Beiträge von Iulia Livilla

    Auch Livilla und Vetus sahen die näher kommende Patrouille. Dass nun einer von ihnen direkt auf sie zukam, machte Vetus stutzig. Hieß das jetzt, dass es noch länger dauern könnte? Eben wollte der Kutscher das Wort ergreifen, da hob der Optio seine Hand und winkte den Wagen weiter. Als das Gespann durch das Tor fuhr, blickte Livilla zur Turma zurück. „Es kommt mir vor als würde Mogontiacum besser bewacht werden als Roma.“ Meinte sie scherzend zu Vetus, welcher ihr nur etwas Unverständliches zur Antwort gab, dennoch musste Livilla darüber lachen und setzte sich wieder.

    Vetus atmete tief durch, dass er nun aufgehalten wurde, war im gar nicht so Recht. Wie sehr er sich im Moment eine annehmbare Unterkunft wünschte. So begann er zu überlegen, was nun alles erwähnenswert war, wenn es um seine Ladung ging. „Da ist einmal das Gepäck der beiden Frauen und ein paar Nahrungsmittel für die Reise, die größtenteils verzehrt wurden. Tja und noch meine wenigen Sachen.“ Daraufhin beugte er sich ein bisschen genervt zum Legionär. „Nein, ich bin kein Händler, sondern bringe meine Herrin nach Mogontiacum. Aber das sagte ich ja schon.“ Nun erhob sich auch Livilla und ging auf die andere Seite des Wagens. „Was gibt es Vetus, wollen sie uns nicht in die Stadt lassen?“ Die Stimme der jungen Römerin klang ernst und ihr Blick fiel nun auf Grummus, der ihr recht skeptisch zu sein erschien.

    Sisenna Vetus, der Fahrer, beugte sich seitwärts damit der Optio in besser verstehen konnte. „Ich geleite meine Herrin Iulia Livilla nach Mogontiacum. Sie möchte dort ihren Verwandten besuchen.“ Erklärte er dem Soldaten und blickte dabei nach hinten zu Livilla, welche ihren Kopf bestätigend und auch ein wenig zurückhaltend sinken lies. Viel lieber hätte sie dem Optio ins Gesicht gesehen, doch ihre Amme Tertia schien genau diese Art von Beherrschung von ihr zu verlangen.

    An Livilla zogen unzählige Wagen vorbei, doch waren es nicht mehr, als jene die den Weg in die Stadt folgten. Es kam ihr vor als wäre es ernst gestern gewesen, als sie Germanien verlassen hatte um nach Roma zu gehen. Sie hatte dieses Land genauso in Erinnerung, es strahlte immer noch diese Kühle und Strenge aus. Doch nun störte sie das nicht mehr, es war so anderes als Roma, so fremd und unergründlich. Livilla saß auf einem Wagen und erhob sich erst, als sie das Tor erreichten. Tertia zog an ihrem Arm, damit sie sich wieder hinsetzte. Das Gespann blieb einem Moment stehen und der Fahrer blickte erschöpfte zu den diensthabenen Legionären. "Salve!" Grüßte er sie freundlich. "Ich und meine Begleiter auf dem Wagen bitten um Einlass in die Stadt!"

    Hallo,


    leider weiß auch ich nicht wo Numerianuns steckt. Über ICQ kann ich ich ihn auch nicht erreichen und soweit ich weiß hat er keinen zu seinem Stellvertreter ernannt. :(

    Für Livilla klang es aufregend von Proximus zu erfahren, was er bereits alles erlebt hatte. Sie musste sich gestehen, das ihr Aufenthalt in Germanien nicht so atemberaubend war. „Ich lebte damals in Colonia Claudia Ara Agrippinensium im Castellum der Legio IX Hispana. In dem Jahr wo ich meinen geliebten Vater endlich kennen lernen durfte.“ Sie trank einen Schluck aus ihrem Becher. „Mehr gibt es darüber nicht zu erzählen!“ Meinte sie daraufhin flüchtig, als würde sie sofort das Thema wechseln wollen. Livilla sah Proximus auf sie zukommen, verteidigte sich aber sofort, als er ihr Einsamkeit vorwarf. „Ich bin nicht einsam und wenn du wirklich hier bleiben möchtest, dann lasse ich dir ein Zimmer herrichten.“ Livilla entzog sich nach einer Weile aus Proximus Nähe. „Das stimmt nicht ganz Marcus, ich war lästig, aber auch nur weil du mich geärgert hast. Ich will nur hoffen das du mich jetzt mit anderen Augen siehst, wie damals.“ Daraufhin stand Livilla bereits vor Marcus und nahm ihm scherzend den Becher mit verdünntem Wein aus der Hand. „Denn nun kann ich mich wehren und nehme nicht alles hin wie in Hispania.“ Das kindliche Verhalten war aus ihrem Handeln wieder zu erkennen, wäre Tertia, ihre Amme, bei ihr bewesen, hätte sie Livilla sofort wieder zurecht gewiesen. Livilla konnte sich nicht vorstellen, jemals so streng wie sie zu werden.

