Beiträge von Hedda

    Da er wusste, dass Wehren nichts brachte ließ er sich einfach in den Innenhof bringen und an die Wand fesseln. Er war gespannt was dieser Mann so alles drauf haben würde, sicher eines dieser Weicheier die er hatte schon hin und wieder verschwinden lassen. Mit erhobenem Kinn stand er an der Wand und blickte die Nettigkeiten an, die Scipio soeben freilegte. Nettes Spielzeug, das sollte ich mir mal ausleihen scherzte er auch wenn es nichts zu scherzen gab.
    Sein Kopf beugte sich etwas auf die andere Seite und er zog seine Braue wieder in die Höhe. Nun, das solltest du ihn vielleicht selber fragen, denn er muss es doch wissen warum man ihm nach dem Leben trachtet.

    Wahrscheinlich nicht viel sagte er nur und ließ sich doch recht unsanft von der Pritsche zerren. Sie sollten sich mal etwas netteres einfallen lassen, dachte er einen Moment, velor dabei aber nicht sein Schmunzeln was festgewachsen zu sein schien.
    Wir werden sehen wer die letzte Karte im Ärmel hat mein Lieber grinste er noch und wurde dann auch schon abgeführt.

    Er bekam sein, für andere wohl dämliches, Grinsen nicht aus seinem Gesicht und seine verbundenen Hände hoben sich ein Stück weit. Seine Finger fuhren in einer überlegenen Geste über sein Kinn, als er diesen Mann so musterte. Oh ja er hasste ihn wie er so viele andere hasste und er wünschte ihm die Pest oder etwas schlimmeres an den Hals. Och wie du mit den anderen umspringst kann mir ja am Ende egal sein, denn sie werden doch eh alle am Kreuz hängen, aber dir fehlen die Beweise was mich betrifft. Du kannst mir rein gar nichts nachweisen, ausser, dass ich das Mädchen auf dem Gewissen hab. Und? Sie war nur eine kleine Peregrina nach der kein Hahn krähen wird, also hab dich nicht so.
    Seine Augenbraue hob sich leicht in die Höhe und er schenkte dem Centurio einen leicht spöttischen Blick, mehr hatte er auch nicht verdient und würde er auch nicht von ihm bekommen. Den Hochmut sah man in Numerianus Augen, denn er meinte immer noch den Sieg auf seiner Seite zu haben.

    Er zog spöttisch eine Braue in die Höhe und grinste ihn an. Na das ist doch schön wenn mein Name auch oft genug auftaucht, schließlich muss man sich ja auch einen machen. Das hast du sicher noch nicht gehschafft und was Arndt betrifft. Ihn kannste gerne töten wenn du willst er ist zu nichts zu gebrauchen. Eine Frage, was gedenkst du von mir zu erfahren? Er musste schmunzeln und war gespannt was ihm so alles einfallen würde um etwas aus ihm rauszubekommen. Hmm sag mal gibt es nicht Gesetze, die einen römischen Bürger schützen?

    Ganz ruhig saß Numerianuns in seiner Zelle und er wirkte irgendwie nicht wie ein Gefangener sondern eher wie jemand der auf etwas wartete. Im Grunde tat er es ja auch. Anscheinend hatten sie aber Angst vor ihm,denn seine Hände waren immer noch nach vorne hin gefesselt. Es schien als würde er vor sich hinmeditieren, aber es täuschte, er wartete nur und als die Tür geöffnet wurde hatte er ein seltsames Grinsen auf den Lippen, schließlich handelte es sich hier ja um seinen guten Freund den Centurio.
    Er ließ ihn sprechen und beugte sich dann selber nach vorn um ihm in die Augen zu sehen. Ich bin sehr gespannt auf diese Unterhaltung mein lieber Centurio, aber denke nicht, dass du irgendwas erfährst was zugunsten von dieser kleinen Schlampe geht, solltest du das denken. Sie wird genauso bluten wie ihre Schwester.
    Seine Augen schienen zu lodern als er es dem Centurio gleich tat und sich wieder nach hinten lehnte.

