Beiträge von Iulia Livilla

    Livilla lächelte leicht, immerhin hatte sie gleich zweimal richtig gelegen. Wenn Drusus hier in Gemanien geboren wurde, musste ihm das Klima natürlich nichts ausmachen. Bei der Iulierin war das schon anderes. „Nein, ich bin nicht in Roma geboren worden, sondern in Hispania. Genauer gesagt, ich komme aus Tarraco. Meine Mutter schickte mich zu meinen Vater, so bin ich das erste Mal nach Germanien gekommen. Denn dort war er zu dieser Zeit stationiert. Jetzt lebe ich ihn Roma, doch meine Heimat wird immer Hispania bleiben. Und das ist auch der Grund, weshalb ich mich nicht leicht an dieses Klima gewöhnen kann. “ Livilla lachte auf. „Aber du als Soldat gewöhnst dich viel leichter daran. Im Castellum kann man nicht in ein Kaminzimmer geschickt werden.“ Livilla freute sich wirklich, endlich mal wieder ein Gespräch mit einem Familienmitglied führen zu können.

    Livilla lächelte als Drusus ihr Angebot annahm und auf der Treppe platz nahm. „Wenn du von der Casa Terentia sprichst, ja, ich finde es wundervoll hier. Nur Germanien selbst ist im Winter nicht so erträglich, aber da erzähle ich dir nichts Neues.“ Daraufhin kam Thula zurück mit dem Wein und bat sie, doch ins Kaminzimmer zu gehen. Livilla begann tatsächlich ein bisschen zu frösteln. „Ich glaube sie hat Recht, lass uns ins Kaminzimmer gehen.“ Livilla ging voraus und führte, mit dem Pokal in der Hand, ihren Verwandten in den beheizten Raum. Danach ließ sie sich auf eine der Liegen nieder. „Drusus, ich weiß eigentlich kaum etwas von dir. Du bist in Germanien geboren? Und du bist Centurio in der II Legio Germanica?“

    Livilla machte als Drusus erzählte, das er selbst gerade erst eine Krankheit hinter sich hatte, ein besorgtes Gesicht. „Es war doch nichts Ernstes?“ War nicht erst ihr Vater gestorben und auch Drusus Leben hing eben vielleicht noch an einem seidenen Faden. Doch Livilla fand, man sah es ihm gar nicht mehr an, das er erst vor kurzem im Lazarett war. Sie wollte Drusus gerade auf die Frage antworten, wie oft sie schon in der Stadt war, da kam Thula. „Dann musst du aber deinen Wein zügig trinken. Denn ich wollte lieber mit dir spazieren gehen.“ Daraufhin wandte sie sich wieder Thula zu. „Bring uns beide einen Becher Wein, Thula. Dankeschön!“, gab sie freundlich zur Antwort. „Möchtest du doch lieber hineingehen, Drusus. Oder stört es dich nicht wenn wir kurz hier auf dieser Treppe platz nehmen?“ Livilla versuchte locker mit Drusus umzugehen. Er war immerhin nun kein Fremder mehr. Sie hoffte dennoch, dass ihr Vorschlag ihn nicht störte.

    "Auch ich freue mich dich endlich kennen zu lernen. Ich hätte dich schon viel früher besuchen müssen, das war nicht gerade sehr höflich von mir. Und es stimmt, es gefällt mir hier sehr gut. Danke, dass du mir dazu geholfen hast, dass ich hier in der Casa Terentia wohnen darf." Livilla drehte sich um und betrachtete das Atrium, entschied sich aber dann doch anders. "Lass uns doch nach draußen gehen. Heute ist es gar nicht so kalt für diese Tageszeit. Was hältst du davon?" Vielleicht zog es Drusus mehr vor in der Casa Platz zu nehmen und wahrscheinlich verlangte er nach einen Schluck Wein. Doch Livilla zog es viel lieber hinaus. Es galt nur noch auf Drusus Antwort zu warten und natürlich Tertia in Kenntnis zu setzen. Wo auch immer sie sich gerade befand.

