Beiträge von Tiberius Duccius Lando

    Es hatte eine lange Weile gedauert, bis Lando sich dazu durchgerungen hatte mal wieder etwas für seine Wehrtüchtigkeit zu tun. Seitdem er ins Reich gekommen war hatte sein Interesse am Waffengang stetig nachgelassen, und von der Expedition nach Magna mal abgesehen war Landos paramilitärisches Können nie in Anspruch genommen worden.
    Doch Vorsicht war die Mutter der Feinkeramikkiste, und so packte sich Lando eines Tages sein altes, mittlerweile schon arg angerostetes Sax und machte sich auf zum Schleifstein der hinter dem kleinen Stall der Hros stand, und an dem normalerweise nur Messer und Ledergeschnüre geschleift wurden. Es dauerte nicht lange und Lando hatte den Bogen mit dem Schleifen wieder heraus, Erinnerungen wie sein Vater das Sax seines Vaters stets mit neuer Schärfe versah kamen in ihm hoch, und mit einem Lächeln im Gesicht schliff er jegliche Spur von bräunlichem Rost von der Klinge, bis sie schließlich wieder scharf genug wirkte um seinen Zweck zuverlässig zu erfüllen.


    Der Übungsbaum von Silko stand immernoch in einer Ecke des Anwesens, und Lando stand lange davor und dachte nach. Nur mit einer schlichten Hose und sonst nichts bekleidet wirkte der Magister Scriniorum, der sich sonst Mühe gab nicht allzu und doch klar erkennbar germanisch zu wirken, wie das was er vor Jahren einmal gewesen war: ein einfacher Bauer, der von der Not und dem Schicksal seiner Stammesleute immer wieder dazu gezwungen wurde sich mit der Waffe zu verteidigen.
    In diesem Moment endete das römische Reich vor den Toren der Casa seiner neuen Familie, hier war er Lando, Landulfssohn.
    Er hob die Klinge und senkte den Kopf, still betete er lange Minuten zu Theiwaz, bat darum ihm die alte Stärke die ihm mal innewohnte wieder zu geben, bat darum ihn seine Familie sicherer führen zu lassen als es sein Vater getan hatte, bat darum Freund von Feind unterscheiden zu können... als er geendet hatte, schlug er zu.


    Schlag um Schlag ging auf das feste Holz nieder, von unten, von oben, fest von der Seite. Aus- und Rückfalleschritte paarten sich zu Drehern und Finten, aus anfänglich stakkatohaften Fehltritten wurden langsam flüssige Kampfszenen, er fand sich wieder.
    Vor seinem inneren Auge spielten sich blutige Szenen seiner Vergangenheit ab, der Einfall einer Rotte marodierender Fosi die der Hunger in fremde Lande getrieben hatte, friesische Piraten auf der Ems oder Grenzverletztende Angrivarier. Alles sehr sehr kurze, aber dafür auch sehr blutige Intermezzos, die Lando das Kriegshandwerk im Kampf lehrten wofür die Römer jahrelang trocken trainierten. Niemand war wirklich Zivilist, alle kämpfen um ihre Haut, und ihre Familie...


    Lando hielt inne...


    Seine Familie. Seine Eltern weilten bei den Göttern, das war sicher, denn keiner von ihnen wurde im Schlaf erschlagen, und letztendlich war es ihnen gelungen ihnen auch ein würdiges Begräbnis zukommen zu lassen, auch wenn es Eila beinahe das Leben gekostet hätte. Und nun stand er hier, aufgenommen in eine neue Familie, in eine neue Welt, und wurde das Gefühl nichtmehr los dass die Geschichte die Angewohnheit hatte sich zu wiederholen.


    Verschwitzt und dreckig vom aufgewirbelten Staub ließ Lando sich nieder und starrte gedankenverloren auf den Baumstamm, der nun einige viele Kerben mehr hatte.

    Lando nickte zufrieden, lehnte sich zurück und warf sich ein Stück gebratenes Wildbret in den Mund... nachdem er es zu sich genommen hatte blickte er eine Weile konzentriert vor sich hin, ohne den wilden Ausdruck in Ragins Augen zu übersehen, und schloss letztendlich die richtigen Schlüsse: "Eine abenteuerliche Geschichte, fürwahr. Nun, dann haben wir ein Familienerbstück und das Schwert eines Richs der Winniler. Ich kann nicht behaupten dass unsere Familie wenige Feinde hat, doch anscheinend werden es mehr anstelle weniger... wissen die Winniler dass ihr ins Reich geflohen seid, zu euren Verwandten?"