    Das wusste sie, dass es nicht mehr in seiner Hand lag und eigentlich sah sie sich schon an ein Kreuz genagelt. Schließlich hatte sie freie Bürger angegriffen und teilweise schwer verletzt. Wer würde sie da schon begnadigen? Ihre Hand immer noch gegen ihr Herz gedrückt nickte sie. Ich weiß, es kommt alles darauf an wie die anderen entscheiden werden. Ihr Blick verschwamm wieder und sie musste tief Luft holen. Sie war sich immer noch nicht sicher wie lange sie das hier unten alles noch aushalten würde, aber vielleicht hatte sie Glück und sie schaffte es wirklich noch, vielleicht aber auch nicht. Sie kannte die Gesetze der Römer nicht und wusste nicht was sie noch für Strafen hatten wenn sie nicht die Todesstrafe vollzogen.

    Sie sah immer noch nicht auf, auch als seine Hand sie tätschalte. Hedda hatte sich schon längst aufgegeben, denn ansonsten würde sie essen was man ihr brachte, aber das tat sie immer noch nicht. Seid sie von dem Tod ihrer Schwester erfahren hatte war für sie alles zerbrochen und es war auch kein Wunder, dass sie immer schwächer wurde. Ich glaube nicht daran. Hedda ließ offen was sie damit meinte, aber er würde es sicher denken können. Ganz langsam hob sie ihren Kopf an um ihn anzusehen und in ihren Augen stand eine Leere wie man sie wohl nur selten sah. Es schien als hätte sich ein Schleier auf ihre hellblauen Augen gelegt. Ich möchte unbedingt wissen was mit mir geschieht.

    Es rührte sie was er das sagte und sie schenkte ihm ein leichtes aber sehr ehrliches Lächeln und sank etwas auf ihren Knien zusammen, denn das Sitzen war ziemlich anstrengend. Das heißt also weiter warten sagte sie leise. Ich steh das nicht mehr durch, diese Ungewissheit. Nicht zu wissen was mit einem passieren wird. Hedda legte ihre freie Hand über ihre Augen und die mit dem Anhänger schloß sie und hielt sie an ihr Herz. Wie gerne wäre sie nun bei ihrer Schwester und würde sie in den Armen halten, denn gleichzeitig hätte sie auch jemanden der sie dann hielt.

    Noch mehr schlafen dachte sie sich, würde sie bald umbringen. Nur leicht hob sie ihren Blick als sich seine Hand auf ihre Schulter legte und dann das geschah womit sie nicht gerechnet hatte, als er ihre Hand nahm und etwas in diese legte. Gebannt starrte sie auf diesen kleinen Anhänger, der ihrer Schwester gehört hatte und ihr stockte der Atem. Wie kann ich dir dafür danken? fragte sie ihren leise während sie ihren Blick nicht von dem Anhänger nehmen konnte und ihre Hand weiter so erhoben hielt.
    Wann werde ich denn dran sein? Wann wird man mich holen? Sie wartete schon so lange endlich das Gespräch mit dem Legaten hinter sich zu bringen, dass das sie wahnsinnig machte.

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Scipio
    Ich kam direkt vom Hafen wieder zur Zelle von Hedda, lies diese öffnen und trat ein. Wieder schaute ich sie nur an, bevor ich mich räusperte.

    Ich habe gefunden, wonach ich gesucht hatte, aber warum hast du mir das nicht schon vorher gesagt? Warum hast du dich so sehr dagegen gewehrt?



    Hedda hatte icht gewusst wie sie auf die Pritsche gekommen war, aber als sie wieder aufwachte lag sie dort auf dem Bauch. Langsam hatte sie ihren Kopf gehoben und gegen diese Müdigkeit versucht anzukämpfen, aber schnell bemerkt,dass es keinen Sinn hatte und ihr wieder nachgegeben. Immer wieder war sie weggedriftet, doch als man, wie so oft zuvor, die Tür öffnete bemühte sie sich sich auf die Knie zu setzen und ihn anzusehen.
    Ich hatte es einfach vergessen murmelte sie ziemlich leise und jeder konnte gleich sehen, dass sie ziemliche Schwierigkeiten hatte ihre Augen offen zu halten. Ihr Körper hatte keine Kraft mehr und das zeigte sich immer deutlicher. Ich hab es einfach nur vergessen, es war keine Absicht.


