Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus


    KANDIDATUR


    Salvete, Bürger der aufstrebenden Stadt Mantua,


    ich, Marcus Aurelius Corvinus,
    derzeit magistratus dieser schönen Stadt,
    gebe hiermit meine Kandidatur zur


    CURIA PROVINCIALIS ITALIA


    bekannt.


    Interessierten werde ich gern in meinem Officium für Fragen bereitstehen.


    Marcus Aurelius Corvinus



    KANDIDATUR


    Salvete, Bürger der aufstrebenden Stadt Mantua,


    ich, Marcus Aurelius Corvinus,derzeit magistratus dieser schönen Stadt,
    gebe hiermit meine Kandidatur zum Amte des


    DUUMVIR


    der Stadt Mantua bekannt.


    Interessierten werde ich gern in meinem Officium für Fragen bereitstehen und mich im Falle einer erfolgreichen Wahl mit Leib und Seele für das Volk Mantuas einsetzen, wie ich es als magistratus bereits tat.


    Marcus Aurelius Corvinus


    Ich schmunzelte und zuckte mit den Schultern.
    "Nicht alle Vorlesungen waren so interessant, dass ich sie mitgeschrieben habe. Stattdessen haben Unmengen von Strichmännchen und anderen Dingen die Pergamente geziert..."


    Sim-Off:

    Tja öööh... Ich habe keine Ahnung, wann. Mir ist es egal. :)
    Man könnte vielleicht einen SimOff Kommentar auf die Einladung schreiben?

    Einen Moment drohte alles aus mir herauszubrechen, angeheizt durch dieses tiefe, wohlklingende Aufstöhnen des Flaviers, durch seine Berührungen, durch den Umstand, nun endlich wieder das haben zu können, was mir so lange versagt geblieben war. Seit ich wieder in Rom war, hatte ich die Erlösung weder bei einer Frau noch anderweitig gefunden. Eine lupa aufzusuchen, dagegen weigerte ich mich allerdings. Vielleicht sollte ich mir eine Sklavin anschaffen, die mir manche Stunde versüßen mochte. Dieser Gedanke lenkte mich ein wenig ab, und so konnte ich den Ausbruch der Gefühle noch etwas herauszögern. Ihr Götter, dieser Flavier trieb mir kleine Schweißperlen auf die Stirn und seine Berührungen und Gesten hämmerten Gedanken in meinen Kopf, die mich noch zur Weißglut bringen würden. Doch dann löste er sich unverhofft von mir. Das Ziehen in meinem Haar tat nicht weh, veranlasste mich aber dazu, ihn mit leicht gerunzelter Stirn anzusehen.


    Er keuchte meinen Namen mit einer Leidenschaft, die mir schon wieder unter doe Haut ging wie nur was. Ich schloss die Augen und leckte mir über die Lippen, schmeckte seinen Geschmack nach purer Männlichkeit und Verlangen. Meine Hand befand sich noch immer auf Aquilius' Schulter, drückte sie kurz nach diesem ersten Einwand seinerseits. Ich öffnete die Augen und sah ihn wieder an, als er mich das zweite Mal beim Namen nannte, diesmal nüchterner, eindringlicher. Und ich ahnte, was er gleich sagen würde, schluckte und versuchte, meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen.


    Und einen kurzen Augenblick später kam er dann, der Einwand. Ich löste meine Hand von seiner Schulter, rutschte etwas zurück, noch immer schnell atmend und mit einem Verlangen, das seinesgleichen suchte. Doch er hatte recht. Wir waren zivilisierte Römer, keine Wilden, die sich nahmen wie Schafböcke und dann voneinander abließen. Und irgendwie machte das Spiel um die Verlockung auch viel zu viel Spaß, als dass man es einfach so aufegeben sollte. Ich prägte mir den Anblick seines Gesichts ein, der Ausdruck der Begierde, der darauf abgezeichnet war, und beschloss im Stillen für mich, Aquilius dereinst halb wahnsinnig zu machen,ihn dorthin zu treiben wo ich mich am heutigen Tage wiederfand.