    Livilla stellte ihren Becher mit Wasser wieder ab und reichte Proximus seinen verdünnten Wein. Sie wollte sich im Moment nicht setzten, doch blieb sie auch nicht vor ihm stehen, sondern bewegte sich langsam im Raum. "Die kleine Livilla!" wiederholte sich lachend. "Ich hatte es damals wirklich nicht leicht. Ich glaube, das ich in Hispania für dich sehr lästig gewesen sein musste." Schwungvoll drehte sie sich um, damit sie Proximus ins Gesicht sehen konnte. Denn, so fand sie, höre es sich an, als würde sie alleine sein und dabei in Erinnerungen schwelgen. "Ich war einige Zeit nicht mehr in Roma, sondern in Hispania. Zuhause!" Nachdenklich blickte sie nochmals an die Porta. So kurzfristig war sie erst zurückgekehrt. "Auch ich bin erst einige Tage wieder hier. Und wir sind alleine!" Genau diese Tatsache gefiel ihr nicht besonders. Alleine konnte sie auf keinem Fall hier bleiben, das wusste sie. Doch erinnerte sie sich an eine Bemerkung vor der Porta, welche ihr nicht mehr aus dem Kopf ging. "Bevor du nach Roma zurückgekehrt bist, warst du in Germanien? Wo genau? Ich selbst war vor einiger Zeit in Germanien, wo ich meinen Vater kennen gelernt habe." Die Iulierin erinnerte sich nur zu gerne an diese Zeit. Damals, wo sie sich ständig danach sehnte nur einmal in Roma zu sein.



    Sie erreichten das Atrium und die Livilla führte Proximus zu den Sitzbänken. Sie selbst ging zum Tisch mit den beiden Karaffen. „Was möchtest du trinken? Wasser oder Wein? Oder Wein verdünnt?“ Livillas kühle Art, welche sie dem Iulier bei seiner Ankunft zeigte, war verschwunden und ihr wunderschönes Lächeln zierte wieder ihr Gesicht. Wartend auf die Antwort des Iuliers nahm sie bereits einen Becher und goss Wasser hinein.

    Wonga ging nun einen Schritt beiseite, um seiner Herrin nicht mehr die Sicht zu versperren. Nachdenklich blickte sie zur Seite, sein Name kam ihr bekannt vor. Sie hob ihren Kopf wieder und lächelte dem Gast nun entgegen. „Marcus Iulius Proximus! Es muss schon Jahre her sein. Damals in Hispania. Kannst du dich nicht mehr an die kleine Livilla erinnern?“ Langsam konnte sich die Iulierin ein Bild von diesem Mann machen, auch wenn sie damals noch ein Kind war. Einem ernsten Blick richtete sie an den treuen Wonga, doch der Nubier wusste, dass er seine Sache gut gemacht hatte. „Ich führe dich ins Atrium, die Sonne muss für dich unerträglich sein!“ Livilla ging voraus und zeigte ihm den Weg in das Atrium.

    Livilla hatte es eilig, als sie von ihrem Cubiculum auf dem Weg an die Porta war. Der Sklave, welcher Wonga zu ihr geschickt hatte, konnte ihr nur mitteilen, das ein Iulier sie sprechen wollte. Den vollen Namen konnte er ihr nicht nennen und so fing sie zu rätseln an um wenn es sich wohl handeln könnte. Die Tatsache, das man ihn nicht in die Casa einlassen wollte, ließen sie noch schneller werden. Wie unhöflich es wohl war, ein Familienmitglied vor der Türe warten zu lassen. Die junge Iuliern trug eine dunkelblaue Tunika. Von weiten sah sie schon Wonga, der wieder Probleme bei der Aussprache eines Gastes hatte. Er lies ihn nicht vorbei. Der Gast redete auf ihn ein und Wonga schien kein Wort davon zu verstehen. „Wonga!“ ,war schon in der Ferne zu vernehmen, bis sie den Ianitor endlich erreichte. Der Sklave drehte sich um und gewährte Livilla einen Blick auf den Besucher. Skeptisch musterte sie den Mann, der sich als ein Iulier ausgab, doch Livilla kannte ihn nicht. „Salve! Ich bin die Hausherrin. Du willst mich sprechen?“ Die Iulierin hielt sich knapp und ihre Stimme klang streng.

