Doch war es nun zu diesem Zeitpunkt überhaupt sinnvoll meiner Mutter zu schreiben? Während ich nachdachte, zeigte sich, wenn auch nur kurz, ein Lächeln auf meinem Gesicht. Immerhin hatte ich dasselbe Problem mit meinen Vater, es betraf sie also beide und es war so zusagen eine Pflicht, beiden von meinen Plänen zu erzählen. Manchmal war das Schicksal schon zu verfluchen, der Caecilier hatte Recht, die Aufstände müssten niedergeschlagen werden und das zügig, doch würde dadurch mein Onkel wieder in Gefahr geraten und ich wollte beide nicht verlieren.
Wir waren doch gar nicht so schnell gegangen und trotzdem waren wir der Casa Iulia schon so nah, das ich fast schon dachte, trotz der Dunkelheit, ihre Umrisse erkennen zu können. Und genau jetzt nahm Metellus Geschwindigkeit ab. Wollte er den Abschied etwa hinauszögern? Sehnte er sich denn nicht schon nach seinen Kameraden? Den zu Bewachenten sollte man schnell an sein Ziel bringen, um ihn vor unnötigen Gefahren zu schützen. Diese Weißheit ließ er nun aber ganz außer Acht. Ich entschloss mich seinem Tempo anzupassen, ohne in irgendeiner Weise darauf zu reagieren. Überrascht das er auf einmal stehen blieb und meine Hand los lies, machte mich skeptisch. Da führte ihn seine Hand zu seinem Gürtel und er nahm den Dolch. Achtsam folgte ich seiner Handlung und er bot ihn mir an. Mein Blick wurde immer skeptischer, erst werden seine Schritte langsamer und dann ein solches Angebot? Was ging nur in ihm vor? Doch seine Worte vertrieben allerlei Verwirrung und das erste Mal hatte ich das Gefühl seinen wirklichen Charakter vor mir zu haben. Es lag nicht daran, weil er mir einen Dolch überlies, sondern weshalb er es tat. Er war ein Miles und er kannte das Gesetz, aber ausgerechnet er gab mir einen Dolch.
„Metellus….." flüsterte ich ihm zärtlich zu und führte meine Hand, mit aller Vorsicht, auf sein Gesicht zu, wobei ich ihn sanft seine Wange berührte. „Wir werden uns wieder sehen, was auch immer geschehen mag, ob an diesem Dolch Blut kleben wird oder nicht. Dieses Geschenk bedeutet mir mehr, als jeder andere Luxus, den ein Mann einer Frau schenken mag, er ist viel wertvoller für mich. Ich weiß nicht ob du das verstehst."
Hatte ich richtig gehandelt? Ja, denn ich tat das was mir in den Sinn kam und durch nichts lies ich es mir verbieten.