    Ich sah, wie er den Geschmack von seinen Lippen sog, wie er sich eigentlich wünschte, das Spiel fortzutreiben, weiter zu gehen als bis zu diesem Punkt. Ich spürte auch mein Verlangen, ihn in diesem Bestreben zu unterstützen, ihn so sehr zu reizen, dass er gar nicht mehr anders konnte - doch ich war ein Aurelier. Und Aurelier bettelten nicht. Just in diesem Moment wurden Schritte vor der Tür laut und jemand öffnete die Tür.


    "....dir doch gesagt, dass du nicht lügen sollst! Und..."
    Es war Calvinius, der alte Sklave, dem mein Vater die Aufsicht über die anderen Sklaven erteilt hatte. Mein Kopf ruckte herum, hochrot. Aquilius und ich saßen immer noch voreinander. Man brauchte nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, was eben hier geschehen war. Der Alte stockte im Schritt, hinter ihm sah man Marina, die schuldbewusst auf den Fingernägeln kaute und abwechselnd Aquilius und mich ansah, als hätte sie etwas ausgefressen. Ich verbarg meine Erregung geschickt mit dem Arm, doch sicher hatte der Sklave sie gesehen. Zornig runzelte ich die Stirn und wollte gerade dazu ansetzen, die beiden aus dem Raume zu werfen, als der Sklave rot angelaufen etwas murmelte, dass sich wie eine Entschuldigung anhörte, und dann hastig und einer Flucht gleich den Raum verließ.


    Ich warf Aquilius einen seltsamen Blick zu und erhob mich. Dass meine Tunika an einer bestimmten Stelle noch immer Falten schlug, war mir in diesem Moment egal, schließlich wusste er, was er angerichtet hatte mit seinen Berührungen, seinem Kuss, seiner puren Anwesenheit. Ich ging einige Schritte fort, verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte langgezogen. Aquilius sah nun meinen Rücken. Ich hatte die Augen geschlossen und versuchte, Ordnung in das Chaos hinter meiner Stirn zu bringen. Wie gern hätte ich den Schlüssel herumgedreht und dort wieder angesetzt, wo wir unterbrochen worden waren. Doch es schien mir nicht Angemessen. Mit meinen knapp zwanzig Jahren hatte ich längst nicht so viel Erfahrung wie der Flavier. Ich würde mich von ihm leiten lassen, nahm ich mir vor. Nur langsam legten sich die Falten meiner Tunika ob dieser Gedanken.

    Ich unterdrückte ein Grinsen, erhob mich von dem Hocker und stolzierte einige Male auf und ab, Deandra dabei leicht spöttische Blicke zuwerfend. Sicher wusste sie, dass es nur Spaß war. Schließlich schritt ich zu ihr, deutete eine Verbeugung an und ließ die leichten Absätze aneinanderklackern, wie bei einem militärischen Gruß. Das Küsschen hatte ich bemerkt und zuckersüß-ironisch zurückgegrinst.
    "Also, sie passen. Das ist wohl das wichtigste, nicht wahr?"

    Daran, dass jemand hereinkommen könnte, dachte ich gar nicht erst. Es musste ja nicht einmal Vater sein, der neben Deandra der einzige war, den ich in Rom wusste. Doch ich dachte nicht daran und genoss stattdessen den Rausch, in den mich der Falerner und Aquilius' Berührungen gleichermaßen getrieben hatten. Ich wusste nicht wie mir war, als die Gier schließlich doch über Aquilius siegte und er seiner Erregung nachgab und seine Lippen auf die meinen presste. Ich schloss die Augen, konzentrierte mich gänzlich auf dieses Gefühl, dieses elektrisierende Pulsieren, das meinen Körper vom Ausgangspunkt der Lippen aus durchströmte und heiße Wogen des Verlangens in meine Lenden sendete. Seine Zunge war meiner plötzlich nah, vorsichtig umtastete ich sie, spielte mit ihr und küsste ihn dann leidenschaftlicher.