    "Was? Oh...", schreckte Lando schließlich aus seinen Gedanken hoch, "nichts. Es ist nichts. Zumindest noch nichts spruchreifes... Sorgen und Gedanken die einen begleiten wenn man eine halbe Provinz unter sich hat, und zudem eine Familie von denen die Hälfte kein Latein spricht, den Römern mehr als nur seltsam vorkommt und auf beiden Seiten des Rhenus mehr Feinde als Freunde verbuchen kann."


    Was noch hart untertrieben war. Das letzte Mal als Lando so ein Gefühl hatte das er nicht greifen konnte war seine Familie wenige Tage später tot...

    Mit sorgenvoller Miene nahm er die Saxaz entgegen und prüfte sie mit kundigem Blick. Er selbst war oft genug versucht durch seine sehr friedfertige Tätigkeit im Reich zu vergessen dass in seiner Heimat niemand wirklich Zivilist war, und dass das Leben als Soldat und Bauer in Germania Magna eine Heimat darstellte. Auch wenn Lando noch relativ jung an Jahren war, Blut und Tod hatte er in seiner Heimat mehr als genug gesehen... und dadurch auch eine gewisse Erfahrung mit Waffen.


    "Diese Saxaz (Schwerter), lieber Ragin", konstituierte er schließlich, "wären eher Grund dafür gewesen euch die Kehle durchzuschneiden und euch im Wald verrotten zu lassen, als dass sie euch Schutz böten."


    Eindringlich wechselte sein Blick von Ragin zu Ratbald und wieder zurück, er konnte nicht fassen wie man diese beiden Jungen mit derartigem Reichtum beladen durch Magna hatte marschieren lassen ohne ihnen auch nur ein Haar zu krümmen.


    "Jedes dieser Schwerter ist soviel wert wie eine komplette Hufa (Gehöft) mit Unfreien und Getier, und beileibe mehr Wert als das Leben von Jünglingen wie euch, die durch die Landschaft marschieren als gäbe es kein Morgen. Ihr solltet den Ansewez (Asen) dafür danken dass sie euch eine so unbehelligte Reise gegönnt haben, denn viele andere würden mit eurer Erfahrung und derart Reich beladen schneller in Hels Reich weilen als sie 'friedliche Passage' hätten buchstabieren können."


    Es erzürnte ihn schon in nicht geringem Maße, dass die Leute von Raginhilds so sorglos mit ihren Sprößen umgingen, aber vielleicht steckte da auch mehr dahinter.


    "Wieso hat man euch diese Saxaz überhaupt mitgegeben? Ist der Stamm eurer Mutter so reich dass er es verkraften kann gleich zwei kostbare Schwerter zu verlieren?", es hatte Jahre gedauert und sehr viel Blut und Schmerzen gekostet bis Lando sein erstes Schwert in der Hand hielt, es hatte einem Fosi gehört dem Lando mehr durch Glück als durch Können seinen aus Holz geschnitzten Speer in die Kehle gedrückt hatte, "Wie war euer Verhältnis zu den Winnilern (Landobarden), hat man euch gut behandelt?"

    "Das ist er. Traurigerweise, aber das Leben hier im Reich ist nicht minder gefährlich als in den Stammesgebieten unserer Väter, hier stirbt man ebenso sehr an Krankheit wie an Kämpfen, nicht viele unserer Verwandten hier fallen schon wenige Monde nach ihrer Einkehr ins Reich und in den Schoß ihrer Familie den Plänen der Nornen zum Opfer, und nicht wenige schaffen es nicht das neue Leben hier zu akzeptieren... es ist nicht ungefährlich, hier zu leben.", sinnierte Lando halb abwesend vor sich hin, er hatte immer wieder feststellen müssen dass dem so war, "Aber nicht ganz so gefährlich wie eure Reise. Dass Raginhild euch zu den Stammesmenschen, die von den Römern Langobardi genannt werden, zurückgenommen hat war ihr gutes Recht, aber ihr wart dem Reich noch ferner... es wird viel für euch geben das neu ist. Welche Route habt ihr eigentlich genommen? Das muss eine Reise von mehreren Tagen gewesen sein, nicht ungefährlichen Tagen... hattet ihr Schutz?"