    Was für eine Überraschung? Drusus war zur ihr gekommen, anstatt sie zu ihm, wie es eigentlich abgemacht war. Sie dachte nicht länger darüber nach und öffnete zügig das Tor. Livilla strahlte den Gast an. Das war also Drusus. Er sah so typisch aus für einen Iulier, man sah ihm sofort an, dass auch er ein Soldat war. "Ich bin Iulia Livilla!" Daraufhin ging sie ein Stück zurück, um ihn eintreten zu lassen. Livilla stand vor ihm in einer roten Tunika und musterte ihn noch einmal. Den Apfel hielt sie weiterhin in der Hand. Sie wusste nicht wo hin damit, in den Mund stecken und das Obst somit verschwinden lassen, wollten sie einfach nicht.

    Mit einem Stück Apfel in der Hand kam Livilla gerade aus der Culina und ging hinaus um noch ein wenig frische Luft zu schnappen, als jemand an der Porta klopfte. Sie sah sich um, doch Nuno war nirgends zu sehen. Er musste wo anders beschäftigt sein, vielleicht war er in der Casa und hörte das klopfen auch einfach nicht. Der Besuch klopfte erneut und Livilla trat langsam an die Porta heran. Ein Stück halben Apfel hielt sie immer noch in ihrer Hand. "Wer ist da?", fragte sie vorsichtig und lehnte sich mit dem Rücken an das Tor. Abwartend drehte sie sich langsam um etwas durch die winzigen Spalten erkennen zu können.

    Livilla stand vor ihrem Regal und öffnete ein Töpfchen mit gut riechenden Creme. Etwas davon rieb sie an ihren Handrücken, als es an der Türe klopfte. Dieses Mal bat sie den Wartenden nicht hinein, sondern ging selbst an die Türe um sie zu öffnen. "Oh du bist es, liebste Tullia."

    Erst als Tullia sich erhob und auf ihre Seite ging, hatte Livilla wieder zu ihr gesehen. Doch als Tullia sanft ihre Hand auf ihr Knie legte, wich die junge Römerin abermals ihren Blicken aus. Livilla sprach wirklich immer noch ungern darüber. Doch so oft fand dieser Gesprächstoff wieder seinen Weg in die Gegenwart. „Ich weiß gar nicht mehr weshalb ich das getan habe. Ich wollte es eigentlich gar nicht, mich noch abends aus der Casa schleichen.“ Es war ihr sehr unangenehm zu zugeben, das sie nicht gehorsam war, sondern überaus naiv. „Als wäre es Schicksal gewesen, das ich einem Fremden in die Arme laufe, der mir nach dem Leben trachtete, nachdem er mir erst schreckliches antun wollte. Doch wurde ich gerade noch davor bewahrt, so dass mir nichts widerfahren ist.“ Erst jetzt sah sie wieder zu Tullia. „Deswegen habe ich wahrscheinlich eine solche Denkweise und einfach nicht den Mut dazu, dieser Art von Menschen mehr vertrauen zu können.“ Langsam entwickelte sich ein Lächeln auf Livillas Gesicht. Aber auch fiel ihr auf, das Tullia äußerst oft von ihrem Mann sprach. Fand sie bei im Halt? Livilla glaubte nicht, das ein Ehemann dazu notwendig sein würde. Sie wollte gar nicht erst von einem Mann abhängig sein. Wobei das Tullia anscheinend auch gar nicht war, doch lies ihr dieser Gedanke einfach keine Ruhe mehr.