    Hedda wusste, dass er ihr nie glauben würde wenn sie etwas sagte und erwartete schon die nächsten Fragen. So wie immer. Ein Kreislauf ohne Ende, aber immer mit Wiederkehr.

    Arnd starrte den Römer an und malte sich die schönsten Fantasien mit ihm aus. Oh ja was er nicht alles machen würde wenn er im freien Germanien wäre. Er würde sich persönlich um diesen Mann kümmern und ihm die schönsten Schmerzen zufügen die er sich nicht vorstellen konnte.
    An was für Informationen denkst du? Ich bin kein Gott und kann Numerianus nicht in seinen Kopf sehen. Warum verhört ihr nicht ihn sondern nur die anderen die nichts wissen können?

    Hedda bekam davon nichts mit und nachdem er ging lag sie auf dem Bauch auf ihrer Pritsche. Vielleicht musste sie sogar dankbar dafür sein, dass ihr Körper den Dienst versagt hatte, denn so konnte sie endlich nicht mehr weiter über ihre Schwester nachdenken, denn alles war einfach nur schwarz und niemand kam in ihren Gedanken vor.

    Es ist .... Hedda musste wieder überlegen, denn ihre Gedanken wollten sich nicht ordnen lassen. Wo war sie gewesen? Sie wusste wie es ausschaute, aber wo war es? Hedda begann zittrig zu erzählen wo es liegen musste, aber sie war sich der Beschreibung nicht vollkommen sicher. Sie hatte sich nur die Anhaltspunkte und Geschäfte gemerkt, die in der Nähe waren. Sogar wo das Kistchen versteckt war sagte sie und er würde darin noch einen kleinen Anhänger an einem Band finden.
    Es gehört meiner Schwester flüsterte sie und noch bevor sie ihn um etwas bitten konnte brach sie zusammen und lendete auf dem Steinboden.

    Bei seinen Anschuldigungen blieb ihr die Stimme weg und sie vergaß fast das Atmen dabei, als sie ihn anstarrte. Es schien er hätte sie geschlagen so stand sie da und wusste weder ein noch auch. Hedda wünschte sich, dass jemand anderes hier wäre, jemand der sie beschützte und in den Arm nahm, aber denjenigen würde es niemals geben. Heddas Farbe war vollkommen aus ihrem Gesicht gewichen und sie wirkte wie eine Hülle ohne Seele. Er hatte Recht, sie hatte ihre Schwester auf dem Gewissen obwohl sie diese doch nur schützen wollte. Ein Schwindelgefühl packte die junge Frau und sie taumelte auf die Seite und musste sich an der Wand stützen.
    Sie hätte auch so schon bei ihrer Schwester sein können, wenn man sie gelassen hätte. Er hatte sie auch belogen, seine ganze Anteilnahme war eine einzige Lüge gewesen. Er hasste sie und sie hasste ihn. Das ganze Vertrauen was sie diesem Mann gegenüber aufgebaut hatte zerbrach wie die Tonschüssel in tausend Scherben.
    Hedda dachte nach und überlegte welche Schriftrolle er meinte. Sie erinnerte sich einfach nicht mehr und dann kam es.
    Der Befehl flüsterte sie fast wie zu sich selbst Ich erinner mich. Er gab mir das Stück Pergament auf dem stand was ich machen sollte. Sie ist in einer kleinen Kiste in meinem Unterschlupf den ich einmal hatte.


    Sie hatte es vergessen, hatte einfach nicht mehr dran gedacht, aber das spielte keine Rolle mehr, denn man glaubte ihr nicht und sie hatte ihre Schwester getötet. Sie hat ihre Schwester getötet.


    Ich habe meine Schwester getötet flüsterte sie immer wieder und sah auf ihre Hände, diese verschwammen langsam vor ihren Augen.

    Schmerz lass nach, dachte er sich grade. Wie sollte man sich so konzentrieren, aber wenn er nicht noch mehr abbekommen wollte musste er es wohl oder übel.


    Unsere Stadnorte sind die alten Gebäude der Stadt. Im Hafenviertel haben wir drei, dann kurz bevor man auf die Märkte kommt ist eine Reihe von Häusern die nicht mehr bewohnt sind, in diesen verstecken sich auch immer welche von uns. Der kleine Töpferladen an der Ecke, in der nähe der Curia, das ist ein Unterschlupf und dient der Tarnung, dort warben wir potentielle Helfer an.

