Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    "Beides?", gab Lando die Frage zurück, "Du willst nicht ernsthaft fordern, den gleichen Aufwand für die Befreiung der Felder von umgestürzten Bäumen und zur Ausbesserung der Trampelwege zu euren Höfen betreiben zu wollen, wie zur Rettung der Anrainer vor den Fluten des mächtigen Rhenus. Oder irre ich mich da, Tudicius? Der Rhenus verwüstet Jahr auf Jahr den Hafen, und wir können uns glücklich schätzen wenn dieses Jahr niemand dabei ersäuft. Von den Konsequenzen für die Stadt mal ganz abgesehen. Du willst das nicht ernsthaft mit Astwerk auf einem Acker vergleichen. Solltest du das doch tun, muss ich dir ernsthaft unterstellen unlautere Motive zu haben."


    Er spießte den Mann förmlich mit seinem Blick auf, machte dann jedoch eine versöhnliche Geste: "Aber ich will mich bereit erklären, dich bei deinem Problem zu unterstützen. Es wäre vielleicht doch eine sinnvolle Idee, nach der Bewältigung der zu erwartenden Überschwemmung den Bauern auf dem Land mit Arbeitskraft zur Hand zu gehen. Ich stelle daher den Antrag, den Bauern eine Woche lang eine Anzahl von zwanzig von der Stadt bezahlten Kräften zur Beseitigung der Winterschäden zur Verfügung zu stellen. Eine Woche sollte durchaus ausreichen, um diesen Problemen Herr zu werden, vor allem da man bedenkt, dass es in den vergangenen Jahren keine Probleme mit der Beseitigung von Winterschäden auf dem Land gab. Der Hafen jedoch betrifft nicht nur die Händler der Stadt, sondern die Stadt in ihrer Struktur. Daher stelle ich hier den Antrag, der Stadt noch einmal vom Ordo bezahlte Arbeitskräfte für die Zeit der Reparaturen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werde ich aus eigener Kasse die anfallenden Materialkosten bis zu einer Höhe von dreitausend Sesterzen übernehmen. Klingt dies für die Decuriones nach einem sinnvollen Angebot? Außerdem könnte man die Patrones der Civitas um Unterstützung in dieser Sache bitten."


    Auch er blickte fragend in die Runde, und bemerkte ebenfalls die sehr zögerlichen Reaktionen der übrigens Decuriones. Hoffentlich würden die Duumvirn ihres Amts gerecht, und würden nun zur Abstimmung aufrufen.

    Zitat

    Nach einem stillen Augenblick des Zusammenhockens und Dahinstarrens fand der junge Ubier seine Sprache wieder. "Mann, ist Vater werden schrecklich," stellte er niedergeschlagen fest. Noch nie hatte er sich so nutzlos gefühlt wie jetzt.


    "Es geht...", antwortete Lando betont lässig, ganz vergessend wie er reagiert hatte, als Elfleda Naha zur Welt gebracht hatte, "...das wirkliche Drama spielt sich da oben ab. Achja, hast du Frigg für das Gelingen der Geburt und Wohl von Mutter und Kind geopfert? Ich hoffe für dich, dass ja..."


    Er nippte an seinem Becher und sah nachdenklich in die Runde: "Meine Güte, wie sich das alles hier verändert hat. Jahrelang war dies ein Ort wo Kindergeschrei höchstens von der Straße her reinschallte. Mittlerweile hab ich den Eindruck, die Windeln würden sich diesen Ort zurück erobern."

    Lando stand einige Meter abseits und starrte unbewegt in den Trümmerhaufen, der einen Tag zuvor noch hunderte Aurei an Material und Waren beinhaltet hatte. Noch bevor die Vigiles an das Tor der Casa seiner Sippe geklopft hatten, war Lando aufgewacht um Wasser zu lassen und hatte aus den bunt verglasten Fenstern seines Zimmers den Feuerschein gesehen. Den Ärger riechend war er wie ein Berserker aus seinem Zimmer gehetzt, sich gerade noch einen Mantel überwerfend, und hatte wenige Minuten später vor einem Flammenmeer gestanden. Die Vigiles und Anwohner hatten alle Hände voll zu tun gehabt die anderen Gebäude vor den Flammen zu schützen.
    Als erstes war Lando sicher gegangen, dass die Wachen, die eigentlich in dem Gebäude hätten sein müssen, in Sicherheit waren. Dann hatte er sich um die Vigiles gekümmert und aus den herbeigeeilten Schaulustigen diejenigen herausgepflückt die ihm in Lohn und Brot verbunden waren und hatte sie mit knappen Worten ebenfalls zu einer Helfertruppe rekrutiert.