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    Proximus Wortschwall war für Wonga einfach zuviel. Er verstand nicht einmal die Hälfte was er gesagt hatte. Nur das ein Iulier den Hausherren sprechen wollte. Doch eine Anweisung war wie immer in seinem Kopf, er sollte jeden Besucher genau einschätzen, ob es sich wirklich um einen Freund der Familie handelte oder nicht. Leider war das für Wonga noch schwieriger. Ein Römer war für ihn wie der andere, doch der wurde sogar vorlaut und antwortete ihm auch noch barsch. Da musste er vorsichtig sein. "Ich dich schon verstehen, was du wolle!" bellte er zurück. Was natürlich nicht stimmte. „Du hier warte und ich holen Herrin!“ Daraufhin trottete er nur wenige Schritte von ihm weg, drehte sich dann noch mal kurz um. „Warten, verstanden?“ kläffte er wiederholend und wandte sich dann an einem Sklaven, welcher aus dem Atrium kam. Wonga sprach mit ihm und der Sklave verschwand, dannach ging er wieder zu dem fremden Iulier. „Herrin kommt gleich, dann du darfst vielleicht Casa betreten.“

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    Erst das zweite kräftigere Klopfen, rüttelte den Nubier auf. Daraufhin hetzte er an die Türe der Casa. Konnte es sein, das der Besucher schon länger vor ihr stand, als es ihm überhaupt bewusst war? Leicht entrüstet, über genau jene Vermutung, verzog er sein Gesicht und öffnete die Türe. Vor Wonga stand ein groß gewachsener Mann mittleren Alters. "Was du wolle?", murrte er den Fremden an.

    Einerseits war dieser Abend, das weitere Treffen mit Caecilius Metellus weit aus mehr für mich, als das eines unter Freunden. Doch anderseits kam es immer dabei zu genau jenen Situation, die vermieden werden konnte, wäre ich ganz ehrlich zu ihm. Doch bevor ich mich dem Caecilier offenbaren würde, hätte ich es bereits geschafft einen so starken Willen aufzubauen, um ihm keinen dieser Gefühle mehr zu zeigen.


    Die Massen der Bürger waren nicht nachsichtig mit uns, unberechenbar bahnten sie sich durch die Straßen und nur ein kleiner Schritt würde reichen und meinen Hand würde sich von Metellus lösen, dann hieß es wieder warten, vielleicht käme es zu einem erneuten Zufall eines Treffens, vielleicht aber auch nicht und es würde eine noch längere Zeit des Wartens auf mich zu kommen.


    "Ich will dich nicht länger aufhalten, Metellus. Es ist schon spät und deine Familie wartet bereits auf dich. Doch bin ich mir nicht sicher wann wir uns wieder sehen werden und ich habe nicht vor auf einen Wink des Schicksals zu warten!" War in meinen Worten jetzt wirklich so etwas wie Ungeduld herauszuhören?

    Sofort verschwand mein Lächeln wieder als ich bemerkte, das auch dieser Versuch gescheitert war. Erneut seufzte ich und blickte ihn verzweifelt an. „Metellus, bitte. Es gibt wirklich nichts mehr zu sagen." Meinte ich schon ein bisschen fehlend. „Ein anderes Mal vielleicht!“ dachte ich mir hinzufügend.


    Meine Hand suchte die seinige. Vielleicht würde dadurch eine Berührung entstehen, die ihm endlich dazu verhalf einzusehen, das er keinen Zweck hatte mich weiter auszufragen. Was er nun von mir hielt? Ich war immerhin nicht ehrlich zu ihm und genau das könnte er als störend deuten.


    „Findest du nicht auch, das heute überaus viel Menschen den Markt aufsuchen? Die Masse kommt sogar schon ins stocken.“ Obwohl ich leicht verärgert war, da ich so unfantasielos das Thema wechselte, versuchte ich weiter zu gehen.

    Obwohl er nicht nach meiner Hand gegriffen hatte, hielten mich daher seine Worte davon ab, weiter zu gehen. Aber weshalb wunderte ich mich über sein Verhalten, gab ich ihm denn nicht Grund genug neugierig zu werden. „Ja!" Meinte ich ruhig und versuchte etwas mehr Sicherheit auszustrahlen. Dennoch war es lächerlich ihn jetzt auch noch zu belügen.


