Beiträge von Iulia Livilla

    Ich zuckte leicht zusammen, da mir unbekannt war das Helena bereits eine Witwe war. Aber dies war auch leicht erklärlich, so lange wir uns nicht mehr gesehen hatte. Vater schien dies wohl bekannt zu sein, denn er zeigte keine Reaktion und so lies ich es auch dabei, sie nicht genauer darüber zu fragen. Sicherlich würde ein geeigneterer Zeitpunkte kommen als der jetzige. Die Lebensfreude der Jugend, die Zeit in der man Erfahrungen macht, die nicht immer erwünscht sind und einen sehr belasten. Doch vielleicht war dies gerade das besondere daran. Nach Helenas für mich übertriebenden Höflichkeit, ich wollte ihr einfach nicht glauben, konnte ich sie einfach nicht verlassen und wollte der Einladung sich auf den Bänken zu setzen auch nachkommen. Obwohl ich wieder einen Schritt von Constantius entfernt war, sprach ich leise zu ihm.


    "Wir verschieben es auf später."


    Sofort verweilte mein Blick wieder auf Helena und meinen Vater und wir nahmen auf den Sitzbänken platz. Über Helenas zärtlichen Geste strahlte ich ihr entgegen. Lag es an Roma das sie so bezaubernt erscheinen lies? Durstig war ich in der Tat und etwas zu knabbern würde ich nicht ablehnen, doch ich wartete auf die Entscheidung meines Vaters und wünschte mir schon der Zeitpunkt herbei, in den wir alle gemeinsam ausgehen.

    Vollkommen überwältigt über Helenas Ausstrahlung fand ich Constantius Augenkontakt erst wieder, als er davon sprach Rom würde mir zu Füßen liegen. Dabei wurde mir bewusste, das Männer die sich für das Militär entschieden haben, ihre gute Erziehung und das Verwenden von Gesten nicht verlernt haben. Einige Male viel mir das auch in Germania auf.


    "Ich denke nicht das du dein ganzes Leben ein Miles bleiben wirst, Cousin und schon als Kind, wurde mir bewusst, das aus dir ein gutausehender Römer wird."


    So viel jetzt meine ganze Aufmerksam wieder auf Constantius und jede Zurückhaltung fiel von mir, denn ich erinnerte mich an der Zeit in meiner Kindheit die ich mit Constantius verbrachte. Ich ging ihm einen Schritt nähe und flüstere ihm ins Ohr. Das Lächeln verschwand nicht vibmeinen Gesicht.


    "Ich bin so neugierig diese Casa zu besichtigen. Vater und Helena haben sich sicherlich einiges zu erzählen, da Helena ihm auch einen Brief geschrieben hat. Willst du sie mir nicht zeigen?"


    Ich wartete wie Constantius reagieren würde und sicherlich war mein Vorhaben nicht gerade das vornehmste gleich nach der Begrüßung die Anwesenden zu verlassen, aber ich konnte es einfach nicht abwarten. Doch achtete ich darauf Helena nicht unhöflich zu erscheinen, aber ich hatte das Gefühl das sie mit meinen Vater noch sprechen wollte und daher ging ich mit dieser Bitte zu Constantius.

    So folgte ich Constantius in den Innenhof und war dabei vollkommen begeistert über die Pracht dieser Casa. Man konnte es eben nicht mit den Quartieren im Castellum vergleichen und immerhin befanden wir uns in Roma.


    "Oh du nennst mich einen Engel, ich gab immmer mein bestes einer zu sein. Doch viel mehr überrascht bin ich von deinem Auftreten, ich möchte nicht bezweifeln das du sehr begehrt bist."


    Über diese Worte musste ich frech grinsen, sie waren vielleicht nicht vornehm aber entsprachen der Wahrheit, aber es handelte sich wieder um einen Moment in dem ich das Aussprach was ich dachte und mir dabei schadete. Im Innenhof angekommen erwiederte ich Helenas Umarmung. Sie war einfach bezaubernt, ihre Schönheit, ihre Anmut, die sie ausstrahlte, diese Eleganz, so musste eine Iulierin sein.


