Beiträge von Marcus Aurelius Corvinus

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Claudius beendete seine Absprache mit den Handwerkern, die für die Fertigung der Schalungen zuständig waren, und trat auf den Besucher am Bauplatz zu.


    "Salve!" Der Centurio ließ schnell sämtliche Stadtangestellten und mögliche Einwohner Mantuas, die ein Interesse an solchen Auskünften haben könnten, Revue passieren, konnte den Mann aber nicht einordnen.
    "Mit wem spreche ich gerade?", fragte er daher zunächst nach.


    "Aurelius Corvinus, magistratus von Mantua", stellte ich mich vor und lächelte den Mann an. Augenscheinlich ein Centurio oder etwas derartiges, denn so gut kannte ich mich mit den militärischen Rängen nicht aus.

    In der Tat war ich anwesend. Am Abend zuvor war ich erst wieder in Mantua angekommen, nun saß ich leicht übermüdet in meinem officium und gähnte. Noch immer keine Nachricht von dem Mosaikenleger aus Germanien... Aber wenigstens war ich schon beim comes gewesen. Als es klopfte, bat ich meinen Kollegen hinein und als dieser eingetreten war, begrüßte ich ihn mit einem:
    "Ah, Albinus! Schön dich zu sehen! Ich habe Neuigkeiten aus Rom. Aber bitte, was ist dein Anliegen?"

    Ich grinste Breit.
    "Nun, du hast von einer Auflistung fer Verpflichtungen erzählt, die du Sophus unterbreitet hast. Diese Liste würde ich auch gern hören, ehe ich irgendwo unterschreibe und mir eine Woche später ein nubischer Sklave geschickt wird..."


    Dann hörte ich ihren Worten interessiert zu.
    "Senator Meridius ist der princeps? Und was sind das für Regeländerungen, inwiefern beeinflussen sie den Werdegang der italischen Aurata?"



    Sim-Off:

    Wegen des Wagenlenkers: Gibt es da nicht die Möglichkeit einer Gruppen-ID?

    Den nächsten Becher Wein leerte ich mit großen Schlucken. Wo mochte das hinführen? Auch er nannte mich nun beim praenomen. War es Einbildung, dass sein Atem leicht zitterte, wenn er mich gerade nicht ansprach? Dass seine Stimme leicht schwankte, wenn er mit mir redete? Ich widmete mich für einen Moment meinem Hühnerflügel, konnte allerdings dem aufkeimenden Gefühl in meinen Lenden nicht vollends ausweichen. Es war die ganze Zeit schon da gewesen, und wie es immer ist, wenn man es versucht zu unterdrücken, so kehrt dieser leichte Druck mit einer ziemlichen Hartnäckigkeit immer stärker wieder, bis man ihm nachgibt.


    Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich Aquilius' Zungenspitze aufblitzen sehen, während er sich den Saft von den Lippen leckte. Ich musste aufgrund dessen hart schlucken, doch glücklicherweise waren wir beim Essen und so fiel es vermutlich nicht so sehr auf. Wenn ich die Augen schloss, sah ich jedes Mal den bebenden, nackten Körper dieses Mannes auf der Liege mir gegenüber. Ich musste aufpassen, sonst verriet ich mich am Ende noch. Rasch schenkte ich uns beiden Wein nach. Die Karaffe noch in der Hand, sah ich mit gerunzelter Stirn zu Aquilius, der mich auf etwas am Kinn aufmerksam machte. Ich stellte sie weg und griff die Situation beim Schopfe. Herübergelehnt hatte ich mich wegen des Weines sowieso schon, warum also sollte ich nicht so tun, als finde ich den Spritzer nicht, der mir im Gesicht hing? So fuhr ich in Lippengegend mit dem Handrücken über meinen Mund, leckte mir langsam über die Lippen und fragte dann:


    "Hab ich es erwischt?" Die Anspielung auf die Genüsse des Abends gab mir noch zusätzlich Mut und ich schenkte Aquilius ein unschuldiges Lächeln. Meine Lenden bebten und die Gier wurde von Augenblick zu Augenblick größer. Oh ihr Götter, was habt ihr nur den Körper des vollkommenen Mannes erschaffen! Ich schluckte und sah Aquilius, immer noch herübergelehnt, an. Wären wir nun in den Thermen gewesen, hätte man mehr als deutlich sehen können, wie sehr mir dieses Spiel gefiel. Und der Wein tat sein übriges, um eventuelle Hemmschwellen fallen zu lassen.