    Es kam ihm schon etwas seltsam vor, zwei so jungen Menschen, schutzlos durch halb Magna, und dann noch die Schwerter... woher die Schwerter?

    Aufmerksam hörte er den Ausführungen des jüngeren der beiden Brüder zu, und auch wenn ihm einiges seltsam vorkam ließ er sich das nicht anmerken. Erst als dieser geendet hatte ließ er es sich nicht nehmen genauer nachzuhaken.


    "Das heißt Raginhild, eure Mutter, hat die Kämpfe vor Jahren überlebt UND wusste dass die Familie ihres Mannes im römischen Reich lebte? Entschuldigt die Frage, aber warum seid ihr nicht früher zu uns gestoßen? Soweit ich weiß ging euer Vater davon aus dass ihr tot wart..."


    Das kam ihm doch ein wenig hispanisch vor... er selbst sah sich nicht nur in der Pflicht jedes Familienmitglied nach Kräften zu unterstützen, so wie man ihn unterstützt hatte, sondern auch darin etwaige Unklarheiten und andere Unstimmigkeiten aufzuklären, schließlich gab es bis auf die Kenntnis über die Familie keine andere Möglichkeit zu überprüfen ob man tatsächlich Angehörige der Familie vor sich hatte.

    "So friedlich geht das also heute zu?", kommentierte Lando die Grenzpassage der beiden Jungen, und streckte die Hand in Richtung Tisch um die Versammlung an den Tisch zu verlegen. Er wartete bis sich alle gesetzt hatten, und ließ sich dann selbst am Ende der Tafel nieder, so wie er es eigentlich jeden Abend machte wenn die Bewohner der Casa zusammen speisten.


    Als sie sich zusammengesetzt hatten brach er das Brot und reichte es an den links neben ihm sitzenden Ragin weiter.


    "Nun, nun erzählt mir von eurer Reise und wie ihr erfahren habt dass die Familie eures Vaters noch auf Midgard weilt? Ihr müsst entschuldigen, die Erben Wolfriks sind so dermaßen verstreut dass es uns immer wieder erstaunt dass es immernoch Verwandte gibt die in Magna überlebt haben und noch leben..."


    Während er auf die Antwort der Jungen wartete, schob Lando sich ein Stück Brot in den Mund und kaute langsam aber bestimmt darauf herum.

    Lando streckte sich ein wenig, um einen Blick auf die Truhe werfen zu können, die anscheinend den Fuß des Mannes malträtiert hatte. Doch ein recht solides Ding, und Lando verzog unweigerlich eine mitfühlend schmerzbeladene Miene.


    "Autsch.", kommentierte er das was sich gerade vor seinem inneren Auge abspielte, "das solltest du dir dann vielleicht mal ansehen lassen.", er kramte in seiner Tasche herum, zählte noch ein paar Münzen ab, legte die neben den kleinen Sack und schob beides zusammen in Richtung des verdellten CP-Mannes.


    "Hier. Zweihundertdreissig Sesterzen für die Wertkarte, und noch einmal fünfundzwanzig für den Medicus, der sich definitiv mal deinen Fuß angucken sollte. Und keine Sorge, das ist nicht nur pure Freundlichkeit, ich hab auch ein Interesse daran dass du weiterhin diesen Dienst versiehst, und nicht mit enorm geschwollenem Fuß das Bett hütest...", ein leichtes Schmunzeln zog sich durch Landos Gesicht, und amüsiert besah er sich die Reaktion des Postmanns, während er diverse Rollen aus seiner Tasche zog, von denen er einen auf die duccische Wertkarte abrechnen ließ, die beiden anderen von der der Freya Mercurioque:


    Ad:
    Decimus Duccius Verus
    Casa Duccia Roma
    Roma / Italia


    Heilsa Phelan,


    gut tat es von euch zu lesen, doch wie du dir vorstellen kannst freute es mich umso mehr, dass meine Schwester wohlbehalten bei euch angekommen ist.