    "Salve Helena, du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich freue dich wiederzusehen. Deine Schönheit gleicht dem eines Engels. Nun ich hoffe das wir noch länger bleiben, immerhin möchte ich Roma erkunden und ich habe mich jetzt schon in diese Stadt verliebt."


    Ich blickte zu meinen Vater und hoffte das er mir diesen Wunsch erfüllte. Doch konnte ich das überhaupt schon beurteilen, dass ich von Roma hin und weg war, immerhin hatte ich noch nicht so viel davon gesehen. Aber der erste Eindruck musste wohl der Ausschlaggebende sein. Kontrollierend betrachte ich meine Tunika, um der Eleganz Helenas gerecht zu werden und so wurde mir bewusst das der Lebenstil in Hispania zu Roma gar nicht so viele Unterschiede hatte. Aber das Leben hier in Roma wirklich der reinste Luxus sein musste.

    Obwohl mich dieser Brief sehr benruhigte musste ich wegen Rufus Schrecken kichern. Doch ich sollte mich bei ihm entschuldigen.


    "Verzeih mir, ich wollte dich bei der Arbeit nicht stören.


    Bei seiner Arbeit? Es war wohl mehr eine kleine Pause.


    "Wenn es nicht so viele Umstände macht, dann sollte er als Eilbrief versendet werden und daher werde ich die 20 Sesterzen bezahlen.


    In mir regte sich leichte Freude, da mir bewusst wurde, das richtge getan zu haben und Secundus nicht im Unwissen lies.

    Nach einer kleinen Suche erreicht ich das Officium und ging zu dem dort zuständigen Mann.


    "Salve, ich möchte diesen Brief nach Germania senden."


    Dannach übergab ich dem freundlichen Herrn den Brief.


    Secundus Petronius Mela
    Legio IX, CCAA, Germania



    Salve Secundus,


    dieser Brief, wird sicherlich nicht ausreichen, das ich dein Vertrauen gebrochen habe. Ohne jedes Wort des Abschiedes ging ich mit meinen Vater nach Roma. Ich nehme daher an, das er bevor ich ihn getroffen habe seine Reise, bereits vorbereitet hatte und nur durch meine Ankunft aufgehalten wurde.


    So erzählte er mir nach unserem Treffen, das er am nächsten Tag sofort nach Roma aufbrechen möchte. Doch ist es nicht seine Schuld, sondern die meinige. Ich hätte nachts zu dir gehen können, auch wenn es verboten ist, doch ich wagte es nicht, denn Abschiede liegen mir nicht sehr. Seit ich in Roma bin weiß ich erst wie weh ich dir damit getan habe. Und glaube mir, wenn du jetzt zornig auf mich bist, ist dies auch berechtigt. Ich habe es nicht besser verdient und manchmal hasse ich mich dafür wie schamlos ich mit den Gefühlen anderer umgehe, nur weil ich zu feige bin mich manchen Situationen zu stellen. Gerade wenn ich einigen strenge und ernste Blicke zuwerfe und dabei ganz anders fühle.


    Ich weiß nicht ob ich immer das richtige tue, aber ich weiß, obwohl ich dich kaum kenne, dass du deinen Weg gefunden hast. Stets werde ich an dich denken und dir so oft schreiben wie es mir möglich ist. Soweit wir auch enfernt sind nichts kann unsere Freundschaft brechen, wenn diese überhaupt noch existiert.


    Dieser Brief soll dir auch zeigen das ich nicht herzlos bin, aber einen unverzeihlichen Fehler begangen habe. Ich bitte dich nicht um Verzeihung, denn das kannst du nicht und würde dich auch verstehen wenn du mir nicht anwortest.


    Vale, Iulia Livilla

    Nachdem die Tür so schwungvoll geöffnet wurde und Constantius davor stand, an Stelle eines Türsklaven, war ich leicht erschrocken sofort ein Mitglied unserer Familie zu begrüßen. Er kannte meinen Namen und er kannte mich, es konnte also kein anderer aus Constantius sein, doch seid unserem letzten Treffen das wie bei dem meines Onkels Seneca sehr weit zurücklag fiel mir nur ein das er Caius hieß und so konnte ich nicht anders und benutze die persönliche Anrede. Das mir in diesen Moment eigentlich vollkommen egal zu sein schien und immerhin war er mein Cousin.