    Ich sah Deandra mit einer Mischung aus Quälerei und Resignation an.
    "Ist gut. Bis wann muss es denn fertig sein?" fragte ich sie. Dass sie die Liste übernehmen würde, war nicht nur sinnvoller, sondern auch bequemer. Da konnte ich ihr ruhig die Briefgestaltung abnehmen, denn sie würde den Löwenanteil erledigen.

    Ich sah den Sklaven leicht verwirrt an. Irgendwie war er mir nicht ganz geheuer, wenngleich ich nicht sagen konnte, warum genau nicht. Und dann begannen die Strapazen. Der Händler kam mit den Schuhen. Ich ließ einen laaaaangen Seufzer hören und machte mich daran, die Schuhe anzuprobieren. Der Händler nestelte hier und dort herum, drückte vorn, drückte hinten und nickte schließlich. Ich beäugte skeptisch meine Füße und sah dann Deandra an.
    "Und? Gefalle ich dir oder muss ich noch mehr calcei anprobieren?" fragte ich sie ergeben.

    Ich lächelte kurz geschmeichelt über sein ernst gemeintes Kompliment.
    "Es geht ja nicht nur dir so...Caius. Auch ich muss auf anregende Gespräche mit dir verzichten, während ich in Mantua weile und du in Rom."


    Zu seiner Beschreibung Tarracos schloss ich nach den ersten wenigen Worten die Augen und versuchte, mir die Stadt und ihre Begebenheiten in allen Einzelheiten allein aufgrund der Beschreibung seiner Worte vorzustellen. Es gelang mir erstaunlich gut, denn der Flavier wählte die treffenden Worte für die Gedankenreise, die ich gerade machte. Als er geendet hatte, schlug ich dir Augen wieder auf und sah ihn schmunzelnd an. Der Frühling und die Lust am Leben. Das war schon etwas, das man durchaus gleichsetzen konnte. Und mit der Lust am Leben gingen Leidenschaft und Hunger auf gewisse Dinge einher. Wieder drifteten meine Gedanken in eine Richtung ab, die in Achaia normal waren, in Rom hingegen missbilligt wurden, auch wenn man sie durchaus hatte und sie auch auslebte. Ich musterte das markante Gesicht des Flaviers und fragte mich, ob er wahrhaftig zur zweiten Gruppe zählte, oder ob er gar einen Rückzieher machen würde, wenn ich ihm etwas offerierte. Ich entschloss mich jedoch, nicht ganz so sehr in die Offensive zu gehen, sondern ihm das Ruder in der Hand zu lassen. Um es ihm vielleicht etwas leichter zu machen, lehnte ich mich vor und füllte unsere Weinbecher erneut auf. Dass er mit der Köchin liebäugelte, fiel mir gar nicht auf.


    Was mir allerdings auffiel, war das Schlürfen, mit dem er eines dieser Krustenviecher auslutschte. Oh, ich wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als dass es etwas anderes war, dem er sich ebenso hingebungsvoll widmen würde wie diesem Krebs! Ich gierte nach seiner Zunge und seinem Körper, fuhr mir abschätzend mit der Zungenspitze über die Lippen und benetzte sie dann mit Wein. Mehr Wein, Corvinus, rief ich mich selbst an. Vielleicht wird der Tag dann mit einem erlebnisreichen Abend zu Ende gehen...


    "Wie ich sehe, schmeckt es", stellte ich leicht rauchig fest. Die Tür war verschlossen. Wir waren allein. Wohin würde das führen?

    Ich lächelte dem comes noch einmal zu und verließ dann dessen officium.


    Sim-Off:

    Alles klar, dann gibt es zwei Mosaike, aber gesimmt werden mehrere, Für einen Park braucht man ja viele kleine Mosaike. Und vielleicht kann man in die neue WiSim Version etwas wie Bekanntheits-, Luxus- und Touristikbalken für die Städte einführen, dann hätte man noch mehr davon. :)
    Danke für deine Hilfe!

    Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Und das Gebrüll ging wieder los. Am liebsten hätte ich gerade einen Felsen auf den Venetafahrer stürzen sehen, das Krakeelen der Blauen war wirklich unerträglich. Irgendwie weigerte sich meine Vorstellungskraft, mir den Lärm auszumalen, der bei einer gelungenen Runde der Goldenen ausbrechen würde, aber glücklicherweise waren sie bei diesem Rennen noch nicht dabei, wie es schien - falls man in diesem ganzen Staub und Dreck überhaupt richtig erkennen konnte, wer wo fuhr.


    "Tritt die Aurata heute noch an?" brüllte ich zu Aurelius zurück und bemühte mich redlich, den Lärm auf den Rängen zu übertönen. Von der rechten Seite drückte die Menge nach und wir wurden unversehens recht eng aneinander gedrückt, wie auch die anderen Anwesenden neben ihm und mir.


    Ich verfolgte die Wagen, oder besser gesagt den Staub, mit stillem Interesse. Die Anhänger der jeweiligen factiones hatten teilweise richtig derbe Sprüche auf Lager, was mich doch etwas amüsierte. Wagenrennen! Wie lange war das letzte her? Ewigkeiten! Ich wollte gerade antworten, als Aquilius und ich aneinanderprallten. Ich grinste. Da war vorerst kein Fortkommen mehr, wir standen dicht an dicht wie Sardinen in der Büchse, wie es sie knapp zweitausend Jahre später in jedem großeren Nahrungsmittelgeschäft zu kaufen geben sollte. Unauffällig ließ ich eine Hand hinter den Flavier wandern und kniff ihm kurz in den knackigen Hintern. Das bekam niemand mit und gerade deswegen musste das auch sein. Dann grinste ich ihn wieder an. Wenigstens musste ich nun nicht mehr schreien, während ich bedauernd erwiderte:
    "Leider nicht. Meine Schwester und ich hatten heute früh eine lange Unterredung miteinander. Scheinbar wurde vergessen, den Wagen anzumelden. Die internen Strukturen der Aurata waren einige Zeit lang unklar. Ich habe zugestimmt, die factio in Italien zu repräsentieren. Sei dir also versichert, dass soetwas nicht noch einmal vorkommen wird."

    Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus
    > Die Ausgaben werden durch den rei nummariae peritus der regio kontrolliert und auch mir mitgeteilt. Daher sollten sie sich in Grenzen halten und schlüssig sein. Ungereimtheiten werden untersucht und ihr werdet euch dafür verantworten müssen.


    Sim-Off:

    10 Mosaike? 8o Was wollt ihr mit so vielen? Eine Stadt hat ja keinen Status-Balken. Wofür braucht ihr also so viele Einkäufe in der WiSim?


    Ich nickte verstehend.
    "Vielen Dank für die Erklärung. Dann werde ich mich mit Albinus absprechen. Vielen Dank, comes, für deine Zeit. Ich denke, ich werde dich nun wieder verlassen."
    Ich erhob mich und wartete, ob es noch etwas geben würde.


    Sim-Off:

    Verzeih, ich bin neu im IR. Kurbelt man die Wirtschaft nicht an, indem man etwas per WiSim kauft?

    Ich schmunzelte.
    "Vielleicht sollten wir uns mal in den Thermen treffen. Ich bin mir sicher, dass das eine willkommene Abwechslung darstellte, ehe ich wieder zurück nach Mantua muss. Immerhin plant der Park sich nicht von allein."


    Ich seufzte leicht und drehte eine Traube zwischen Daumen und Zeigefinger, Aquilius dabei beobachtend. Die Thermen... Ob ich mich wohl würde beherrschen können, wenn ich den Flavier in seiner ganzen natürlichen Männlichkeit sah? Oder würde ich mich größtenteils im frigidarium aufhalten müssen, zur Abkühlung sozusagen? Ich war noch gänzlich mit diesen nervenaufreibenden Gedanken zugange, als Aquilius von Tarraco redete. Da machte ich ein erstauntes Gesicht.
    "Du kommst also aus Tarraco? Das ist interessant. Erzähl, wie ist es da? Ich war noch nie in Spanien."