    Doch so sehr ich mich auch bemühte, er wollte sich nicht mit dieser Antwort zufrieden geben. „Es tut mir Leid, ich habe mich dir gegenüber nicht korrekt verhalten, vielleicht war ich einfach zu offen, habe nicht nachgedacht, was ich sagte und meinte." Rettend blickte ich mich um und versuchte so etwas wie ein Lächeln aufzusetzen. „Reicht das nun?" fügte ich ein wenig spottend hinzu.

    Erst als der Caecilier geendet hatte öffnete ich meine Augen wieder und vor mir war jener Gesichtsausdruck zu erkennen, nach dem ich wohl verlangt hatte, Mitleid! Mit einem Schritt entfernte ich mich wieder von der Mauer und seufzte leise, bevor ich ihm antwortete. „Ich weiß nicht, ich habe es mir einfach eingeredet, bis ich daran glaube."Faselte ich nachdenklich zusammen, nur um ihn eine genügende Antwort zu geben. Innerlich war ich schon wieder dabei die eben entstandene Panik zu verarbeiten und zu verbannen. Und das war einfach, als ich es mir vorgestellt hatte. Es war mehr als deutlich, das ich seinen Fragen auswich, auch wenn es mir Leid tat ihm nicht ganz offen sein zu können. Vor ihm stand einen Familienfeier und kein Trauerzug, weshalb ihn also mit meinen Problemen belasten.


    „Lass uns weiter gehen!" Metellus stand immernoch vor mir und rühte sich nicht. „Oder hast du das etwa nicht vor?"

    Erst spürte ich es gar nicht wie er nach meiner Hand griff, denn meine Augen starrten nur den Caecilier an und dennoch sah es so aus als würde ich durch ihn hindurch blicken. Sehr zügig führte er mich aus dem Gedränge, dannach erreichten wir eine schattige Ecke und meine andere freie Hand berührte die Wand eines Hauses. Traurig blicke ich den jungen Miles an. „Hattest du schon jemals das Gefühl an allem Schuld zu sein? Bei jedem Geschehnis auf irgendeiner Art und Weise, dir die Schuld zu zuschieben? Nein, das verstehst du nicht, du findest für alles eine Lösung, Metellus." Erst jetzt ließ ich seine Hand los und lehnte mich mit dem Rücken an die kühle Mauer. „Du findest die immer die richtigen Worte, du unterdrückst deinen Zorn und in deinem frechen Grinsen erkennt man deine Lebensfreude. Du bist zu beneiden, ich bin mit Unglück gesegnet." Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf zurück. „Schade, das man Glück nicht teilen kann."

    Nachträglich alles Gute zum Geburtstag!

    Ich habe dich nicht vergessen, es fehlte mir nur an der Zeit. Misslungene Ausrede, aber ich weiß das du mir verzeihst. ;)

    Und sollte ich demnächst wieder deinen Rat bei einem Kleid brauchen, bin ich mir sicher, dass ich auf dich zählen kann. :P

    Ein hinterlistiges Lächeln folgte auf seine vielleicht gar nicht so falsche Vermutung. Weiter ging ich nicht darauf ein, denn sogleich verschwand dieses Lächeln auch wieder, als ich seinen Ausführungen zuhörte.


    „Ja, derjenige der in einen Hinterhalt gerät ist schuld. Doch wird er immer als das Opfer gesehen, in meinen Augen ist es nicht so. Was triebt einen dazu ein Stadtviertel zu betreten, das schon immer als gefährlich gilt oder was bringt einen dazu einem Fremden zu Hilfe zu kommen, wenn man seine Stärke unterschätzt und noch viel mehr Menschen in Gefahr bringt." Immer zorniger wurde meine Stimme und ohne das es der Caecilier sah, ballte ich meine Hand zu einer Faust, während ich meinen Blick von ihm abwandte.


    „Feigheit, ist es das was du jetzt in mir siehst? Denkst du mir tut es nicht weh einen anderen leiden zu sehen, doch weißt du überhaupt mit was du dich da einlässt, wenn du jemanden zu Hilfe schreitest?" Eine merkwürdige Kälte durchfuhr mich, während ich sprach, obwohl die Menschenmenge so nah an uns vorbeidrängte. „Metellus!" verängstigt und leicht panisch blickte ich ihn an, schon lange war ich nicht mehr bei ihm einhackt. „Lass uns von etwas anderem sprechen! Über alles was du willst, bitte!" Niemand war doch Schuld gewesen, redete ich mir ein, obwohl ich es war die allenige Schuld trug.