    Ich war gefangen in der Begierde, gefesselt mit Leidenschaft und an die Erregung gekettet. Mein Körper sehnte sich so sehr nach der Erlösung, nach einem kurzen, heftigen Spiel der Lust, das mit einer Explosion der Gefühle enden würde, dass ich Aquilius nun ebenfalls eine Hand ins Haar legte und ihn an mich presste. Doch die Haltung war zu unbequem, immerhin hingen wir noch auf einer seltsamen Art und Weise zwischen den Liegen, jeweils gestützt von der anderen Hand. Was würde geschehen, wenn ich mich in just diesem Moment von ihm löste? Würde die heiße Erregung von ihm abfallen, würde er mich zu sich ziehen oder sich von mir ziehen lassen? Ich presste ihn noch immer auf meine Lippen, liebkoste seine Zunge und strich verheißungsvoll an seinen Lippen entlang. Nicht umhin konnte ich, dass mir ein kleiner Seufzer über die Lippen kam. Still küssten wir uns und langsam richtete ich mich auf, sodass ich ihm nunmehr gegenüber saß und nicht mehr lag. Das hatte den Vorteil, dass die andere Hand frei war. Sie bewegte sich sogleich auf Wanderschaft, seinen Hals entlang und unter die Tunika auf seine Schulter, wo ich sie verharren ließ und auf eine Gegenreaktion wartete. Gierig sah ich Aquilius in die Augen.

    Ich lächelte.
    "Nein nein, keine Änderungen", verneinte ich freundlich.
    "Ich wollte mich lediglich darüber informieren, wie der Bau vorangeht, wann das theatrum voraussichtlich fertiggestellt sein wird und derlei Dinge. Wir planen die Einweihung in der Woche des ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (15.8.2006/103 n.Chr.). Bis dahin ist es sicher geschafft, oder?"
    Ich sah mich um. Doch, der Bau war beinahe fertiggestellt.
    "Und was hast du für ein Anliegen, Centurio?" fragte ich interessiert, denn für die Bürger Mantuas hatte ich stets ein offenes Ohr.

    Ich nahm den Brief entgegen, las ihn durch und legte ihn dann freudig grinsend auf den Tisch zwischen Albinus und mir.
    "Sehr gut! Ich denke, wir sollten dann nicht zu lange warten und das Stück gleich anberaumen, wenn die Gruppe Zeit hat. Also in der Woche vom ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (15.8.2006/103 n.Chr.). Was sagst du dazu? Ich würde die weitere Organisation gern dir belassen, auch was das Stück angeht. Vielleicht wäre ein Lustspiel das richtige, etwas, worüber man lachen kann und das den Leuten gefällt."

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    "Das kannst du natürlich tun. Doch es wäre unsinnig diese Summe aufzutreiben, wenn du hinterher sowieso dem Cultus Deorum beitrittst." wirft der Scriba ein und denkt an den Verwaltungsaufwand von ein- und ausbezahlten Münzen.


    Ich lächelte den scriba an.
    "Ich weiß, aber das macht nichts. Solange ich mir nicht sicher bin, ist es das beste, wenn ich einfach zahle."


    Wir warteten eine geraume Weile, dann kam der Sklave keuchend wieder und überreichte Mercurinus einen kleinen Lederbeutel.