    Es macht mich stolz zu lesen dass du deinen Weg gefunden hast und ihn nun mit der Energie und dem Wesen verfolgst, die unserer Familie inne sind.
    Wobei ich natürlich mahnen muss, die Götter weiterhin in unseren Namen zu ehren, sie könnten es dir nachtragen wenn du zurückkehrst und sie plötzlich in fremder Zunge anbetest. Wodan und Donar sind so hoheitlich wie sie wankelmütig sind, etwas das wir in den letzten Wochen öfter feststellen durften, wie du sicherlich weißt.


    Zu deinem Brief:
    dass Arbjon nicht die Zeit gefunden hat zu schreiben ist natürlich verständlich, doch muss ich dich bitten ihn bei Gelegenheit darum zu bitten mir von Dingen zu berichten die ihn und mich betreffen, er wird wissen was ich meine.


    Marcus Aurelius Corvinus ist einer deiner Lehrer? Ich bin bisher davon ausgegangen dass dieser Mann eine politische Karriere verfolgte, aber anscheinend schließt sich das bei den Römern nicht gegegenseitig aus. Meine Erfahrungen mit diesem Mann sind gering bis verschwindend, ich erinnere mich an einen Mann der hier in Germanien seinen Dienst versah, und mir dabei vor allem durch seine Herablassung dem Leben hier gegenüber auffiel. Aber vielleicht ist dies der Sippe inne, Aurelius Ursus lieferte mir ein Bild das mich an die Erzählungen unserer Väter erinnert: das Bild von Römern deren Wort wenig gilt und die dem Erfolg selbst ihre Ehre opfern. Dafür spricht auch die Tatsache, dass du davon erzählst dass Clara anscheinend Zuflucht bei diesen Menschen gefunden hat.
    Als Clara bei uns lebte warst du noch nicht bei uns. Ich weiß nicht welcher Familie sie entstammt, auf jeden Fall heiratete Hagen sie nach seiner Einkehr ins Reich. Er starb kurz darauf, sie blieb bei seiner Familie. Anstelle ihrem toten Mann Ehre zu erweisen und sich in Würde neu zu verheiraten trieb sie bunte Unzucht mit einem einfachen Soldaten der Ala im Haus ihres toten Mannes. In UNSEREM Haus. Ihre Unart wurde aufgedeckt, doch anstelle sich dem Familiengericht zu stellen packte sie ihre paar Habseligkeiten und floh nach Rom. Zuerst zu einem Handelsfreund von mir, und anscheinend fand sie danach Unterschlupf bei den von dir erwähnten Aureliern, wobei mich das schon sehr verwundert, schließlich spricht man von Patriziern wie von Männern von Ehre. Vielleicht wissen sie garnicht was sie sich da ins Haus geholt haben? Wenn Clara in der Lage war die Familie ihres Mannes von ihrer Sittsamkeit zu täuschen, so wäre es doch möglich dass sie sich sonstwie Eintritt in das große Haus erschlichen hat?
    Ich weiß es nicht. Sei aber auf der Hut, und meide den Kontakt mit Clara, wenn sie es in Erkennung ihrer Schamlosigkeit nicht selbst tut. Ich möchte dir nicht zutrauen diesen Konflikt alleine auszutragen, konzentriere dich auf deine Ausbildung und auf deine Familie.


    Dass dieser Lysander Marga im Kochen übertreffen kann, mag ich weder glauben noch akzeptieren, aber ich hoffe für dich dass sein Wesen ein friedlicheres ist, als das unserer Haushexe.


    Nun aber zu deinen Fragen:
    Witjon ist von seinem Patron zum Magistraten der Stadt Confluentes ernannt worden, und betreibt dort nun im Auftrag der Regio die Sanierung der Verwaltung. Er ist zudem für seine Arbeit mit einer Diploma ausgezeichnet worden, was uns alle sehr mit Stolz erfüllt, aber auch mit Zweifel an der Vergabepraxis der Römer. Dazu aber später... von den beiden Jungs, ich denke du meinst Ratbald und Ragin, habe ich heute erst erfahren. Ich habe sie heute zum Abendessen geladen um mir von unserer Heimat berichten zu lassen und mit ihnen zu besprechen wie wir sie an ihr neues Leben bestmöglich heranführen können. Wie du sicherlich weißt ist es immer eine enorme Umstellung sich an das Leben im römischen Reich zu gewöhnen, und nicht jeder unserer Volksleute hier schafft es auch das zu meistern. Dagny ist immernoch bettlägerig, und ich glaube dass die Nornen sich nicht ganz entscheiden können ob sie sie nun von uns nehmen, oder ihr eine weitere Chance in Midgard geben wollen.
    Meine Arbeit in Borbetomagus hat sich soweit erledigt, allerdings musste ich hier feststellen dass in Mogontiacum noch mehr Arbeit auf mich wartet. Alleine die Sanierung der Verwaltung in Confluentes macht sehr viel Arbeit, aber ich bin es gewohnt. Ansonsten ist alles wie du es gewohnt bist, sei unbesorgt.