    Als das Haus in sich zusammenbrach gab es einen kleinen Feuersturm, der alle die zu nahe am Haus dran waren mit Asche und Rauch eindeckten. Zwei Tage später würden drei der Helfer an Rauchvergiftungen sterben.
    Das Getöse war ohrenbetäubend, und als das größte Handelshaus nördlich der Alpen in sich zusammenbrach, brach auch Landos Schutzwall ein. Instinktiv hatte er gewusst, dass dieses Feuer nicht einfach so ausgebrochen war. Immerhin hatte er selbst nicht allzu viele Stunden zuvor sämtliche Lampen im Haus gelöscht, eine Tradition die er seit Jahren aufrecht erhalten hatte. Und dennoch wurde er mit diesem Anblick konfrontiert, sein Lebenswerk ein Schutthaufen der qualmte als wäre es ein direkter Einstieg in Hels Reich.
    Hels Reich war eine gute Referenz, Lando selbst war so stark mit Asche und Dreck eingedeckt, dass er mehr einem grauen Geist glich, das Haar versenkt und farblos von seinem Kopf herabhängend würde er sich wahrscheinlich selbst nicht erkennen.


    Das Haus war vor gut einer Stunde eingebrochen, und die Flammen kämpften sich tapfer durch die letzten Reste Holz. Der Schock hatte Lando nunmehr voll im Griff, innerlich ging er schon durch wie lange es dauern würde die Ruine zu beseitigen, und wieviel an wertvollem Metall man noch aus den Trümmern würde bergen können. Leute kamen und sprachen ihn an, doch er antwortete nicht, und irgendwann hatte ein ebenso erschütterter Amon es sich zur Aufgabe gemacht sämtliche Fragen von ihm wegzudeligieren. Denn Lando stand einfach da, und starrte vor sich hin..

    So also begann es. Lando stand untem im Atrium und blickte fragend zu seiner Frau hoch, die gerade Witjon irgendwas verklickerte. Und dann fiel dem notorisch vergesslichen Germanen ein, was sich eigentlich die letzten Stunden abgespielt hatte. Witjon wurde Vater.
    Was durchaus begrüßenswert war, immerhin festigte das Balg die Verbindung zwischen ihrer Sippe und der der Prudentii. Allerdings gab es da ein Problem: die Römerin war schwach. So schwach, dass selbst Lando nicht umhin kam es zur Kenntnis zu nehmen. Und Lando gab sich unterbewusst schon die größte Mühe in den richtigen Momenten nicht richtig hinzuhören oder Details zu übersehen. Im Moment schwirrte sein Kopf sowieso vor Problemen.. zum Beispiel gab es da noch die Ruine des Hauses, das mal sein ganzer Stolz gewesen war, und der Verlust des bedeutensten Handelshauses machte ihm seit dem großen Brand sehr zu schaffen. Dann war da das Problem des Älterwerdens. Seine Zähne schmerzten zunehmend wenn es darum ging hartes Zeug zu zerkauen, was ihm das Kauen von Olivenholz verleidete, und sowieso: scheisse, das Älterwerden machte keinen Spaß.


    Und jetzt das. Lando überlegte einen Moment, ob er nicht einfach aus der Casa flüchten sollte, und erst dann wiederkommen wenn die Römerin geworfen hatte. Dann aber entsann er sich der Geburt seines eigenen Kindes, und marschierte sodann schnurstracks in die Vorratskammer um sich einen Krug mit Met zu füllen, zwei Becher zu krallen und sich im Atrium auf eine schlichte Bank aus Holz zu pflanzen, darauf wartend, dass Witjon dem Befehl Elfledas nachkam und sich nach unten verzog. Als dieser dann schließlich vor ihn trat hatte Lando schon einen Becher gefüllt und hielt dem jungen Duccius diesen entgegen: "Da."

    Eine mittelalterliche MN mit nem Schlag ins RP würde mich schon reizen. Besonders wenn sie einen gewissen historischen Anspruch hat. Allerdings sehe ich die ausgewählte Zeit kritisch, weil diese in ihrer Komplexität kaum von Laien zufriedenstellend wiedergegeben werden kann. Da ist wieder einmal zu weiträumig abgesteckt, was auch in einem sehr viel kleineren Kosmos hätte funktionieren können.

    A) ist übrigens quark. Auch wenn Rom in Intervallen gerne mal aktive IDs aufsaugt, isses nicht wirklich notwendig dort zu hofieren, es sei denn, man will in den Senat. Für dein Bürgerrecht reicht die Provinz in der du lebst vollkommen, der LAPP ist in der Sache genauso potent wie die Leute in Rom dir das zu geben was du möchtest.