    Sim-Off:

    500 Sz sollten überwiesen sein

    Blut pulsierte heiß und leidenschaftlich in meinen Adern, erhitzte meine Haut und mein Gemüt und schoss in meine Lenden, auf dass ich dachte, in wenigen Augenblicken müsse es um mich geschehen sein. Dieser verheißungsvolle Blick, diese Begierde, ja, Gier in Aquilius' Augen! All das machte mich wahnsinnig, raubte mir den Atem und ließ ihn zugleich schneller gehen. Nichts wünschte ich mir sehnlicher in diesem Moment, als uns beide in Achaia zu wissen, wo es gebilligt und für normal befunden wurde, wenn ein Mann einen anderen Mann begehrte. Doch wir waren nicht nur in Rom, nein, wir waren in der Villa Aurelia, in meinem Elternhaus und in der Nähe meiner Familie. Durch diesen Gedankengang leicht ernüchtert, hielt ich es wieder einen Moment länger aus und genoss das erotische Spiel mit dem Flavier umso mehr.


    Sein Seufzen hatte den Effekt, meine Hemmschwelle noch tiefer sinken zu lassen, als sie ohnehin schon gesunken war. Der Wein tat sein übriges, sodass ich mich auf das Zungenspiel mit seinem Zeigefinger einließ und genüsslich die Augen dabei schloss. In meinem Kopf liefen die unterschiedlichsten Bilder ab. Da war Periklis aus Achaia, wie er nackt vor mir stand und sanft den mehr als unsicheren Aurelier, mich, anlächelte. "Komm", sagte er, "ich zeige dir etwas, das du niemals vergessen wirst." Es war der Anfang einer ereignisreichen Nacht gewesen, und als wir in den frühen Morgenstunden erschöpft und schweißnass nebeneinander auf das Lager sanken, wusste ich, dass er recht behalten sollte. Nie wieder würde ich den jungen, blondgelockten Griechen vergessen. Ich lächelte in Erinnerung, wandte meine Aufmerksamkeit wieder Aquilius zu, der ebendieses aussprach, was soeben meine Gedanken gewesen waren. Sein Stimme war zugleich fordernd wie prüfend. Scheinbar war er sich nicht gänzlich sicher, was mich die Griechen wirklich alles gelehrt hatten.


    Mein Blick suchte den seinen, ich lächelte leicht und offenbarte ihm leise und mit leicht zitternder Stimme:
    "Periklis war nicht nur bei den Studien der Rhetorik mein Kamerad, Caius."
    Seine Finger an meiner Lippe, sein Blick, der so fordernd war, sein Körper, der vor Anstrengung leicht bebte, weil er das Verlangen so sehr zügeln musste... Er machte mich schier wahnsinnig. Dass er den Finger dann ableckte, gab mir den Rest. Ich musste die Augen schließen und mich zwingen, ein- und auszuatmen, sonst wäre ich vermutlich der unerträglich angeschwollenen Lust wegen erstickt. Als ich die Augen wieder öffnete, hob ich zugleich meine Hand, um nun meinerseits seine Lippen nachzufahren. Mein Zeigefinger ertastete etwas Feuchtes. Darauf hatte ich gewartet. Ich löste nun meinen Finger und tat es Aquilius gleich, fuhr zum Mund und nahm seinen Geschmack mit bebendem Atem in mich auf. Und ich wollte mehr, wollte ihn nicht nur schmecken, sondern seine feuchte Zunge spüren, mit ihr spielen. Kurz hielt ich inne, dann kam ich seinem Gesicht nahe, nahe, noch näher. Nun spürte ich seinen Atem auf meinem Gesicht, mein Blick bohrte sich in den seinen, doch ich wartete. Wartete darauf, was er nun tun würde, ob er bereit war, dieses Spiel auch zu Ende zu spielen. Ich war es, mit jeder Faser meines Seins...

    "Aah", machte ich und nickte. So war das also! Das waren natürlich mehr als triftige Gründe, die Angelegenheiten der factio nicht zu übernehmen. Ich lauschte Deandras Worten mit großem Interesse. Die Pferde und Lenker trainieren... Dazu sollte man vielleicht einen Pferdetrainer engagieren. Ich verstand leider viel zu wenig von Pferden. Vielleicht ließe sich das ändern. Hoffentlich sogar, denn ich konnte auch eher schlecht als recht nur reiten. Ich grübelte eine Weile still nach und nickte dann.


