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Tiberius Prudentius Balbus
Casa Prudentia
Roma | Italia
Freund Balbus,
ich schreibe dir diese Zeilen kurz vor unserem Aufbruch nach Magna, da es doch dringliche Dinge sind, die wir zu besprechen haben. Demzufolge kann ich dir noch nichts zu deiner jungen Base sagen, und muss dich in deinem Harren auf unsere Rückkehr in etwa zwei Wochen vertrösten.
Marsus, oder Witjon, wie wir ihn nennen, ist seinem Bruder in der Tat nicht unähnlich. Er ist eine treue Seele, arbeitssam, sorgfältig und akribisch in seinem Schaffen, warm und freundlich mit den Menschen die ihn umgeben. Ich möchte sagen, er wurde vom harten Leben unserer Leute jenseits des Rhenus verschont, in dem seine Mutter an einen Ubier verheiratet wurde. Daher fehlt ihm noch das gewisse Maß an Reife und Besonnenheit, die sein Bruder besitzt, was er sich allerdings, und da spreche ich ohne zu beschönigen, in den nächsten Monaten aneignen wird, denn es kommen große Aufgaben auf ihn zu. Wie zum Beispiel unsere Familien in Treue und Freundschaft zu verbinden.
Interessanter Schachzug, ihr Eburnus vorzustellen, wenn ich daran denke, dass bis vor einigen Monden noch meine Schwester zu Gast in Rom war, hätte der Kulturschock auch deutlicher ausfallen können. 
Die von dir erbetene Befähigung zum Schluss der Verlobung habe ich mit in den Brief eingerollt, wie dir sicherlich schon aufgefallen ist. Was das weitere Prozedere der Heirat angeht, verlasse ich mich ganz auf dich und Marsus, der als Ubier schon von Kindesbeinen an Kontakt zu den römischen Sitten hatte, etwas das mir verwehrt geblieben ist, und mittlerweile bin ich zu alt um alle Facetten eurer Kultur verstehen zu können. Bilde ich mir zumindest ein. Marsus wird dir beizeiten schreiben, um den Ablauf der Zeremonie mit dir abzuklären, ich denke, so denn wir gewisse Rituale unserer Heimat mit in das Prozedere einbauen können, sollten auch unsere Götter der Ehe gegenüber wohlgesonnen sein.
Achja, das. Ja, ich heirate. Beim Winterthing hier in der Provinz ist ein Fürst der mit Rom verbündeten Mattiaker an mich herangetreten und hat mir eine Verbindung unserer Sippen vorgeschlagen. Ich konnte schlecht nein sagen, muss ich meiner Sippe doch nicht nur mit Arbeit und Kapital zur Verfügung stehen. Nun, das Verlobungsprozedere war relativ kurz, ob der noch winterlichen Temperaturen und der Dinge, die in Mogontiacum noch meiner harrten, aber den Traditionen entsprechend. Meine Verlobte ist Elfleda, Tochter des Sarwolf, und von in unseren Maßstäben adeligem Geschlecht, ihr Onkel ist einer der Führer des Stammes. Du wirst dich sicherlich noch an die Erzählungen deines Vaters erinnern, der den Akten nach in seiner Zeit hier auch Kontakt mit ihnen gehabt hat. Außerdem dürften einige deiner Streiter in der Ala diesem Stamm angehört haben.
Nun, was soll ich sagen? Meine Verlobte ist schön, und allein ihr Anblick reicht um einen Mann durcheinander zu bringen. Viel Zeit zum kennenlernen hatten wir nicht, bei uns gibt es festgesetzte Zeiten, Fruchtbarkeitsbrimborium und so weiter und sofort.
Nun, ich kann dich und deine Familie hiermit auch schon einmal formlos zu der Vermählung und den anschließenden Feierlichkeiten einladen, diese wird an den
KAL MAI DCCCLIX A.U.C. (1.5.2009/106 n.Chr.)
stattfinden. Ich hoffe du siehst es mir nach, dass ich keine hübsch verschnörkelte Einladung schicke, ich weiß ihr Römer seid heiß auf diesen Kitsch, aber irgendwie will mir sowas einfach nicht von der Feder gehen.
Als Datum für die Vermählung Callistas und Marsus schlage ich den darauffolgenden Wochenturnus vor, also den
VIII ID MAI DCCCLIX A.U.C. (8.5.2009/106 n.Chr.)
Bitte lass mich wissen, ob der Termin auch euren Möglichkeiten entspricht.
Von meiner Erhebung in den Ritterstand habe ich, deutlich überrascht von dieser Ehre, am gestrigen Tage erfahren. Mein Dank, und der meiner Familie, wird dir auf ewig sicher sein. Die Ehre, als Hoflieferant fungieren zu können, ist natürlich auch eine große Freude für die Mitarbeiter in meinem Konsortium, auch hierfür ist dir unser Dank gewiss! Es tut gut, treue Freunde wie dich zu haben!
Achja, bevor ich es vergesse: Witjon hat dem Brief eine Kette aus Silberdraht und Bernstein beilegen lassen, um Callista so seine Wertschätzung auszudrücken. Für einige persönliche Worte reichte es leider nicht, er bittet dies zu entschuldigen, die Reisevorbereitungen gestalten sich als recht aufwendig, und der Eindruck der Düsternis, durch die wir uns begeben müssen, lastet schwer auf den Gemütern.
Nun muss ich diese Zeilen beenden, denn es wartet noch einiges an Arbeit auf mich. Wir lesen uns, und bis dahin verbleibe ich in freundschaftlichem Gruße.
Til ars ok frisar.
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Tiberius Duccius Lando
Casa Duccia | Mogontiacum | Germania Sup.
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Urkunde
Ich, Numerius Duccius Marsus, bestätigte hiermit meine Einwilligung in die Schließung einer Verlobung von Prudentia Callista mit meiner Person.
Ich befähige zudem Tiberius Prudentius Balbus dazu, die Verlobung in meinem Namen eintragen zu lassen.
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Numerius Duccius Marsus
Casa Duccia - Mogontiacum - Germania Sup.
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