Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    Die Frage wurde tatsächlich wenig subtil übergangen, immerhin war Hagens Geschichte nicht unbedingt eine der ruhmreicheren hier in der Familie.


    "Du willst arbeiten?", Lando war schon ein wenig überrascht, diesen Tatendrang hatte er jetzt nicht erwartet, "Als was denn? Also, ich meine... hast du schon eine ungefähre Vorstellung? Hast du eurem Schmied geholfen, kannst du gut mit Holz, mit Tieren, oder das einfache Bestellen von Feldern? Wir besitzen einige Betriebe, in denen du in die Lehre gehen könntest, die meisten unserer Angestellten sind Einheimische, daher könntest du das tun, auch wenn dein Latein nicht das beste ist... nun, was meinst du, Rodrik, Hagenssohn?"


    Positiv überrascht verschränkte Lando die Arme, und sah den Jungen abschätzig an...


    Sim-Off:

    Rechnen? Ist nicht unbedingt die germanischste aller Tugenden... die Mathematik war ja selbst unter den Römern eher Exotendisziplin, und eher den Griechen zueigen. :)

    Lando, der die Antwort kannte, und sich glücklicherweise mit der Ausrichtung der Wahl nichtmehr abplagen musste, grübelte in diesen Momenten immernoch über den verlorenen, übersehenen oder einfach nur vergessenen Brief, während er mit den Fingern auf der Stuhllehne trippelte, und so seine Ungeduld abbaute...

    Dankend nahm Lando den wiederaufgefüllten Becher zur Kenntnis, und nutzte die Chance, um unauffällig kurz über die Hand seiner Verlobten zu streicheln. Solche kleinen Berührungen waren bis zur Hochzeit das einzige Los an Nähe, was man zur Verfügung hatte, wenn überhaupt, und es ging wohl bei jedem germanischen Paar so, das sich auf Anhieb sympathisch war.
    Lando war nicht ein so eifernder Gefühlsmensch wie seine Schwester, im Endeffekt war er der festen Meinung, sich noch nie verliebt zu haben.
    Seine Schwester brachte das ja alle naselang zustande, und Lando fragte sich, ob alle Frauen so tickten. Er blickte seine Verlobte neugierig an, ob die sich wohl gerade in ihn verliebte?
    Eila hatte ihm das Gefühl, des Verliebens mal beschrieben, natürlich aus weiblicher Sicht, aber immerhin: das Gefühl, dass etwas fehlt, wenn eine bestimmte Person nicht da ist. Und zwar so fehlt, dass alles grau scheint, und keine Farbe der Welt kann Leben in den Moment bringen, bis auf diese eine Person.
    Lando hatte das nie verstanden. Die einzige Person, auf die das zutreffen würde, war seine Schwester, und das wurde ihm bisher als brüderliche Sorge beschrieben. Wie also sollte es in der richtigen Liebe verlaufen? Er schüttelte den Gedanken ab, er würde das wohl noch früh genug feststellen...


    "Die Sprache, meinst du?", griff Lando den Faden auf, den Elfleda gerade durch ihr Gespräch wob, "Naja. Mogontiacum ist vorrangig eine Veteranenstadt, es gibt einige alte Männer, die die fünfundzwanzig Winter in der Legion abgeleistet hatten. Aber die meisten Menschen sind keine römischen Bürger, eher Leute aus den linksrhenusischen Stämmen, also Germanen. Die sprechen alle einen ähnlichen Dialekt wie ihr hier, es sollte kein Problem für dich darstellen, dich dort zu verständigen. Außerdem haben wir ab und zu einen Lehrer im Haus, der unseren Jüngeren Latein beibringt, damit wir vernünftig mit den Römern kommunizieren können... aber allgemein, auf dem Markt wird ein Mischmasch gesprochen, etwas Latein, viele Dialekte aus der Region, und auch ein wenig von den alten keltischen Stämmen im Westen. Eigentlich braucht man alles... ich selbst habe mich lange schwer getan mit dem Latein, sehr lange. Und als ich es konnte, lief einiges leichter... aber es gibt auch Römer, die die hiesigen Dialekte lernen, um ihre Ware besser verkaufen zu können. Wie gesagt, ein riesen Mischmasch, es sind ja auch mehrere tausend Leute in der Stadt. Alleine mehr als fünftausend sind im Castellum der römischen Legion..."