    Livilla schaute an Tullia vorbei während sie sprach, sie konnte ihr nicht mehr in die Augen blicken, obwohl sie das anfangs noch getan hatte. „Mag sein, dass man sie als das Blut des Imperiums bezeichnet.“ Entgegnete Livilla mit leichter Arroganz in ihrer Stimme. „Doch viele von ihnen vergiften dieses Blut, in dem sie kriminell handeln. Und das nur weil sie arm sind und der Unterschicht angehören? Haben diese Menschen denn überhaupt keinen Stolz?“ Auch sie war verbittert, hatte sie es doch selbst am eigenen Leib erfahren müssen, zu was ein Abtrünniger fähig sein konnte. In ihr stieg auf einmal der Hass. Hass der nicht gerechtfertig war, welcher den Schuldigen, wohl aufs Übelste bestrafen würde. Doch in Tullias Worten lag auch Weisheit. Sie musste wirklich schon viel gereist sein. Und das was sie sagte, klang für Livilla glaubwürdig. Es war gut in ihrer Nähe zu sein, immerhin schien Tullia überall zu recht zu kommen, auch hier in Germania. Sie schien eine Überlebenskünstlerin zu sein. Würde man Iulia in den Wäldern Germaniens zurück lassen, wäre sie wahrscheinlich verloren. Oder kannte die junge Römerin ihren eigenen Willen, eine fremde Kraft, noch gar nicht, welche vielleicht tief in ihr schlummerte. „Tullia, du hast ja Recht. Ich wurde seit ich denken kann behütet. Ich kann es gar nicht anders kennen. Mache ich nur einen Schritt hier aus dieser Casa ist meine Sklavin immer hinter mir. Überall wohin ich gehe. Wie soll ich lernen zu entscheiden, welchen Menschen ich vertrauen kann oder nicht? Man setzt mir ein Bild vor Augen, was vielleicht gar nicht stimmt. Doch du musst wissen, einmal habe ich es getan.“ Livilla konnte jetzt erst recht nicht in Tullias Augen blicken. „Da wurde ich enttäuscht, von einem dieser Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir. In Roma. Ein Verbrecher, ein Versager, einer der aus der Legion geworfen wurde. Steht man so einem wuterfüllten Menschen gegenüber, dann spürt man erst wie schwach man ist.“ Noch vor Monaten wäre sie, wenn dieses Thema angesprochen wurde, aufgestanden und in ihr Cubiculum gegangen, doch jetzt fiel ihr alles viel leichter. Die Zeit heilte die Wunden, auch wenn es nicht vergessen werden konnte.

    Nun war die junge Römerin zufrieden, endlich konnte sie Iulius Drusus kennen lernen. „Nein, Tullia. Ich stamme nicht direkt aus Tarraco. Meine Mutter wollte nicht, das ich in der Stadt aufwachse. So wohnte ich auf einem Anwesen vor der Stadt und dort war es wundervoll. Man fühlte sich einfach freier. Nicht so eingesperrt.“ Wie in Roma, dachte sie sich, doch wagte das nicht einmal das auszusprechen. Sie konnte es gar nicht fassen, das sie an so etwas überhaupt gedacht hatte. „Am sichersten wäre ich wohl jetzt bei meiner Mutter. Dort ist es nicht so gefährlich wie in Roma oder hier in Germania.“ Sie sprach beabsichtigt direkt Roma an. Da sie die restlichen Städte nicht kannte und gerade mit der ewigen Stadt einst eine schlechte Erfahrung gemacht hatte. Mochte sie deswegen Germanien so, aufgrund des Gefühls der Freiheit, auch wenn diese tatsächlich gar nicht bestand? „Das Hafenviertel. Ich durfte dort nie alleine hingehen. Erst Recht wurde es mir untersagt, wenn dort neue Sklaven ankamen. An solchen Tagen befand man sich dort unter dem größten Gesindel. Du konntest nach einer Reise auf einem Schiff beurteilen, das Tarraco eine schöne Stadt ist?“ bemerkte sie lachend.

    „Ja, den Frauen ist es nun mal verwehrt.“, ziterte sie Tullia lächelnd, doch schaffte man es dennoch sehr leicht dieser Verordnung auszuweichen. „Fast jeden Iulier muss ich im Castellum besuchen. Ich wäre schon zufrieden Drusus davor zu treffen und ein paar Schritte mit ihm zu gehen. Nicht sehr lange. Und es wäre wundervoll, wenn dein Mann mich begleiten könnte. Würdest du ihn fragen?“ Obwohl Iulia den Terentier noch nicht kannte, glaubte sie, ihn für ein sicheres Geleit vertrauen zu können, so wie Tullia immerhin von ihm sprach. Doch wusste sie, das ihre Sklavin Tertia es wohl nicht einsah, wenn sie sich alleine mit zwei Männern treffen würde. Tertia müsste sie schon mitnehmen, ob Livilla das wollte oder nicht.