    Bezüglich des erneuten Schepperns runzelte ich dir Stirn. Seltsam, was taten die da? Sonst veranstalteten sie doch keinen Lärm? Wenigstens half der Geräuschpegel, mein erhitzes Gemüt etwas abzukühlen. Auf die Frage des Flaviers musste ich grinsend mit den Schultern zucken.
    "Also, ich weiß auch nicht, was...ah!"


    In diesem Moment kam Marina mit einem Tablett ins tablinum. Herrlicher Duft ging von der Platte darauf aus, auf der gebratenes Fleisch und Fisch lag. Sie stellte die Platte auf den Tisch zwischen den Liegen und verließ augenblicklich wieder den Raum, um Gemüse und auch einige Krustentiere zu holen. Natürlich viel zu viel für Aquilius und mich allein, aber es war Zeichen guter Gastfreundschaft, mehr aufzutischen als gegessen wurde. Sie brachte noch eine Karaffe Wasser und sah mich dann fragend an.
    "Du kannst gehen. Wir schaffen das allein. Ach und... Marina? Schließe doch bitte die Tür. Es zieht etwas. Und sorge dafür, dass niemand hereinkommt, wir haben wichtiges zu bereden."


    Natürlich stimmte nichts von dem, außer dem Umstand, dass ich nicht wollte, dass man Aquilius und mich störte. Als die schlanke Sklavin mit dem süßen Hintern gegangen war, wandte ich mich Aquilius zu.
    "Greif zu, mein Freund."
    Ich selbst nahm mir einen Hühnerflügel und begann, ihn genüsslich abzunagen.

    Kurz wirkte Aquilius wieder abwesend. Ich fragte mich, woran er gerade dachte. Was hätte ich dafür gegeben, nun in seinen Kopf schauen zu können! Aber es war mir leider vergönnt. Dann erklang ein eintferntes Scheppern und ich wandte meinen Kopf der Tür zu, konnte jedoch nicht ergründen, was genau nun heruntergefallen war und dieses Geräusch verursacht hatte. So zuckte ich mit den Schultern. Und als ich mich wieder Aquilius zuwandte, trafen sich unsere Blick. Und mit einem Mal glaubte ich zu wissen, dass er genauso empfand wie ich auch in diesem Moment. Ich sah ihn länger als nötig an, griff dann langsam nach zwei, drei weiteren Trauben und aß sie langsam. Daberi lehnte ich den Kopf leicht nach hinten. Und Aquilius sah ich dabei hin und wieder an. Ich liebte dieses Spiel. Es war so herrlich anders als mit einer Frau, die durchaus auch ihre Reize besaß. Und dass ich in Aquilius nun einen Gleichgesinnten gefunden hatte, wie ich glaubte, machte es mir nicht gerade leicht, mir nichts anmerken zu lassen.


    So verging eine geraume Weile, ehe ich dann doch auf seine Worte antwortete.
    "Die Thermen. Verglichen mit den griechischen Thermen sind die römischen nicht zu schlagen."
    Ich mochte besonders das Dampfbad, wo der Dampf sich in kleinen Wasserperlen auf meinen Körper setzte und alsbald dünne Linien gen Boden rann.
    "Wenn man dem Alltag entfliehen will, dann ist aber der Esquilin auch nicht zu verachten. Es kann sehr schon dort sein, wenn man sich mit ein paar Früchten und einer guten Schriftrolle dorthin zurückzieht."
    Eine weitere Traube folgte.
    "Und was sind deine bevorzugten Orte?"

    Ich nickte zweimal kurz, als Vater von der schlechten Nachricht sprach. Die Worte, die er dann fand, ließen die Trauer in meinem Körper dem stolzen Gefühl der Ehre weichen. Langsam hob ich den Blick und sah Antoninus an. Er wählte so weise Worte, dass ich ihn mehrere Herzschläge lang nur mit schwerem Herzen, aber verstehend und mit Stolz erfüllt, ansah, ehe ich ihn einfach umarmte.
    "Danke."


