Sim-Off:Kleine Anmerkung für unsere römischen Gäste: damit ihr überhaupt versteht, was hier so vor sich geht, könnt ihr davon ausgehen, dass sich ein paar Gäste, die des lateinischen mächtig sind, euch alles übersetzen. 
Nun war es an Lando. Dass der Bräutigam zögert, und einige Sekunden lang verstreichen ließ, bis er sich freiwillig in die Fänge der ehe begab, hatte schon fast Tradition, weil ein jeder sich im Angesicht seiner Braut noch einmal an die Höhepunkte seines Junggesellendaseins erinnerte.
Bei Lando waren das verschwommene Erinnerungen an Feiern mit Freunden, die sich später in Feinde verwandeln sollten, das Lächeln von Frauen, die zu Sippen gehörten die den Tod seiner Familie mitgetragen hatten, und Liebeleien, die nie zu etwas führten, was man ernst nennen konnte. Lando merkte in diesem Moment, dass sein altes Leben so tot war wie seine Eltern, die jetzt nicht hinter ihm standen, seine Mutter weinte nicht, sein Vater platzte nicht vor stolz, denn sie waren es, die gerade angerufen wurden. Die Ahnen.
Die einzige, die jetzt hinter ihm stand, und vor stolz platzte, war wahrscheinlich seine Schwester. Irgendwie verspürte er den Drang sich umzudrehen, ihr ein letztes Mal in die Augen zu sehen, als Junggeselle, als Loki. Doch er widerstand, und konzentrierte sich auf seine Braut, die ihm wie ein rot glühendes Zeugnis seines neuen Lebens gegenüberstand, und ihm zeigte, dass sein Weg noch nicht zuende war. Er würde sich nicht für die Sippe aufreiben, wie er es lange befürchtet hatte, denn Alrik war da, jemand, der die Führung nicht aufgedrängt bekam, weil sonst niemand da war, der es hätte machen können. Und er war nicht allein, wie die Gesellschaft der Gäste zeigte, die nur zu einem kleinen Teil aus politischen Gründen anwesend war... er war nicht allein.
"Ich bin nicht allein.", begann er schließlich, "Ich bin nicht allein. In Anwesenheit der Götter, die mir ihre Stärke leihen, mit den Geistern, die meine Wege lichten, mit den Ahnen, die mir Sicherheit geben. Ich bin nicht allein, denn ich bin bei dir. Bei dir, Elfleda, Kind der ehrenhaften Mattizkaz, bei dir, Elfleda, Tochter deiner Sippe, bei dir, Elfleda, meine Frau. Wie ich geschworen habe, so will ich sprechen: ich werde nicht lassen von deiner Hand in Zeiten des Sturmes, des Eises, des Krieges. Noch werde ich lassen von deiner Hand wenn Krankheit und Schmerz uns prüfen."
Er schluckte, und blickte seiner Braut ernst in die Augen, deren Blick er nicht deuten konnte.. und doch schien es ihm, als hätte er sich noch nie sicherer gefühlt. Es fühlte sich richtig an.
"Ich habe geschworen, dein Begleiter zu sein, im Zeichen Wodans, der uns Weisheit schenken wird. Dein Schüler zu sein, im Zeichen Friggs, die uns beraten wird. Dein Speer zu sein, im Zeichen Donars, der uns schützen wird. Dein Mann zu sein, im Zeichen Freyas, die uns Kinder schenken wird. Und so werde ich handeln. Dein wird mein Speer sein, solange ich atme wird es dir an Schutz nicht mangeln. Dein wird mein Blut sein, wenn wir uns ein'gen zum Entstehen neuen Lebens. Dein ist meine Treue, solange wir streben werd ich nicht weichen. Dein ist mein Wirken, auf das Hunger und Not uns weichen. Dies schwöre ich, Lando, Sohn des Landulf, so wie ich hier vor dir stehe."
Das Zeremonialtuch, das über ihre Hände gelegt wurde, gab Lando die Möglichkeit die Hände seiner Braut sanft und unauffällig mit seinen Daumen zu streichen, einfach nur um ihr zu zeigen, dass der Text nicht automatisch kam, sondern von Herzen.
"Elfleda, meine Leben will ich mit dir teilen, sowie mein Haus und meinen Hof, stehst du an meiner Seite, so stehe ich an deiner. Ich werde dich lieben und ehren, so wie wir streben und wirken im Angesicht der Götter Helmenargar. So die Nornen uns prüfen, werde ich nicht weichen, so die Geister und suchen, werde ich nicht weichen, und die Welt nicht endet, werde ich mit dir gehen, als dein Speer und dein Mann. Elfleda, hier und jetzt gelobe ich dir, Lando, dass wir zusammen stehen in Zeiten von Ebbe und Flut, die Tide wird uns nicht trennen, so nicht werden Sturm noch Sal. Unsere Kinder werden wir im Zeichen uns'rer Ahnen leiten, so wie es geschehen mit uns im Zeichen des Mondes. Dies schwöre ich, Lando, dein Mann, der dich liebt. Frei, nicht gefangen, von Willen, nicht gezwungen. [SIZE=7]Auch wenn ich nicht von deinen wunderschönen braunen Augen lassen kann...[/SIZE] Ich liebe dich, und werde dich immer lieben."
Gewisse Worte mussten da einfach rein, weil Lando, selbst in der ernstesten Situation seines Lebens einfach nicht ohne Kalauer und Schalk konnte. Es war ihm irgendwie in die Wiege gelegt, und er hatte schon lange aufgegeben sich dagegen zu wehren... Lando atmete leise, aber hörbar, aus. Jetzt war es an seiner Braut, sich ihm zu verschreiben, so wie er sich ihr verschrieben hatte.