    "Caius, ja ich bin es. Ich freue mich so sehr dich wieder zu sehen!"


    antwortete ich ihm lächelnd und umarmte ihn herzlich. Jede Zurückhaltung war verschwunden, denn die Freude hier in Roma zu sein und meinen Cousin wieder zu sehen war einfach unbeschreiblich. Es war mir auch gleichgültig wie er darauf reagieren würde.

    Zusammen mit meinen Vater stand ich nun vor der Casa Iulia. Seid meiner Ankunft sah ich noch nicht viel von Roma, denn meinen Vater zog es förmlich hierher. Doch ich wusste dies würde sich bald ändern. Leicht nervös aber nicht eingeschüchtert stand ich nun neben ihm und suchte seinen Blickkontakt, der mir diese Anspannung sicherlich nehmen würde.

    Nachdem Valeria beendet hatte schwieg ich und blickte zu den Menschen auf dem Forum. So beschäftigt sie alle waren und ich wurde eigenartig traurig, als hätte ich etwas verloren.


    Über die Beleidung an den Pontifex konnte ich dabei nur grinsen, ich kannte ihn nicht, aber Valerias Talent Menschen zu beurteilen, war sehr gut, obwohl ich sie noch nicht lange kannte. Und so war ich mir sicher, das ihre Ansichten im Falle des Pontifex berechtigt waren.


    "Das Schicksal spielt uns also nicht immer etwas schlechtes. Und manchmal hilft es auch nach, wenn Gefühle existieren, aber wir sie zu unterdrücken versuchen.


    Über das Schicksal zu sprechen, dadurch efhoffte ich mich auch ein bisschen aufzumuntern, doch es kam mir vor, als beherrschte mich diese Traurigkeit schon fast vollkommen. Durch einen Ruf eines Anwesenden am Forum, dachte ich wieder an Roma und an dieses Glück meinen Vater zu begleiten zu dürfen, lies mich wieder aufleben.

    Für einen Moment sah ich nachdenklich und traurig zu Boden. Dann antwortete ich ihm vorsichtig.


    "Secundus, ich möchte ihn begleiten, er lies mir die Entscheidung und ich werde ihr zustimmen. Weißt du, es geht mir nicht nur um meine Verwandten kennen zu lernen. Es war schon immer mein Traum wenigstens ein einziges Mal in Roma gewesen zu sein und mir ein eigenes Bild von der ewigen Stadt zu machen und ich weiß das ich es nicht bereuen werde."


    Traurig blickte ich zu Secundus. Ich wollte ehrlich sein zu ihm und der Frage nicht ausweichen. So hoffte ich das er mich verstehen würde.


    "Doch ich könnte es mir nie verzeihen, dich zu verletzen. Es wird ein Wiedersehen geben und das sehr bald. Ich schreibe dir so oft ich kann, wenn ich dir damit nicht auf die Nerven gehe.


    Fügte ich danach lachend hinzu und bückte mich zu den frischen Wiesenblumen. Sie waren schon feucht durch den Tau als ich ein Blümchen abbrach und sie verspielt in den Händen hielt.

    Für einen Moment sagte ich nichts, dieses Schauspiel konnte man nur in Stille geniesen und nach einer Weile wendete ich mich zu Secundus.


    "Jeder Tag den ich hier in Germania erlebte habe wurde von dem nächsten Tag übertroffen. Die Furcht die in mir existierte, die mich verunsicherte, es gab keinen Grund wieso sie ich diese Gefühle empfand. So ist es mir gleichgültig ob die Sonne scheint oder die Wolken sie verdecken. Ich frage mich nur ob auch in Roma die Sonne so rot untergeht."


    Nachdenklich betrachtete ich Secundus und fragte mich warum er mich so betrachtete.

    Der Weg der zu dem Hügel führte kam mir weit vor, obwohl wir zügig vorankamen, das wohl an mir lag. Endlich angekommen trat ich von der Baumgruppe hervor und erblickte auch sogleich die Sonne die schon langsam begann sich zu neigen. Mit einem strahlenden Lächeln drehte ich mich zu Secundus um.