    Livilla strich sich mit einer Hand eine kleine störende Strähne aus ihrem Gesicht. Viel erfuhr sie leider nicht über Drusus, doch es war wohl am besten sich selbst ein Bild von ihm zu machen. Er war also in Germanien geboren, ein Grund weshalb sie ihn noch nie gesehen hatte, war doch ihre Heimat das warme Hispania .Es war wirklich an der Zeit ihn endlich einmal zu besuchen. So lauschte sie Tullias Worten und nahm noch einen Schluck Wein. „Ich werde mich mit ihm schon verstehen.“ Als sie dann von einer Tochter erfuhr, blickte sie nachdenklich zur Seite. Es war schon eigenartig, sie war wieder in Germanien und auf einmal wurde ihr eine so ähnliche Gesichte erzählt. Welche ihr doch auch selbst widerfahren war. „Drusus hat also auch eine Tochter, interessant. Germania schien die Gabe zu haben Familien wieder zusammen zu führen, denn auch ich habe hier meinen Vater gefunden. Dann werde ich morgen Iulius Drusus besuchen gehen und vielleicht dort auch seine Tochter antreffen. Kann ich nicht jemanden mitnehmen der sich hier in Mogontiacum auskennt?“

    Am liebsten hätte sie das überhört, wie konnte Tullia die Denkweise der Römer in Frage stellen? Livilla war daher nicht enttäuscht, das ihre Worte diese Frau nicht aufheitern konnten. Das Thema war abgeschlossen, geschickt von Tullia, welche meinte sie würde Livilla nur irritieren. „Meine Familie!“ wiederholte Livilla lächelnd. „Meine Mutter lebt in Hispania, in Tarraco. Wie sehr ich sie vermisse.“ Für einen Moment hielt sie inne, versuchte sich das Bildnis ihrer Mutter vorzustellen, das sich auf einmal als schwerer den je herausstelle. „Mein Vater Tiberius Iulius Numerianuns ist Tribun bei der Legio I. Ihn habe ich vor meiner Reise nach Germanien nicht mehr gesehen. Doch nun freue ich mich Iulius Drusus kennen zulernen. Wir Iulier machen es uns schon schwer, wir sind im ganzen Imperium verstreut. Ich sollte mich bei ihm und bei deinem Mann zusätzlich für die mir hier ermöglichte Gastfreundschaft bedanken.“ Livilla griff strahlend nach einem Stück Apfel, der sehr ausgereift aussah. „Leider konnte ich es noch nicht beweißen, dass ich mit Iulius Caesar verwandt bin. Es ist vielleicht für einige Iulier wichtig, doch für mich nicht. Aber…, kannst du mir nicht von Drusus erzählen?“ Iulia begann sehr neugierig auf ihre Verwandtschaft zu werden und hoffte Tullia würde ihn wenigstens ein bisschen näher kennen.

    Kummer war aus Tullias Worten zu entnehmen. Sie schienen mit einer Angst verbunden zu sein, die sie nur allzu gut kennen musste. Dennoch bereute Livilla es nicht, so bewundernd von Germanien gesprochen zu haben. Vielleicht sollte sie einmal am Rhenus entlang spazieren gehen. Über das Wasser blicken, hinüber zu den finsteren Wäldern? „Wie unglaublich, das nach dem schützenden Fluss ein Grauen auf jeden von uns warten könnte.“ Tullia hob ihren Becher und Iulia zögerte. Wen liebte sie denn? Ihr Mutter und ihren Vater, beide weit fort und ein guter Grund an sie jetzt zu denken. Livilla hob ihren nun auch, nickte nur und nahm einen großzügigen Schluck.