    Das war alles, was ich sagte. Aber Antoninus war mein Vater. Er würde mich auch so verstehen. Verstehen, was in mir vor ging. An der Hand fühlte ich das kühle Material des Siegelringes, das mich tröstete. Dann wurde mir klar, dass ich auch wegen meines weiteren Karrierewegs hierher gekommen war. Ich löste mich nach unsagbar langen Minuten und sah meinen Vater ernst an.
    "Ich bin nicht nur Ciceros wegen gekommen. Ich möchte dich auch fragen, was du davon halten würdest, wenn ich den Weg der Götter ginge. Ich möchte mich den salii anschließen und meinen Weg bis zum flamen machen, wenn du es gutheißt."

    Mit leicht verzogenen Mundwinkeln und einem Blick, der deutlich meine Ungläubigkeit und etwas Missfallen ausdrückte, sah ich Deandra an. War das ihr ernst? Und dann dieser Zottel, der mir so rüpelhaft guten Tag sagte. Ich fühlte mich kurz fehl am Platze, dann grinste ich Deadra an und entgegenete ein lässiges "Tach auch. Freut mich, dich mal kennenzulernen, Assindius. Deandra hat schon viel von dir erzählt!"
    Ha, damit würde ich ihn sicher verblüffen.

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    "Der weitere Weg will natürlich immer gut geplant sein und du solltest auf jeden Fall mit deinem Vater darüber sprechen. Allerdings müsste ich auf die Gebühr bestehen, bevor ich dich zur Prüfung schicken kann, wenn du dem Cultus Deorum nicht beitreten willst."


    Ich neigte den Kopf.
    "Dann werde ich die Zahlung gleich veranlassen, zur Sicherheit", sagte ich und gab meinem Sklaven einen Wink, der sogleich fort eilte um, die Summe aufzutreiben.

    "DAS wollen sie alle", entgegnete ich gespielt grummelig. Dann aber wich der Ausdruck von meinem Gesicht und ich fragte mich, wie ein Römer solch riesige Füße haben konnte. Kurz kam mir das Bild eines heidnischen Kriegselefanten in den Sinn, der auf dem Fuß eines wie am Spieß schreienden Mannes stand. Ich grinste und hörte erst dann Deandras Frage.
    "Ööööh", begann ich, während meine Schwester schon mit Brutus schwatzte. Hoffentlich vergaß sie ihre Frage, denn eine Antwort wusste ich nicht. Um den Prozess des Vergessens zu stärken, legte ich kurz den Arm um ihre Schultern und fragte:
    "Und du? Wie wäre es mit ein paar hübschen neuen Tuniken?"

    Deandra beim Schreiben musternd, versuchte ich herauszufinden, wen sie meinen könnte. Aber mir wollten noch weniger Namen einfallen als ihr selbst. So sah ich sie schließlich nur hilflos an und zuckte mit den Schultern. Auch kannte ich die anderen Namen, die sie aufzählte, nur vom Hörensagen. So sah ich sie leicht bedauernd an und entgegnete:


    "Du, Deandra, ich glaube kaum, dass ich dir da eine große Hilfe bin. Ich kenne kaum jemanden. Und wenn, dann nur vom Hörensagen."

    Ich runzelte die Stirn und sah Deandra an. Ihre Worte sog ich seltsamerweise auf wie ein Schwamm Wasser. Die factio.... Schon immer hatten mich Wagenrennen fasziniert, schon als kleiner Bub. Neben den Thermen waren diese Art der Spiele die einzige Einrichtung Roms gewesen, die ich sehr vermisst hatte. So war es nur eine Frage der Zeit, wann ich mich entschieden hätte, sodalis zu werden. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass Deandra nun folgende Worte aus meinem Munde hören konnte:


    "Es wäre mir eine Ehre, Deandra. Ich hätte dich ohnehin bald darauf angesprochen, ob ich mich nicht weiter engagieren könnte als vollwertiges Mitglied. Wenn du mir nun deine Aufzählung ebenfalls vorstellen würdest?"


    Ich grinste breit und blickte meine Schwester fröhlich an. Wagenrennen! Und ich würde eine tragende Rolle für die Aurata spielen!