    "Noch heute werde ich an den princeps factionis schreiben. Soll ich ihm in dem Brief mitteilen, dass ich dir zur Hand gehen werde oder...wie soll ich das formulieren? Was das Training angeht, so sollten wir uns vielleicht um einen Pferdetrainer bemühen. Ich muss gestehen, dass ich so gut wie nichts über Pferde weiß. Ich kann mich auf dem Rücken halten, sonst aber kaum etwas."
    Verlegen lächelte ich Deandra an.
    "Was wir also zuerst tun sollten, ist einen Trainer organisieren, der sich mit Pferden gut auskennt. Um zusätzliche Lenker kümmern wir uns dann, wenn es soweit ist."


    Sim-Off:

    In Ordnung. Wie schaut das mit der Gruppen-ID aus, darf man die auch als sodalis lenken, um beispielsweise ein Training zu simmen? Und wo ist diese ID momentan gemeldet? Wird die nur gespielt, wenn es Rennen gibt?

    "Hm-hm", machte ich und nickte.
    "Ach, weißt du was? Ich mach das am besten gleich. Hier und jetzt, während du die Liste versollständigst. Hast du einen Bogen Pergament für mich?"
    Ich wartete, bis sie mir etwas zu schreiben gegeben hatte, dann begann ich den Entwurf. Ich kritzelte hier und dort, strich da etwas weg und fügte an anderer Stelle etwas hinzu. Eine halbe Stunde und vier Bögen Pergament später nickte ich und legte die Feder beiseite. Schweigend reichte ich Deandra den Entwurf und wartete gespannt ab, was sie sagen würde.





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    Einladung


    Sei/d gegrüßt, nomen!
    Hiermit möchten wir dich/euch recht herzlich einladen zur liberalia des M' Aurelius Corvinus.
    Die Feier wird am datum in der villa Aurelia zu Rom stattfinden. Für Speis und Trank ist ausreichend gesorgt.


    Bitte gib/gebt bekannt, ob du/ihr an diesem Fest teilnehmen möchtet.


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    "Oder meinst du, ich sollte nicht so allgemein schreiben und die Leute in meinem Namen einladen? Also 'hiermit möchte ich dich...und so weiter?"

    "In der Tat, die habe ich. Wie ich bereits sagte, mochte ich den salii beitreten. Mein Ziel soll der Posten des flamen quirinalis sein. Bevor du nun sagst, wie hoch gesteckt dieses Ziel ist, ja, ich weiß, es ist ein hehres Ziel, doch ich werde mich dessen als würdig erweisen. Quirinus ist dem Mars nicht unähnlich und als einer der salii kann ich ihm noch besser dienen denn als frater arvalis."
    Ich hielt kurz inne und sah Antoninus an.
    "Die römischen Götter sind die einzig wahren, Vater. Das sollte jeder Römer wissen. Und so sie es nicht wissen, sollten sie es fühlen können, tief in sich drinnen. Kein Gott ist stärker als die römischen."

    Ich versuchte, meine Augen überall hin zu lenken, nur nicht auf die Stelle seiner Tunika, an der nicht nur der Stoff Falten schlug. Es gelang mir nicht, ich sah hin, sah genau hin und genau das schürte meine Lust noch mehr. Und als Aquilius seinen Finger befeuchtete, um mir den Spritzer aus dem Gesicht zu wischen, fühlte ich einen wohligen Schauer durch meinen Körper laufen. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit von tieferen Gefilden auf sein Gesicht und den feucht glitzernden Finger, der mir langsam näher kam. Als er meine Wange berührte, bekam ich eine leichte Gänsehaut. Ich musste mich beherrschen, um nicht seinen Kopf zu packen und meine Lippen leidenschaftlich auf seine zu drücken, wie ich es gern getan hätte in diesem Moment. So schloss ich lediglich leicht die Augen und wartete angespannt ab, was Aquilius weiters tun würde. Statt die Hand wieder fortzunehmen, fuhr er an meiner Wange entlang und legte den Zeigefinger auf meine Lippe. Ich konnte es nicht zurückhalten, ein leises, zurückhaltendes Stöhnen drang über meine nur halb geöffneten Lippen. Ich hob den Blick und sah in Aquilius' braune Augen. In meinem Blick mochten wohl Welten liegen. Welten der Leidenschaft, der Bbegierde, der Erregung und Welten der Sympathie. Doch, Aquilius war mir sympathisch. Mehr noch, ich mochte die Art wie er sprach, wie er sich verhielt, wie er ging...


