"Beides?", gab Lando die Frage zurück, "Du willst nicht ernsthaft fordern, den gleichen Aufwand für die Befreiung der Felder von umgestürzten Bäumen und zur Ausbesserung der Trampelwege zu euren Höfen betreiben zu wollen, wie zur Rettung der Anrainer vor den Fluten des mächtigen Rhenus. Oder irre ich mich da, Tudicius? Der Rhenus verwüstet Jahr auf Jahr den Hafen, und wir können uns glücklich schätzen wenn dieses Jahr niemand dabei ersäuft. Von den Konsequenzen für die Stadt mal ganz abgesehen. Du willst das nicht ernsthaft mit Astwerk auf einem Acker vergleichen. Solltest du das doch tun, muss ich dir ernsthaft unterstellen unlautere Motive zu haben."
Er spießte den Mann förmlich mit seinem Blick auf, machte dann jedoch eine versöhnliche Geste: "Aber ich will mich bereit erklären, dich bei deinem Problem zu unterstützen. Es wäre vielleicht doch eine sinnvolle Idee, nach der Bewältigung der zu erwartenden Überschwemmung den Bauern auf dem Land mit Arbeitskraft zur Hand zu gehen. Ich stelle daher den Antrag, den Bauern eine Woche lang eine Anzahl von zwanzig von der Stadt bezahlten Kräften zur Beseitigung der Winterschäden zur Verfügung zu stellen. Eine Woche sollte durchaus ausreichen, um diesen Problemen Herr zu werden, vor allem da man bedenkt, dass es in den vergangenen Jahren keine Probleme mit der Beseitigung von Winterschäden auf dem Land gab. Der Hafen jedoch betrifft nicht nur die Händler der Stadt, sondern die Stadt in ihrer Struktur. Daher stelle ich hier den Antrag, der Stadt noch einmal vom Ordo bezahlte Arbeitskräfte für die Zeit der Reparaturen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werde ich aus eigener Kasse die anfallenden Materialkosten bis zu einer Höhe von dreitausend Sesterzen übernehmen. Klingt dies für die Decuriones nach einem sinnvollen Angebot? Außerdem könnte man die Patrones der Civitas um Unterstützung in dieser Sache bitten."
Auch er blickte fragend in die Runde, und bemerkte ebenfalls die sehr zögerlichen Reaktionen der übrigens Decuriones. Hoffentlich würden die Duumvirn ihres Amts gerecht, und würden nun zur Abstimmung aufrufen.