    "Soweit ich weiß, lassen sich die Soldaten nicht davon abhalten, sich mit Frauen einzulassen, es sind ja auch nur Menschen. Allerdings dürfen sie diese nicht heiraten, bis zu einem gewissen Dienstgrad. Genau weiß ich allerdings nicht bescheid, und auch nicht, warum es überhaupt so ist... wir hatten zwar einige Soldaten in unserer Sippe, aber diese lebten nie lange genug, um das Wissen darüber mit den nachfolgenden zu teilen... leider... Met? Ja, gerne.", schmunzelte Lando, dem die Art seiner Verlobten natürlich vollkommen abging. Was Frauen anging, hatte er tonnenweise Erfahrung darin, mit ihnen zu streiten, aber kaum Erfahrung darin, wenn es um das menschliche Balzgehabe ging. Eigentlich keine, wie er immer wieder feststellen musste... sein junger Begleiter Phelan allerdings schon. Dieser unterhielt sich gerade angeregt mit irgendeiner von Rodewinis Nachkomminnen , und Lando, sichtlich befangen von seiner Verlobten, bekam weniger als halb mit, was da gerade eigentlich abging. Und eigentlich konnte er da auch früh drüber sein... ;)


    "Wie ist es mit eurem Stamm? Ist der Krieg, den ihr gemeinsam mit den Römern gefochten habt, auch die letzte Prüfung für euch gewesen?"

    Zur Aufwertung des (möglichst authentischen) Spiels von wirtschaftlichem Alltagsleben in Mogontiacum sucht das Handelskonsortium Freya Mercurioque zum nächstliegenden Zeitpunkt:


    - Handwerker, die in einem oder mehreren unserer Betriebe die Produktion ausspielen
    - Schreiber und Rechenkünstler, die die Buchhaltung durchführen



    Anforderungen:
    - Freude am Spiel (KEIN Powerplay, der dreckige Boden der Tatsachen ist immer die fruchtbarste Basis für gutes Spiel, und das Brot, das man sich selbst erarbeitet hat, schmeckt nachher doppelt so gut)
    - Eigeninitiative und selbstmotiviertes Arbeiten (wir betüddeln nicht)


    Was wir bieten:
    - leistungsorientierte Bezahlung (je mehr ihr selbst auf die Reihe bekommt, desto mehr Kohle gibt es)
    - viele unterschiedliche Einsatzbereiche
    - interessantes Spiel in der römisch-germanisch-keltischen Zwischenwelt
    - Möglichkeit des Einstiegs in die Wirtschaft im Zuge einer Mitgliedschaft in der FMQ


    Ihr MÜSST dafür keine neue ID anmelden, aber ihr könnt. Sollte euch nach mehr sein, als nur der Dienst in der FMQ, stehen wir euch natürlich nicht im Wege. :)


    Bei Interesse oder Fragen: PN an mich.

    Zitat

    Original von Tullia Maestrale
    Manchmal würde sie ihren Chef am liebsten mal umarmen,...auf seine spröde autoritäre Art war er zuweilen göttlich komödiantisch.
    Sie grinste ihn an und entgegnete,
    Ich werde ihn über deinen Wunsch in Kenntnis setzen...
    Daraufhin nickte sie ihm zu und verließ das Officium.


    Kurz darauf betrat Lando das Officium, und grüßte Iustus knapp: "Salve Magister Hadrianus. Danke, dass du so kurzfristig Zeit für mich hast."

    Lando war der erste, der sich an diesem Morgen aufgemacht hatte. Er hatte am Tag zuvor mit den anderen die Ausrüstung, um ein paar Tage in der kalten Wildnis zu überstehen, und den Proviant zusammengerafft, dazu noch mehrere Tauschwaren, die sich einfach transportieren ließen und noch einfacher gegen essbares austauschen ließen.


    Es war wieder Hermod, den er für diese Reise bereitete, und wieder verzichtete er auf jegliche metallene Rüstung, die er unter dem Bärenfell und den dicken Stoff trug, der ihn warm halten sollte. Er war weder Edel gekleidet, noch irgendwie auffällig, einfach nur zweckmäßig und schlicht. Die Reise, die vor ihnen lag, würde an Strapazen nicht geizen, und alles überflüssige wäre gleichzeitig eine Gefahr für das Leben. An Bewaffnung hatte er sich für einen einfachen Speer, einen kleinen alten Schild und ein altes Sax entschieden. Das Sax war viel wert, ohne Frage, aber der sichtbare Rost verbarg den Wohlstand des Trägers wohl genügend.