    Was mir allerdings zu denken gibt ist das Verschwinden von Sveija, die eines Tages nichtmehr vom Markt zurückkehrte. Wir haben sie suchen lassen, doch noch keine Spur. Witjon geht von einem Verbrechen aus, doch näheres kann ich noch nicht sagen. Allerdings tuen sich hier in letzter Zeit sowieso merkwürdige Dinge. Albin beauftragte einen Tagelöhner mit der Reperatur der Mauer des Anwesens, man erwischte diesen schließlich beim Schnüffeln in der Casa und warf ihn umgehend raus. Marga fühlt sich im Moment unwohl, und meint böse Omen zu sehen, während die Jungs von der Hros sich beim Einreiten der Pferde seltsam beobachtet fühlen. Letztendlich nichts konkretes, aber irgendetwas liegt in der Luft und wir können noch nicht fassen was. Gerade deshalb wäre es mir lieb wenn du Arbjon darauf aufmerksam machst, und ihn bittest mir so schnell wie möglich zu schreiben.


    Achja, um die Reperatur der Casa in Rom zu beschleunigen und einige eurer anfänglichen Ausgaben abzufangen, sende ich euch fünfhundert Sesterzen mit, und zudem ein Paket mit unverderblichen Waren aus der Heimat, du wirst dich freuen.


    Küsse meine Schwester von mir, sie fehlt mir.


    Til ars ok frisar.

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    Tiberius Duccius Lando - Casa Duccia - Moguntiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque



    Ad:
    Decima Seiana
    Casa Decima
    Roma / Italia


    Sei gegrüßt ehrenwerte Decima,


    mit Freude habe ich deinen Brief gelesen, und ich nehme dein Angebot gerne an.
    Da sich der Markt an Olivenöl, das wir in deine Amphoren füllen wollen, in Germania recht unstet zeigt, wäre eine Abnahme eher unregelmäßig, aber durchaus verlässlich.
    Was wir uns unter einer guten Partnerschaft vorstellen ist erst einmal die Tatsache dass die Ware die wir bezahlen auch wohlbehalten hier ankommt. Das würde in etwa bedeuten dass wir es vorziehen Händler zu bezahlen die ihre Ware über den Rhenus und die zuführenden Flüsse transportieren, und nicht auf dem für Keramik gefährlichen Landwege. Da deine Werkstatt sich anscheinend in Rom befindet, sollte es kein Problem für dich darstellen den sicheren Transport zu gewährleisten. An die Ware selbst stellen wir keine Ansprüche bis auf die Einhaltung derzeit geltender Standards, die du und deine Angestellten sicher mit Leichtigkeit einhalten werden.
    Was wir dafür bieten ist absolute Zuverlässigkeit bei der Zahlung und Abnahme, und zudem eine Aufnahme in unseren Zuliefererregister, was deiner Werkstatt auch über die Grenzen Italias Hinaus zu einer gewissen Bekanntheit verhelfen wird. Was den Preis betrifft, bieten wir den gängigen Marktpreis, da der Gewinn durch eine stete, wenn auch nicht regelmäßige Abnahme gewährleistet sein wird.


    Ich verbleibe mit freundlichsten Grüßen und in Erwartung deiner Antwort.