    "Das ist ja genauso wie in Hispania. Nur ein bisschen kühler."


    Rief ich ihm lachend zu.


    Das Farbenspiel der einzelnen Lichter erinnerten mich an die nur langsam abkühlenden Abende in Hispania und als ich mich wieder zur Sonne drehte schloss ich kurz meinen Augen und genoss die erfrischene, aber kalte Luft der einkehrenden Nacht.

    "In der Legio verlernt man Komplimente also doch nicht ganz."


    Doch anstelle Secundus Geste nachzugehen, eilte ich die wenigen Stufen hinunter und wartete schon ungeduldig auf ihn. Vielleicht hatte ich ihn jetzt entäuscht, aber meine Ungeduld konnte ich einfach nicht unterdrücken.


    "Vielleicht beurteile ich das Klima in Germania nicht sehr gut, aber ich denke die Palla reicht mir."

    Langsam ging ich auf die Eingangstür der Unterkunft meines Vaters zu, gekleidet in eine türkise Tunika mit blauer Palla. Ich öffnete die Tür und lächelte Secundus liebevoll entgegen.


    "Secundus, schön dich zu sehen. Beeilen wir uns bevor mein Vater mich noch aufhalten möchte."


    Auf keinem Fall wollte ich das unser Vorhaben durch jemanden durchkreutzt wurde.

    Ich wusste sie wollte nicht darüber sprechen, doch sie hatte sich verraten und es war auch möglich das die beiden mehr als nur Freundschaft verband. Am Tag des Abendessen, wurde Marcus Decimus Livianus von Valeria begleitet und viele hatten sicherlich auch ihren Umgang miteinander bemerkt. Wohl mehr die guten Beobachter. So fand ich es ratsamer, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.


    "So du hast also dein Glück doch wieder gefunden. Gibt es etwas schöners, als die Erkenntnis das die Liebe dennoch existiert, auch wenn man verletzt wurde."


    Obwohl ich nie solche Qualen wie Valeria erlitten hatte, wusste ich, dass in ihrer Situation nichts bessers geschehen konnte.


    "Ihr beide seid ein schönes Paar."


    Fügte ich scherzend dazu.

    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Diese große Angst ihn schon so kurzfristig wieder verlassen zu müssen, war verschwunden. Langsam lehnte ich mich zu meinen Vater so das meine Worte nur wenige hören konnten.


    "Vater, wenn es dein Wunsch ist nach Roma zu gehen, dann werde ich dir nicht ihm weg stehen. Und sollte es dein Willen sein, das ich dir folgen kann, dann werden ich dem mit meinem größten Vergnügen nachgehen. Du würdest mir einen großen Traum erfüllen, denn ich nun endlich erleben könnte."


    Ich hätte ihn am liebsten umarmt, doch die Anwesenheit der Gäste des Tribunen hielt mich zurück und deswegen lächelte ihm nur überglücklich zu. Er konnte verstehen wie glücklich ich jetzt sein musste.

    Endlich waren sie angekommen, so sehr hatte ich Mitleid mit den Sklaven, die immer noch kein bisschen geordneter waren und daher endlich von ihrer Last befreit wurden. Auch ich stieg aus der Sänfte. Als ich auf das Forum sah, an diesen wirklich heiteren Tag, fühlte ich mich viel befreiter als in letzter Zeit. Und jedes Erlebnis das ich bis jetzt hier in Germania hatte, gefielen mir umso mehr und so konnte ich mein Glück kaum mehr fassen.


    Es war auch erfreulich zu hören, das Valeria auf Grund ihrer Mutter diesen Weg einschlug und dies nicht nur als Zwang erfolgen musste. Doch umso mehr gefiel mir, das sie auch einen eigenen Willen hat und es tat um einen Mann zu sehen.


    "Du kannst deinem Onkel schon zeigen, wie stolz sie auf dich sein können. Ich habe das Gefühl das ich dies meinem Onkel und meinem Vater schuldig bin, ihnen zu beweisen wie sehr ich mich für meine Familie und das Imperium einsetze. So haben Frauen es ihn mancher Hinsicht viel schwerer als die Männer und ich nehme an das ich einige Opfer bringen muss."