    Er legte eine Decke zwischen Sattel und Pferdrücken, zurrte die Riemen fest, und begann das Rüstzeug zu verstauen, während er auf die anderen wartete...

    "Eh, nein. Ich verwalte die Boten, die in und um Mogontiacum die Briefe zustellen, sorge dafür dass die Poststationen versorgt sind. Das Prinzip ist das folgende: du weißt, dass die Römer lange Straßen bauen. Von Rom bis hier oben in den Norden. Entlang dieser Straße, auf der Strecke einer halben Tagesreise zu Pferd, sind Poststationen eingerichtet, kleine Häuser mit einem Stall nebenan. Briefe werden von Boten von Station zu Station gebracht, und dort einem neuen Boten mit einem neuen Pferd übergeben, damit diese schneller vorrankommen als ein Bote, der die enorm lange Strecke hinter sich bringen muss. Das bedeutet einen relativ schnellen Verkehr von Nachrichten, aber auch viel Verwaltungsaufwand. Ich habe noch einen Vorgesetzten, der sich um das ganze Postwesen der Provinz kümmert... aber, um ehrlich zu sein: ich mache das nicht des Geldes wegen. Ich mache es, weil ich etwas zurückgeben will. Das römische Reich hat meiner Sippe, nachdem ihr alter Stamm zerschlagen wurde, die Möglichkeit gegeben sich wieder eine Zukunft aufzubauen, und dafür sind wir, bin ich, dankbar. Deshalb... ich verdiene mit meinem Handelshaus genug für ein Leben mit bescheidenen Annehmlichkeiten. Und mein Dienst beim Cursus Publicus ist eher... ein Ehrendienst. Ich habe so viel Gewalt in meiner Vergangenheit gesehen, ich will nicht noch mal zur Armee... außerdem wäre es mir dann verboten zu heiraten.", er zwinkerte sie offen an, war dies doch alles was er im Moment wollte...

    "Andere brauchen Zeit? Ich weiß nicht, aber so langsam ist unsere Vergangenheit als Ausrede ausgelutscht... aber darum werde ich mir später Gedanken machen. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss noch... Dinge erledigen.", meinte Lando, der sich noch mit dem jungen Leif unterhalten musste, und sich daher von Eilas Bett erhob, und sich zur Tür begab...

    "Eh... ja... also... naja....", stotterte Lando, als sie auf den Muntschatz zu sprechen kam, "Naja... in meinem alten Stamm war es Gang und Gäbe, die Hälfte seines Vermögens für die Braut zu geben, schließlich wurde die Habe des Mannes durch die Frau wieder vervollständigt. Ich meine... ich will dich nicht zu einer Ware reduzieren, aber es bedeutet für mich einfach, dass durch dich meine Welt wieder komplett wird. Bei den Göttern, klingt das schmalzig... vergiss was ich gerade gesagt habe.", er grinste sie breit an, und versuchte sich dann wieder an einer Erklärung der römischen Wirtschaft: "Das mit den Münzen ist eigentlich garnicht so kompliziert. Sie bestehen ja aus Edelmetall, wie Gold, Silber oder Bronze, und sind halt verschieden groß, Es ist wie Schmuck, den man einschmilzt... und damit kann man dann halt Dinge kaufen. Der Preis variiert, je nachdem wie selten eine Ware ist. Hier in Germania zum Beispiel ist der Pelz eines Bären soviel wert wie eine Goldmünze. In Rom aber, wo es nichtmehr so viele Bären gibt, bekommst du für einen Bärenpelz zwei Goldmünzen. Und die Verwaltung, das ist einer der Gründe, warum die Römer bis an den Rhenus vorstoßen konnten: ihre Stämme, die man an dem Namen erkennt, sind perfekt organisiert. Es gibt Leute, die sich nur darum kümmern, die Nahrung für die Armee zu organisieren, oder die Straßen bauen und reparieren zu lassen, oder vieles andere... ich zum Beispiel arbeite in einer Behörde, die sich Cursus Publicus nennt, und bin für den Nachrichtenverkehr von Mogontiacum nach Rom und andere Teile des Reichs zuständig."