    Lando besprach unter vorgehaltener Hand kleinere Dinge mit Maecenas, der als Comes der Regio mittlerweile auch über beträchtlichen Einfluss in der Stadt, und bekam erst nach wenigen Sekunden mit, wer da eigentlich sprach. Er brach mitten im Satz ab, als Ragin sich meldete und das Wort zugeteilt bekam. Lächelnd nahm er erst die Worte des Familienzweitjüngsten, dann die des Priesters zur Kenntnis.


    "Dem gibt es doch eigentlich nichtmehr hinzuzufügen.", gab Lando zufrieden zur Kenntnis, "Außer, dass es mit Geld alleine nicht getan sein wird. Der Rhenus wird in jedem Fall über die Ufer treten, aber es ist nicht unbeeinflussbar. Ein Opfer muss dargebracht werden, wie jedes Jahr, um den Fluss zu besänftigen bevor er seine Wut an unseren Feldern und unserer Stadt auslässt."


    Zustimmendes Gemurmel trat auf, als er die religiöse Komponente ins Spiel brachte, die bisher kaum Beachtung fand.
    "Allerdings kann dieses Opfer nicht von irgendwem durchgeführt werden. Es müssen anerkannte Sacerdotes unserer Civitas sein. Sextus Volscius Thalna dürfte eine adäquate Wahl für diesen Anlass sein. Aber auch Duccius Verus, der sich bereits bewährt hat. Allerdings dürfte sein Rang als Aedituus weniger adäquat sein. Was mich dazu bringt, die Duumvirn dieser Stadt aufzufordern, Verus seine Anerkennung die er in der Civitas bereits genießt auch auf dem Papier zu verleihen, und ihn endlich zum Pontifex zu machen."

    Der LAPP kann das Bürgerrecht an IDs verleihen, die es seiner Meinung nach verdient haben. Es gibt also nicht nur den militärischen Weg das Bürgerrecht zu erlangen. Wenn du mit deiner ID beharrlich arbeitest (was du bisher ja auch tust) und dem LAPP positiv auffällst, kann er sich entscheiden dir das Bürgerrecht zu verleihen.


    Fürsprache von einflussreichen Menschen kann natürlich auch nicht schaden. ;)

    Die Reputation seiner Familie. Ein Gewinn für den Ordo. Würde Lando das politische Tagewerk, das nie das seine gewesen war, immer mehr anöden hätte er wahrscheinlich gelächelt. So konnte man durchaus umschreiben, dass der alte Kelte nicht nur einmal im Kaminzimmer der Casa Duccia gesessen hatte, um sich der Unterstützung der duccischen Decuriones und anderer im politischen Verbund rund um die Familie zu sichern.


    Was auch dazu führte, dass sich andere als Marsus wohlwollend über die Aufnahme äusserten, glücklicherweise nicht nur solche, die man eindeutig zum peregrinen Kreis zählen konnte, denn so wurde dem Condrusier der lästige Schlagabtausch mit den Konservativen erspart. Die sich sowieso sehr zurückhaltend zeigten, was Lando am Fehlen ihrer Galeonsfiguren festmachte.


    Er selbst schwieg, die Aufnahme schien so gut wie durch, was sollte er da noch großartig Worte und Atem verschwenden?

    "NATÜRLICH HAB ICH SIE DA REINGETAUCHT!", blaffte Lando, in dem nun alles auf Angriff schaltete, seinen Vetter an, "GENAUSO WIE EURE VÄTER EUCH IN KALTES WASSER GETAUCHT HABEN, ALS IHR NOCH KLEIN WART! GESCHADET HAT ES EUCH ANSCHEINEND NICHT!"


    Wütend Wassertropfen davonschnaubend stapfte er aus dem Teich und zog eine lange Spur von kaltem Wasser durch den Schnee während an ihm selbst tote Wasserpflanzen und Dreck klebten: "Das kann ja wohl nicht euer Ernst sein, dass ihr euch darüber aufregt. Wo sind wir hier eigentlich? Kaum ein paar Jahre nicht von Not und Hunger bedroht, und schon fallen die ältesten Traditionen flach, oder was?"
    Der Finger wanderte drohend von einem zum anderen, und deutete schließlich auf seine Frau: "Gerade du! Du solltest am besten wissen wofür das gut ist, die Kinder abzuhärten. Und du machst den lautesten Terz! Was ist eigentlich los mit allen? Kaum gibt es ein weiches Kissen unter dem Arsch, schon drehen alle am Rad."