    "Valeria, mein Alter ist kein Geheimnis, natürlich darfst du fragen, ich bin 19. Obwohl ich gerne die Götter darum beten würde älter zu sein um anderes besser verstehen zu können. Um Entscheidungen zu akzeptieren, zu erkennen das es das richtige ist. Dabei würde ich sicherlich sinnlose Fehler vermeiden. Aber ich glaube durch diese Phase muss jeder."


    Ich musste dabei grinsen und dachte dabei an so einige Dummheiten meiner Kindheit, die ich auch jetzt noch nicht bereute. Valeria wählte den Weg den Göttern zu dienen, warum sie das wohl so wollte? Überredeten ihre Eltern sie oder hatte sie es sich in den Kopf gesetzt. So scheute auch ich mich nicht zu fragen.


    "Willst du mir nicht veraten warum du diesen Weg gegangen bist?

    Vielleicht bestand also doch die Möglichkeit das Vater nicht nach Roma ging. Ihn nicht gleich wieder verlassen zu müssen, da ich wusste er würde mich wohl kaum mitnehmen. Wäre ich für ihn nur eine Belastung? Aber ich wollte auch meinem Vater nicht im Wege stehen.
    Nachdem Tribun Tiberius gesprochen hatte, war ich überraschend beruhigter. Nie hätte ich gedacht, seine Worte so gerne zu lauschen, wie diesen eben. Gerade deswegen fand ich es für angebracht, ihm ein Lächeln zu schenken, das ich auch tat. Obwohl Vater überhaupt nicht zu Wort gekommen war.


    Und auch ein Hungergefühl stieg in mir, sicherlich fand ich es nicht gerade als vornehm, mir herzhaft von den Kostbarkeiten zu nehmen und entschloss mich den Hauptgang mit einer Dattel zu beginnen, die ich schon beim ersten Bissen genoss.


    Außerdem wurde mir bewusst, das an diesen Abend grundsätzlich von Politik die Rede war, man konnte es eben bei so vielen Offizieren vermeiden.

    Eben wollte ich einen Schluck trinken und das Glas berühte schon meine Lippen, doch als der Tribun sich an meinen Vater wendete erstarrte ich. Ich hätte es verstehen können, wenn er sich nur für die Reise meines Vaters interessierte. Doch wie ich geahnt hatte, bemerkte er, das dieses Vorhaben mich verwirrte. Dennoch konnte ich nicht behaupten, das er mich nicht beobachtet hätte.


    Es kam noch dazu das ich einen winzigen Schluck trank, doch den Falerner, konnte ich nicht geniesen, er beruhigte mich kaum, er quälte mich mehr. Meinen Blick wendete ich dennoch nicht dem Tribun zu, er sollte nicht glauben, ich würde seine Anteilnahme schätzen. Ich war froh das jemand meinen Vater diese Frage stellte, aber wieso er, hätte ich es mehr von meinen Onkel erwartet. Auch wenn der Tribun meine Reaktion erkannte, hätte er meinen Vater dennoch nicht darauf ansprechen müssen.

    Vaters Worte führten dazu das ich meinen Kopf sofort wieder erhob. So klang es danach als ob er mich alleine lassen wollte. Vielleicht konnte ich ihm nicht korrekt folgen, doch ich konnte klar aus seinen Worten hören, das er auch noch Roma wollte. Und diese Erkenntnis gefiel mir ganz und gar nicht.


    Ich öffnete meinen Mund doch brachte kein Wort heraus, ich atmete nur tief durch, denn ich wagte es nicht das Gespräch zwischen dem Tribun, dem Decurio und dem Centurio zu stören. Doch wieder stand die Angst in förmlich ins Gesicht geschrieben und tief in meinen Herzen hoffte ich doch mich verhört zu haben. So entging mir auch, das die Sklaven den Hauptgang zu Tische trugen. Ich betete, dass meine steigernde Nervosität niemand bemerkte, doch ich konnte noch nie gut meine Gefühle verstecken und so griff ich zitternd nach dem Glas.
    Ich hoffte so sehr das es nur ein Scherz von ihm war.