    Er sah zur Seite, begann er wirklich schon so geschwollen zu reden, wie Phelan es immer tat, wenn sich eine Person mit hohem Östrogenwert näherte. Apropos Östrogenwert, Verus unterhielt sich gerade angeregt mit Elfledas Cousine, deren Namen Lando nicht kannte, und just in diesem Moment schaute er herüber, und sah Lando fragend an.
    Lando versuchte sich so unauffällig wie möglich in seinem Ey-Mann-was-geht-hier-eigentlich-Blick aufzusetzen, und auch so schnell wie möglich wieder abzusetzen... stierte Phelan da gerade auf die Oberweite von Elfledas Cousine? Gehetzt blickte Lando sich zu Rodewini um, der gerade mit einem anderen Kerl wettsaufen machte, und so nicht in der Lage war, Phelan den Kopf abzureissen... puh, Glück gehabt.

    "Natürlich, frag nur. Ich kann dir nur nicht garantieren, dass dir alle Antworten gefallen werden.", schmunzelte Lando, der das ganze etwas ernster meinte, als es klang. Das Leben seiner Familie bestand nicht nur aus heiter Sonnenschein, ganz im Gegenteil. Was die Familie an materiellen Gütern als ihren Besitz betrachten konnte, machte sie an Ärger mit gewissen Spezies wieder wett.


    "Nun, wir betreiben kein Gehöft im ursprünglichen Sinn. Früher, in meinem alten Leben, habe ich mit meiner Familie einen kleinen Hof an der Amisia bewirtschaftet, naja, das klassische Leben eines Volksmannes halt. Meine Sippe jetzt führt kein solches Dasein. Zwar leben einige unserer Älteren noch in alten Stammesgefügen, oder als Einsiedler im Wald, aber wir Jüngeren leben vom dem, was andere für uns auf unserem Land erwirtschaften, und dem was wir in der Stadt im Handel oder in der Verwaltung verdienen. Das reicht, um unseren Haushalt mit dem zu versorgen, was wir brauchen, und gönnt uns ein wenig Wohlstand, so dass wir nicht Hunger leiden, noch in Fetzen umherwandeln. Um ehrlich zu sein: in alten Maßstäben, also in denen des Bauern, der ich vor Jahren noch war, bin ich unerträglich reich. In römischen Verhältnissen sieht das wieder anders aus. Wir sind nicht arm, aber auch nicht reich. Wir besitzen Land um und in der Stadt Mogontiacum, betreiben mehrere Betriebe und ein recht erfolgreiches Handelshaus, also, ein Haus in dem gebündet mehrere Waren angeboten werden, von Betrieben die allesamt uns gehören. Achja, Betriebe... stell dir euren Schmied vor, der nicht noch zusätzlich auf die Felder geht, oder eigenes Vieh züchtet, sondern der nur Eisen in Werkzeug verwandelt, und dafür Geld bekommt, von dem er auf dem Markt Nahrung für seine Familie und sein Heim kaufen kann. So funktioniert das in der Stadt nurnoch. Die wenigsten besitzen eigenes Land, aber viele haben Arbeit. So wie wir... verstehst du?", er fragte schon fast zaghaft nach, ob sie verstand, da er sie nicht beleidigen wollte. Aber er wusste auch, wie das auf Menschen wirken konnte, die bisher nur das Leben in einer Stammessiedlung kannten... so wie er vor Jahren.

    Lando zog die Lippen schmal, als seine Verlobte so wenig subtil danach fragte, ob sie länger bleiben würden, dass es selbst Lando unmöglich war, den Subtext nicht zu verstehen.


    "Wir werden morgen früh wieder abreisen... leider. Wir haben noch... etwas vor, das sich leider nicht aufschieben lässt. Zudem warten in der Stadt noch einige Verpflichtungen auf mich... es tut mir ehrlich leid, ich wäre gerne noch etwas geblieben.", Lando schluckte. Sollte er ihr von dem Höllentrip erzählen? Nein, wahrscheinlich würde sie sich nur Sorgen machen, bevor sie überhaupt verheiratet waren, und das wollte er nicht. War es auch unbedingt nicht der feinste Zug, sich direkt in den Schlund des rechtlosen Raums zu begeben, kurz nachdem man einen Pakt für die Zukunft geschlossen hatte.


    Aber so war Loki.

