Beiträge von Petronia Fabia

    Aufmerksam hörte Fabia ihr zu und griff nach einem Pergament und einer Feder, um sich Notizen zu machen. Lieber wollte sie alles notiert haben, als das sie am Ende vielleicht etwas vergessen würde.


    Diese Dinge waren wichtig, vor allem, wenn sie wirklich zur Sacerdos ernannt werden würde.
    Sie notierte sich die von Valeria genannten Dinge und hob dann wieder den Blick an. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden, stattdessen lag nun ein konzentrierter Ausdruck in den grünen Augen.

    Sie blickte hoch, noch immer mit geröteten Wangen und sah Valeria an.


    "Das Meiste, was ich weiss, sagte ich euch gestern schon, als ich ankam.. aber es zieht mich eben einfach zu Diana." meinte sie leise und etwas scheu, während sie ihr Brot auf aß und sich etwas Saft einschenkte.

    "Um ehrlich zu sein, habe ich mich noch nicht so sehr mit den Wesenheiten der Götter beschäftigt und mein Wissen ist beschränkt."


    Sie wurde leicht rot. Wie peinlich war es, dies zugeben zu müssen, wo sie doch Sacerdos werden wollte.
    Fabia blickte zu Boden und seufzte leise.


    Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte, hatte sie doch das Meiste, was sie wusste, bereits gesagt. Sie hatte die Götter bislang immer als einfach da angesehen und die Opfer hatte meist jemand aus der Familia gebracht oder ein Sacerdos.

    "Ja, ich hab gut geschlafen, danke. Und Hunger hab ich auch." meinte Fabia grinsend.
    "Naja, ich denke, es ist bestimmt ein schönes Gefühl, ein Kind zu bekommen. Wer ist der Vater?"


    Da schlug ihre Neugier wieder durch. Aber egal, so schlimm war die Frage ja nicht.
    Sie nahm sich auch eines der Brote und biss davon ab, während ihr Blick abwartend und neugierig auf Valeria ruhte.

    Ebenso bedacht, wie sie am Vortag den Raum betreten hatte, kam sie nun in den Unterrichtsraum. Sie trug eine frische dunkelgrüne Toga und hatte das Haar gewaschen und gekämmt.
    Mit einem Lächeln blickte sie zu Valeria.


    "Guten Morgen." begrüßte sie ihre Lehrerin freundlich und sah dann zum Tisch.
    Sie trat näher zu Valeria heran und konnte es nicht lassen, wieder einmal einen neugierigen Blick auf deren runden Bauch zu werfen.

    Und so trank Fabia ihren Saft aus und erhob sich dann. Still verließ sie den Raum, gespannt darauf, was die nächste Zeit ihr alles bringen mochte.


    Sie begab sich zur gewiesenen Kammer und legte ihre wenigen Habseligkeiten dort ab, um dann erst einmal auszuruhen. Später schickte sie noch einen Boten mit einer Nachricht an ihren Bruder los.

    "Im Moment nicht."


    Fabia blickte Valeria freundlich an. Sie fühlte sich wohl hier und auch die Unterkunft würde sich irgendwie regeln lassen. Zur Not musste sie an den Pater Gentis schreiben, damit er vielleicht etwas arrangieren konnte, damit sie hier eine Wohnung bekam. Für einen Moment war ihr Blick abwesend gewesen.


    Sie zwang sich, dann wieder zu Valeria zu sehen. "Ich freue mich schon darauf." meinte sie leise.

    "Das ist sehr freundlich, danke. Ich brauche im Normalfall auch nicht viel."


    Sie lächelte Valeria freundlich an. Sie mochte diese Sacerdos jetzt schon und war sich sicher, das sie beide sich gut verstehen würden. "Morgen früh. Sehr gern, wann soll ich da sein?" Sie wollte auf jeden Fall pünktlich kommen und dann gleich anfangen zu lernen.


    Man sah ihr die Freude in ihrem Gesicht schon an und sie strahlte förmlich.

    "Das hoffe ich auch." meinte sie leise und lächelte wieder. Sie blickte zu Valeria auf. "Nein, ich hab noch keine Bleibe." meinte sie ruhig und schüttelte sacht den Kopf.


    Sie trank einen Schluck vom Saft und blickte Valeria halb neugierig, halb scheu an. All dies war noch neu für sie, auch wenn sie an ihrer Entscheidung nicht zweifelte. Es war richtig, diesen Weg zu gehen.

    "Saft." meinte sie und beobachtete neugierig Valeria, als diese sich erhob. Sie bekam also ein Kind.


    Sanft hob sie die Hand, mit einer Geste auf den Bauch der Frau weisend. "Ist es nicht Diana, die auch bei der Niederkunft helfen wird? Ist es nicht die Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit, welche über uns Frauen und Mädchen wacht, uns beschützt? Ich fühle mich zu ihr hingezogen. Und darum möchte ich ihr dienen."