    Hedda schien mit jedem Wort kleiner zu werden und sie war den Tränen nahe. Nichts mehr war von der starken, jungen Germanin über geblieben. Hedda stand einedutig kurz vor ihrem seelichen und körperlichen Zusammenbruch und sie konnte nichts dagegen machen. Bitte, bitte sag mir was für eine Schriftrolle du meinst flehte sie ihn an und das mit zittriger Stimme. Bitte, ich will doch helfen, aber ich weiß nicht was du willst oder meinst. Hedda konnte sich im Moment einfach nicht erinnern und sie geriet fast in Panik, was er an ihrer Stimme hören konnte und sehen an ihren Zittern.

    Römer waren alle Abschaum und auch Germanen die sich als Römerfreunde entpuppten. Arnd hatte das schon immer gewusst und wenn er etwas in seinem Leben bereute, dann das er sich auf einen Römer eingelassen hatte wegen dem er nun sein Leben verlieren würde. Seine Fraun und seine Kinder würden niemals erfahren was mit ihm geschehen war.


    Es war nur ein lautes Stöhnen was von ihm kam, als das Flageöllum seinen Rücken demolierte. Er wollte nicht schreien und biss seine Zähne sof est aufeinander, dass er das Gefühl hatte jeden Moment würden sie bersten.


    Wir wurden immer nur durch Briefe kontaktiert und hatten den Befehl diese nicht aufzuheben, denn sie könnten in falsche Hände geraten. Wir waren nicht dumm und haben dem Befehl gehorcht, denn sonst hätte man uns getötet und wir wollten logischerweise alle leben. Wenn ihr Glück habt findet ihr in den Unterschlüpfen von uns noch Hinweise, aber ich weiß es nicht. Ich kann euch sagen wo die Standpunkte sind wenn ihr sie noch nicht kennt.

    Verzweifelt sah Hedda ihn an und es hatte den Anschein als wollte sie versuchen durch die Wand zu entkommen, so drückte sie sich dagegen. Ihr Magen krampfte sich zusammen und sie hatte schon so Probleme sich auf den Beinen zu halten, weil sie nichts mehr gegessen hatte. Die laute Stimme von ihm dröhnte in ihren Ohren. Es war nicht meine Absicht gewesen das zu verheimlichen. Ich habe es nicht mit Absicht getan versuchte sie sich zu verteidigen, aber ihre Stimme klang so schwach, als käme sie von ganz weit weg. Einen Moment lang verschwamm der Mann vor ihr, aber so schnell wie das Bild gekommen war verblasste es auch wieder. Was genau willst du?

    Hedda drängte sich nach hinten in die Ecke, denn sie hatte Angst vor ihm. Sie hatte Angst davor, dass er sie nun wieder bestrafen würde oder was ihm grade einfiel. Was? Sie wusste nicht von was er sprach und musste erst einmal nachdenken. Sie bekam im Moment gedanklich sowieso nichts auf die Reihe und starrte ihn deswegen auch erst einmal an. Die Wut und der Zorn, der von ihm ausging konnte sie spüren und das machte ihr Behagen nicht besser.
    Es tut mir leid, das habe ich vergessen. Ja, hin und wieder habe ich Nachrichten mitgenommen, wenn ich bei ihm war, aber warum ist das so wichtig?

    Wie immer hatte Hedda auf der Pritsche gesessen, denn viel konnte sie nicht machen. Ihr Rücken bereitete ihr weiterhin Probleme, denn die Wunden wollten nur schwer verheilen und sie konnte den Tod ihrer Schwester nicht überwinden, zumal war es erst wenige Tage hergewesen. Hedda hatte nichts mehr gegessen und auch nicht viel getrunken. Es war ihr alles egal geworden und so erschreckte sie sich noch viel mehr, als die Tür mit einem mal so aufgerissen wurde, dass sie von der Pritsche aufsprang und sich gegen die Wand drückte, was ihr neue Schmerzen verursachte. Mit großen Augen schaute sie den Centurio an.
    Was habe ich jetzt wieder verbrochen?