihn schon beim ersten Versuch daran zweifeln, es mehr als drei Augenblicke lang auszuhalten. Aber Pudens war älter als er... zehn Winter lagen zwischen ihnen. Vielleicht verschaffte das einen Ausgleich.
Und doch... die Erkenntnis, seine besten Tage lange hinter sich gelassen zu haben hatte ihn arg mitgenommen. Und ihn dazu gezwungen, Vorbereitungen zu treffen. Es war unmöglich gewesen, diese zu treffen ohne seiner Familie das Gefühl zu geben, er würde an seine Niederlage glauben. Und doch hatte er alle Reaktionen darauf barsch beiseite gestrichen.
Nun standen sie also auf der Lichtung, stiegen ab, und warteten darauf, dass die Tudicii kamen.