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    Tiberius Duccius Lando - Casa Duccia - Moguntiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque



    Ad:
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Villa Tiberia
    Roma / Italia


    Sei gegrüßt ehrenwerter Senator Tiberius,


    mein Name ist Tiberius Duccius Lando, und ich führe das Handelskonsortium Freya Mercurioque mit Stammsitz in Mogontiacum in Germania Superior.
    Wir führen schon seit längerem geschäftliche Beziehungen, auch wenn diese eher über den freien Markt zustande gekommen sind, und ich bin von der Qualität deiner Waren so angetan, dass ich unsere bisher losen geschäftlichen Kontakte in ein festes Vertragswerk einbinden möchte, das uns beiden zugute kommt.


    Lass mich ins Detail gehen: unsere Manufakturen benötigen gewisse Mengen Edelholz, südliches Blumenkraut und Landwein, die allesamt von deinen Angestellten auf Märkte im ganzen Reich gestreut werden.


    Ich biete dir für ein gewisses Entgegenkommen im Preis eine regelmäßige Abnahme deiner Ware auf unserem Markt wie auch eine absolute Zuverlässigkeit bei der Zahlung.
    Ich bin mir sicher dass wir übereinkommen werden.


    Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen in Erwartung deiner Antwort.


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    Tiberius Duccius Lando - Casa Duccia - Moguntiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque


    Zumindest darf man Varus nicht nur als leutseligen Trottel ansehen, sondern auch als fürsorgenden Feldherrn und Legaten der so ziemlich jeden Schnipsel römisches Land jenseits des Rheins besucht hat... :D

    Als sich der jüngere der beiden vorstellte schmunzelte Lando diesen an. Er war es gewohnt so dünne Gestalten in Magna zu sehen, schließlich hielt der Hunger und die Stammeskriege immer wieder ganze Völker auf den Knien. Bei diesem Jungen jedoch schien es anders zu sein, er war wohl von Natur aus so... was Lando wieder über die Lebensumstände in Magna sinnieren ließ, normalerweise kamen Kinder die Schwach auf der Brust waren nicht über den zweiten Winter. Der wache Geist hinter den Augen des Jungen machte Lando aber neugierig...


    "Dann sei auch du gegrüßt, Ragin Teutomarssohn. Ich hoffe ihr hattet eine einigermaßen sichere Reise? Die Grenzposten haben euch ohne Murren passieren lassen?"


    Es interessierte ihn ja schon wie es immer wieder freie Germanen schafften ohne Schikane ins römische Reich einzuwandern, es konnte ja nicht jeder einfach durch den Rhenus schwimmen wie er...

    "Ratbald Teutomarssohn. Willkommen in der Familie.", ergriff Lando den Unterarm des jungen Mannes, der wenige Sommer jünger war als er selbst, und doch im Wesen die Unbekümmertheit zeigte die wenigen Mannen aus Magna vergönnt war.

    "Es gibt Dinge die hier anders laufen als in den Landen unserer Väter, Junge.", erklang es als Lando aus dem Schatten des Ganges zur Eingangshalle trat. Er selbst war noch in Hose und Hemd gekleidet, so wie immer wenn er nicht im Auftrag des Reichs unterwegs war.
    Die wenigen Schritte in die Mitte des Raums wo die anderen standen hatte er im Nu gemeistert, klopfte Albin anerkennend für das gedeckte Mahl auf die Schulter und nickte Witjon zu, bevor er sich den beiden Jungen zuwandte.


    "So, und ihr beide seid die Söhne Teutomars.", stellte er mehr fest als dass er fragte. Er musterte die beiden mit leicht kritischem Blick, die übliche Vorsicht erwartete dass man ihr Tribut zollte, bevor man zutraulich wurde.

    Schritte waren zu hören als Lando ein Gedanke zurück zum Scriba trieb, schließlich öffnete sich die Tür ein weiteres Mal: "Ich habe übrigens gehört dass der Centurio der Legio und Decurio der Stadt Petronius Crispus ehrenhaft aus dem Exercitus geschieden ist, und jetzt dem Privatleben fröhnt. Ich denke es wäre an der Zeit den Vigilen jemanden vorzustellen der mehr Erfahrung hat als nur im Verfolgen von Taschendieben. Kannst du dem Mann vorstellig werden und ihm in meinem Auftrag eine leitende Stelle bei den Vigilen vorschlagen? Ich denke das wäre ein echter Gewinn für uns..."


    Abwartend hing Lando zwischen Tür und Angel und schaute den Scriba neugierig an...