    "Diesen Brief habe ich nicht erhalten, beziehungsweise: er ist mir bisher nicht vorgelegt worden.", blickte Lando verwirrt drein, konnte aber ehrlicherweise nicht ausschließen, dass der verloren gegangen war, oder einfach nur auf dem Weg von der Casa zur Freya, wo die fehlgeleiteten Handelsbriefe manchmal hintransportiert werden mussten, "Wenn das so ist, bitte ich darum, mir die Tabula zurückzugeben, und muss mich für diese Zeitverschwendung entschuldigen. Selbstverständlich, sollte ich den Brief noch finden, wird die darauf vorgeschlagene Titulatur zum Einsatz kommen."


    Es war kein Problem für ihn, einen Fehler zuzugeben, denn an diesen wuchs man schließlich.

    Spiel, Satz und Sieg. Lando blickte ehrlich enttäuscht, als Tullia ihre Maske fallen ließ, und offen beleidigend wurde. Da hatte er sie doch ein klein wenig überschätzt... ein Fehler, der ihm kein zweites Mal unterlaufen würde.


    So wartete er geduldig darauf, dass er empfangen wurde, oder eben nicht.

    Sim-Off:

    Iustus! bitte, nicht ! Merci. :)


    "Vielleicht ist es dem Magister entgangen, aber diese Tafel ist weder aus Bronze, noch aus Marmor, sondern aus Wachs. Wachs hat die praktische Eigenschaft, unter Wärme verformbar zu sein, im Klartext: das ist ein Vorabvorschlag, aber das habe ich auch schon erwähnt, glaube ich.", winkte Lando lächelnd ab, als der Petronier, und NATÜRLICH der Petronier meinte einen Aufstand um Kleinigkeiten zu machen. Bei den ganzen Mücken, die aufgeblasen durch Mogontiacum schwirrten, war es verdammt gefährlich durch die Stadt zu laufen. Zudem unterschied sich Inschrift von Inschrift, wie man zweitausend Jahre selbst in Volkshochschulkursen über Epigraphik beigebracht bekam. ;)
    Von einem Brief wusste Lando hingegen nichts...


    "Ein Brief?"

    "Und eben so schön ist es, dass gewisse Dinge den Albträumen vorbehalten bleiben.", lächelte Lando falsch zurück, "Der Frühling ist noch einiges hin, werte Tullia, aber ein Gemüt im Dauerfrost kann das sicherlich nicht schrecken, zumindest nicht in diesen Gestaden. Aber genug dessen, ich habe gehört, du hast mit einer Pferdezucht und einer Taberna wahre Marktlücken geschlossen, gratuliere zu soviel Pioniergeist."


    Irgendwie hatte Lando bei dieser Frau immer das Gefühl, einem Kind den Honiglutscher zu klauen, und auf Armeshöhe zu halten... gerade so, dass das Balg nicht drankam. Was ein Spaß... :D


    "Zum Magister, ob jetzt, oder bald, mir gleich. Hauptsache, dass."

    "Ja, gibt es.", meinte Lando, der die Statue schließlich hatte herstellen lassen, "Und zwar würde ich die Inschrift, die unter der Statue angebracht werden soll, gerne vorher mit diesem Gremium absprechen."


    Er kramte in einer mitgebrachten Seitentasche herum, und fischte eine größere Wachstafel hervor, die er seinem Sitznachbarn reichte, damit sie nach und nach umherwanderte, was nicht allzulange dauern dürfte, da es immernoch viele Decuriones gab, die nicht lesen konnten.


    IMP CAES AUG G. ULPIO AELIANO VALERIANO


    V C QUAES PRAET PONTIF MAX


    LEGATUS LEG. XIV LEGATUS LEG. I


    ORDO DEC. CIV. MOGONTIACI


    CONSUL. II L. AELIO QUARTO


    DUUMV. I. BANTIO MAECILLIANO N. DUCCIO MARSOQ.
    MAG. M. PETRONIO CRISPO


    "Mich würde interessieren, inwieweit dies laut Meinung der ehrenwerten Decurionen zutreffend wäre.", gab Lando den Anstoß an eine neuerliche Diskussion, wobei ihn vielmehr die letzten Zeilen, als zusätzliche Zeitangabe nach der Erwähnung des zweiten Konsulats von Aelius Quarto interessierten... und ob die kleine Geste gegenüber dem Magistraten, der noch am meisten gemacht hatte, genauso auffiel wie der Wink mit dem Zaunpfahl gegenüber den weniger aktiven Magistraten dieser Civitas.