    Auch sein Blick verriet, dass er mehr wollte als die Krabben und Muscheln, die bereits die Ehre gehabt hatten, von seinem Mund zu kosten. Diese Ehre wollte ich nun auch haben, ganz für mich allein in diesem Moment der Sinnlichkeit. Ich erzitterte noch immer unter seinen Berührungen, erbebte vor Erregung.


    "Ebenso, wie es ein gut geführtes Gespräch zu tun vermag, Caius", raunte ich ihm zu. Und dann ließ ich meine Zunge seinen Finger erkunden, ihm dabei in die Augen schauend. Ich wollte seine Reaktion auf dieses Vorgehen beobachten, wollte wissen, was er tun würde.

    Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Verflucht! Da hatte mir doch tatsächlich jemand ... ich blickte mich eilends um, um den Frevler noch zu erwischen, aber in dieser Menge jemanden zu entdecken, der einem gerade erfolgreich in die Hinterbacke gekniffen hatte, war so gut wie unmöglich. Meine Haltung hatte sich doch merklich verspannt und der Impuls in meiner Rechten, sie geballt diesem Filou ins Gesicht zu rammen, war fast überdeutlich. Also wirklich, und das beim Wagenrennen. Diese proletarische Sportbegeisterung gefiel mir immer weniger, aber einen Vorteil hatte es - ich konnte den Körper des Aureliers nahe an dem meinen fühlen, der Länge nach, als die Menge wieder einmal um uns herum wogte.


    "Nun, dann warte ich gespannt die nächsten Rennen ab, sonst gibt es hier ja überhaupt nichts zu jubeln. Diese Gesänge der einzelnen factiones sind schon ausgesprochen primitiv zum größten Teil. Ich kann mir nicht vorstellen, das mitzumachen ..." Zweifelnd blickte ich in die Richtung der Purpurea-Anhänger und schüttelte den Kopf. Die taten ja schon fast, als befänden sie sich auf einem echten Schlachtfeld, und das nur wegen einigen Karren mit Pferden und Lenkern. Man konnte es schließlich auch übertreiben, befand ich in patrizischer Nonchalance und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Arena hinab, um mit dem Blick die Aufholjagd des weißen Fahrers auf den Blauen zu verfolgen.


    Ich grinste verhalten, als Aquilius sich so gebärdete. Gut, es war kein guter Zeitpunkt und erst recht kein guter Ort gewesen, um ihn in de Hintern zu zwicken, aber es war einfach zu verlockend gewesen. Und außerdem hatte es sowieso niemand mitbekommen, denn alle standen dicht an dicht und keiner hatte seine Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, denn alle blickten nach vorn.


    "Du sprichst wahre Worte, mein Freund", pflichtete ich ihm bedauernd nickend bei.
    "Wäre ein Auratagespann mit von der Partie, wäre es um einiges lauter, hektischer und, ja, auch primitiver, was die Anfeuerungsgesänge angeht. Aber die Hauptsache ist, dass man Spaß an der Sache hat. Andererseits hast du natürlich recht, man kann es auch übertreiben. Einige dieser Schlachtrufe und Gesänge sind eher etwas für adulescentes...."
    Ich zuckte mit den Schultern.
    "Aber wenn's hilft, warum nicht?"