    So schnell wie sie gekommen war, verrauchte seine Wut auch wieder. Aber Lando sah garnicht erst ein, sich hier für irgendwas zu entschuldigen, immerhin war das was er getan hatte nichts anderes als vollkommen normal. Zumindest in der Welt aus der sie alle stammten. Und in die Lando sich auf einmal wieder zurück wünschte. Er funkelte alle noch einmal böse an, dann wandte er sich abrupt um und marschierte.... nicht in das große warme Haus, sondern in Richtung der Ställe, seinem bevorzugten Rückzugsort wenn ihm das Treiben in der Casa zuviel wurde.

    Das Eis machte nicht einmal Anstalten sich dem Gewicht von Witjon und Lando entgegen zu stemmen, nein, es brach stumpf mit einem kurzen Knirschen und verdeckte die Stelle in der die beiden Germanen im Wasser verschwunden waren eine Sekunde später wieder.


    Einen Moment lang spürte Lando garnichts, dann jedoch drückten ihm seine Nerven die Kälte so tief in den Leib, dass er sich zusammenkrümmte und ihm die Luft aus den Lungen wich. Einen Moment später hatte ihn sein Instinkt an die Wasseroberfläche befördert, und mit einem lauten Prusten schnappte er nach frischer Luft.
    Noch einen Moment später wünschte er sich wieder unter die Wasseroberfläche, wo er nur das Knirschen des Eises, das Rauschen des Wassers in seinen Ohren und das abgestumpfe Treiben über der Wasseroberfläche vernommen hatte. Nun aber sah er sich seiner Furie von Frau gegenüber, und glotzte diese eine Weile lang sprachlos an, bevor er den letzten Schwall von Wasser aus seiner Lunge würgte und in einem weiten Bogen in den Teich spuckte, in dem er noch stand.


    "Hallo Schatz.", war das erste, Flucht nach vorne, nett sein, den dumpfen Trottel spielen dem man sowieso nicht böse sein konnte. Dann ging eine Tirade an Beschimpfungen über ihn nieder, die er seit der Geburt von Naha nichtmehr gehört hatte, und er hatte das Gefühl ein ganzes Stück kleiner zu werden.
    Achja... Naja... wo war das Balg überhaupt? Er schielte an seiner Frau vorbei um herauszufinden ob das Ding jetzt irgendwo kaputt am Boden lag, oder den Aufprall doch überlebt hatte, und als er es in den Armen Ragins entdeckte machte sich doch Erleichterung in ihm breit.


    "Ich weiß garnicht, was du hast! Naha lebt doch noch... da, guck... sie lächelt sogar wieder!", sprach Lando mit dem Ton der Überzeugung, als hätte er allein es fertig gebracht das Kind zum lächeln gebracht. Doch Elfleda ließ sich nicht beruhigen, und ging stattdessen auch auf Witjon los, der mittlerweile auch neben ihm wieder aufgetaucht war, ebenso bis auf die Knochen pittschnass und etwas betreten zwischen den Schollen stehend. Dann sah Lando Phelan, und ihm war klar wie er aus dieser Nummer wieder herauskommen konnte: "DER WAR'S!! Witjon und ich waren vollkommen unbekümmert, als Phelan ankam und uns erschreckt hat! Sieh ihn dir an, er ist vollkommen von Sinnen, total Gaga!! Der hat mir einen Mordsschrecken eingejagt... und da ist das nunmal passiert."
    Er warf seiner Frau noch einen Blick zu, der dem eines Hundewelpen ziemlich nahe kam, wechselte dann aber zur Blickkategorie 'Trotziges weil zu unrecht verurteiltes Kind': "Jawoll. Alles Phelans Schuld!"

    Heilsa Thorax,


    die Gens Duccia nimmt aus internen Gründen keine Bewerbungen aus dem Anmeldeboard mehr an.
    Allerdings ist es möglich als Peregrinus im Familienumfeld einzusteigen, und später adoptiert zu werden (so habe ich selbst auch angefangen). Da du nach Confluentes willst, um dort wahrscheinlich zur Ala zu gehen, würde dies deinem Ziel nicht im Wege stehen und dir zu später noch alle Möglichkeiten offen halten.


    Wenn du zur Ala gehst gibt es allerdings auch die Möglichkeit durch den Dienst das Bürgerrecht zu erwerben und dadurch eine eigene Gens zu gründen. Rein historisch gesehen gab es einige Gentes von Bürgern mit peregrinen Wurzeln, die Duccii sind also, auch wenn sie es im Moment sind, rein theoretisch bei weitem nicht die einzigen. :)
    Außerdem kannst du bei einer bestehenden Gens, soweit ihr SimOff-Verwalter das zulässt, einen neuen Stammbaum eröffnen und dort als nicht-Verwandter ebenfalls eine germanischstämmige Gens eröffnen.


    Als Familienmitglied werden wir dich nicht aufnehmen, wie schon gesagt, allerdings bleiben dir ja noch Möglichkeiten genug.