    Fabia lächelte sacht und nahm den Becher mit dem Saft, ihn einen Moment betrachtend, ehe sie wieder zu Valeria blickte.

    Aufmerksam hatte sie die Reaktionen der Frau beobachtet, die ein Schmunzeln auf ihre jungen Lippen zauberten. Nach den Worten Valerias schaute sie sich um, legte dann vorsichtig einen Pergamentstapel beiseite und nahm sich den darunter stehenden Stuhl, um sich vor Valerias Schreibtisch zu setzen.


    "Nun, um ehrlich zu sein, bislang kenne ich nur wenige von der Familia, immerhin leben wir zum Teil sehr verstreut.. den Namen habe ich sicher schon vernommen, doch selbst kenne ich sie nicht." meinte sie freundlich, ehe sie die Hände im Schoss faltete und Valeria mit schräg gelegtem Kopf ansah. "Etwas zu trinken wäre gut, ich bin direkt vom Hafen her gekommen." Sie lächelte leicht entschuldigend. "Ich hoffe mein Aufzug ist nicht zu unwürdig."


    Die junge Frau lächelte wieder leicht. "Leider ist keine Sacerdos verfügbar gewesen, welche der Gottheit dient, zu welcher ich mich hingezogen fühle, doch man sagte mir, ich solle euch darüber informieren, das ich mich Diana zugetan fühle."


    Aufmerksam blickte sie ihr Gegenüber an.

    Sie war dem Mann gefolgt, neugierig hatte sie sich umgesehen und war dann aus ihren Gedanken gerissen worden, als der Alte sie bat, zu warten. Jedoch musste sie nicht lange warten, er kam alsbald wieder heraus und teilte ihr mit, sie könne hinein.


    Sie konnte einfach nicht anders, als neugierig zu der Frau zu sehen, die ihre Lehrerin sein sollte, als sie den Raum betrat. Die funkelnden grünen Augen musterten den Raum, den Schreibtisch und natürlich Valeria selbst, ehe sie sich in Gedanken selbst zurechtwies und den Blick etwas senkte.


    "Salve." grüßte sie erst einmal und blickte Valeria doch wieder an, leicht lächelnd.
    "Mein Name ist Petronia Fabia und ich war erst vor kurzer Zeit in Roma, um meinen Eid abzulegen.. du wurdest mir als Lehrerin zugewiesen."
    Sie blickte Valeria gespannt an.

    "Salve. Ich suche die Sacerdotes Iunonis Decima Valeria." sagte sie freundlich zu dem Alten und lächelte.
    Sie war gespannt auf das, was sie erwarten würde und sie freute sich darauf. Ihre Augen funkelten leicht, als sie den Alten abwartend anblickte.


    Hoffentlich war die Sacerdos hier.

    Es hatte einige Zeit gebraucht, bis sie sich einigermassen zurecht gefunden hatte und sie hatte bestimmt ein Dutzend Mal nach dem Weg gefragt. Irgendwie hatte sie scheinbar das Talent, sich doch das ein oder andere Mal zu verlaufen. Nun gut, einige Beschreibungen waren auch wirklich schwierig gewesen.


    Jetzt aber stand sie endlich da, wo sie hin wollte und ihr Blick schweifte an dem Gebäude empor, ehe sie tief durchatmete. Hoffentlich würde sie die Sacerdos schnell finden.


    Sie zog die Kapuze des Umhangs noch ein kleines Stück über ihr Haar, damit sie einigermassen ordentlich aussah und betrat dann das Gebäude. Ihr Blick schweifte durch die Anlage und sie schaute sich nach jemandem um, den sie nach der Sacerdos fragen konnte.

    Die viele Reiserei hatte sie ermüdet und so war sie mehr als froh, als sie nun endlich am Hafen angekommen war.
    Sie war ja ohnehin nur mit leichtem Gepäck gereist, hatte gewusst das sie nicht lange in Roma verweilen würde.


    Nun stand sie wieder am Hafen und blickte sich für einen Moment müde um. Doch für großartige Pausen blieb keine Zeit. Sie würde die Priesterin aufsuchen müssen.
    Fabia gähnte. Was wohl ihre Brüder gerade machten?


    Langsam setzte sie sich in Bewegung, sah sich hier und da noch ein wenig im Hafen um. Sie mochte den Hafen eigentlich nicht sonderlich, er war schmutzig und meist laut und man wusste nie, welchen Subjekten man hier begegnete.
    Doch sie würde auch hier nicht lange verweilen.


    Fabia streckte sich einmal und machte sich auf den Weg in die Stadt.