    „Und ich dachte, wenn man einen Soldaten zum Mann hat, gewöhnt man sich daran. Aber ich kann das wohl schlecht beurteilen, wahrscheinlich würde ich auch so reagieren. Doch weiß man, dass er für die richtige Sache kämpft. Für Rom, Tullia, für den Kaiser und diese Tatsache, lässt uns doch mit Stolz erfüllt sein.“ Livilla versuchte Tullia mit guter Zuredung wieder aufzumuntern. Aber konnte sie sich selbst nicht vorstellen, wie so wohl darauf reagieren würde, wenn Rom ihr einen Menschen entreißen würde, den sie über alles liebte. Sie suchte wieder Blickkontakt mit Tullia, sonst kam noch der Anschein, so glaubte Livilla jedenfalls, sie würde ihren eigenen Worten keinen Glauben schenken.

    Livilla folgte Tullia ins Atrium und obwohl ihr Ziel nicht weit war, schaffte sie es zurück zubleiben. Ihr Blick suchte den Weg nach drausen, wo bereits die Sonne dabei war unterzugehen. Es würde kalt werden, die erste Nacht in Germanien. Sie hatte das nicht vergessen. Und obwohl ihre Heimat Hispania war, lag Livilla irgendetwas an diesem düstern, nebligen Land. Tullia war bereits ins Triclinium eingebogen, als Iulia ihr dann endlich folgen konnte. Dort lächelte ihr Thula zu und so nahm Livilla ihren Platz ein und wartete bis Tullia bei ihrer Liege war. „Du musst diese Casa einfach lieben, Tullia. Sie ist wundervoll.“ Livilla meinte es ehrlich, für sie war die Casa Terentia ein kleines Schmuckstück im wilden Germanien. „Drusus, hat mir so eine Freude bereitet hier zu sein, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Germanien ist so geheimnisvoll, auch wenn es mir manchmal ein bisschen Angst macht.“

    In einen kleinen Spiegel betrachtete sich Livilla noch einmal, als es an ihrer Tür klopfte. Schon jetzt war es soweit zum Abendessen und sie freute sich Tullia näher kennen zulernen, vor allem beruhigte sie der Gedanke, das auch sie sich hier in Mogontiacum wie eine Fremde vorkam. Es dauerte nicht lange und sie öffnete die Türe. Livilla trug eine himmelblaue Tunika und verzichtet heute Abend fast auf sämtlichen Schmuck, denn nur ein Armreif zierte ihren Arm. "Tullia, du siehst wirklich bezaubernd aus.", schmeichelte sie ihrer Gastgeberin.

    Die beiden Frauen traten ein und Livillas Blick folgte der älteren, welche zauberhafte Blumen auf den kleinen Tisch stellte. "Oh nein, Tullia. Dieses Zimmer ist einfach wundervoll. Wie du siehst hab ich mich schon eingerichtet." Daraufhin weiß Livilla auf das Regal mit dem Schmuck und dem Parfüm. "Ich danke dir und deiner Familie, das ihr mich aufgenommen habt. Denn ich kennen leider niemanden in Mogontiacum. Deine Einladung nehme ich natürlich an. Doch bitte macht euch wegen mir keine zu großen Umstände." , bedauerte Livilla und sah die Schale mit dem appetitlichen Obst.

    In ihrer Hand befand sich eine Halskette, als Livilla das Klopfen wahrnahm. Sie legte das Schmuckstück zurück in das Kästchen und drehte sich um. "Ja, bitte? ", gab sie zur Antwort. Noch einmal ging sie mit ihrer Hand kontrolliert über ihr Gewand und atmete tief durch. Das sie nun hier in der Casa Terentia wohnen durfte, schätze Livilla sehr und daher hatte sie das Gefühl in großer Schuld bei den hier anwesenden Terentiern zu stehen. Immerhin hatte sie mit dieser Familie noch nie Kontakt, schien doch ihr Verwandten Tiberius Iulius Drusus hier sehr willkommen zu sein.

    Rechts von der Türe befindet sich in diesem Gästezimmer ein schmales Regal, für Schmuck, Parfüm und Creme. Daneben beinahe unter dem Fenster ein kleines Tischchen mit zwei Karaffen, eine mit Wein und eine mit Wasser und zwei Becher. Links von der Türe steht ein Schreibtisch, um Briefe zu verfassen und auch noch Platz für mitgebrachte Schriftrollen verfügt. Außerdem befindet sich dort noch eine größere Truhe, zur Aufbewahrung der Kleidung.